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Wenn die künstliche Intelligenz die menschliche übertrifft: Interview mit Joshua Tree


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26 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 11:39

Im Interview verrät uns Autor Joshua Tree, welche "Was wäre, wenn†¦?"-Frage er sich zu Beginn seines neuesten Science-Fiction-Romans "Singularity" gestellt hat. Von Superintelligenzen, Optimierungssehnsucht und alles übertreffenden virtuellen Realitäten.

 

https://www.tor-onli...it-joshua-tree/



#2 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 16 Mai 2021 - 08:56

Immer wieder interessant, dass es offenbar ziemlich viele Experten gibt, die diese "Singularität" für eine logische Entwicklung halten. Sicher kommt es stark drauf an, wen man fragt. Außerdem dürfte ein Roman "Ups, doch keine Singularität" kaum jemanden interessieren, sonst hätte ich ihn längst geschrieben  :blush:  Insofern ist die Spekulation ja nachvollziehbar. Die beschriebene Schere zwischen arm und reich könnte man auch unabhängig davon betrachten, und das tun viele Autoren schon seit Jahrzehnten, das ist nix Besonderes. So gesehen hat mich das Interview nicht neugierig auf den Roman gemacht.

Bemerkenswert finde ich, dass, auch wenn es nicht erwähnt wird, der Autor offenbar vom Schreiben leben kann. Jedenfalls ist nirgendwo von einem Brotjob die Rede. Das nur nochmal als Querverbindung zum Thema deutsche SF und ihre Wahrnehmung.


Bearbeitet von Uwe Post, 16 Mai 2021 - 08:57.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 16 Mai 2021 - 18:03

Hier ist eine Rezension:
https://phantastikne...ingularity-buch

#4 Stefan9

Stefan9

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Geschrieben 03 Juni 2021 - 12:48

Der Beitrag hat mich neugierig gemacht. Mein erster Tree.

Nun, ein dickes Brett, welches Tree hier bohren will, ein ganz dickes. Geht es doch im Kern um die finalen Daseinsfragen. Auf der einen Seite fand ich manche Perspektiven und Sachverhalte und Schlussfolgerungen überaus gelungen, auf der anderen Seite konnten mich einige Seiten der Erzählung, insebsondere der bemüht erklärte Mindfuck eines Erzählstranges der Hauptfigur nicht überzeugen. In der Frage der Singularität selbst, also des Zeitpunktes, ob und wann eine KI exponentielles Wachstum entwickelt und der Mensch nicht mehr hinter den technologischen Vorhang mangels Intellekt schauen kann, bringt der Roman kaum neues. Natürlich kann Tree keine philosophischen Fragen des Mensch seins und Bewusst seins abschliessend beantworten, zitiert allerdings für den Leser im Schlusswort Eckhardt Tolle. Und bietet damit einen ganz anderen Ansatz; manche würden von einem esoterisch angehauchten, tröstlichen Ansatz sprechen. Der Spagat von SF oder KI zu Eckhardt Tolle, von dem ich auch schon einige Bücher/ Beiträge kenne, fordert mir Respekt ab. Beweist es mir doch, dass Joshua Tree sich umfassend und auch abseits der Technologieszene mit diesem Thema befasst hat. Aber nicht das ich falsch verstanden werde. Das passiert nur im Schlusswort. Der Roman selbst ist pure, teils simulationslastige, teils dystopische SF. Mitunter verliert sich der Autor in etwas zu detailliert geschilderten und erklärten Simulationsszenarien, die den Lesefluss und die streckenweise sehr guten und spannenden Erzählstränge ausbremsen. Auf der anderen Seite ist das Thema ja leider auch extrem erklärungsbedürftig.


------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

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#5 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 04 Juni 2021 - 15:52

Das erste Mal dass der Hr. Autor im Interview das Wort "intelligent" nutzt, setzt er es in Gänsefüßchen; das ließ mich hoffen... Aber gleich im nächsten Absatz, wo er redet, kommt dann IQ-Verdoppelung vor; da hörte ich dann auf zu lesen, sorry. Intelligenz ist m.E. kein wirklich wissenschaftliches Konzept, und darf natürlich in SF vorkommen, aber dann bitte nur als Fantasie.. (= Meine Meinung.)


