C'T Magazin - SF-Stories ohne Ende
#1
Geschrieben 11 Juli 2004 - 16:15
Morgen, Montag den 12.7., erscheint in c't, Magazin für Computertechnik, No 15 meine neueste Geschichte DIE STIMME DES GEWISSENS. Das ist die vierte dieses Jahr nach DOWNLOAD (No. 4), EIN PROGRAMM ZUM VERLIEBEN (9) und RUHE IN FRIEDEN (12) - ein einsamer Rekord seit Bestehen der c't-Story, auf den ich natürlich mächtig stolz bin: erst drei andere Autoren haben es auf 3 Stories im Kalenderjahr gebracht... (F. G. Gerikg, F. & D. Hoese, Bernd Kreimeier). Und das Jahr ist noch nicht zuende!
Also, liebe c't-Leser und SF-Freunde, schreibt mir in diesem Thread Eure Meinung zu den einzelnen Stories. Ich versorge Euch dafür mit den News. - Und stehe Rede und Antwort. Versprochen!
Übrigens: Soeben habe ich meine Website aktualisiert.
Helmuth
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#2
Geschrieben 12 Juli 2004 - 09:29
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#3
Geschrieben 12 Juli 2004 - 09:44
Danke für die Glückwünsche!ich habe "Programm zum verlieben" gelesen, gefiel mir gut, doch dachte ich beim Lesen, mal was ganz anderes vom Mommers, das wäre bestimmt reizvoll.
Nun, Programm zum Verlieben war ein Nachzügler zu Sex, Love, Cyberspace, obwohl von der Chronologie her ein Vorreiter des EroSpace'.
Mal was anderes von mir zu lesen, wäre kein Problem gewesen: alle anderen Geschichten sind was ganz anderes! Nur elf von insgesamt 31 Erzählungen, die ich mittlerweile verfasst habe, befassen sich mit diesem einen Thema. Und damit ist seit längerer Zeit auch Schluss. Programm zum Verlieben lag über ein Jahr bei c't; in solchen etwas "heiklen" Fällen muss das OK der Chefredaktion eingeholt werden...
Also trau Dich. Grüsse, Helmuth
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#4
Geschrieben 12 Juli 2004 - 10:44
Bearbeitet von Skydiver, 12 Juli 2004 - 10:44.
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It's all fun and game until someone loses an eye
- • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker
#5
Geschrieben 12 Juli 2004 - 14:40
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#6
Geschrieben 13 Juli 2004 - 10:52
Eine interessante Analyse, aus den Augen eines Lesers betrachtet - denn der Autor selbst ist selten dazu imstande.Insgesamt werde ich aber den Eindruck nicht los, dass diese Geschichte etwas halbherzig geschrieben wurde.
Da ist zum einen das Ende, das ich etwas enttäuschend und höhepunktslos finde, und das wirkt, als sei Dir kein besserer Schluss eingefallen. Kein einziges der potentiellen Probleme einer solchen Technologie wurde wirklich behandelt, und die philosophische Diskussion solch tieftreifender Eingriffe in die Persönlichkeit auch nur kurz angerissen. Da hätte ich weit mehr erwartet.
Mehr stört mich aber auch -- wie bei vielen SF-Werken --, dass sich kein stimmiges Gesamtbild ergibt. Die Chancen und Entwicklungen, die sich aus den beschriebenen Erfindungen ergeben müssen, fehlen mit einigen plakativen Ausnahmen ebenfalls völlig.
Nein, ich habe die Story mit Herzblut und manchmal Kloss im Hals geschrieben, keineswegs die Lust verloren. Ich habe die Story so erzählt, dass sie Schlaglichter auf eine mögliche Zukunft wirft, darin sehe ich den Sinn einer Short Story. Freilich hätte man in die Tiefe gehen können - und bei einem Roman müssen.
Ursprünglich wollte ich die Story mit dem Verlust des seelischen Beistands enden lassen, und seiner Fassungslosigkeit und dem Zusammenprall mit der alten Dame (Einkaufstasche hin oder her) - aber dann fand ich, hier fehle etwas, mit einem kleinen Knaller (der Höhepunkt) sei es nicht getan. Daher ging ich in ruhigeres Fahrwasser über, liess ihn in gesetzterem Alter wieder berichten, nicht ohne einen kleinen Ausblick auf die zukünftige weitere Entwicklung zu geben.
