T. Lagemann, on 02 Jun 2022 - 06:39, said:
Hallo Michael,
es stellt sich aber doch die Frage, ob es nicht nominierungswürdigere Romane gibt. Und wenn nicht, warum ist die Liste dann nicht auf die Länge gekürzt worden, wo man sagt "Okay, die sind wirklich gut und nicht nur halb-gut oder so". Eine Freundin (mehrfach mit Preisen und Stipendien bedacht) hat sich z.B. mal an einem Literaturwettbewerb beteiligt, da hat der Veranstalter letztlich gesagt, dass kein Text ausgezeichnet werde, weil es keinen gegeben hat, der preiswürdig sei.
Viele Grüße
Tobias
Tobias, es ging ja um die Frage, ob man eine Geschichte, die durchaus ihre Schwächen hat, auszeichnen kann bzw. sollte, wenn sie im Endresultat doch sehr viel gutes vorzuweisen hat.
War auch eine rein theoretische Diskussion, ich habe von der Liste ebenfalls nichts gelesen, werde aber diesen Monat Athos 2643 in Angriff nehmen und mir dann ein Urteil erlauben. Ich hatte den Roman, ohne die Diskussion hier im Forum im Details zu verfolgen, so wahrgenommen, das er in der Breite doch sehr gut angekommen ist und wie mir schien der Jahrgangsfavorit bisher zu sein. Witzigerweise hat der Phantastikpreis der Stadt Wetzlar da ja einen ganz interessante Veröffentlichungszeitraum berücksichtigt, der weicht ab von DSFP und KLP, und man kann gespannt sein, wie die Jahrgänge im Vergleich zueinander abschneiden.
Bei vielen Diskussionen zu Abstimmungen hört man, derjenige enthält sich, da er nicht genügend gelesen habe, fände aber Werk XX sehr gut. Ich bin der Meinung, wenn ich was tolles gelesen habe, kann ich dafür stimmen, auch wenn ich keinen Vergleich zur Hand habe. Wenn ich etwas absolut nominierungswürdig finde, kann ich auch meine Stimme guten Gewissens dafür abgeben. Das gilt natürlich umgekehrt auch, wenn man nichts Preiswürdiges gelesen hat, enthält man sich idealerweise.
Dabei sollte man natürlich gewisse Einschränkungen machen: Nicht jedes Jahr erscheint eine Geschichte, die zu den besten jemals erschienen Büchern zählt.