/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#6 Uwe Post

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    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 04 Juni 2021 - 19:25

Als Außenstehender* wüsste ich gerne, was denn diese IQ-Verdoppelung sein soll.

 

 

__

*Roman nicht gelesen


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#7 Stefan9

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Geschrieben 04 Juni 2021 - 21:46

Es gibt in dem Roman "normale" und "bionisch unterstützte" Figuren. Ob der IQ nun doppelt so hoch ist, wurde glaube ich nicht erwähnt. Es gibt eine Stelle da heißt es, ein Zehnjähriger gelifteter hätte das kognitive Potential eines Lehrstuhlprofessors. Der Unterschied ist jedenfalls exorbitant. Tree macht das ganz geschickt: Wenn ein Normaler ein Gespräch von Unterstützten zuhört, kann er ihm kaum folgen. Tree macht das auch visuell sichtbar, indem er ohne Punkt und Komma und Leerstelle die Buchstaben eines Dialoges hintereinander setzt. Prima Idee. Das Lesen fällt einem dann genauso schwer, wie dem ungelifteten das Verfolgen des Gespräches. Pfiffiger Kniff wie ich finde.

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

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#8 Uwe Post

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Geschrieben 05 Juni 2021 - 07:18

Ja, also eine genetische oder körperliche Veränderung, künstliche Superhumans. Das ist Science Fiction. Ich dachte, das Buch wäre Hard SF.


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#9 Stefan9

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Geschrieben 05 Juni 2021 - 08:39

Wenn die menschliche Erfahrungs und Wahrnehmungswelt nicht mehr von einer Simulationswelt unterscheidbar ist. Das ist Thema des Buches. Der technologische Weg dahin, also wie das genau passiert, ist nmA eher zweitrangig. Würden wir sowieso nicht verstehen, wenn eine singularisierte KI das für Menschen entwickelt:-) Auf der Amazon Seite bekommt man einen guten Eindruck, was einen erwartet. Neben Klappentext ein paar Auszüge zum Inhalt.

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

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#10 Uwe Post

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    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 05 Juni 2021 - 18:02

 

 

Wenn die menschliche Erfahrungs und Wahrnehmungswelt nicht mehr von einer Simulationswelt unterscheidbar ist

 

 

Matrix oder Holodeck?


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#11 Stefan9

Stefan9

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Geschrieben 05 Juni 2021 - 18:52

Tatsächlich in sich überschneidenden Bereichen beides. Im finalen Twist ist das sogar die Gretchenfrage. :-) Und nein, die beantworte ich hier nicht. Schliesslich will der Autor auch von etwas leben.


------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

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#12 Zack

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Geschrieben 05 Juni 2021 - 20:20

Meine Rezension ist auch sehr gemischt: klick

 

KI ist eines meiner Lieblingsthemen, entsprechend waren die Erwartungen hoch und wurden wir meistens nur teilweise erfüllt. "Singularity" ist technisch durchaus spannend und bietet einige gute Ansätze, aber mir waren die Figuren zu blass und skizzenhaft. Auch liest sich der Roman teilweise, als hätte der Autor verschiedene bekannte SF-Romane und -Filme zusammengebastelt (ja, es ist auch schwer, etwas wirklich Originelles zu schreiben, weil vieles schon da war). Vor allem fehlt in seiner Zukunftsvision mehr als die halbe Welt, die Handlung konzentriert sich auf Nordamerika, was scheinbar sehr isoliert ist. Europa wird kurz erwähnt, verfolgt einen ganz anderen Gesellschaftsentwurf - das hätte mich wirklich interessiert, aber Joshua Tree geht nicht darauf ein. 

 

Und wenn man schon viel in der Richtung gelesen hat, funktionieren auch die meisten kleinen Überraschungen nicht. 

 

Trotzdem hatte "Singularity" gute Momente, ich habe es auch recht schnell gelesen und es war ein bisschen wie eine Achterbahnfahrt voller Höhen und Tiefen. 


“Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen.” (Paul Cézanne)


http://www.literatopia.de

#13 Stefan9

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Geschrieben 23 Juni 2021 - 10:45

Meine Rezension ist auch sehr gemischt: klick

 

"Singularity" ist technisch durchaus spannend und bietet einige gute Ansätze, aber mir waren die Figuren zu blass und skizzenhaft. Auch liest sich der Roman teilweise, als hätte der Autor verschiedene bekannte SF-Romane und -Filme zusammengebastelt (ja, es ist auch schwer, etwas wirklich Originelles zu schreiben, weil vieles schon da war). 

Trotzdem hatte "Singularity" gute Momente, ich habe es auch recht schnell gelesen und es war ein bisschen wie eine Achterbahnfahrt voller Höhen und Tiefen. 

 

Ich habe Interesse an dem Autor gefunden und habe im Nachgang Teleport (1) von ihm gelesen. Btw wie Singularity auch aus dem Frühjahr 2021 und Teleport 2 ist bereits auch schon verfügbar. Massiver Output wie ich finde. Ist das üblich, so schnell hintereinander zu veröffentlichen? Oder stecken da Ghostwrighter dahinter?

Wie dem auch sei:

Teleport ist von ganz anderer Struktur. Während Singularity sehr schnell das zu erzählende Terrain absteckt, nahezu schnittmustergleich und eher Daseinsfragen stellt,  liefert Tree in Teleport eine abenteuerlastige Portal SF Geschichte ab. Und ich nehme es vorweg, es hat teils Pageturner Qualitäten.

In Singularity hatte Tree es auch schwer. Das Konzept ist erklärungsbedürftig und in den vielen Simulationen kann kaum Spannung und Emotion entstehen; sind sie doch wie ein schlechter Traum meist folgenlos. Weiter etablierte er nmA zu viele Personen im Setting, ohne das der Leser eine Chance hatte, mit allen "warm" zu werden.

In Teleport gibt es einen Protagonisten, ein funktionsfähiges Portalartefakt und jeder weiß, was kommt. Das grosse Abenteuer, gepaart mit hoffentlich viel Sense of Wonder. Die Idee ist schon von Peterson in seinen Transport Geschichten geklaut gewesen, Pohl mit der Gatewaytrilogie haut in die selbe Kerbe.

Aber Niemand hat ein Copyright auf Konzepte und Tree fügt dem Subgenre der Portal SF eine neue, überaus ansprechende und unterhalsame Episode hinzu.

Das treue Publikum scheint ihn zu lieben. Er taucht in zwei Bestsellerlisten auf, die nmA totaler Blödsinn sind, aber das ist ein anderes Thema. Aber die schiere Anzahl der Bewertungen lässt einen Eschbach locker hinter sich. Weil es oben schon einmal anklang. Ja, das ist überaus erfolgreiche und verkaufsträchtige deutsche SF. Einziger Wermutstropfen: Es läuft auf eine Endlosserie hinaus. Damit ist zumindest meine Bekanntschaft mit Tree beendet. NmA ein überaus talentierter Autor mit viel Potential. Der Ausflug mit Singularity abseits purer SF Abenteuergeschichten hat ihm wohl auch selbst gezeigt, wo seine eigentliche Domäne liegt.

 

https://www.amazon.d...bs_8421154031_1

https://www.amazon.d...bs_8421144031_1


Bearbeitet von Stefan9, 23 Juni 2021 - 10:47.

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

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#14 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 23 Juni 2021 - 11:23

Endlosserien mit Pageturner-Qualitäten sind ja gerade das Erfolgskonzept, mit dem man treue Leser und gute Bewertungen einsammelt  :happy:    Und wenn man mehr oder weniger davon leben kann, und 8 Stunden am Tag schreibt, kann man auch einen solchen Output produzieren ... Ich sagte ja an anderer Stelle: Es GIBT erfolgreiche deutsche SF. Leute, die das Gegenteil behaupten, meinen eigentlich "... SF, die ihnen gefällt:blush:


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#15 Galax

Galax

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Geschrieben 23 Juni 2021 - 12:53

Ich dachte, das Buch wäre Hard SF.

