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[Kurzgeschichte] "Ameisenfarm"


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11 Antworten in diesem Thema

#1 tichy

tichy

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Geschrieben 02 August 2004 - 12:04

Hallo Leute,

Nach einem halben Jahr "Abliegen" und einer gewissen Überarbeitung bin ich jetzt mal übermütig und stelle Euch meine erste Kurzgeschichte vor.

Also, here goes nothing: PDF-Link

Ich rechne mit, nein: ich erhoffe mir schonungslose Kritik. Das ist mein erster Versuch im "kreativen Schreiben" und ganz sicher weit davon entfernt, optimal zu sein. Also gebt's mir, ich vertrage das schon. :P

-- tichy

AMEISENFARM

Ich atmete noch einmal tief durch. Also ob das helfen könnte.

Dann wurde ich schlagartig und unter ohrenbetäubendem Lärm brutal in den harten Sitz gepresst -- in einen Sitz, der sicher nie für ernsthafte Beschleunigungen gedacht war. Mein armer alter Kahn litt knarzend und bebend mit mir, der Lärm des Triebwerks dröhnte durch die gesamte Konstruktion. Erst nach endlosen zwei Stunden dieser Tortur aus Rütteln und Brüllen erlöste mich der Booster und brannte aus.

Die plötzliche Stille und Schwerelosigkeit waren wie ein erneuter, diesmal willkommener Schock. Ich war schweißgebadet, und mir wurde schmerzlich bewusst, dass die nächste wirkliche Dusche nun gut zwei Wochen vor mir lag. Als sich meine Sinne wieder etwas beruhigt hatten, gönnte mir ein paar Stunden Schlaf und anschließend einen Schluck Kaffee aus meiner alten Thermosflasche.

Stille. Schwerelosigkeit. Scheinbare Bewegungslosigkeit. Volle fünf Tage Untätigkeit in einem engen Landercockpit, in dem ich mich kaum umdrehen konnte. Fünf Tage, bevor ich mit der Arbeit überhaupt erst beginnen konnte. Falls von der Arbeit freilich bis dahin noch etwas übrig sein sollte.


[edit 28.02.05: Link verschoben, neue Version hochgeladen, "Anreisser" eingefügt]

Bearbeitet von tichy, 01 März 2005 - 15:57.

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#2 Eva

Eva

    Nanonaut

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Geschrieben 02 August 2004 - 15:51

HalloDie Geschichte hat mir gut genug gefallen, um sie fertig zu lesen; trotz viel Arbeit, die ich erledigen muss.Sie kommt auch immer mehr in Schwung, je weiter man sich vorarbeitet.Der erste Satz ist mir irgendwie etwas quer reingelaufen, aber ich weiss noch nicht, warum.Inhaltlich finde ich ihn an dieser Stelle sehr passend.Hier und da sind noch ein paar Holprigkeiten, aber damit habe ich selbst auch noch sehr zu kämpfen.Besonders gut hat mir folgender Satz gefallen:"... bedeutete das mindestens zwei Wochen in einem engen Landercockpit - ich war begeistert."Ich habe natürlich eher sowas erwartet wie: mir schauderte schon davor.Aber nein; da kommt: ich war begeistert.Klasse!TschuessEva

#3 Holger

Holger

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Geschrieben 02 August 2004 - 18:39

Gerade runtergeladen und die ersten Seiten überflogen. Liest sich sehr gut an. Mehr dazu später. Ein dickes Lob allerdings jetzt schon für die Form: als .pdf mit genauer Seitenangabe (1/36)! Was will man mehr. :( Freue mich schon aufs Weiterlesen.
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#4 Trurl

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Geschrieben 02 August 2004 - 21:04

Der erste Satz ist mir irgendwie etwas quer reingelaufen, aber ich weiss noch nicht, warum. Inhaltlich finde ich ihn an dieser Stelle sehr passend.

