Ausgehend von seinen Erfahrungen auf dem diesjährigen Eurocon bat mich Bernd Robker, nach Rücksprache mit unseren beiden Delegierten folgende Überlegungen als Grundlage zu einer Diskussion hier zu veröffentlichen:
Lieber Eckhard, lieber Matthew, am vergangenen Wochenende wurde ich durch Zufall einer der Geman Delegates beim ESFS-Meeting des virtuellen EuroCons. Ich wollte nur mal im entsprechenden Discord-Channel vorbeischauen und kam dazu, als Carolina die Anwesenheit der Delegierten feststellte. Da aus Deutschland kein offizieller Delegierter anwesend war (wie auch aus einigen anderen Ländern), wurde gefragt, ob es Conteilnehmer aus Deutschland gäbe. Gemeinsam mit Constanze Hofmann wurde ich dann »spontan verpflichtet«. Zur Information für Euch als eigentliche Repräsentanten: - Offenbar wurde ein neues ESFS-Logo beschlossen - Künftige EuroCons: 2021 Fiuggi (Italien), 2022 Luxemburg - Weitere EuroCon bids: 2023 Uppsala (Schweden), 2024 Rotterdam (NL), 2025 Marienhamn/Archipelacon (Finnland) - zu beachten ist der Glasgow-Bid für den WorldCon 2024; falls der durchgeht, wird der EuroCon 2024 eine Woche nach dem Glasgow-WorldCon stattfinden - Nicht im Meeting diskutiert wurde der potenzielle EuroCon-Bid Berlin 2026, der von Claudia Rapp koordiniert wird Die Präsentation zu den Award-Nominees erfolgte über ein YouTube-Video, in dem die verschiedenen Länder ihre Favoriten jeweils in ein paar Minuten vorstellten. Ich habe versucht, mir auf die Schnelle einen Eindruck zu verschaffen, was mir aber nur in knapp der Hälfte der Kategorien gelungen ist. Bei den anderen habe ich mich enthalten. Die Gewinner der diversen ESFS-Awards sind hier zu finden: https://www.dropbox....remony.pdf?dl=0 Insgesamt fand ich es unglücklich, so kurzfristig - ohne »Vorwarnung« - die Rolle des Repräsentanten zu übernehmen. Mir ist klar, dass man nicht immer an jedem EuroCon teilnehmen kann, aber ich hätte es gut gefunden, wenn im Vorfeld Ersatzleute organisiert und benannt worden wären. Ich hätte das auch gemacht, mich dann aber im Vorfeld intensiver mit den Nominierungen zu den Awards auseinandergesetzt. Ich finde es auch unglücklich, dass wir aus Deutschland keine Nominierungen für die Awards abgegeben haben. Als hauptberuflicher Autor weiß ich, dass Nominierungen und noch mehr natürlich Prämierungen immer gut sind für Lebensläufe, Meldungen auf Social Media, etc. So etwas macht sich bei Manuskripteinreichungen immer gut. Hier könnten wir als SFCD also unsere heimische Szene fördern. Ich habe auch erst im Nachhinein erfahren, dass es ein Nominierungsformular gibt (https://sf-heinz.de/esfs.htm). Wurde dieses Formular nicht genutzt/ gab es keine Vorschläge? Insgesamt habe ich den Eindruck, dass schon vieles vorhanden ist bzw. getan wird und wir - als Verein - nur noch einen Trippelschritt weiter gehen müssten, um auch »das Gummi auf die Straße zu bringen« und die deutsche SF international auf die Bühne zu heben. Falls es für das nächste Jahr wieder ein Nominierungsformular geben sollte, kann ich zum Beispiel gern über meine Social-Media-Kanäle darauf hinweisen. Das könnte allerdings schnell »Nachahmungstäter« finden, was zu einer Situation wie beim Deutschen Phantastik Preis führen könnte - dort gingen bei der letzten Abstimmung wohl an die 10.000 Stimmen ein. Ich habe nichts dagegen, frage aber vorher: Wollen wir das? In der Kategorie »beste geschriebene fiktionale Arbeit« könnte man alternativ auch den DSFP-Gewinnerroman des Vorjahres nominieren, das habe ich schon mit Matthew in Leipzig diskutiert. Jenseits der Awards und der eigentlichen ESFS-Repräsentation ist mir aufgefallen, dass das deutsche Fandom im Programm auf dem EuroCon mager vertreten war. Ich habe einen Vortrag gemacht, Claudia hat an einem Panel teilgenommen, sonst habe ich keine Präsenz im Programm wahrgenommen. Dabei gab es weitere Panels, auf denen ich mir eine deutsche Beteiligung gut hätte vorstellen können - beispielsweise »nicht-englischsprachige SF«. Dort waren Fans aus Kroatien, Italien und Schweden vertreten, aber niemand aus Deutschland. Hätte ich von dem Panel gewusst, hätte ich mich um eine Teilnahme beworben. Wäre es denkbar, die Rolle der ESFS-Repräsentanten dahingehend zu erweitern, dass man aktiv die Organisatoren des jeweiligen EuroCons (oder auch WorldCons) kontaktiert, abfragt, was im Programm geplant ist, und diese Informationen in DE weitergibt, um zu einer Teilnahme zu ermutigen? Zum Beispiel über ein Unterforum auf sf-netzwerk.de? Auf dem WorldCon in Dublin war ich im Publikum bei einem gut besuchten und sehr interessanten Panel über SF und Fandom in Israel. Wäre es möglich, solche Panels mit Bezug auf die Situation in Deutschland bei künftigen internationalen Conventions einzubringen? Panelisten könnte man ebenfalls über sf-netzwerk.de finden (ich melde hiermit schon einmal Interesse an). Was haltet Ihr von diesen Überlegungen? Wäre es in Eurem Sinne, wenn wir auf sf-netzwerk.de einen Diskussionsthread eröffnen würden, um uns auf breiterer Basis eine Meinung dazu zu bilden, wie der SFCD die deutsche Szene künftig international sichtbarer machen könnte? Alles Gute, Bernd