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NOVA 33


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65 Antworten in diesem Thema

#31 J. A. Hagen

J. A. Hagen

    Cybernaut

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 08:36

Álex Souza: Unsichtbare Körper

 

Vermutlich hat der Autor recherchiert, um die ekelhaften Szenen korrekt schreiben zu können. Beklemmend und atmosphärisch, auch im Hinblick auf die geschilderte Gesellschaft.
Trotzdem bleibt die Geschichte für mich ein Ausschnitt, eine Abfolge von Ereignissen. Das Ende ist mir zu offen.


Anke Hüper: Außerirdische Daten

 

Zwar finde ich die Geschichte stilistisch ansprechend, aber das Ende habe ich nicht begriffen.


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#32 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 10:21

Hüper ging auch über meinen Kopf. Vielleicht kommt ja noch eine Rezension, die etwas Licht ins Dunkel bringt.

 

 

Bei dem übersetzten Text hat mich einiges beeindruckt, und ja, es war extrem ekelhaft! (Das sage ich mit all der Bewunderung, die ich aufbringen kann, ich lese sowas gern.)

 

Mir war die B-Story etwas zu transparent, ich hatte (wie du) einen Slice-of-Life-Eindruck. Gut gefallen haben mir die beiden Figuren und ihre Beziehung zueinander, die Dialoge, der gesamte Stil und auch, wie das Geheimnis der Vergangenheit der Hauptfigur langsam aufgelöst wurde. Das war schon ziemlich klasse.

Ich denke, darum ging es auch schon, mehr wollte der Text vermutlich gar nicht von uns.

Ich hätte in der "Jetztzeit", in der erzählten Zeit, etwas mehr Handlung erhofft, nicht nur Innensicht und was-früher-geschah, daher war ich beim ersten Lesen nicht allzu befriedigt. Rückblickend sehe ich das anders.

 

Insgesamt halte ich den Text aber für sehr gut und würde beim zweiten Lesen auch mit einer anderen Erwartungshaltung rangehen und zufriedener sein. 


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#33 Fermentarius

Fermentarius

    Infonaut

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 13:05

Hüper ging auch über meinen Kopf. Vielleicht kommt ja noch eine Rezension, die etwas Licht ins Dunkel bringt.

 

 

Bei dem übersetzten Text hat mich einiges beeindruckt, und ja, es war extrem ekelhaft! (Das sage ich mit all der Bewunderung, die ich aufbringen kann, ich lese sowas gern.)

 

Mir war die B-Story etwas zu transparent, ich hatte (wie du) einen Slice-of-Life-Eindruck. Gut gefallen haben mir die beiden Figuren und ihre Beziehung zueinander, die Dialoge, der gesamte Stil und auch, wie das Geheimnis der Vergangenheit der Hauptfigur langsam aufgelöst wurde. Das war schon ziemlich klasse.

Ich denke, darum ging es auch schon, mehr wollte der Text vermutlich gar nicht von uns.

Ich hätte in der "Jetztzeit", in der erzählten Zeit, etwas mehr Handlung erhofft, nicht nur Innensicht und was-früher-geschah, daher war ich beim ersten Lesen nicht allzu befriedigt. Rückblickend sehe ich das anders.

 

Insgesamt halte ich den Text aber für sehr gut und würde beim zweiten Lesen auch mit einer anderen Erwartungshaltung rangehen und zufriedener sein. 

Der Text von Anke Hüper ist wirklich weitgehend rätselhaft. Ich versuche mal eine Interpretation. Vordergründig geht um eine immersive Spielumgebung, die durch ein VR-Set erzeugt wird. Die Schreibweise ist extrem assoziativ und immer wieder wird auf mathematische Konzepte oder physikalische Theorien angespielt. Eine besondere Rolle spielt ein Schönheitsfleck im Gesicht der Erzählerin, eine Asymmetrie, ein Webfehler im System, durch den sie besonders kreativ wird und sich gut konzentrieren kann. Ihr Gegenspieler in dieser Welt ist ZOON (griechisch für das Tier, das Lebewesen). Er möchte Fehler der Symmetrie ausmerzen, möglichst jeden Fehler. "Mängel auf Mikroebene potenzieren sich zu immensen Makeln im in kosmischen Ausmaß." Ihn stört selbst eine minimale Fehlstellung der Zähne der Protagonistin. Mit dem Schönheitsfleck auf ihrer Wange befasst er sich zum Schluss.

 

Gut, daraus kann man eine Geschichte machen. Die vielen Anspielungen geben dem Leser nette Denksportaufgaben. Am Anfang erinnert das Spiel im BALLSAAL an Candycrush oder Bubble Shooter. Aber irgendwann kam bei mir der Eindruck auf, als ob sich die Autorin in ihren mathematischen Konzepten etwas verheddert hat.

