Steven Hawkings neue Erkenntnisse
#1
Geschrieben 30 Juli 2004 - 03:35
#2
Geschrieben 30 Juli 2004 - 08:02
(Georg Christoph Lichtenberg)
#3
Geschrieben 30 Juli 2004 - 08:05
Bearbeitet von Jürgen, 30 Juli 2004 - 08:14.
#4
Geschrieben 30 Juli 2004 - 10:39
Hallo zusammen! Ich schreibe derzeit u.a. eine Zusammenfassung des Buches von Lee Smolin- Warum gibt es die Welt. Der Autor stellt dort interessante Fragen: Hat es vor dem Big Bang Prozesse gegeben, die für die Wahl der Parameter der Elementarteilchen verantwortlich sind? Viele kleine Teile des U sind unter der Kraft ihrer eigenen gravitativen Anziehung kollabiert- die SL. Im Inneren eines SL befindet sich mit Sicherheit eine Singularität. Bevor ein Stern ue. dicht zusammengedrückt wird, gibt es einen Punkt, an dem er so klein ist, dass der Einfluss der Quantenmechanik genauso gross ist wie der der Gravitation. Wenn die Zeit in SL nicht endet- muss dort irgendetwas passieren- was? Entsteht hinter einem SL ein neues Universum? Das, was hinter den Grenzen der Singularität liegt, könnte noch viel unermesslicher sein als unser sichtbares Universum. Es wären unzugängliche Bereiche mit beliebig viel Zeit für Prozesse vorhanden, die zu den heutigen physikalischen Gesetzen geführt haben könnten. Hat das Universum eine Evolution durchlaufen? Wenn die Zeit nicht an einer Singularität in einem SL endet, geht sie in Bereichen weiter, die für uns nicht zugänglich sind. Die Zeit ist wie ein Baum, jedes SL ist wie eine Knospe, die zu einem neuen Universum führt. MfG dumbledore, WebmasterAls Nicht-Physiker kann ich mich nur über Hawking und seine Kollegen wundern. Etwa nach dem Motto: wie bitte, hinter schwarzen Löchern verbergen sich keine Paralleluniversen, und die Materie endet letztlich doch völlig deformiert wieder in unserem Universum? Ich meine, dass was Einsteins Erbe da richtigrückt, ist eigentlich die nächstliegende Annahme. Bleibt die Frage, wieso erst jetzt? Man lernt doch als Wissenschaftler bereits im Grundstudium, dass die einfachsten Vermutung die nächstliegenden sind ... Muss mich entmaterialisieren (oder drücke ich doch einfach "Antwort hinzufügen"?) Grüße Holger
#5
Geschrieben 30 Juli 2004 - 12:40
Wunderbar, ich habe sein Buch zwar seit längerem im Regal stehen, aber ich habe leider noch nicht die Ruhe gefunden es zu lesen. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, geht es Smolin darin ja auch um eine Erklärung des Anthropischen Prinzips: warum die Naturgesetze gerade so beschaffen sind, damit das Universum Leben und Intelligenz hervorbringen konnte. Ich bin schon mal gespannt was du zu Smolins Vorstellungen sagen kannst. TrurlIch schreibe derzeit u.a. eine Zusammenfassung des Buches von Lee Smolin- Warum gibt es die Welt. Der Autor stellt dort interessante Fragen: Hat es vor dem Big Bang Prozesse gegeben, die für die Wahl der Parameter der Elementarteilchen verantwortlich sind?
Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
- • (Buch) gerade am lesen:Jeff VanderMeer - Autorität
- • (Buch) als nächstes geplant:Jeff VanderMeer - Akzeptanz
-
• (Buch) Neuerwerbung: Ramez Naam - Crux, Joe R. Lansdale - Blutiges Echo
-
• (Film) gerade gesehen: Mission Impossible - Rogue Nation
#6
Geschrieben 09 August 2004 - 05:45
#7
Geschrieben 09 August 2004 - 06:55
#8
Geschrieben 26 August 2004 - 18:16
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#9
Geschrieben 27 August 2004 - 13:40
#10
Geschrieben 20 September 2004 - 18:42
Hmmmm (lang ausgezogen als Entschuldigung dass ich diesen spannenden Thread bisher verschlafen habe), Hawking ist meines Wissens nur einer von vielen Physikern der sich mit schwarzen Löchern befasst, und grundsätzlich sind seine Erkenntnisse gleichwertig mit denen Anderer, da es sich ja um eine, wie vallenton etwas tautologisch andeutete, noch unbewiesene und sehr mathematisch fundierte Hypothese handelt. Hinter Schw.-Loch-Thesen steckt nun mal eine Menge komplizierter Mathematik, wie Greene in seinem (ironisch betitelten?) Buch Das elegante Universum andeutet. (Dies auch als ansatzweise Antwort auf deinen Einfachheitswunsch, Holger.)Hawking hat schon immer eine Menge Unsinn verzapft und wird in Physiker Kreisen keineswegs so glorifiziert, wie dies in der breiten Offentlichkeit der Fall ist.
In der extrem politischen Welt der Physik-Akademiker wird so gut wie keiner von einer Mehrheit der Anderen auf Dauer öffentlich gelobt. Das ist eher die Domäne der Vermittler von derartigem Wissen an uns Laien, also der "Fach"-Presse.
Die Frage ist also auch wieder ob ein Wissenschaftler etwas "behauptet" hat, oder ob der berichtende Journalist ihm dieses Verb in den Mund gelegt hat, um den Artikel darüber spannender zu machen. Außerdem war es eben eine Menge Werbe-Hype die Hawking damals als den zeitgenössischen Einstein darstellte. Und fast alle forschenden Physiker, die ich persönlich kenne/kannte (also 3 von insgesamt 4 ), sind eitel. Ich zumindest fand Hawkings Kurze Geschichte der Zeit gut geschrieben und vom Inhalt her interessant und lesenswert. Dass ein Wissenschaftler sich irrt, ist keine Schmach, insbesonders wenn er einige Biere o.ä. (und NICHT seine ganze Karriere) darauf gesetzt hatte, dass er recht habe.
P.S. @Trurl: Mir persönlich soll man mit dem anthropischen Prinzip vom Leibe bleiben. Was ich bisher von der These verstanden (und von ihrem Einsatz bei der Auswahl dazu passender spezifischerer Thesen als "Glaubwürdigkeitsfaktor" gesehen) habe, scheint mir um Größenordnungen weniger beweisbar, als z.B. ein schwarzes Loch mit Sicherheit zu lokalisieren und zu meiner Lebzeit mit Sonden zu erkunden.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 20 September 2004 - 20:13.
/KB
Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?
Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.
Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.
Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.
(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)
#11
Geschrieben 25 September 2004 - 11:04
Man fragt sich also wann einfache String-Theorie in den Schulen unterrichtet wird (vielleicht ein entscheidender zukünftiger Vorteil für die gePISAckte BRD)? Ich für meinen Teil würde es gerne mal mathematisch nachvollziehen können. Von Greene kommt ja zeitgleich mit diesem Interview ein neues Buch heraus: Der Stoff, aus dem der Kosmos ist.SP: ... ehrlich gesagt, scheint "einfach" nicht ganz der richtige Begriff für das, was Sie hier so ausführen.
Gr: Es mag für einen Außenseiter so aussehen, als würde alles immer komplizierter. Aber entscheidend ist, dass wir auf eine immer geringere Zahl fundamentaler Ideen und Prinzipien angewiesen sind.
/KB
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Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.
Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.
(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)
#12
Geschrieben 30 September 2004 - 11:35
#13
Geschrieben 30 September 2004 - 12:06
Strenggenommen kann keine Hypothese oder Theorie jemals belegt werden. Sie kann nur widerlegt werden. Wenn wir sagen, wir glauben an eine Theorie, so meinen wir damit in Wirklichkeit, das wir nicht fähig sind aufzuzeigen, das die Theorie falsch ist - und nicht das wir fähig sind, ohne jeden Zweifel aufzuzeigen, das eine Theorie richtig ist. Eine Theorie ist stets angreifbar und es bedarf nur einer einzigen widersprüchlichen Entdeckung, um die Hypothese über den Haufen zu werfen und nach einer neuen Theorie zu rufen. Die Geschichte der Wissenschaft ist voll der Trümmer gewaltiger Gedankengebäude, die aufgrund eines Zufalls oder einer Banalität zum Einsturz gebracht wurden.