Also Tree hat meines Erachtens noch nie von sich behauptet Hard-SF zu schreiben. Und das macht er auch nicht. Es ist lockere einfache Unterhaltung.


Bearbeitet von Galax, 23 Juni 2021 - 12:53.

"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#16 Stefan9

Stefan9

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Geschrieben 23 Juni 2021 - 13:49

Auf den ersten Blick könnte man nach dem Promotion Interview weiter oben davon ausgehen. Singularity ist zwar keine lupenreine Hard SF aber auch stark von technischen und konzeptionellen Überlegungen und Handlungen getragen. NmA liegt ihm reine Abenteuer SF deutlich mehr.

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

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#17 Dadaistin

Dadaistin

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Geschrieben 08 Juli 2021 - 22:29

Tree schreibt, was sich gut und schnell verkauft und stellt auch mal Serien nach einem Cliffhanger ein wenn sie nicht innerhalb von Zeitraum X die Anzahl Y absetzen. Das ist keine Unterstellung, das sagt er auf seiner Facebook Präsenz auch offen. Ghostwriter sind da keine im Spiel, aber von einigen älteren Arbeiten und Ausnahmen abgesehen ist das eher Fließband. Was nicht schlechte Bücher bedeutet. Er steht damit in der Mainstream Strömung der deutschen Selfpublisher, die ein gewisses Subgenre nach Schema konstant befeuern. Das machen ja Morris (in der Hard SF), Peterson (Wann kommt Transport 10?) und Drew Sparks (der in den letzten Jahren statt SF keine Ahnung wie viele Bände Biker-Erotik geliefert hat, weil es sich verkauft) ebenso. Johannes Siemers läuft wahrscheinlich langfristig auf dasselbe hinaus.
Dem gegenüber stehen die Experimentierfreudigen, die das SP als Möglichkeit sehen, Romane zu schreiben, die einem größeren Publikumsverlag vielleicht zu riskant wären. Gabriele Nolte fällt mir da prominent ein, die Varianz in Sprache, Genre und Stimmung ist enorm. Mikael Lundt mischt neu mit und Ivan Ertlov ist wohl der einzige, der vom kommerziellen Erfolg her betrachtet in die Nähe der ersten Gruppe kommt. 

Ich persönlich fand Singularity übrigens ziemlich gut (wenn auch nicht überragend), gerade weil es vom Standard-Schema Trees so abweicht und nicht in erster Linie Pageturner sein will.



#18 Stefan9

Stefan9

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Geschrieben 09 Juli 2021 - 09:07

@Dadaistin:

Was kannst du von Lundt empfehlen? Den kenne ich noch nicht aus deiner Auflistung. Sein aktueller Titel Naglfar ist momentan leider nicht lieferbar.


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#19 Dadaistin

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Geschrieben 10 Juli 2021 - 00:16

@Stefan9 - Naglfar ist auch nicht unbedingt ein gutes Beispiel für meine Ausführung. Ein grundsolider Horror-Mystik-Thriller, durchaus spannend, irgendwo zwischen "Das Ding aus einer anderen Welt" und der nordischen Mythologie - aber könnte genauso gut aus der Feder von Thariot oder Tree stammen. 
Ich fand zum Beispiel "Himmelfahrt mit Hyperspeed: Erleuchtung in höchsten Sphären" deutlich mutiger. Nicht rundum gelungen oder gar gepolished und ausgefeilt, aber mit ausgefallenen Ideen, kompromissloser Andersartigkeit und Mut zum Risiko. Hat meine Empfehlung mit Einschränkungen.



#20 Stefan9

Stefan9

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Geschrieben 10 Juli 2021 - 18:16

"Kompromisslose Andersartigkeit" hört sich schon mal verwegen an:-) Ich packe es mal auf die Liste. Danke.