Interessant dass du das erwähnst, ich bin an der gleichen Stelle gestolpert. Das ist aber nur eine Lappalie, wenn man den Satz geringfügig umstellt, passt es. Statt: "Nichts schien auf den ersten Blick mögliche Probleme anzudeuten." vielleicht so: "Auf den ersten Blick schien nichts auf mögliche Probleme hinzudeuten." Als eine Eröffnung, die bereits auf Schwierigkeiten hinweist, die in der Geschichte noch bedeutsam werden, finde den Satz gar nicht schlecht, er weckt schon mal das Interesse. @tichy: Okay, das sind nur kleine Holprigkeiten, ich muß erst noch die Geschichte in Ruhe lesen. Ebenfalls ein Danke für das lesefreundliche PDF-Format. Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
  • (Buch) gerade am lesen:Jeff VanderMeer - Autorität
  • (Buch) als nächstes geplant:Jeff VanderMeer - Akzeptanz
  • • (Buch) Neuerwerbung: Ramez Naam - Crux, Joe R. Lansdale - Blutiges Echo
  • • (Film) gerade gesehen: Mission Impossible - Rogue Nation

#5 tichy

tichy

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Geschrieben 03 August 2004 - 09:18

Der erste Satz ist mir irgendwie etwas quer reingelaufen, aber ich weiss noch nicht, warum.

Interessant dass du das erwähnst, ich bin an der gleichen Stelle gestolpert.

OK, dann habe ich mir das nicht nur eingebildet ... mir ging es nämlich auch so -- aber manchmal kommt einem das ja nur so vor. Ich wollte halt gerne das Wort "Nichts" am Anfang haben, zur Betonung. Vorher lautete der Satz genau so, wie Du ihn vorgeschlagen hast, Trurl. :D Eigentlich wollte ich ja noch mehr Rückmeldungen abwarten, bevor ich mich ans Bearbeiten mache, aber der erste Satz ist so wichtig, dass ich das doch gleich erledigt habe. Lasst Euch davon aber bitte nicht abhalten, auf weitere Mängel hinzuweisen! Bei der Gelegenheit bin ich auch wieder zur Courier New als Schriftart zurück gegangen -- die ist zwar etwas langweilig, aber einfach lesefreundlicher. -- tichy
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#6 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 20 August 2004 - 22:36

Hallo Tichy

Ich habe deine Kurzgeschichte bis Seite 15 gelesen und möchte eine erste vorläufige Meinung geben. (Den Rest lese ich bei Gelegenheit, es ist schon bald Wochenende, du verstehst ...)

Der Aufbau ist sehr gelungen. Die Gedanken, Dialoge und Ereignisse wechseln in einem schönen Rhythmus. Die Ereignisse sind überzeugend, die Dialoge sind menschlich und die Gedanken sind nachvollziehbar. Ich möchte dir hiermit ein sehr grosses Kompliment geben. Sehr oft versagen anfangende Autoren hier irgendwo. (Was meint er mit diesem Satz? Das ist doch kein logisches Argument? Weshalb ist diese Frau plötzlich beleidigt? Welch ein Wurmsatz! usw. usf.)
Du hast das Talent oder die Erfahrung eine Geschichte richtig darzustellen. Jeder Leser kann den Ablauf deiner Erzählung folgen - und zwar auf jede Ebene.

Was mir auch gefällt ist die Beschreibung der Technologie. Es gibt keine unverständlichen, technischen Erklärungen von jeder Rakete und jedem zweiten Knopf. Nein, man liest die Technik aus den Gedanken und Handlungen des Fachmannes Nick heraus.

Soweit der Lob ...

Ich finde deine Geschichte gelungen im Aufbau, aber etwas fad in der Handlung. Du nutzt deine Chancen zur Spannungsaufbau nicht aus.

Am Anfang der Geschichte schreibst du, dass es ein Problem gibt. Aber weder der Hauptdarsteller noch der Leser weiss, was das für ein Problem ist. Gähn, schlaf ein. Das geht auch anders, du könntest direkt mit Spannung anfangen. Die Gefahr der Asteroide könnte höher sein, sprich die Chance eines Zusammenstoss wäre wirklich reell (z.B. eine Chance von 1 auf 100). Um dies darzustellen, brauchst du aber nicht unbedingt mit dem Himmelskörper anzufangen. Beispiel: Jakob - sonst ein ausgeglichener Mensch - steht direkt vor Nick, erschöpft, mit Panik in seinen Augen. (Sorgenfaktor: AN).

