Ich sehe es zurzeit wie folgt: Wäre Dirk Alt Herausgeber geblieben (EDIT: Siehe unten), hätte ich meine Geschichte zurückgezogen und das Magazin auch nicht mehr gelesen.
Für mich sind Identitäre "Nazis mit Frisuren" (Ch. Grissemann) und damit außerhalb des demokratischen Spektrums. Damit will ich so wenig wie möglich mit ihnen zu tun haben. (Ob Herr Alt sich als identitär bezeichnet, weiß ich freilich nicht mit letzter Sicherheit. Aber ich gehe davon aus.)
Nun war Alt nur sehr kurz (?) für Nova tätig. Und er ist es nun nicht mehr. Auch habe ich bei der Lektüre von Nova während seiner Mitherausgeberschaft keinerlei rechtsradikale Tendenzen erkannt. (Wenn das jemand anders sieht, bitte melden und erläutern. Die Ausnahme ist freilich der Text, der die Causa eröffnete. Den ich persönlich - man lese hierzu mein Posting im Forum - aber auch nicht als rechtsradikal entschlüsselt, sondern "nur" absolut krude und seltsam fand. Allerdings ist dies wahrscheinlich meiner mangelnden Kenntnisse von gegenwärtiger rechtsradikaler Rhetorik geschuldet.) Die oben genannte Punkte führen dazu, dass ich nicht zurückziehe und Ausgabe 31 auch lesen werde.
Allerdings würde ich mir in dieser Ausgabe ein Statement erhoffen. Ich weiß, dass ich kein Anrecht auf solch ein Statement habe - aber mein Wunsch erscheint mir legitim.
Grundsätzlich zeichnet sich Nova durch die hohe Qualität wegen der "harten Türpolitik" durch MKI aus. Es wäre schade, wenn dieser Ort verschwände. So viele gute Publikationsorte hat die Science Fiction nicht. Und bislang hatte ich den Eindruck, dass Nova offen genug ist für unterschiedliche Weltbilder und Perspektiven auf die Zukunft. Insofern wäre es großartig, wenn jene Autor:innen die zu recht die mangelnde Diversität beklagen, selbst einreichen würden. Ich würde mich über eine gute Story beispielsweise zu queerfeministischen Themen in Nova jedenfalls freuen.
Da ich aber sicherlich nicht alles mitbekommen habe in der Causa und ich zudem die Szene nicht wirklich kenne, mag meine hier vorgebrachte Argumentation gerne kritisiert werden.
EDIT: Ich wurde darauf hingewiesen, dass Dirk Alt bislang nicht Mitherausgeber war, sondern in seiner Zeit bei Nova eher Korrektur gelesen hat und als Lektor fungierte. In meiner Wortwahl klang es so, als wäre er bereits Mitherausgeber gewesen, was nicht der Fall war. Eine Tatsache, die mich übrigens in meiner Entscheidung, NOVA nicht das Ende zu wünschen, bestärkt.
Bearbeitet von Dyrnberg, 21 Mai 2021 - 06:15.