 

Beispiele: "Fehler in einem System lassen sich nur erkennen, wenn man es von außerhalb betrachtet." Gemeint ist wohl Gödels Unvollständigkeitssatz. Danach gibt es in allen hinreichend starken widerspruchsfreien Systemen unbeweisbare Aussagen. Ich kann also innerhalb eines System dessen Widerspruchsfreiheit nicht beweisen. Das heißt aber nicht, dass ich es von außen könnte, oder dass Fehler sich innerhalb eines System prinzipiell nicht erkennen lassen. Auch scheitert die Erzählerin daran, eine Ebene mit Fünfecken lückenlos zu parkettieren. Das ist aber durchaus und bekanntermaßen möglich. Dann geht es um Vielecke, die, wenn man sie um weitere Ecken vergrößert, sowohl zur Unendlichkeit als auch zum Nichts führen. Solbald man unendlich viele Ecken hat, bekommt man einen Kreis (oder eine in sich geschlossene Kurve) ohne Ecken. Damit ist die Unendlichkeit zugleich das Nichts. Naja, das ist etwas weit hergeholt. Auch ist Symmetrie nicht unbedingt Perfektion, und bilaterale Symmetrie von Lebewesen ist nicht mit der Symmetrie der Teilchenphysik zu verwechseln. Ob das Symbol des Schmetterlings hier für die mögliche Potenzierung einer Störung steht, also den Schmetterlingseffekt ("Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen?"), kann ich aus dem Text nicht sicher entnehmen.

 

Dass hier das Beispiel eines Virus für den Effekt der Fehlerfortpflanzung herhalten soll, scheint mir auch sehr weit hergeholt zu sein.

 

Die Wortwahl ist manchmal etwas zweifelhaft. Das Wort "Sensation" steht hier für "Wahrnehmungsqualität" und ist also vermutlich englisch auszusprechen. Die Abkürzung AR für "Augmented Reality" wird hier falsch verwendet. Es hätte VR heißen müssen, wie aus dem Kontext eindeutig hervorgeht. Das Wort superluminar ist in Deutschland fast unbekannt. Es bedeutet "schneller als das Licht" oder "mit Überlichtgeschwindigkeit". Die Worte Mangel, Makel und Fehler werden synonym verwendet, was aber falsch ist. Die Bedeutungen überlappen sind, sind aber nicht gleich.

 

Insgesamt scheint mir der Text als Spielerei mit mathematischen, kosmologischen und physikalischen Konzepten angelegt zu sein. Nur habe ich den Eindruck, dass die Autorin diese Konzepte nicht richtig begriffen hat und demzufolge falsch einordnet. Und zugegeben, das ärgert mich etwas, weil damit der Text in meinem Kopf ständig knirscht.

 

Kann natürlich sein, dass ich da etwas falsch verstanden habe. Dann lasse ich mich gerne korrigieren.

 

Zum Text von Álex Souza: Das ist ekelhaft, ganz ohne Frage. Der Text an sich ist gut geschrieben, und die eindringliche Schilderung der Vereinsamung in der heutigen Gesellschaft ist sicher eine gute Idee. Aber als Mediziner kann ich schon sicher sagen, dass der Autor nicht gut recherchiert hat. Ein Körper in der freien Natur wird von verschiedenen Insekten angefressen, nicht nur von einer Sorte. Aber letztlich müssen die Insekten irgendwo herkommen. Wenn ich das richtig verstanden habe, war die Wohnung geschlossen. Und auch in der Realität hat es solche Fälle gegeben, in denen die Toten erst nach Monaten gefunden wurden. Die meisten waren einfach verwest. Dieses wüste Horrorszenario ist unrealistisch. Ich weiß nicht, was den Autor da geritten hat, denn das Thema hätte auch so genug hergegeben.


Bearbeitet von Fermentarius, 19 Oktober 2023 - 17:30.


#34 J. A. Hagen

J. A. Hagen

    Cybernaut

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 13:21

Er möchte Fehler der Symmetrie ausmerzen, möglichst jeden Fehler.

 

Ja, das hat Sinn. Das ist mir entgangen.

 

 

Mit dem Schönheitsfleck auf ihrer Wange befasst er sich zum Schluss.

 

Ich hatte zuerst den Eindruck, dass sich darunter ein Implantat verbirgt, aber das ergäbe im Rahmen der Geschichte keinen Sinn.


