Inzwischen bedauere ich, dass ich Dirk Alts Editorial in Nova 28 lediglich mit einem Kopfschütteln im stillen Kämmerlein bedacht habe. Vielleicht hätten sich die Dinge anders entwickelt, wenn z.B. über die sich aus "Eine entdigitalisierte Zukunft mag sich heute kaum jemand vorstellen - am wenigsten jene übersättigte junge Generation, die sich von Eltern und Lehrern zum "Protestieren" geleiten lässt." andeutende Weltsicht Dirk Alts diskutiert worden wäre. Mir ist das mit der übersättigten jungen Generation sauer aufgestoßen, aber als liberales Weichei habe ich zwei-, dreimal geschluckt und dann war der saure Geschmack wieder weg. Okay, er war nicht wirklich weg. Aber, hey, vielleicht war die Wortwahl ja auch nur unglücklich ;-)
Den zitierten Satz sehe ich nun ganz gewiss nicht als "rechtsextrem" an. Es ist eine Meinung, die niemand teilen muss, die aber auch nicht verwerflich ist. Aus meiner Sicht spricht sogar einiges für diese These, denn tatsächlich nimmt die jüngere Generation (oder Teile davon) allen Annehmlichkeiten des heutigen Wohlstands wie selbstverständlich an, der von den vorangegangenen Generationen erarbeitet worden ist. Und vbon "Gallionsfiguren" aufgehetzt, die selbst noch nie im Leben gearbeitet haben, beschimpft sie noch die eigenen Großeltern als "Umweltsau" oder ähnliches. Dabei war deren CO2-Abdruck in den 50er und 60er weitaus geringer als der der Wohlstandskinder von heute. Aber diese Sicht ist natürlich auch eine Generationsfrage.
Zur "Debattenkultur" äußere ich mich weiter unter.