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Bedeutung von PERRY RHODAN für die SF in Deutschland


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14 Antworten in diesem Thema

#1 Bernard

Bernard

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Geschrieben 29 Dezember 2020 - 10:34

Ich habe gerade mit den Google Trends herumgespielt und dabei folgende Darstellung generiert, die mich ein wenig nachdenklich macht ...

Angehängte Datei  Rhodan_SF_Trend.JPG   24,27K   0 Mal heruntergeladen

 

Im Wesentlichen aus dem Bauch heraus habe ich bislang die These vertreten, die Hälfte der deutschsprachigen SF-Leserschaft entfiele auf PERRY RHODAN. Wenn diese Suchanfrage das Interesse in der Tendenz richtig widerspiegelt, sind es wohl eher 75%.

Ist das eine sinnvolle Interpretation?


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#2 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 29 Dezember 2020 - 11:33

Hallo Bernard,

Ich habe gerade mit den Google Trends herumgespielt und dabei folgende Darstellung generiert, die mich ein wenig nachdenklich macht ...

Eingefügtes BildRhodan_SF_Trend.JPG

 

Im Wesentlichen aus dem Bauch heraus habe ich bislang die These vertreten, die Hälfte der deutschsprachigen SF-Leserschaft entfiele auf PERRY RHODAN. Wenn diese Suchanfrage das Interesse in der Tendenz richtig widerspiegelt, sind es wohl eher 75%.

Ist das eine sinnvolle Interpretation?

 

mir fiel dazu ein, da Perry Rhodan zur SF gehört, wäre eine Suche nach (gewissermaßen) gleichfalls Sub-Genres vielleicht aussagekräftiger.

 

Habe daher mal nach Steampunk vs. Perry Rhodan suchen lassen. Und siehe da -> https://trends.googl...hodan,Steampunk

 

Ein ähnliches Ergebnis ergibt sich bei Perry Rhodan vs. Dystopie -> https://trends.googl...02137_,Dystopie

 

Hope Punk fällt übrigens arg durch.

 

Viele Grüße

Tobias
 


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
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Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#3 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 29 Dezember 2020 - 11:42

Ja, es ist interessant, damit herumzuspielen.

 

Ich habe bei meiner Suche den Filter "Bücher und Literatur" gesetzt, womit Games und Kino rausfallen. Gerade bei Cyberpunk dürfte das aktuelle Spiel "Cyberpunk 2077" viel beitragen.

 

Hier die Ergebnisse mit Fokus "Bücher und Literatur":

 

Cyberpunk:

https://trends.googl...hodan,Cyberpunk

 

Dystopie:

https://trends.googl...Rhodan,Dystopie

 

und - weil es vielleicht das passendste Sub-Genre ist - Space Opera:

https://trends.googl...dan,Space Opera


Bearbeitet von Bernard, 29 Dezember 2020 - 11:48.

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#4 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 30 Dezember 2020 - 07:23

Ich habe gerade mit den Google Trends herumgespielt und dabei folgende Darstellung generiert, die mich ein wenig nachdenklich macht ...

Eingefügtes BildRhodan_SF_Trend.JPG

 

Im Wesentlichen aus dem Bauch heraus habe ich bislang die These vertreten, die Hälfte der deutschsprachigen SF-Leserschaft entfiele auf PERRY RHODAN. Wenn diese Suchanfrage das Interesse in der Tendenz richtig widerspiegelt, sind es wohl eher 75%.

Ist das eine sinnvolle Interpretation?

 

Das scheint mir den zahlenmäßigen Anteil der PR-Leser noch zu unterschätzen.

Die PR-Erstauflage verkauft sich mW immer noch 80.000-100.000mal. Woche für Woche, wohlgemerkt.

Ein typischer SF-Roman außerhalb von PR kommt eher auf 5000-10000 verkaufte Exemplare.

Und wenn eine SF-Anthologie die 500er-Marke reißt, knallen die Sektkorken.

 

Gruß

Ralf


Bearbeitet von ShockWaveRider, 30 Dezember 2020 - 07:33.

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#5 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 30 Dezember 2020 - 09:22

Und wenn eine SF-Anthologie die 500er-Marke reißt, knallen die Sektkorken.

 

Wenn eine meiner SF-Anthos über die 500 Ex. hinausginge, würde ich den Sekthersteller kaufen!

(Mit einer Anthologie habe ich das mal geschafft, das war aber allenfalls eine fantastische, keine SF-Anthologie.)

 

My.