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#35 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 14:10

Ich hatte den Eindruck, dass das mit den Insekten ein wenig ein phantastisches Element ist (wurde sich nicht sich auch laut darüber gewundert, wo die alle hergekommen sind?). Also ich hätte jedenfalls den Eindruck, dem Autor ist schon bewusst, dass er hier nicht realistisch schreibt, sondern sehr freinubd phantasievoll agiert.

Ob das dann noch SF ist, oder schon ein Crossover mit der allgemeinen Phantastik ist eine andere Frage ;-).

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#36 Fermentarius

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 14:23

ich weiß nicht, ob die Insekten hier als phantastisches Element eingefügt wurden. Normalerweise würde ich erwarten, dass in einer ansonsten brutal realistisch angelegten Erzählung ein phantastisches Element eine nachvollziehbare Funktion hat, die mit reinem Realismus nicht zu erreichen wäre. Das kann ich hier eigentlich nicht erkennen. Mir kommt das hier etwas fremd vor, und ein bisschen so, als versuche der Autor, das Entsetzen der Leser noch etwas stärker auszureizen. Wäre es meine Geschichte gewesen, hätte ich ein offenes Fenster eingefügt, und mehrere Arten von Insekten. Wäre sicher genauso ekelig, aber kein Bruch in der Geschichte.



#37 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 14:27

Da ist was dran!

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#38 Naut

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 14:32

[...]

Beispiele: "Fehler in einem System lassen sich nur erkennen, wenn man es von außerhalb betrachtet." Gemeint ist wohl Gödels Unvollständigkeitssatz. Danach gibt es in allen hinreichend starken widerspruchsfreien Systemen unbeweisbare Aussagen gibt. Ich kann also innerhalb eines System dessen Widerspruchsfreiheit nicht beweisen. Das heißt aber nicht, dass ich es von außen könnte, oder dass Fehler sich innerhalb eines System prinzipiell nicht erkennen lassen. Dann scheitert die Erzählerin daran, eine Ebene mit Fünfecken lückenlos zu parkettieren. Das ist aber durchaus und bekanntermaßen möglich.

[...]

Nur so aus Interesse: Geht es um allgemeine Fünfecke und eine euklidische Ebene, oder geht es um regelmäßige Fünfecke oder um nichteuklidische Ebenen?

Das Parkettieren einer "normalen" flachen Ebene mit regelmäßigen Füfecken ist nämlich tatsächlich nicht möglich, mit allgemeinen Fünfecken dagegen trivial: Nimm zwei Quadrate, schneide je eine Ecke ab und lege sie mit der Schnittkante aneinander. Man erhält eine Art "eckige Acht", mit der man dann ganz einfach in einer Art Fischgrätmuster die Ebene auslegen kann.

Parkettieren durch regelmäßige Fünfecke führt erstmal recht schnell zu einem Dodekaeder, das natürlich topologisch auch eine Art Ebene ist, bloß keine Euklidische.


Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#39 Fermentarius

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 14:53

Nur so aus Interesse: Geht es um allgemeine Fünfecke und eine euklidische Ebene, oder geht es um regelmäßige Fünfecke oder um nichteuklidische Ebenen?

Das habe ich aus der Geschichte nicht entnehmen können, das steht einfach nur "Fünfeck". Weil "regelmäßige Fünfecke" eine Teilmenge der gesamten Menge aller Fünfecke darstellt, sollten eigentlich auch nicht regelmäßige gemeint sein. Aber wie gesagt: Mit den Konzepten geht es in der Geschichte manchmal etwas durcheinander. Der Spielgegner ZOON löst das Problem übrigens, indem er aus den Fünfecke eine weitere Ecke herausschiebt und dann empfiehlt, solle kreativ denken. Allerdings scheint es mir doch etwas mühsam zu sein, alle Fünfecke auf diese Art zu behandeln. Wenn sie sich schon umformen lassen, wäre es vielleicht einfacher, sie so lange zusammenzudrücken, bis alle Lücken verschwunden sind.



#40 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 16:16

Ich hatte auch so meine Probleme mit der Geschichte von Anke Hüper.

Meine Interpretation ist folgende:

Spoiler

Alles von langer Hand geplant.

Vielleicht.

:blink:


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#41 Naut

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 17:44

Das habe ich aus der Geschichte nicht entnehmen können, das steht einfach nur "Fünfeck". Weil "regelmäßige Fünfecke" eine Teilmenge der gesamten Menge aller Fünfecke darstellt, sollten eigentlich auch nicht regelmäßige gemeint sein. Aber wie gesagt: Mit den Konzepten geht es in der Geschichte manchmal etwas durcheinander. Der Spielgegner ZOON löst das Problem übrigens, indem er aus den Fünfecke eine weitere Ecke herausschiebt und dann empfiehlt, solle kreativ denken. Allerdings scheint es mir doch etwas mühsam zu sein, alle Fünfecke auf diese Art zu behandeln. Wenn sie sich schon umformen lassen, wäre es vielleicht einfacher, sie so lange zusammenzudrücken, bis alle Lücken verschwunden sind.