Immer wenn es Grund zur Sorge gibt (sprich: es wird spannend), sollte etwas geschehen. Nick sollte aktiv werden und eine Lösung finden.
Du, Tichy, aber schaltest in den Rückwärtsgang und sagst dem Leser (interpretiert): Keine Sorge, lieber Leser, es gibt nichts um sich Sorgen über zu machen, nicht weil Nick sich mit einer solchen Situation auskennt, sondern weil es nicht so gefährlich/sorgenerregend ist, wie es vielleicht aussah.

Du schreibst beispielsweise:
"Sicher nicht nur Gas und Staub, sondern auch in Form von unterschiedlich
große Krümel und Klumpen. Ein Teil von diesem
Zeug schwirrte jetzt bestimmt um den Asteroiden herum wie
aufgescheuchte Fliegen, bis seine schwache Schwerkraft es
wieder einfing. Bei einem Asteroiden dieser Größe könnte das
Jahre dauern. Diese Krümel waren nicht schnell, aber schnell
genug, um mir im Zweifelsfall Schwierigkeiten bereiten zu
können."


Diese Krümmel und Klumpen sollte weggeräumt oder weggeschoben werden, damit Nick landen kann. Auch wenn (oder eben weil) es ihm Schwierigkeiten bereitet. Aber was macht Nick? Nix. Du solltest Nicks Namen in Nix umtaufen ...

Ähnliches geschieht hier (ich liebe übrigens dieses "eine Meldung von 1415"):

"Ich ärgerte mich bald, dass diese Experten anscheinend
auch keine bessere Theorie anzubieten hatten; das war
schließlich ihr Fachgebiet und nicht meines. In die Debatte
über das Für und Wider meiner Vermutung platzte eine Meldung
von 1415: eine erneute Explosion. Unsere zaghafte Hoffnung,
dass wenigstens dieses Problem sich erübrigt haben könnte,
war also dahin, auch wenn die Erschütterung diesmal etwas
schwächer ausfiel als die meisten bis dahin verzeichneten."


Es gibt eine erneute Explosion! Mensch, Tichy, der Nick sollte herumgewirbelt werden, ein wichtiges Instrument sollte ausfallen und die Laufbahn des Asteroiden sollte jetzt noch mehr auf die Erde zugehen.

Damit wir uns nicht missverstehen, ich bin nicht der Meinung, du solltest jetzt deine Geschichte gross umschreiben. Du hast eine gelungene Arbeit hervorgebracht und irgendwann ist Schluss mit der Umschreiberei. Ein (Hard-)SF-Interessierter (wie ich) liest auf jeden Fall deine Geschichte. Ich möchte hier nur zeigen, wie es noch besser, mit mehr Spannungsaufbau geht, für künftige Geschichten und zusätzlich gezielt auf Leser mit anderen Interessen.

Es gibt jedoch etwas, was ich dir empfehle umzuschreiben. Es gibt eine Stelle, die unlogisch ist, aber leicht abzuändern ist.

Du schreibst auf Seite 7:

"Bis vor einem halben Jahr hatte ich mein Geld damit verdient, Asteroiden im Gürtel einzufangen, zu stabilisieren und Mineneinheiten auf ihnen zu installieren. Bis die Firma für diese Aufgabe Automaten entwickelt
...
hier kommst Du ins Spiel. Die neuen Roboter können auf etwas, dass sich so schnell und unregelmäßig bewegt, bisher nicht zuverlässig landen. Ferngesteuert von hier geht es auch nicht, wegen der Übertragungszeit. Wenn das jemand schafft, dann nur du mit einem Lander.“


Mir als Leser ist jetzt völlig klar, was Nicks Mission ist. Er muss den Asteroiden einfangen, ihn stabilisieren und auf ihm Mineneinheiten installieren. Deine Worte!

Jetzt schreibst du aber auf Seite 12 Folgendes:

"Die folgenden Tage verliefen zunehmend wie in einem
langweiligen Alptraum. Ich bin es zwar gewohnt, lange Zeit
im Cockpit zu sitzen, aber normalerweise habe ich dabei alle
Hände voll zu tun - und in den wenigen Arbeitspausen bin ich
erledigt genug, um erholsam zu dösen oder ein Buch zu lesen.
Aber fünf Tage ohne Bewegung, ohne Aufgabe, ohne Struktur -
das war schwer zu ertragen.
...
Gegen Ende des dritten Tages ... "



Dies stimmt inhaltlich, zeitlich und charakterlich nicht.
Nick ist da, um zu landen (mit seinem Lander), und zwar um die Bahn zu korrigieren. Er muss das machen, was die automatischen und ferngesteuerten Systeme nicht können. Er ist nicht als Beobachter oder als Analyse-Experte dort (auch wenn er solches nebenbei macht).