Aktuell habe ich Ertlovs "Das letzte Artefakt" beendet. Ich erinnere mich, dass der so ganz nach deinem Geschmack war, ich selbst fand ihn in allen Bereichen einfach "too much". Unbestritten ein Feuerwerk und für den Leser eine tour de force, um alle Anspielungen zu goutieren. Leider tritt dabei das "Geschichtenerzählen" in den Hintergrund. Aber das ist eher Geschmacks als Qualitätsfrage. Ich kenne nun vier seiner Bücher und es wird Zeit, neues zu entdecken.


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#21 Dadaistin

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Geschrieben 11 Juli 2021 - 00:28

Unbestritten ein Feuerwerk und für den Leser eine tour de force, um alle Anspielungen zu goutieren. Leider tritt dabei das "Geschichtenerzählen" in den Hintergrund. Aber das ist eher Geschmacks als Qualitätsfrage.

Absolut, und ich kann wirklich gut jene Stimmen nachvollziehen, denen das nicht gefällt. Das ist irgendwie mit Fluch der Karibik ab Halbzeit des zweiten Films bis zum Finale des vierten Teils vergleichbar. Die Geschichte wird zweit- oder gar drittrangig (österreichisch: wurscht), es geht in erster Linie um die Szenen. Und in diesen, wie du richtig sagst, zündet Ertlov eben ein Feuerwerk nach dem anderen links und rechts am imaginären Ohr & Auge vorbei. Mehr Schein als Sein, mehr Style als Substanz. Aber das Ganze so trittsicher, bombastisch und teilweise auch mitreißend, dass man sich nach dem ENDE denkt "Ja, danke, besser geht nicht." - wenn man den entsprechend trashigen Geschmack hat. Ich liebe es.
Wobei man bei Stargazer schon anmerken muss, dass der Klappen- und Werbetext folgendes verspricht: 
für Kenner & Genießer von HEAVY METAL: F.A.K.K.², Titan A.E., LEXX: The Dark Zone
Und ganz genau das ist es, Nagel auf den Kopf getroffen, in den Einzelkomponenten sogar besser als jedes dieser B-Movie und C-Serien Vorbilder.

Mikael Lundt geht da schon in eine andere Richtung: Er hat ausgefallene Charaktere mit Macken, die er in einer wunderbar abstrusen, aber ausgetüftelten Geschichte Abenteuer erleben lässt, deren Szenen aber dann eher so dahinplätschern oder - bis auf einige Dialoge und Slapstickmomente - eher distanziert und protokollarisch erzählt werden. Wer das bevorzugt, wird es lieben. 

Übrigens finde ich auch den Ansatz von @Galax durchaus spannend - SF ohne groß angelegte Raumschlachten, epische Gemetzel oder erotische Spannungen. Ist zwar weit an meinem persönlichen Geschmack vorbeigeschrieben, aber ich kann anerkennen, dass es in der Tat funktioniert, erstaunlicherweise auch erzählerisch.



#22 Stefan9

Stefan9

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Geschrieben 11 Juli 2021 - 10:38

Danke für den Tip. Galax habe ich auch schon auf dem Schirm:-)


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#23 Stefan9

Stefan9

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Geschrieben 28 Juli 2021 - 17:33

@Stefan9 - 
Ich fand zum Beispiel "Himmelfahrt mit Hyperspeed: Erleuchtung in höchsten Sphären" deutlich mutiger. Nicht rundum gelungen oder gar gepolished und ausgefeilt, aber mit ausgefallenen Ideen, kompromissloser Andersartigkeit und Mut zum Risiko. Hat meine Empfehlung mit Einschränkungen.

 

Hallo Dadaistin, ja bin ich mit dir einig. Kein Meisterwerk aber durchaus unterhaltsam. Die Idee, "spiritistische Energie" im weitesten Sinne in die Weltenmechanik einzubauen kam mir so noch nicht unter und das könnte ich mir auch durchaus als ernsthafteres Element in einem SF vorstellen. Ja, man spürt den Esprit, der die Feder führt. Mikael Lundts Roman Himmelfahrt mit Hyperspeed wirkt ein kleinwenig drauf los geschrieben und nicht wohl ausbalanciert, aber mir hat es gefallen.

Danke für den Tip.