Vielleicht muss ich die Geschichte im Original lesen, aber so klingt das einfach nach Unsinn. Entweder ZOON ist ein Betrüger, oder da fehlt irgendwas.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#42 Fermentarius

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 18:00

Vielleicht habe ich im Original ja irgendwas übersehen. Aber es kommt mir so vor, als ob das Versäumnis nicht bei ZOON liegt.

Ansonsten: Es sind nicht alle Geschichten gut, aber NOVA 33 ist schon sein Geld wert.



#43 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 18:07

War die Story von Hüper denn auch eine Übersetzung?

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#44 Fermentarius

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 18:20

Nein, ist sie nicht. Mit Original ist gemeint, dass sich die Diskussion mehr um meine Kritik an der Beschreibung der Kachelung einer Ebene mit Fünfecken drehte als um den Text der Kurzgeschichte.



#45 Naut

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Geschrieben 05 Oktober 2023 - 20:21

Genau, sorry für die Abschweifung, aber Parkettierungen der Ebene und periodische Texturen waren die Themen meiner Studienarbeit, daher habe ich ein lebhaftes Interesse daran. :)
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#46 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 18 Oktober 2023 - 16:31

Karsten Kruschel: Kurz nach dem Einmarsch der Befreiungsarmee

 

Stilistisch sauber geschrieben. Gut fand ich, dass die Insektoiden ihre Emotionen über die Position der Kopffühler ausdrücken. Eine Mimik im eigenlichen Sinn können sie ja nicht haben.
Die Auflösung der Geschichte ging allerdings an mir vorbei. Ich fand die Pointe zwar überraschend, aber irgendwie aus dem Ärmel geschüttelt.

 

Spoiler

 

Die Darstellung der Diktatur einschließlich Säuberungen ist Karsten Kruschel beklemmend gut gelungen.


Bearbeitet von J. A. Hagen, 18 Oktober 2023 - 16:31.

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#47 J. A. Hagen

J. A. Hagen

    Cybernaut

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Geschrieben 18 Oktober 2023 - 16:57

Meine bisherigen Favoriten:

 

»Kobo, das Wunschkind«, »Jonas und der Held Terranovas« und »Alina«.

 

Thomas Grüters Geschichte lese ich nächste Woche. Im Urlaub habe ich mehr Zeit zum Schmökern.


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#48 Fermentarius

Fermentarius

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Geschrieben 19 Oktober 2023 - 10:39

Mit der Geschichte von Karsten Kruschel bin ich auch nicht recht warm geworden. Sie spielt auf einem fremden Planeten, auf dem die Menschen seit 26000 Jahren mit den Keltz, einer insektoiden intelligenten Spezies, zusammenleben. Es herrscht seit vielen tausend Jahren eine Konarchie, eine gemeinsame Herrschaft eines Menschen mit einem Keltz.

Jetzt aber ist eine "Befreiungsarmee" einmarschiert und hat die Konarchie gestürzt. Die Hauptperson, der Hausmeister Wisnik, hat den Auftrag, im ehemaligen Herrscherpalast die Gipsgesichter der Ex-Herrscher abzuschlagen. Die Befreiungsarmee wütet derweil in der Hauptstadt. Ihr Offizier Gassanov erschießt Wisniks Keltz-Assistenten und lässt dann seine Frau entführen und wahrscheinlich ermorden. Wisnik schaltet am Ende auf Befehl eben dieses Offiziers eine uralte Maschine ab, die das Zusammenleben von Menschen und Keltz erst möglich gemacht hat. Obwohl er um die verheerenden Folgen weiß, warnt er ausdrücklich nicht.

 

Leider passt in der Geschichte einiges nicht zusammen. Die Figuren sind nicht konsistent gezeichnet und die Handlung ist nicht recht plausibel. Beispiele:

Die Hauptfigur ist Hausmeister und hat offenbar enorme Probleme, die Vorgänge beim Einmarsch der Befreiungsarmee zu verstehen. Auch seine Frau, die Universitätsprofessorin, kann sich viele Dinge nicht erklären, doziert aber ausführlich über das Wort "Machenschaften". Als Baugerüste um die Statuen der alten Herrscher aufgestellt werden, kann sie sich das nicht erklären. Erst als eine Statue verschwindet, wird ihr klar, dass die Denkmäler abgerissen werden. Die Hauptfigur versteht die Erklärung seiner Frau zum Thema "Machenschaften" nicht recht, er weiß aber, dass das Wort Ziffer ursprünglich "Null" bedeutet hat - jedenfalls bis zum frühen Mittelhochdeutschen.

