Ich sehe das so ähnlich wie Naut. "Hard SF" bezieht ihre Sujets aus den "harten" Wissenschaften, also Naturwissensachaften und Technik; es geht also um solche Dinge wie astronomische Objekte und neue Technologien (bzw. wie sie funktionieren). "Soft SF" bezieht ihre Sujets aus den "weichen" Wissenschaften, also Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Wenn also geschildert wird, wie ein Raumschiffantrieb funktioniert, oder wie der Planet, zu dem das Raumschiff unterwegs ist, geologisch aufgebaut ist, dann ist das Hard SF; wenn das Raumschiff aber nur dazu dient, zu einem Planeten zu gelangen, der wiederum als Wohnort einer fremden Kultur fungiert, um die es eigentlich geht, dann ist das Soft SF.
Allerdings wird das heute oft auf wissenschaftliche Plausibilität heruntergebrochen: je wissenschaftlich plausibler eine Story ist, desto "härter" ist sie. Das ist dann ein Kontinuum, an dessen einem Ende die Hard SF steht, an dem anderen die Fantasy, mit Soft SF irgendwo dazwischen. Das führt aber leicht zu Missverständnissen, und sollte deshalb vermieden werden. Zumal es ja auch in den "harten" Wissenschaften Dinge gibt, die wir noch nicht wissen, und wo man sich darüber streiten kann, wie plausibel das ist. Ich denke da etwa an solche Dinge wie die Alcubierre-Metrik, ein theoretisches physikalisches Konstrukt, das vielleicht eine Möglichkeit darstellt, wie ein Warp-Antrieb funktionieren könnte. Oder an die molekularen Maschinen eines K. Eric Drexler, wo auch noch nicht geklärt ist, ob das funktionieren würde.