#6 Galax

Galax

    Giganaut

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Geschrieben 30 Dezember 2020 - 14:23

Wenn eine meiner SF-Anthos über die 500 Ex. hinausginge, würde ich den Sekthersteller kaufen!

(Mit einer Anthologie habe ich das mal geschafft, das war aber allenfalls eine fantastische, keine SF-Anthologie.)

 

My.

 

Keine große Hürde.

 

Das gelang nicht nur mehrere Anthologien vom Verlag ModernPhantastik, das habe ich auch mit meiner eigenen Storysammlung (Band1) innerhalb von 2,5 Jahren geschafft. ;)  


Bearbeitet von Galax, 30 Dezember 2020 - 14:24.

"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#7 Mammut

Mammut

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Geschrieben 30 Dezember 2020 - 17:41

Das scheint mir den zahlenmäßigen Anteil der PR-Leser noch zu unterschätzen. Die PR-Erstauflage verkauft sich mW immer noch 80.000-100.000mal. Woche für Woche, wohlgemerkt. Ein typischer SF-Roman außerhalb von PR kommt eher auf 5000-10000 verkaufte Exemplare. Und wenn eine SF-Anthologie die 500er-Marke reißt, knallen die Sektkorken.   Gruß Ralf

80.000-100.000 die Woche. Ist das die Auflage oder die verkaufte Auflage? Da hinkt Bastei mit seinen Reihen aber hinterher soweit ich weiß. Was ist denn ein typischer SF Roman? Als Vergleich zu PR wäre doch eher Hillenbrand oder Eschbach maßgeblich, oder? So von Speerspitze zu Speerspitze. Oder vielleicht was von Robert.

#8 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 30 Dezember 2020 - 17:53

Was ist denn ein typischer SF Roman? Als Vergleich zu PR wäre doch eher Hillenbrand oder Eschbach maßgeblich, oder? So von Speerspitze zu Speerspitze. Oder vielleicht was von Robert.

 

Alles deutlich darunter:

Angehängte Datei  Rhodan_Autoren.JPG   23,04K   0 Mal heruntergeladen

 

In den Durchschnittswerten (höchster Ausschlag = 100):

Perry Rhodan = 51

Andreas Eschbach = 2

Tom Hillenbrand = 1

Robert Corvus = 0

 

https://trends.googl...d,Robert Corvus


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#9 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 30 Dezember 2020 - 19:08

Alles deutlich darunter:
Eingefügtes BildRhodan_Autoren.JPG
 
In den Durchschnittswerten (höchster Ausschlag = 100):
Perry Rhodan = 51
Andreas Eschbach = 2
Tom Hillenbrand = 1
Robert Corvus = 0
 
https://trends.googl...d,Robert Corvus

Das ist aber kein Auflagenvergleich sondern eine Frage des Bekanntheitsgrades. Da sind 60 Jahre und eine neunstellige? Gesamtauflage natürlich ein dickes Brett.

#10 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 31 Dezember 2020 - 01:49

Nicht so sehr Bekanntheitsgrad wie Interesse an einem Thema - man sucht ja nicht notwendigerweise nach etwas, das man kennt, sondern nach etwas, das einen interessiert. Wobei die Bekanntheit insofern einfließt, dass ich zumindest das Schlagwort kennen muss, um danach zu suchen.


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#11 halut

halut

    Ufonaut

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Geschrieben 02 Januar 2021 - 17:40

80.000-100.000 die Woche. Ist das die Auflage oder die verkaufte Auflage?

Vor ungefähr acht Jahren war die verkaufte Papierauflage etwa 65000. Leider hat im PR-Forum jemand das Leck herausposaunt, welches dann schnell dicht gemacht wurde. Seitdem soll die Auflage etwas gestiegen sein. Wenn zu die elektronische zu 15% rechnest, kommst du auf ungefähr 80000 verkaufte Exemplare.



#12 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 03 Januar 2021 - 07:59

Vor ungefähr acht Jahren war die verkaufte Papierauflage etwa 65000. Leider hat im PR-Forum jemand das Leck herausposaunt, welches dann schnell dicht gemacht wurde. Seitdem soll die Auflage etwas gestiegen sein. Wenn zu die elektronische zu 15% rechnest, kommst du auf ungefähr 80000 verkaufte Exemplare.

Interessante Einblicke, halut! Früher konnte man die verkaufte Auflage noch auf einer Seite names media-daten.com oder so ähnlich nachlesen. Die Site scheint es aber nicht mehr zu geben.