 

Wie Joachim hadere ich etwas mit der Logik der Geschichte. Kann ein Hausmeister wirklich im Alleingang das Zusammenleben von Menschen und Keltz sabotieren, indem er eine extrem wichtige Maschine abschaltet? Die Wirkung entspricht durchaus der einer Atombombe, deren Zündmechanismus schließlich gut gesichert sein müsste.

Die Naivität der Hauptfigur und seiner Frau ist etwas unglaubwürdig. Offenbar funktioniert das Internet noch, aber die beiden haben keine Ahnung, was die Befreiungsarmee will, wo sie herkommt, welche Ideologie sie vertritt.

Die Konarchen haben offenbar 26000 Jahre die Existenz einer Maschine geheim gehalten, die das Verhalten der Keltz mit einer Art Strahlung massiv beeinflusst. Das ist kaum plausibel. Und warum legt die Befreiungsarmee so großen Wert darauf, alle Infrastrukturen der Konarchen lahmzulegen? Sieht man sie den Ablauf von Putschen und Umstürzen auf der Erde an, so findet man eigentlich immer, dass die Putschisten geradezu peinlich darauf bedacht sind, die Infrastrukturen zu erhalten - jedenfalls bis sie in der Lage sind, sie zu verstehen. Sie wollen herrschen, nicht alles neu aufbauen.

Und zum Schluss stellt sich mir die Frage, warum die Befreiungsarmee so großen Wert darauf legt, eine Maschine, deren Zweck sie nicht verstehen, ordnungsgemäß abzuschalten. Warum nicht sprengen? Und wie kommt die Befreiungsarmee darauf, dass der Hausmeister des Herrscherpalastes für die Bedienung zuständig ist?

Warum weiß die Hauptfigur praktisch nichts vom Lebensstil der Keltz? Er ist doch dort aufgewachsen.

Warum ist seine Frau so stolz darauf, dass auch Keltz unter ihren Studenten waren? Nach 26000 Jahren sollte das doch eigentlich selbstverständlich sein, besonders wenn Menschen und Keltz seitd so langer Zeit gleichberechtigt herrschen.

 

Probleme hatte ich auch mit einige Neologismen. "Hierzuwelte", offenbar gebildet nach "Hierzulande". "Lande" ist eine alte Dativform, bei "Welt" wäre sie aber fehl am Platz. "Dienstwoch" als Analogbildung zu "Mittwoch". Der Zweck ist mir nicht ganz durchsichtig. Vielleicht ist es ja einfach eine Spielerei. Warum heißt der Standort der ominösen Maschine "Tabernakel"? Ein Tabernakel

ist ein Behälter zur Aufbewahrung von Hostien in der katholischen Kirche. Ein verborgener Standort wäre eher eine "Krypta", wenn man schon im religiösen Rahmen bleiben will. Was ich dagegen vermisse, ist das übliche Bullshit-Bingo von Putschisten, also Leerformeln wie: "Ende der Unterdrückung", "raffgierige korrupte Herrscherkaste", "Sturz des dekadenten Regime und seiner Speichellecker", "Tod den Reaktionären", "Ende der Plutokraten" etc, sowie Spottnamen für das alte Regime. Konarchen könnte man zum Beispiel als "Kanaken" oder "Kannnichtse" verunglimpfen, was bei Umstürzen durchaus üblich wäre.

 

Vielleicht bin ich ja zu pingelig, aber am Ende der Geschichte hatte ich nicht das Gefühl, dass sie so wie geschildert geschehen sein könnte.


Bearbeitet von Fermentarius, 19 Oktober 2023 - 11:10.


#49 fancy

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Geschrieben 19 Oktober 2023 - 15:54

Immer wieder verblüffend, wie unterschiedlich Geschichten gelesen werden. 

 

Für mich war es nachvollziehbar, dass der Hausmeister nicht vor dem Abstellen der Maschine warnt. Die Befreiungsarmee hat ihm alles genommen, was sein Leben lebenswert machte, deshalb ist er bereit zu sterben und er nimmt die ganze Bevölkerung mit. Die Rache eines einfachen Mannes. 

Der Hausmeister wird immer gerufen, wenn irgendwo irgendetwas nicht funktioniert. (EDV mal ausgenommen.) Insofern fand ich es nicht verwunderlich, dass er sowohl den Standort der Maschine kannte, als auch wusste, wie sie zu bedienen ist. 