Dies ist die einzige unlogische Stelle, die ich soweit in deine KG fand. Bitte ändere doch diese Stelle ab. Mache Stunden aus den Tagen.



Noch ein paar Kleinigkeiten:


Ich sah beim Durchlesen drei Geschwindigkeitsfehlerchen.

Seite 8: bewrühmten

Seite 11: fanden die Explosionen also ein einer der Hallen statt. (in statt ein)

Seite 14: Jetzt war ausgerechnet die diejenige, in der Explosionsherd (du meinst: ausgerechnet diejenige, die)
____________

Es wäre toll, wenn ANT oder ANTS auch eine Abkürzung wäre. Anti Nitro Troups? Irgend so etwas.

____________

Jeder seine Meinung, ich sage meine.

- Ich finde es nicht passend, hier bloss einen Link oder Downloadmöglichkeit hinzustellen. HIER ist die Autorenwerkstatt, HIER soll der Text rein.
Damit meine ich aber nicht den ganzen Text. Zur Vorstellung reicht den Anfang (bei einem längeren Text). Nicht jeder hat Lust einen vollständigen längeren Text zu studieren und zu kommentieren. Der Link/Download wäre dann für jene Leute, die sich eben doch das Ganze vollkommen antun möchten.

- Ich bin nicht begeistert von der gewählten Schrift der Pdf-Datei:

> Weit auseinander liegende Wörter ùnd kurze Linien.
> Lässt sich mühsam lesen ùnd ich muss 36 teure Blätter ausdrucken.


Gruss, RockMySoul67


ps. sorry für meine Schreibfehler + ich habe diesen Text geschrieben, vor die anderen Kommentare zu lesen, also sorry, wenn sich etwas überschneidet.

#7 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 25 August 2004 - 18:57

So, ich habe jetzt auch den Rest der KG gelesen und ich muss gleich zwei meiner vorherigen Behauptungen revidieren:

1 ) Initialen ANT

Alles klar. Ich hätte nur eine Seite weiterlesen sollen. Du hast die Buchstaben ANT gut erklärt und es ist logisch, weshalb dies nicht gleich bei der ersten Erwähnung angegeben wurde (weil Nick sich später Gedanken darüber macht).


2 ) Reisedauer

Beim Weiterlesen hatte auch ich es endlich kapiert. Nick schaut sich den Asteroiden nicht vor Ort an, sondern er sieht sich Sondendaten an, während er unterwegs ist. Die Reise dauert fünf Tage. So schreibst du auf Seite 10 (unten):
Substantiell neue Informationen über mein Zielobjekt kamen aber erst in der vierzigsten Stunde meines Fluges herein.

Trotzdem finde ich die Zeiteinteilung nicht gut dargelegt.

Wenn du oben auf Seite 10 schaust, siehst du den Satz:
Ich gönnte mir ein paar Stunden Schlaf, eine Tasse Kaffe aus meiner Thermoskanne und machte mich über die neuesten Daten von Mine 1415 her.
Dann folgt Weiss, vier Striche, Weiss.

_ _ _ _


Der Text danach kommt einem vor wie ein Zeitsprung und tatsächlich sind wir auch weiter in der Geschichte. Nick ist schon ein Stück mit seinem Lander geflogen.
Das Problem ist, dass du "zu gut" schreibst. Der Leser wird sehr stark in die Geschichte hineingezogen. Es gibt eine lange und lebendige Handlung, die suggeriert, dass Nick schon vor Ort ist. Erst nach der Handlung schreibst du den Satz:
Substantiell neue Informationen über mein Zielobjekt kamen aber erst in der vierzigsten Stunde meines Fluges herein.
Wenn man nur ein bisschen unkonzentriert ist, überliest man diesen Satz schnell. Auf den nächsten Seiten wird diese lange Reisedauer zwar ein paar mal erneut erwähnt (was gut ist), aber bei einem unkonzentrierten Leser war schon längst ein "Häh?"-Effekt eingetreten.

