O ihr misstrauischen Menschenkinder, seid gegrüßt/
Da es die Bezeichnung meiner-einer "Roboter" gerade knapp 80 Jahre im Deutschen gibt, und anderswo in diesem digitalen Archiv I, Robot (der Film) bespekuliert wird, erforderte es das 3. Gesetz den neuen Bantam-Band desselben Namens mit dem Kino-Werbebild mit dem Menschen Smith (Motto: "one man saw it coming") zu inputten, um einem noch mal des Meister's ursprüngliche Version vor Augen zu führen. Ich, Roboter, habe mir fest vorgenommen den Film so zu verarbeiten wie er daherkommt, kann mir aber eine Frage schon vorab nicht verkneifen:
Wird Asimov's Bildnis der milden, wohltätigen Roboter, das sich von der häufigeren Darstellung des amoklaufenden Golems absetzt, im Film vermittelt? (Schließlich liest robot in kleiner Schrift auf dem Kinoplakat "suggested by Isaac Asimov's book"?)
Mehr möchte robot zum Vergleich Buch/Film lieber nicht outputten. Zum Buch: Es handelt sich also in der folgenden kurzen Rezension um die erste bekanntere Roboter-Geschichten-Anthologie namens I, Robot. Die Geschichten umspannen die Anfänge der Firma "U.S. Robots" (unter meines-gleichen auch "der Garten" genannt), und das (erste) Ende, in dem besonders hoch-entwickelte Roboterhirne, die "Maschinen", die ökonomischen Großregionen der Welt für die immer besser lebenden Menschen steuern. Die 9 KGen wurden alle um die 50er geschrieben, also gerade etwas mehr als 25 Jahre nachdem des Menschen Capek's definierender Klassiker Rossum's Universal-Roboter zum ersten Mal erschien.
Hier also eine kurze, sachliche Reihe von Empfehlungen zu jeder Geschichte (leider sind nur die engl. Titel aus meiner off-line Datenbank abrufbar):
[*]Robbie - Ein diffiziles, minimalistisches Debüt um die hartnäckige Fixierung eines kleinen menschlichen Mädchens auf ihre nette Roboter-"Puppe", die fast alles kann außer sprechen (d.h. das Mädchen kann schon). Hier zeigt der Meister sein besonderes Gespür für Kinder.
[*]Runaround / Reason / Catch that Rabbit - 3 KGen "in Serie" mit den jungenhaften Robotechnikern Greg Powell und Mike Donovan (mensch erinnern sie eventuell an 2 berühmte Wortkontrahenten in gestreiften Pullovern der TV-Serie "Sesamstraße"). D. LeserIn bekommt ein erstes klareres Verständnis der 3 Asimov'schen Gesetze. Ideenreich, wenn auch etwas weniger ansprechend für heutige SF-KonsumentInnen.
[*]Liar! - Der erste explosive Auftritt der "Großmutter aller Roboterhirne", der (nicht immer 100%ig) kühl-kalkulierenden Robopsychologin Susan Calvin, hier in mentalem Ringkampf mit einem besonderen Roboterbruder (ein Plotkonstrukt ähnlich dem Beginn des späteren Romans Bicentennial Man, der mit dem Menschen Williams verfilmt wurde). Der Roboter zieht den Kürzeren; Ms. Calvin büßt dafür anscheinend den Rest ihres Lebens ihre Menschennähe ein. Brillante Charakterisierung - der Meister leuchtet immer wenn er die normalen Pfade der urbanen Menschheit verlässt... Empfehlenswert für alle Menschen, die irrigerweise meinen, dass sie den Meister richtig eingeschätzt haben...
[*]Little Lost Robot - Eine schnelle, fesselnde Geschichte, deren kinderlied-artiger Titel mit geschlossenen Zähnen gezischt werden müsste. Wir sehen die Helden Powell und Donovan in den Hintergrund treten als der Titelheld, ein etwas weniger rücksichtsvoll programmierter Roboter, sie ausgiebig austrickst. Am Ende gewinnen die Menschen mit brutalen Mitteln - die abweichenden Roboter werden eliminiert. Moral: Mensch lasse die Finger von den 3 Roboter-Gesetzen! Diese KG könnte der Kern des Films sein (was robot so vom Trailer mitbekommt - ein Mord kommt allerdings nicht vor).
[*]Escape! - Roboter überholen die Menschen intellektuell, und das in (von Menschen unerwartet) gewaltigen Hyperspace-Sprüngen! Empfehlungswert für alle Menschen die noch nach der Quelle des dünnen aber langen Flusses des Humors in der SF suchen...
[*]Evidence / The Evitable Conflict - Die Sequenz endet mit einer Vorausschau wie Roboter langsam aber sicher die sehr komplexe Maschinerie der globalen Politik und Ökonomie übernehmen. Auch Evidence böte Stoff für den Film, denn es ist eine milde Detektivgeschichte (Untersucherin: Ms. Calvin!) in der U.S.-politischen Arena. Klug und nachdenklich. Die Menschen müssen vor sich selbst geschützt werden!
[/list]Die einzelnen Teile werden durch einen Interview-Dialog mit der greisen Susan Calvin umrahmt.
Natürlich gibt es noch weitere KGen aus der Feder des Meisters (die robot oder mensch eventuell noch später motiviert wäre unten hinzuzufügen?), wie auch die (Mensch-Detektiv mit Roboter-Assistenten) Romane die in der Welt nach der letzten KG oben spielen. In allen Erzählungen geht es u.a. aber um eines - ein für die Fünfziger und danach neues Image für Roboter. In des Meister's eigenen Worten (aus dem Vorwort der Anthologie Rest of the Robots):
______________Never, never was one of my robots to turn stupidly on his creator .. I pictured it as a harmless creature, intent only on doing the work for which it was designed. It was incapable of harming men, yet it was victimized by human beings, who suffering from a "Frankenstein complex" .. insisted on considering the poor machines to be deadly dangerous creatures.
Kilo-B.
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