Hallo zusammen,
@Amtranik "wird es ... schwer haben" ist eine Formulierung, die ja nicht ausschließt, dass es gut ausgeht.
Tja, Eschbach. Beim Kurd-Laßwitz vorn, beim DSFP nicht mal nominiert. Aber das Thema "Warum der und warum die nicht und überhaupt welche Kriterien gibt es und warum und warum ist das doof ..." ist ja schon durchgehechelt worden und braucht keine Wiederholung. Daher enthalte ich mich aller Mutmaßungen darüber, warum der Beste Roman des Jahres des einen Preises bei dem anderen nicht mal nominiert war. Außerdem habe ich den Roman nicht gelesen.
Nun aber zu den schönen Dingen des Lesens:
(x) 1.1 : ein Nebula-Award-Preisträger: Samuel R. Delany "Babel-17"
(x) 1.2 : ein Nebula-Award-Preisträger: Jeff VanderMeer "Stadt der Heiligen und Verrückten"
(x) 2.1 eine Kurzgeschichtensammlung: Ted Chiang "Geteilt durch Null (Erzählungen 1990 bis 2020, Band 2)"
(x) 2.2 eine Kurzgeschichtensammlung: Robert A. Heinlein "Die Geschichte der Zukunft"
(x) 3.1 ein original deutschsprachiger Roman, der von einer Autorin geschrieben wurde: Kathleen Weise "Der vierte Mond"
(x) 3.2 ein original deutschsprachiger Roman, der von einer Autorin geschrieben wurde: Jacqueline Montemurri "Der Koloss aus dem Orbit"
(x) 4.1 ein SF-Buch einer Autorin oder eines Autors, die oder der im Jahr 1921 oder 1946 geboren wurde: James Blish "Der Gewissensfall"
(x) 4.2 ein SF-Buch einer Autorin oder eines Autors, die oder der im Jahr 1921 oder 1946 geboren wurde:
(x) 5.1 ein Buch aus einer fernen Zukunft: Douglas R. Mason "Stadt unter Glas"
(x) 5.2 ein Buch aus einer fernen Zukunft: Frank Herbert "Der Herr des Wüstenplaneten"
(x) 6.1 ein SF-Buch eines DDR-Schriftstellers, das in der DDR erschienen ist: Karsten Kruschel "Das kleinere Weltall"
(x) 6.2 ein SF-Buch eines DDR-Schriftstellers, das in der DDR erschienen ist:
(x) 7.1 ein Roman über den Erstkontakt: Christoph Dittert "Fallender Stern"
(x) 7.2 ein Roman über den Erstkontakt: Michael McCollum "Die Segel von Tau Ceti"
In der zweiten Runde nun auch der original deutschsprachige Roman einer Autorin abgehakt. "Der Koloss aus dem Orbit" fing unterhaltsam an, verfing sich m.E. dann jedoch in gewissen Längen, die das Thema "Was macht das Menschsein aus" irgendwie aus dem Fokus verloren, um es dann völlig überraschend auf teils plakative Weise wieder - und sich dabei wiederholend - durchzudeklinieren. Da und dort fehlte es mir auch an Logik: Jemand wird niedergeschossen, die Schutzkleidung fängt das Projektil auf. Und eine Journalistin weiß sofort, ah, die getroffene Person ist nicht ernsthaft verletzt, die hat nur eine Prellung. Ich weiß nicht, wie durch die Kleidung hindurch Knochenbrüche ausgeschlossen werden können. Und, ähm, von Splittern heimgesuchte nackte Fußsohlen haben nur wenig später nur Blasen und Abschürfungen. Puh, und die Androiden, die nur in einem richtig gut sind, nämlich im Vorbeischießen. Okay, die können auch aus der Position des Liegendschießen so schnell aufspringen, dass ich mich an Tom und Jerry erinnert fühlte. Und damit bin ich bei dem, was mir an dem Roman echt viel Spaß gemacht hat: Ich habe mir die Szenen als Comic vorgestellt bzw. Trickfilm, schön in bunten Farben. Da funktioniert er super. Schrill, schräg. Auch schon, weil da der seines Fleisches beraubte künstliche Arm des Cyborgs nicht das Problem aufwirft, was mit den Resten seiner fleischlichen Existenz passiert ... Ist halt Comic, da fault nix.
Gerne mehr davon, hat mich gut unterhalten. Wirklich! Was auch an der flotten Schreibe liegt.
Viele Grüße
Tobias