Bearbeitet von vallenton, 30 September 2004 - 12:07.
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#14
Geschrieben 30 September 2004 - 13:17
Und genau das macht eine wissenschaftliche These aus, dass sie grundsaetzlich widerlegbar sein KANN, also dass klare Wege aufgezeigt werden, wie die Widerlegung aussehen wuerde.Strenggenommen kann keine Hypothese oder Theorie jemals belegt werden. Sie kann nur widerlegt werden.
Wir reden ja nicht ueber irgendwelche Thesen (z.B. darueber dass Intelligenz messbar ist - mein "pet hate"-Thema, der Idioten-Quotient). Dass die Belegung der kleinen Untermenge genannt "wissenschaftlichen Thesen" eher nur eine "vernuenftige" Absprache unter experimentierenden Wissenschaftlern ist, und dass es darueber Differenzen gibt, ist klar. Aber beides, Belegung und Widerlegung, sollten innerhalb dieser Gemeinschaft der grundsaetzlich der allgemeinen Vorgehensweise zustimmenden Wissenschaftlern (und das sind meines Wissens nun mal fast alle) auch immer WIEDERHOLBAR sein.
/KB
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Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?
Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.
Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.
Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.
(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)
#15
Geschrieben 30 September 2004 - 13:50
Naja, das gilt uneingeschraenkt wohl nur fuer Mathematik. Wenn in der Physik eine Theorie ueber Jahrzehnte die Ergebnisse von Experimenten im Rahmen der Messgenauigkeit korrekt vorhergesagt hat und dann ein widerspruechliches Ergebnis auftritt, dann wird man diese Theorie niemals komplett in den Muell werfen, sondern nur ihren Gueltigkeitsbereich einschraenken. Eine neue Theorie muss dann in diesem Gueltigkeitsbereich sogar in die alte Theorie uebergehen, schliesslich ist diese in dem Bereich ausgiebig getestet worden.Da fällt mir ein Statement des Physikers Gerhard Robbins ein:
Eine Theorie ist stets angreifbar und es bedarf nur einer einzigen widersprüchlichen Entdeckung, um die Hypothese über den Haufen zu werfen und nach einer neuen Theorie zu rufen.
#16
Geschrieben 21 Oktober 2004 - 19:07
#17 Gast_fitze_*
Geschrieben 27 November 2004 - 12:37
#18
Geschrieben 27 November 2004 - 23:46
Eben, wenn von Objekten, die in ein Schwarzes Loch fallen, nichts bliebe, dann könnte man so auch Entropie in Schwarze Löcher entsorgen. Daraus ergibt sich ein Widerspruch, den Hawking mit seinem Ansatz beseitigt. Die Entropie eines Systems ist definiert als der Logarithmus der Anzahl der Zustände, die das System einnehmen kann. Etwas vornehmer steht hier etwas dazu: Physik-FAQDie Ausgangsüberlegung von Hawking - so wie sie in dem Artikel wiedergegeben wird - halte ich in zweierlei hinsicht für wertlos: 1. "Erhalt von Information" - dieses angebliche "Gesetz" der Quantenphysik steht im Gegensatz zur Thermodynamik, der zufolge die Entropie - Unordnung - zunimmt. Zunahme von Entropie resp. größere Unordnung bedeutet aber die Vernichtung von Information. In dem ein Schwarzes Loch Sterne zerreisst und aus unvorsichtigen Astronauten Marmelade macht, sorgt es sehr effektiv für eine Zunahme von Entropie. Meines Wissens bleibt von den Objekten, die in ein Schwarzes Loch fallen, außer der Masse nur der Drehimpuls erhalten.
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