Tja, besser konnte ich´s einfach nicht. Fand und finde die Story noch immer rührend.
Und das Thema: Nun, für mich war es absolut neu. Ich bin ja ein Zeitreisender, der mehr als drei Jahrzehnte übbersprungen hat...
Bin aber für Deinen Kommentar sehr dankbar. Man kann daraus nur lernen.
Edit: Ich sehe gerade, Deine Interessen liegen bei: "wissenschaftliche" und "philosophische" Science Fiction. Lieblingsautor: Stanislaw Lem
Da muss ich allerdings passen. Bin ein kleines Würstchen gegen.
Grüsse, Helmuth
Bearbeitet von Helmuth W. Mommers, 13 Juli 2004 - 11:15.
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#7
Geschrieben 13 Juli 2004 - 11:10
Nachtrag:Kann es beispielweise wirklich sein, dass man, mit solch einem "Nürnberger Trichter" ausgestattet, noch physisch beim Unterricht anwesend sein muss? Dass alte Damen noch mit ihren Einkaufstaschen herumkeuchen, wenn 15 Jahre zuvor schon jedes Kind einen Androiden als Spielgefährten hatte?
Hier kommt wieder der Autor ins Spiel, der seine Geschichte etwas besser in Erinnerung hat als der Leser - der es schon mal überliest...
Zwei Downloads die Woche, abhängig natürlich vom Umfang des Lehrstoffes, waren das Maximum, das man einem Menschen zumuten konnte; die Tage dazwischen wurden fürs Praktikum genutzt, den Sonntag ausgenommen. Dieser war für Spiel und Fun reserviert.
Das erklärt, warum Schüler trotz "Nürnberger Trichter" anwesend sein müssen.
Und was die alte Dame betrifft mit ihrer Einkaufstasche - nun, ich gestehe, so weit hatte ich gar nicht gedacht. Aber, anders gefragt: Gibt es nicht auch heute Menschen, die sich weder Handy noch Auto noch sonstwas leisten können? Ich glaube, sogar mehr als uns lieb ist.
Ich selbst störe mich heftig an "Logiklöchern" und Plausibilitätsmängeln. Die eigenen sieht man selten - obwohl ... mein guter Freund und ex-Co-Editor A. D. Krauß sowie seine sehr belesene Gattin Elisabeth alle meine Geschichten begutachten. Nicht eben allzu streng, doch streng genug.
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#8
Geschrieben 13 Juli 2004 - 13:52
Bearbeitet von tichy, 13 Juli 2004 - 13:59.
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#9
Geschrieben 13 Juli 2004 - 16:00
#10 Gast_Guest_*
Geschrieben 14 Juli 2004 - 21:28
Eventuell: Damon Knight "Die Analogmaschine"(Hells Pavement/Analogue Men) Hier werden Bürger mit einem sog. "techn. Gewissen" ausgestattet, das bei etwaigen Fehlverhalten aktiv wird und dieses verhindert. Auch Michael Crichton hatte eine ähnliche Idee: In "Endstation"(Terminal Man) wird einem nach einem Autounfall an aggressiven Gewaltausbrüchen leidenden Mann ein Computerchip ins Gehirn implantiert, um diese Anfälle zu stoppen. Dies verläuft zunächst gut, dann wird das Gehirn jedoch süchtig nach den Impulsen im Lustzentrum und verwandelt ihn in einen unkontrollierbaren Amokläufer. Und in "Der Ring"(The Ring) von Piers Anthony/Robert E. Margroff bekommen Kriminelle eine Art "Halsband" umgelegt, das eventuelles kriminelles Verhalten mit Elektroschocks bestraft.Die Idee an sich kam mir auch bekannt vor. Ich glaube in einer Geschichte ging es mal darum, Verbrechern einen Chip zu implementieren der sie daran hindert, etwas unrechtes zu tun. Ich weiß aber nicht wer der Autor ist.