 

@Mammut: Ich denke, man sollte die regelmäßigen PR-Leser schon mit regelmäßigen Lesern anderer SF-Erzeugnisse vergleichen, und nicht mit von der Masse nicht als SF wahrgenommenen Ausreißern wie Schätzing oder einzelne Eschbach-Thriller. Und da muss ich immer noch an ein kolportiertes Zitat von Sascha Mamczak denken, als Eschbachs "Quest" die 20.000er-Marke riss: "Damit hat 'Quest' auch Leser außerhalb des SF-Marktes gewonnen, denn der SF-Markt in Deutschland ist nicht so groß."

 

Jedenfalls, von der Leser-Seite her dominiert Perry Rhodan die deutsche SF. Das muss man einfach so anerkennen.

 

Gruß

Ralf 


Bearbeitet von ShockWaveRider, 03 Januar 2021 - 09:06.

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#13 Mammut

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Geschrieben 03 Januar 2021 - 11:54

Interessante Einblicke, halut! Früher konnte man die verkaufte Auflage noch auf einer Seite names media-daten.com oder so ähnlich nachlesen. Die Site scheint es aber nicht mehr zu geben.

 

@Mammut: Ich denke, man sollte die regelmäßigen PR-Leser schon mit regelmäßigen Lesern anderer SF-Erzeugnisse vergleichen, und nicht mit von der Masse nicht als SF wahrgenommenen Ausreißern wie Schätzing oder einzelne Eschbach-Thriller. Und da muss ich immer noch an ein kolportiertes Zitat von Sascha Mamczak denken, als Eschbachs "Quest" die 20.000er-Marke riss: "Damit hat 'Quest' auch Leser außerhalb des SF-Marktes gewonnen, denn der SF-Markt in Deutschland ist nicht so groß."

 

Jedenfalls, von der Leser-Seite her dominiert Perry Rhodan die deutsche SF. Das muss man einfach so anerkennen.

 

Gruß

Ralf 

 

 

Ich verstehe deine Argumentation einerseits. Du sagst, Schätzing und Eschbach erreichen auch Leser, die sich selbst nicht als Science Fiction Leser bezeichnen würden.

Aber gibt es nicht auch Perry Rhodan Leser, die eigentlich Heftromanleser sind und ebenfalls in anderen Genres wildern und dann auf PR stoßen und diesen temporär verfolgen?

 

Ich tue mir schwer damit, einen feste Masse als Science Fiction Leser festzulegen. In den 80ern waren die Regale voll von Star Trek und Star Wars, heute von Warhammer. Ist dein Block an SF Lesern dann nicht in Wirklichkeit ein Block von Star Trek Lesern, etc.?

Mit Sicherheit gibt es Leser, die in der Mehrzahl ihrer Lektüre SF lesen, egal wie sich die Welt da draußen dreht. Aber die große Masse an Lesern folgt doch den äußeren und inneren Trends, gesteuert auch vom Angebot, das der Buchmarkt, aber auch die Film- und Spieleindustrie bieten.

 

Und dann hast du die wohl nicht so unerhebliche Masse an Sammlern, die PR kauft, aber vielleicht abends vor dem Tatort sitzt?

 

Also deinen Mamczak in Ehren, aber ich glaube Eschbach hat gezeigt, der SF-Markt in Deutschland ist eine nicht definierbare Größe. Genau wie Stephen King gezeigt hat, wie viele Menschen Horror lesen und wie entsprechende Autoren gezeigt haben, wie groß der Fantasymarkt ist.



#14 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 03 Januar 2021 - 16:45

Ich denke auch, dass es viele Leser gibt, die in erster Linie nicht Genres, sondern Autoren oder Reihen folgen. Etwa King-Leser, oder Heyne-SF oder welche, die alle Usedom-Krimis lesen. Oder eben PR. Ich denke auch, dass die SF-Leserschaft in D vorwiegend eine PR-Leserschaft ist. Alles andere sind eher Nischen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#15 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 03 Januar 2021 - 17:05

Ein weiterer Aspekt: Besonders erfolgreiche SF-Titel werden oftmals nicht als SF gekennzeichnet/vermarktet. Der Schwarm oder auch viele Bücher von Andreas Eschbach laufen unter "Roman" oder "Thriller". Ich denke, viele Leute, die Bücher wie Ausgebrannt, Die Tribute von Panem oder 1984 gern gelesen haben, sind sich gar nicht bewusst, dass sie Science-Fiction gelesen haben ...


Bearbeitet von Bernard, 03 Januar 2021 - 17:06.

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