Etwas Ähnliches geschieht auf Seite 21. Du schreibst:

Ich startete eine meiner zwei Sonden. Nach einer ewige
vierzig Minuten dauernden Annäherung war sie endlich in Position
über dem aktiven Krater.


Auch hier erlebte ich einen "Häh?"-Effekt. Es ist der dritte Tag (endlich hatte auch ich das gecheckt), aber die Sonde braucht nur vierzig Minuten? Auch da muss man Zeit nehmen zu überlegen (oder sogar - katastrophal - zurückblättern und nachlesen), um zu verstehen, dass die Sonden schon vor Ort im Aufklärer sind.

Jetzt habe ich viel geschrieben und es tönt schon ein wenig kleinlich. Klar, du machst gar keinen Fehler - alles steht ja da - ich sollte konzentrierter lesen. Die Sache ist nur, dass auch andere Leute nach einem Glas Wein oder einem langen Arbeitstag leicht beim Lesen stolpern können. Und du kannst diese Kleinigkeit leicht ausbügeln.
Du könntest oben auf Seite 10 schreiben (im etwa) "ich schaute die Daten von der Aufklärersonde vor Ort an."
Oder auf Seite 21: "Ich startete eine der zwei Minisonden von der Aufklärersonde, die den Asteroiden schon umkreiste." Irgendwie so.

Durch diese Leserlenkung wird es verständlich, was wer wo wann macht.

_________________


Der Rest der Geschichte gefällt mir sehr gut. Es gibt da nicht viel mehr zu sagen, du drückst den Stil durch bis zum Ende.

Das Rätsel wird erst ganz am Schluss gelöst.
Das Ende ist weder Feuerwerk noch ein "offenes Ende", aber zum Abschluss gibt es eine gute, umfassende Erklärung. Bei dieser Geschichte, die auf einem Rätsel baut, mag ich das.


Mir gefällt die Kombination von den zwei SF-Ideen, Asteroidenminenbau und Roboterkrieg. Du hast beide überzeugend unter einen Hut gebracht.


Die folgende Stelle auf Seite 21 gefällt mir besonders gut:

Ich aktivierte die manuelle Steuerung befand mich augenblicklich in meiner Sonde. Ihre Kameras wurden meine Augen, ihre Steuertriebwerke und Manipulatoren meine Beine und Arme, ihre Sensoren meine Sinne.

Eine gute Idee: Die Sonde passt sich der Besteuerung des Raumschiffs an. Das ist schon etwas Anderes als den limitierten Blick auf einem Bildschirm.


Noch ein Mini-Fehlerchen auf Seite 23:
Dagegen war ich kein einziger Roboter zu sehen, obwohl
sich doch um die sechzig hier befinden sollten.

Ohne "ich".

#8 tichy

tichy

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Geschrieben 04 Oktober 2004 - 10:10

Hej rocky!Au Mann ... irgendwie ist mir doch Dein sehr umfassendes (!) Freedback zu meiner Geschichte völlig entgangen :lookaround: und ich stolpere erst jetzt eher zufällig darüber ... zu der Zeit war ich im Urlaub, muss ich zu meiner Entlastung anmerken.Also ersmal, stark verspätet: Danke, dass Du Dich so ausführlich mit meiner Geschichte beschäftigt hast!Dann: Diesen "Häh?-Effekt" beim unaufmerksamen Lesen kenne ich nur zu gut, denn ich neige zum schnellen Lesen, da passiert das leicht. Es ist seitens des Autors manchmal schwer, das zu verhindern, aber hier sehe ich durchaus Möglichkeiten ... ich könnte z.B. eine tagebuchartige Einteilung vornehmen: "Tag 1", "Tag 2" ... (wobei ich solche Zwischenüberschriften auch gerne überlese, weil ich sie eher als grafische Trennelemente wahrnehme).Ja, die Sache mit dem Spannungsbogen. Mir ist der Realismus einer Geschichte sehr wichtig. Eine "Spannungsquelle" der Art "riesiger Asteroid rast auf die Erde zu" ist mir erstens etwas zu billig und ausgelutscht und zweitens zu unrealistisch: wenn das so leicht passieren könnte, wäre diese Art des Asteroidenabbaus sicher nicht umgesetzt worden. Ich gebe zu: Zuerst hatte ich da eine Kollisionsgefahr vorgesehen. Aus den erwähnten Gründen habe ich sie gestrichen, aber damit wird es natürlich viel schwerer, eine spürbare Spannung zu erzeugen. Mir ist klar, dass es mir nicht wirklich gelungen ist, aber ich kann es wohl nicht besser.Und jetzt noch ein Geständnis: Als ich diese Geschichte anfing, hatte ich noch keinen blassen Schimmer von der Handlung. Ich hatte einen Anfang und eine unbestimmte "Welt" im Kopf, und daraus hat sich alles nach und nach ergeben. Den besagten Anfang habe ich dann bei der Überarbeitung gestrichen ("Man muss gleichsam die Leiter abwerfen, auf der man hinaufgestiegen ist." :D) Und die Lösung mit den Ameisengehirnen ist mir tatsächlich erst ganz am Schluss eingefallen (danach habe ich natürlich die vorherigen Verweise darauf nachträglich eingebaut).Nunja, bei dieser unkonventionellen Entstehungsgeschichte kann ich eigentlich noch recht zufrieden sein mit dem Ergebnis. Gänzlich umschreiben werde ich die Geschichte wohl nicht -- da fange ich lieber mal wieder etwas Neues an.Danke nicht zuletzt auch für Deine Tippfehler-Meldungen!-- tichy
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#9 tichy