#11 Gast_Jorge_*
Geschrieben 14 Juli 2004 - 21:29
#12
Geschrieben 15 Juli 2004 - 09:12
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#13
Geschrieben 23 Juli 2004 - 08:44
Mir gefällt das Thema, diese Zukunftswelt. Realistisch und eine Warnung zugleich.
Ich sehe keine Parallelen mit anderen Arbeiten. Gewiss, in vielen Erzählungen gibt es elektronische, nanotechnologische, sprechfähige u.ä. Einbauten für Menschen in der Zukunft. Doch in der Form, wie du es bringst, habe ich es noch nicht gelesen.
Der Stil ist gut, die "Stimme des Gewissens" liest sich flüssig. Vielleicht ein Wort hier oder ein Sätzchen dort könnte man noch abändern oder streichen, aber das kann man ja eigentlich bei jedem Text machen.
Aber, Helmuth, ich muss Tichy Recht geben, wo ist die Erzählung in die "Stimme des Gewissens"? Ich vermisse eine Wendung, ein besonderes Ereignis, das gewisse Etwas.
Um zu verdeutlichen, was ich meine, verweise ich auf "Harrison Bergeron" von Kurt Vonnegut Jr., eine Kurzgeschichte, die Impala mal empfohlen hatte, und an dieser Stelle nachzulesen ist.
Lese sie doch mal schnell durch, sie ist wirklich kurz.
Wie in "Stimme des Gewissens" wird in "Harrison Bergeron" eine Zukunftswelt vorgestellt. Anhand von Beispielen von einer Familie und deren direkten Umwelt sieht der Leser, welche soziale und technische Begebenheiten den Alltag einer fiktiven Zukunft beherrschen.
Doch dann geschieht etwas. Jemand ändert die Umstände (oder er versucht es wenigstens). Das ist ein Ereignis, das ist erzählen.
Solch eine Wendung fehlt in "Stimme des Gewissens". Was du gemacht hast in die "Stimme des Gewissens" ist nur anhand einer Beispielperson eine zukünftige Welt zu schildern.
Es ist so, als ob Vonnegut seine Geschichte beendet hätte, bevor die Mitteilung über Harrison Bergeron im Fernsehen kam (um vielleicht noch einen Abschluss im Sinne von "so war das Leben bei den Bergerons" zu bringen). Deine Geschichte hätte weiter gehen sollen, Tim hätte entweder einen unerwarteten Nutzen aus seinen Implantaten ziehen oder aus der Reihe tanzen sollen.
Sorry, aber für mich ist deine Geschichte nicht fertig; sie sollte weiter erzählt werden.
#14
Geschrieben 23 Juli 2004 - 10:13
Vonneguts Geschichte ist grossartig, das Ende nur folgerichtig. Ich sehe nicht, was an meiner Geschichte nicht ebenso folgerichtig sein sollte.Aber, Helmuth, ich muss Tichy Recht geben, wo ist die Erzählung in die "Stimme des Gewissens"? Ich vermisse eine Wendung, ein besonderes Ereignis, das gewisse Etwas.
Sorry, aber für mich ist deine Geschichte nicht fertig; sie sollte weiter erzählt werden.
Das einschneidende Erlebnis ist, wenn mein Held das aufgesetzte Gewissen verliert und auf sich selbst gestellt ist. Da bricht für ihn erstmal die Welt zusammen (ohne einen qualitativen Vergleich anstellen zu wollen: bei Vonnegut der Auftritt Bergerons). Dann - im weiteren Verlauf - entdeckt er, dass er sein künstliches Gewissen nicht wirklich verloren hat, es manifestiert sich als multiple Persönlichkeit. So betrachtet bleibt alles beim Alten. (Vonnegut: Auftritt der Grossen Gleichmacherin) - Mehr noch: weitere künstliche Begleiter werden aufgeschaltet. Ist doch eine schöne Welt, alles so fein geregelt.
Ich sehe vom Strukturellen her deutliche Parallelen zu Vonneguts Geschichte. Jetzt, wo tichy - berechtigt oder nicht - das Ende kritisiert hat, das scheinbar in der Luft schwebe, ist natürlich jeder Leser sensibilisiert und versucht, das nachzuvollziehen. Könnte es nicht so sein?