 

Ich sehe den Hausmeister als Person, die nicht hinterfragt, was man ihr befiehlt. Er macht das, was man ihm sagt. 

Dass die Frau sich die Gerüste zuerst nicht erklären kann, hat mich nicht gewundert, denn die hätten auch zur Renovierung dienen können. 

 

Einzig die 26.000 Jahre passen meiner Meinung nach tatsächlich nicht so recht ins Bild. 

 

Die Befreiungsarmee will alles, was die Konarchen gemacht haben, abstellen, ausradieren, vergessen machen. Ich habe es so verstanden, dass sie gar nicht wissen, was diese Maschine bewirkt. Sie stammt vom Feind und das reicht aus, um sie abschalten zu wollen. Gerade das zeugt von der Dummheit, der "Befreier", wie auch das ausradieren der Geschichte. (Was ja so weit hergeholt auch nicht ist, wenn man sich ansieht, wie z. B. Putin Schulbücher umschreiben lässt.) 

 

Der Clou für mich an der Geschichte ist genau die Maschine, die das Zusammenleben ermöglicht, denn ohne die ist es nicht möglich. Wenn es solch eine Maschine gäbe, wäre es langsam an der Zeit, sie endlich einzuschalten, denn offensichtlich klappt das mit dem friedlichen Miteinander schon unter uns Menschen nicht. Und darauf spielt der Autor meiner Meinung nach an. 

 

Zu den anderen Storys später mehr. 

 


Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
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Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
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#50 Fermentarius

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Geschrieben 19 Oktober 2023 - 19:25

Ich bin ja noch nicht lange im Forum, aber ich habe schnell gemerkt, wie unterschiedlich die Geschichten hier bewertet werden. Andererseits wäre es auch langweilig, wenn alle die gleiche Meinung vertreten würden.



#51 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 20 Oktober 2023 - 09:41

Ja, das ist auch das, was ich hier rasch gelernt habe

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#52 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 03 November 2023 - 09:30

Thomas Grüter: Freie Wildbahn

 

Die Geschichte hat mir gefallen. Irgendwie sind beide Gruppen spiegelbildlich. In jeder gibt es ein Mitglied, das aus der Reihe tanzt, und so ein negatives Ereignis verursacht. Trotzdem gibt es in der einen Gruppe Gewinner, während bei der anderen Gruppe alle verlieren.

 

Ich vermute, dass Thomas Grüter sich mit der Anatomie von Oktopoden beschäftigt hat, bevor er die Geschichte niedergeschrieben hat.

Die kleinen Seitenhiebe, unter anderem auf Software-Updates, haben mich zum Schmunzeln gebracht.

Aus meiner Sicht ist das eine Erzählung, die nur unterhalten will und das auch schafft.


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#53 Fermentarius

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Geschrieben 07 November 2023 - 17:12

Ja, Joachim, die Geschichte soll in erster Linie unterhalten. Ich habe sie vor einigen Jahren als Geburtstagsgeschenk für einen Freund geschrieben. Er geht mehrmals im Jahr überall in der Welt auf Fotosafaris und hat mir erzählt, dass einmal ein Teilnehmer von einem Seebären (der Robbenart auf Südgeorgien) übel gebissen wurde, und ein zufällig anwesender pensionierte Gefäßchirurg die Wunde versorgt hat.

Den ganzen Rest habe ich natürlich frei erfunden.



#54 Pastorius

Pastorius

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Geschrieben 27 Dezember 2023 - 16:42

Ich verfolge eure Diskussion hier mit großem Interesse.

Es gibt seit Kurzen eine Rezension von Thomas Harbach auf Robots & Dragons, die ihr vielleicht interessant findet: http://www.robots-an...e/27941-nova-33

 
Insgesamt ist diese Rezi für NOVA nicht besonders schmeichelhaft, finde ich. Aber das sind Thomas´ Rezis ja ohnehin selten.  
 
In zwei Absätzen geht Thomas darin auf meine Novelle „Jonas und der Held Terranovas” ein. Ich muss zugeben: Hat mich ziemlich geärgert, was er da macht. 
 
Im ersten Absatz tut er den Plot als „ein wenig zu simpel“ ab. Dann versucht er sich darin, diesen „simplen“ Plot in eigenen Worten wiederzugeben. Diese Zusammenfassung ist in meinen Augen nicht nur „unterkomplex“ (was dem vorhandenen Platz geschuldet sein mag), sondern sie beinhaltet auch mehrere Fehler und Fehlinterpretationen. Zum Beispiel macht Thomas den einzigen überlebenden Piloten des Raumschiffs, der die ersten Siedler vor etwa 150 Jahren fast im Alleingang nach Terranova gebracht hat, zum „Kapitän“ des Schiffs („Captain“ ist allenfalls sein militärischer Rang), und die Siedler in Nimake, die überwiegend von den Nachkommen diverser asiatischer Länder bewohnt wird, zu einer von „Japanern“ bewohnten „Kolonie“. 
 