tichy

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Geschrieben 28 Februar 2005 - 11:13

Hej! Nun konnte ich es doch nicht lassen, ich bin mal wieder auf meiner Festplatte über die Geschichte gestolpert und habe doch versucht, einige Eurer Anregungen umzusetzen. Das äußert sich -- neben ein paar Kürzungen -- vor allem darin, dass ich den Anfang komplett umgestellt habe, damit der Leser schneller in die Geschichte hineinkommt. Alter Autorentrick, ich weiss, und bisher fand ich das auch immer etwas "geschummelt", den chronologischen Verlauf zugunsten des Spannungsbogens zu verlassen, aber ich sehe jetzt ein, dass sich manches so besser erzählen lässt. Herausgekommen ist jedenfalls jetzt diese Version. (Die alte Version der Geschichte gibt es übrigens auch noch.) Ein Meisterwerk wird damit trotzdem nicht draus :) , aber ich glaube, so kann ich es jetzt liegen lassen. Für das Ausdruck-Problem habe ich leider noch keine Lösung gefunden; ich kriege mein Word nicht dazu, zwei Seiten auf ein A4-Blatt zu drucken, dann wäre es nur noch die Hälfte an Papier und hätte so eine Art Taschenbuch-Format. Bei der Gelegenheit habe ich rockys Anregung aufgegriffen und die ersten Absätze als "Anreisser" in meinen ersten Beitrag eingefügt. -- tichy
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#10 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 01 März 2005 - 10:18

Ich habe mal schnell den Anfang der neuen Version gelesen - ohne den alten daneben zu legen. Tatsächlich hat man einen schnellen Zugang zu dieser Version. Der spannende Anfang macht Lust, um weiter zu lesen - so soll eine Geschichte anfangen. Gute Arbeit, Tichy!

#11 Ceelight

Ceelight

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Geschrieben 29 März 2005 - 15:03

Für das Ausdruck-Problem habe ich leider noch keine Lösung gefunden; ich kriege mein Word nicht dazu, zwei Seiten auf ein A4-Blatt zu drucken, dann wäre es nur noch die Hälfte an Papier und hätte so eine Art Taschenbuch-Format.

Sorry, dass ich hier "reinpfusche", will aber gerne helfen. Welche Word-Version hast Du? Ich glaub seit Office 2000 gibt es im "Drucken..."-Dialog eine Eigenschaft "Zoom" - "Seiten pro Blatt". Dort kann man bis zu 8 Word-Seiten pro Papierseite einstellen und ausdrucken. Ansonsten gibte es im Netz einige Tools, die das für Dich erledigen. Bei INteresse bitte melden - ich schau mich dann mal um... Die KG lad ich mir jetzt mal runter ;)
lese gerade:
Dan Simmons "Ilium"

#12 tichy

tichy

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Geschrieben 31 März 2005 - 08:42

Hej Cee,das kann natürlich sein; ich arbeite mit Office97, da geht das anscheinend noch nicht. Aber ich habe dahein einen Laptop mit Word2000, dort werde ich das mal probieren -- danke für den Tipp!-- tichy
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