Unbestritten ist, dass Vonneguts Ende ein kurzer, kräftiger Hammer ist - mein Schluss leise und boshaft daherkommt: "Wir alle sind eine grosse glückliche Familie"
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#15
Geschrieben 23 Juli 2004 - 13:35
Hier noch meine Gedanken zu deinen Gegenkommentaren:
Sagte irgendjemand, sie wäre nicht folgerichtig? Sicher ist sie folgerichtig!Ich sehe nicht, was an meiner Geschichte nicht ebenso folgerichtig sein sollte.
Nur für deinen Held? Nein, für jedermann! Jeder in der Zukunft erlebt dies.Das einschneidende Erlebnis ist, wenn mein Held das aufgesetzte Gewissen verliert und auf sich selbst gestellt ist.
Dies ist der Punkt, innerhalb der fiktiven Welt geschieht nichts Besonderes.
Da bricht für ihn erstmal die Welt zusammen (ohne einen qualitativen Vergleich anstellen zu wollen: bei Vonnegut der Auftritt Bergerons). Dann - im weiteren Verlauf - entdeckt er, dass er sein künstliches Gewissen nicht wirklich verloren hat, es manifestiert sich als multiple Persönlichkeit.Ja, richtig, das gibt's bei Teenagern. So etwas erlebte ich auch in meiner Pubertät ...
Eben!So betrachtet bleibt alles beim alten.
Sehe ich auch.Ich sehe vom Strukturellen her deutliche Parallelen zu Vonneguts Geschichte.
Nein, ich kann dir sagen, dass dies nicht so ist.Jetzt, wo tichy - berechtigt oder nicht - das Ende kritisiert hat, das scheinbar in der Luft schwebe, ist natürlich jeder Leser sensibilisiert und versucht, das nachzuvollziehen. Könnte es nicht so sein?
Ich hatte die Zeitschrift in einer fremden Stadt gekauft - ich wusste, dass du diesen Thread eröffnet hattest, hatte aber noch nicht die neuen Postings gelesen - und sie dann im Zug gelesen und gleich meine Meinung gebildet. Heute habe ich zuerst im Doc. einen Kommentar geschrieben, um darauf die übrigen Kommentare zu lesen (das mache ich absichtlich so, eben damit ich gewiss nicht beeinflusst wurde). Danach habe ich mein Kommentar leicht angepasst.
Übrigens glaube ich, dass jene, die in diesem Forum sich die Mühe machen Kommentare zu Texten von anderen Membern zu schreiben, alles andere als leicht beeinflussbar sind.
Schön für dich, dass du den Schluss gelungen findest - ich empfand den Schluss wie eine ausgeblasene Kerze. Leise, ja. Boshaft, nicht; eher langweilig - was vorhin war, wiederholt sich wieder, weil niemand etwas unternimmt (gleich so beim Vonnegut, aber in seiner Geschichte ist es, obwohl jemand etwas unternimmt).Unbestritten ist, dass Vonneguts Ende ein kurzer, kräftiger Hammer ist - mein Schluss leise und boshaft daherkommt: "Wir alle sind eine grosse glückliche Familie".
#16
Geschrieben 23 Juli 2004 - 13:37
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#17
Geschrieben 23 Juli 2004 - 13:45
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#18 Gast_Guest_*
Geschrieben 24 Juli 2004 - 08:28
#19
Geschrieben 24 Juli 2004 - 08:32
NOVA - Das Deutsche Magazin für Science Fiction & Spekulation
VILLA FANTASTICA - Bibliothek für fantastische Literatur
#20
Geschrieben 26 Juli 2004 - 12:22
#21
Geschrieben 26 Juli 2004 - 12:31
#22
Geschrieben 26 Juli 2004 - 12:49
#23
Geschrieben 26 Juli 2004 - 13:46
Gerne, aber bitte in einem neuen Thread!neue Stories in c`t hinzuweisen, setze ich die die Serie einfach mal fort
Es scheint mir nur logisch, dass ein Sammelband erscheint, wenn ein Schriftsteller ein paar Stories zusammen hat. Die Rechte von Stories bleiben nach dem Erscheinen in Magazine im Normalfall beim Autor, der dann zuerst Verlagen ein Konzept vorstellt und beim Abblitzen selbst einen Band rausbringt.Einem Verlag eine Storysammlung anbieten? So einen Versuch habe ich mir bisher gespart
Für Verlage sind KG-Sammlungen am Interessantesten, wenn der Autor auch schon einen Roman publiziert hat.