Angeblich brechen in der Story „rassistische Vorurteile“ auf. Tatsächlich ist es jedoch so, dass diese Vorurteile in der kleinen Kolonie (ca. 400 Menschen) vor über hundert Jahren unter sehr konkreten Umständen (Verlust der „Konverter“ und „Seuche“) zum ersten Mal aufgebrochen sind. Zum tatsächlichen Plot gehört dagegen ein Kompromiss wegen eines Reisanbauverbots (!), den die untereinander zerstrittenen Autoritäten Terranovas  gefunden haben – ein Kompromiss, den Captain Täuber zu mild findet, den er auf keinen Fall mittragen will und der zu seiner Flucht vor dem Rat führt. Das löst die ganze folgende Handlung überhaupt erst aus (und ist übrigens eine weitere Analogie zu dem Konflikt des biblischen Jona mit seinem Gott). 
 
„Jonas Täuber (…) muss durch eine Art persönliches Fegefeuer gehen, bevor er während der finalen Rede das Licht der Erkenntnis erlangt hat.“ Dieser letzte Satz von Thomas Inhaltsangabe gibt mir Rätsel auf. Denn „Jonas Täuber“ gibt es als eigenständige Persönlichkeit in der ganzen Story nicht. Vielmehr ist die Person dieses Namens unter dem Druck der immensen Verantwortung während des langen Flugs dauerhaft und irreversibel in zwei Persönlichkeiten „zerbrochen“ (um es mal vereinfacht auszudrücken): in den „Captain“, den gefeierten „Helden“, einen Soldaten durch und durch (ein „autoritäres Arschloch“, wie Jonas findet), und eben in „Jonas“, einen eher zurückhaltenden, ja ängstlichen Typ, der mit starren Regeln, Disziplin und Aufopferungsbereitschaft nicht viel anfangen kann. Beide Persönlichkeiten sind in der Novelle von Anfang an präsent – und sie sind unvereinbar. Der „Captain“ ignoriert, ja negiert sein anderes Ich sogar komplett! 
 
Es scheint mir, als hätte Thomas das mit der psychisches Krankheit des Protagonisten nicht so recht verstanden. Ihr alle hier in der Runde habt die Novelle ja ebenfalls gelesen. Wie sieht das bei euch aus? (Falls ihr euch erinnern solltet.)
 
Im zweiten Absatz von Thomas´ Kritik wird dann aufgelistet, was er alles NICHT gut fand. „Vieles wirkt in dieser Novelle konstruiert. Die Siedler verlagern fast alle Probleme von der Erde auf den neuen Planeten (…). In derartigen Extremsituationen ist es wahrscheinlicher, dass die Menschen ihre Herkunft vergessen und zusammenarbeiten.“ Ja, das ist korrekt! Tatsächlich haben die Menschen in der Novelle vor den oben genannten Ereignissen auch Jahrzehnte lang gleichberechtigt und vorurteilsfrei zusammengearbeitet (und so steht das auch da drin!). Die beiden oben genannten Vorfälle führten dann zu rassistischen Vorurteilen – bei Einzelnen! Das Reisanbauverbot führte (viel später!) schließlich dazu, dass die Nachkommen der Siedler:innen mit asiatischen Wurzeln eine eigene Siedlung gegründet haben … Kurz: Es werden also keine alten Probleme von der Erde auf den neuen Planeten „verlagert“. Vielmehr ist die Novelle ein Versuch, den Ursachen der Entstehung rassistischer Vorurteile in einer durch und durch demokratischen Gemeinschaft auf den Grund zu gehen.
 
„Dass Jonas Täuber plötzlich zu einem anderen Menschen wird, ist eine Wendung, die der Autor auch zu wenig vorbereitet.“ – Siehe oben. „Jonas Täuber“ wird nicht zu einem anderen Menschen. Er ist schon seit dem Flug eine gespaltene Persönlichkeit. Es ist am Ende der Novelle lediglich das erste Mal, dass „Jonas“ die Rede hält und nicht der „Captain“. Das wusste der Rat bis dahin stets zu verhindern.
 
„Der Hintergrund der Welt ist eher fragmentarisch entwickelt und der Leser kann sich die seit der Landung verstrichene Zeit nur schwer vorstellen.“ Habt ihr das auch so empfunden? Yvonne meinte einmal, ich hätte viel zu viele Details über diese Welt geschildert. 
 