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"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

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#24 Dadaistin

Dadaistin

    Cybernaut

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Geschrieben 01 August 2021 - 22:44

Hallo Dadaistin, ja bin ich mit dir einig.
(...)

Danke für den Tip.

Gern geschehen. Ich hoffe ja, dass meine Empfehlungen meistens nachvollziehbar sind - zumindest im Kontext meines manchmal eigenwilligen Geschmacks.



#25 Weltraumschrott

Weltraumschrott

    Cybernaut

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Geschrieben 01 August 2021 - 23:54

Hi,

zum Thema was ist Intelligenz und wie wird sie gemessen:

Ich steuere hier meinen Teil zum Thema Intelligenz bei, da ich dazu einiges in einer Psychologie-Vorlesung gehört habe.

Während im Alltag das Wort Intelligenz gebraucht wird, um kognitive Leistungen oder Leistungsfähigkeit zu benennen - vermutlich häufig, ohne genaue Vorstellungen, was genau dazu gehört, sieht das in der Psychologie anders aus:

Der Begriff wurde geschaffen, um die kognitive Leistungsfähigkeit von Schülern des gleichen Alters zu vergleichen. Schüler, die kognitiv leistungsfähiger als die Gleichaltrigen waren, waren also überdurchschnittlich intelligent. Um die Intelligenz festzustellen, wurden verschiedene kognitive Fähigkeiten getestet. Darin unterscheidet sich eine Intelligenztestung bis heute von vielen anderen kognitiven Leistungstests, denn viele Tests testen nur einen Bereich etwa die Lesekompetenz, wohingegen der Intelligenzquotient auf mehreren unterschiedlichen Fähigkeiten beruht und dementsprechend eine Art Zusammenfassung von verschiedenen (aber nicht allen) kognitiven Fähigkeiten ist.

Im Laufe der Zeit haben sich in der Psychologie verschiedene, durch Forschungen gestützte Vorstellungen entwickelt, was Intelligenz ist. Anders ausgedrückt es gibt verschiedene Intelligenztheorien. Zu den verschiedenen Intelligenztheorien gibt es zugehörige Tests, um die Intelligenz von Personen zu ermitteln.

Dementsprechend könnte man im Sinne einer Intelligenztheorie überdurchschnittlich intelligent sein und im Sinne einer anderen durchschnittlich oder unterdurchschnittlich (Allerdings weiß ich nicht, ob sich die Theorien bzw. Tests krass unterscheiden oder eher ähnlich sind).

In der Vorlesung wurde eine gängige Intelligenztheorie und das zugehörige Testverfahren dargestellt:

Die Intelligenztests sind so entwickelt und geprüft, dass der durchschnittliche Intelligenzquotient in der Grundgesamtheit (z.B. alle 15-jährigen Personen) immer 100 beträgt. Die Verteilung ist normalverteilt (Glockenkurve) und die Standardabweichung beträgt 15. Das bedeutet, in dem IQ-Bereich von 85 bis 115 befinden sich ca. 68 % aller Personen. Außerhalb des Bereichs der 3. Standardabweichung (unter 55, über 145) liegen nur unter 0,3 % der Personen.

Um den Intelligenzquotienten richtig (wissenschaftlich) zu messen, muss der Test relativ aktuell sein, auf das Alter abgestimmt sein und die restlichen Testbedingungen müssen stimmen (z.B. würde extreme Müdigkeit vermutlich das Testergebnis verfälschen). Die Internet- und Zeitschriftentests kann man vermutlich nicht zur Messung gebrauchen.

Zur Verdopplung der Intelligenz:

Unter Verdopplung der Intelligenz könnte man am ehesten eine der folgenden Alternativen verstehen:

Verdopplung des IQ-Werts (z.B. von 105 auf 210): Dieser Wert dürfte von der Wahrscheinlichkeit her vermutlich kein Mensch haben. Vermutlich sind die Tests auch nicht darauf ausgelegt, so etwas zu erfassen.

Doppelte Anzahl richtiger Antworten: Die Anzahl der richtigen Antworten in den verschiedenen Bereichen führt in der Umrechnung zu einem IQ-Wert nicht zu einer Verdopplung des IQ-Wertes.