Ich muss bekennen, dass ich auseinandergerissene Erzählungen hasse. Warten, warten, warten.der erste Teil meiner Story
Aber das ist halt meine persönliche Einstellung.
#25
Geschrieben 26 Juli 2004 - 14:51
Eigentlich ist das meine persönliche Einschätzung. Sie basiert auf zwei oder drei alte Rückantworten von Verlagen im Sinne von "kein Interesse an KG-Sammlungen von unbekannten Autoren" (dh. wohl von bekannten). Mein zweiter Annahmegrund ist, dass Romane besser verkaufen als KG-Sammlungen und dass diese KG-Sammlungen nur einigermassen gut laufen, wenn sie von bekannten Autoren sind. Okay, ich kann die Behauptung nicht stark untermauern, aber schätze ich es wirklich falsch ein, dass ein Verlag sich eher für einen Romanautor einsetzt als für jemand, der "nur" in Magazine publiziert hat?wer hat den das Gerücht in die Welt gesetzt? fragt RonniFür Verlage sind KG-Sammlungen am Interessantesten, wenn der Autor auch schon einen Roman publiziert hat.
#26
Geschrieben 26 Juli 2004 - 15:31
Sagen wir mal so: SF-Kurzgeschichten-Sammlungen sind von den Verkaufszahlen her für die großen Verlage absolut uninteressant. Wenn denn doch mal eine gemacht wird, muß hierfür schon ein gutes Argument vorliegen, z.B. daß da vorne auf dem Cover der Name eines Bestseller-Autoren in dicken Lettern darauf steht, wir z.B. der Fall bei Eschbachs Eine Trillion Euro und jemand seinen ganzen Einfluß geltend gemacht hat, um das Ding trotz der Proteste der Marketingabteilung durchzudrücken.Eigentlich ist das meine persönliche Einschätzung.
Sie basiert auf zwei oder drei alte Rückantworten von Verlagen im Sinne von "kein Interesse an KG-Sammlungen von unbekannten Autoren" (dh. wohl von bekannten).
Mein zweiter Annahmegrund ist, dass Romane besser verkaufen als KG-Sammlungen und dass diese KG-Sammlungen nur einigermassen gut laufen, wenn sie von bekannten Autoren sind.
Okay, ich kann die Behauptung nicht stark untermauern, aber schätze ich es wirklich falsch ein, dass ein Verlag sich eher für einen Romanautor einsetzt als für jemand, der "nur" in Magazine publiziert hat?
Schon, wenn es sich "nur" um einen gut verkäuflichen Autoren handelt, aber eben nicht um einen Bestsellerautoren, fällt mir kein einziger Fall nach dem Weggang von Jeschke bei Heyne ein, wo noch irgend eine Story-Sammlung bei den großen Verlagen das Licht des Marktes erblickt hat.
Der Hauptunterschied für einen Autoren, der Bereits einen Roman geschrieben hat ist wohl der, daß er beim Einreichen einer Kurzgeschichten-Sammlung neben der Standard-Ablehnung auch noch ein paar tröstende Worte mit auf dem Weg bekommt.
Und auch wir kleinen Verlage können den Markt natürlich nicht gänzlich ignorieren. Sämtliche Kurzgeschichten-Sammlungen, die bisher bei Shayol erschienen sind, haben noch keinen Cent zu den Gemeinkosten beigetragen, bestenfalls sind bisher die Druckkosten wieder raus. Wir sind also genauso gezwungen, Romane (oder in unserem Fall Sekundär-Titel) zu verlegen, um uns das "Abenteuer" Kurzgeschichte leisten zu können. Der Hauptunterschied zu den großen Verlagen ist wohl, daß bei den kleinen Verlagen die Romane und die Anthologien/Kollektions nicht vom gleichen Autor sein müssen.
Gruß Ronni
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