„Auch wenn sich der Text relativ fließend und kurzweilig liest, wirkt der Handlungsaufbau auf den zweiten Blick doch sehr bemüht und auf die Holzhammer Botschaft am Ende fokussiert.“ Ich frage mich nach wie vor, welche „Holzhammer-Botschaft am Ende“ Thomas meint. Für mich lässt sich dieser Teil der Rezension wie folgt zusammenfassen: Ich fands unterhaltsam! Dann habe ich aber ein zweites Mal hingeschaut (warum auch immer) – und fand es „sehr bemüht“ und alles auf eine Botschaft hin „fokussiert“ … Bin ich der Einzige hier in der Runde, der das ein bisschen lächerlich findet?
 

(Sorry! Das ist jetzt viel länger geworden als gewollt!) 


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#55 Fermentarius

Fermentarius

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Geschrieben 27 Dezember 2023 - 20:51

Ich habe irgendwann gelernt, mich nicht mehr über Rezensionen aufzuregen.

Ich habe sechs populäre Sachbücher geschrieben, und auch dafür schon einige seltsame Rezensionen erhalten - nicht nur bei Amazon, sondern auch von bezahlten Journalisten in Publikumszeitschriften. Den Vogel hat eine Rezensentin abgeschossen, die für ihre Bewertung nur ein einziges Kapitel eines meiner Bücher herangezogen hat. Ich vermute immer noch, dass sie nur diese eine gelesen hat.

Meine Kurzgeschichte hat Thomas auch falsch zusammengefasst. Vielleicht hat er nur einzelne Absätze gelesen, vielleicht hat er die Rezension geschrieben, als er die Geschichte nicht mehr komplett im Kopf hatte, vielleicht war er müde - Rezensenten sind auch nur Menschen.

Also: Nicht ärgern. Unsere Geschichten können nicht jedem gefallen und niemand ist gezwungen, sie sorgfältig zu lesen, nicht einmal dann, wenn er darüber schreibt. Ist manchmal etwas unbefriedigend, aber nicht zu ändern.


Bearbeitet von Fermentarius, 27 Dezember 2023 - 21:49.


#56 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 27 Dezember 2023 - 21:38

Ich stimme Thomas zu. Wir merken gerade in einem Lesezirkel (In andere Welten), wie leicht man etwas nicht verstehen/falsch verstehen/ anders verstehen als intendiert kann. Unaufmerksam oder sogar oft auch aufmerksam.

Da viele mitlesen, klärt sich das fast immer auf.

Ich denke, bei der Nova 33 ist das Problem leider, dass es zu wenig Feedback und Rezensionen gibt, sonst würde sich das schon ausgleichen oder zeigen und es gäbe eine Art Diskurs.

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#57 Pastorius

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Geschrieben 27 Dezember 2023 - 21:49

Danke für eure netten Worte. Eure Nachsicht ehrt euch. Ich kann sie nicht nachvollziehen, das sage ich ganz ehrlich. Aber ich kann versuchen, mir an euch ein Beispiel zu nehmen.  :)

 

Ich stimme dir zu, Yvonne: So ein Diskurs wäre schön. Vielleicht kommt da ja noch mehr ...


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#58 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 28 Dezember 2023 - 06:13

Es ist irre schwer, Kurzgeschichten zu rezensieren.
Sich da nicht ab und zu zu vertun halte ich für unmöglich

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#59 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 28 Dezember 2023 - 07:56

Ich glaube irgendwie nicht, dass zur NOVA 33 noch viele Rückmeldungen kommen. Als das Magazin neu draußen war, habe ich ein paar übliche Verdächtige gefragt, ob sie einen Lesezirkel machen wollen. Nur da waren alle "satt" und wollten nicht. 

 

Jetzt ist seit Erscheinen so viel Zeit vergangen, wenn es bisher nicht in Gang gekommen ist, glaube ich nicht, dass noch was passiert. Aber hey, vielleicht irre ich mich! 

 

Für mich ist das Lesen inzwischen so lange her, dass ich mich aus dem Kopf nicht mehr groß äußern kann. 


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#60 fancy

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Geschrieben 28 Dezember 2023 - 11:35

Mir kommt es auch so vor, als sei die Spaltung der Hauptperson nicht beim Rezensenten angekommen. Wie das passieren konnte, kann ich nicht erklären, denn ich habe sie bei einmaligem Lesen erkannt. 

Ärgere dich nicht Pastorius. Es gibt keinen Anspruch darauf, richtig verstanden zu werden. 

Mir hat deine Story im übrigen sehr gut gefallen.

 

Liebe Grüße

 

fancy


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