 

Die Intelligenz tatsächlich durch Lernen zu steigern ist ein langwieriges Unterfangen, da man die Leistung entweder in vielen Bereichen steigern müsste oder aber in wenigen Bereichen besonders starke Steigerungen erzielen müsste, damit dies im Intelligenzquotienten sichtbar wird.



#26 Joshua Tree

Joshua Tree

    Ufonaut

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Geschrieben 20 Oktober 2022 - 00:31

Ich habe das Forum heute erst "entdeckt" dank Ivan Ertlov und bin auf diese Diskussion gestoßen. Es ist spannend, eure Kritiken und Ansichten über meine Bücher und mein Wirken als Autor zu sehen. Ich finde das gut, auch die kontroversen Ansichten. Ein Abgleich von Fremd- und Selbstwahrnehmung kann ja immer mal wieder sehr hilfreich sein. Ich sehe mich übrigens selbst so: Ich schreibe sehr gerne Romane zur Unterhaltung, ohne platt oder simpel zu sein. Mich interessieren als Kommunikationspsychologe vor allem meine Figuren in ihrer neuen "was wäre, wenn ..."-Situation. Es gibt nicht ein Genre in der SF, das mich interessiert, auch wenn Science Fiction Thriller wohl am ehesten "mein Ding" sind. Ich habe in den Subgenres "Dystopie", "Military", "Space Opera", "Abenteuer", "Hard SF" und "Cyberpunk" veröffentlicht und mich in allen wohlgefühlt. Endlosserien habe ich noch nie geschrieben, so gut wie immer nur Trilogien, das Längste waren bislang vier Teile, also eine Reihe. Da haben meine geschätzten Kollegen Morris, Ertlov, Peterson, Thariot, Edenhofer und Allister - eigentlich alle außer mir, schon längere geschrieben. Ich schreibe eine Geschichte so lange, wie die Story in meinem Kopf braucht. Seit zwei Jahren plotte ich sehr intensiv und weiß darum deutlich besser einzuschätzen, wie viel Platz ich dafür brauche. Übrigens wird mir ja ab und zu "Fließbandarbeit" und "Massenware" unterstellt. Der Hintergrund meines hohen Outputs: Ich habe ständig Ideen für Bücher/Stories und schreibe extrem schnell (ich habe im Studium 10-Finger-Schreiben gelernt) und diszipliniert. Ich wollte nie ein Autor sein, der ein Jahr an einem buch rumwerkelt, sondern einer, der seine Ideen zu Papier bringt, so gut er es vermag und möglichst vielen damit Freude machen. Als Selfpublisher bin ich natürlich zwangsweise auch Unternehmer, das vergessen viele. Ich muss mich um Verkaufbarkeit und Werbung kümmern. Das scheinen bei vielen Begriffe zu sein, die so beliebt sind wie Fußpilz, aber die Aversion geht ja auch nicht so weit, dass sie dem Verlag die entsprechenden Bemühen untersagen wollten. Nur sollen die das eben machen und man selbst nichts damit zu tun haben. Im Selfpublishing aber bin ich für alles zuständig und dementsprechend auch an den Metriken des Marktes interessiert. ABER: Ich schreibe immer nur was mir Spaß macht und was ich an Ideen habe, die zu Papier wollen. Anders könnte ich die Muße und die Kreativität gar nicht aufbringen, um jeden Tag vier Stunden konzentriert im Flow an meinem Laptop zu sitzen. So viel nur dazu, wie ich mich selbst am "Markt" sehe - subject to subjectivity :-)

 

LG aus dem Süden


Bearbeitet von Joshua Tree, 20 Oktober 2022 - 00:57.

Der Kopf ist rund, damit Gedanken ihre Richtung ändern können ;-)

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#27 IvanErtlov

IvanErtlov

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Geschrieben 21 Oktober 2022 - 07:42

Ich habe das Forum heute erst "entdeckt" dank Ivan Ertlov und bin auf diese Diskussion gestoßen.

Immer wird uns Österreichern die Schuld in die Schuhe geschoben  :bighlaugh:

 

Welcome aboard!


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