Alles bloggt - ich auch
#1
Geschrieben 23 August 2004 - 12:40
#2
Geschrieben 30 September 2004 - 19:48
#3
Geschrieben 01 Oktober 2004 - 09:06
#4
Geschrieben 06 Oktober 2004 - 19:34
#5
Geschrieben 06 Oktober 2004 - 19:37
#6
Geschrieben 06 Oktober 2004 - 19:53
#7
Geschrieben 06 Oktober 2004 - 20:02
Bearbeitet von Felsi, 06 Oktober 2004 - 20:04.
#8
Geschrieben 06 Oktober 2004 - 20:13
#9
Geschrieben 08 Oktober 2004 - 17:52
Fachspezifisch schon, aber es bleibt doch der herbe Nebengeschmack des Sein-Herz-Ausschüttens anderer Menschen, oder?
Vielleicht stimmt das hier aber auch alles nicht, denn ich bin nicht "in der Szene".
Aber es erscheint mir noch recht abwegig.
Aufklärung erwünscht!
Bearbeitet von Jueps, 08 Oktober 2004 - 17:52.
»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«
#10
Geschrieben 08 Oktober 2004 - 22:07
#11
Geschrieben 08 Oktober 2004 - 23:03
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#12
Geschrieben 09 Oktober 2004 - 00:07
Bearbeitet von Motörfisch, 09 Oktober 2004 - 00:09.
#13
Geschrieben 09 Oktober 2004 - 00:12
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#14
Geschrieben 09 Oktober 2004 - 16:46
Allerdings war ich etwas erstaunt, dass du weder hier noch in deinem Beitrag in deinem Blog zum Thema dieses Threads ein wenig mehr auf Juepsens durchaus interessante Frage eingegangen bist:
Das muss natürlich jedeR für sich entscheiden, aber ich höre da auch implizit die Frage heraus, WARUM Menschen überhaupt bloggen.sind die dramatischen Probleme fremder Menschen lesenswert?
[*] Zum einen fielen mir dazu die viel beschworenen "virtual communities" ein, die ja ein Ersatz zur verlorenen Dorfgemeinschaft des modernen urbanen Menschen sein sollen (und die u.a. Stephenson in Diamond Age thematisiert): D.h. der Blogger bellt evtl. aus der reellen Einsamkeit heraus ins virtuelle Stimmengemenge seinen Ruf nach "seiner" Herde ihm zu Hilfe zu kommen... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/confused.gif
[*] Auch scheinen mir Blogs irgendwie die ewige Suche nach Echtheit/Wahrheit (die heuer und seit ca. 4 Jahrzehnten ein Megatrend ist, der mir persönlich nach wie vor unangenehm ist) fort zu setzen - Biografien jeglicher Art sind "in", denn sie sind ja lebensnah und "echt". Gleichzeitig findet der Blogger auch eine dem anderen großen Trend - Individualismus - entspr. Lösung. Für mein Gefühl enthalten Blogs auch so etwas wie gelebte Mutprobe; ich würde mich nicht wundern, wenn die extrem selbstdarstellerischen Blogs, die ich gelegentlich unversehens zu Gesicht bekomme, fast alle von (nicht-bungee-jumpenden) jungen Männern wären.
[*] Letztendlich aber finde ich sind Blogs ein Beispiel für das, was das Internet schon seit langem verheißt: Eine völlig neue Welt der unzensierten/preiswerten Veröffentlichungsmöglichkeiten. Jeder kann, für wenig geldlichen Einsatz, eigene oder andere Texte veröffentlichen, und auf die ein oder andere Weise dafür Publikum zu gewinnen versuchen. Leider mischt sich m.E. Letzteres immer öfter in den Inhalt des Veröffentlichten hinein; (persönliche) Dramen verkommen dann mehr und mehr zu (eigenwerbenden) Melodramen. Schade!
[/list]
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 10 Oktober 2004 - 07:57.
/KB
Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?
Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.
Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.
Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.
(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)
#15
Geschrieben 09 Oktober 2004 - 22:09
@†¦yipeeyay†¦
Vielen Dank auch Dir für die Komplimente. Tut gut :-)
Wegen der Frage von jueps, die ich wie yippeeyay auch auf zweierlei Weise verstehe:
†¢ warum bloggen Leute †¦ zum Teil durchaus eben *privateren* Kram?;
†¢ warum finden solche Sachen andere wiederum interessant zu lesen, selbst wenn sie die bloggenden Personen gar nicht von Angesicht zu Angesicht kennen?
Eine hochkomplexte Frage, auf die mir eine echt gemeine Gegenfrage einfällt:
Hast Du / Habt Ihr schon mal Tagebuchtexte oder Biographien gelesen †¦ und wenn ja, spragen da Funken über?
Gerade nachgezählt (und ich manschgere mich mal zum beherzigeswertem Beispiel):
In meiner Bibliothek (ca. 3000 Bücher) stehen in der Abteilung Biographien 44 Bücher †¦ von Adrono (know thy enemy), Steven Biko (siehe Sir Atthenboroughs Film »Cry Freedom«, über P. K. Dick, Hitchcock, Orwell und Lawrence von Arabien bis Oscar Wilde und Robbie Williams, allein drei James Joyce-Bios. Verteilt im alphabethischen Teil habe ich einiges an Briefen, z.B. Poe, Arno Schmidt, Flaubert; an Tagebüchern Leute wie Lichtenberg, Kafka und Helmut Krausser. Mit das älteste was ich diesbezüglich schätze und/oder auch habe, sind Marc Aurels »Selbstbetrachtungen«, Michael Montaignes »Essays«, der Briefwechsel von Voltaire mit Friedrich II, der zwischen Alfred Kubin und Herzmanovsky-Orlando sowie seit einiger Zeit vermehrt historische Reiseberichte.
Nach so viel Bildungsgut zur Lockerung noch Spaß-Tips: Wirklich grotesk ist das satirische »Tagebuch eines Trinkers« von Eugen Egner (Zweitausendeins);
und sowas wie ein wöchentliches *Blog* hat der Anko Ankowitch für die »Die Zeit« mit seinen schräg-originellen »Briefe aus dem Bergwerk« (Fischer-TB) schon in den Neunzigern veröffentlicht.
Wieder nah zum Thema: Die oben formulierten Fragen zum bloggen und Blogs-lesen gelten bereits (meiner Meinung nach) schon genauso für Biographien, Tagebücher und Briefe.
Da ich selbst seit 1991 Tage(Ideennotitz)buch schreibe, kann ich beide Fragen persönlich angehen, und grob auch *objektiv* (halt wild zusammengemischt).
Warum lese ich so ein Zeug?
Biographien: mich fasziniert (ählich wie Krimis) einmal ihre immer gleiche Struktur. Vorfahren, Eltern, Heimatort/stadt, geschichtliche Situation, Geburt, Kindheit, Jugend, Lebensverlauf (sehr variantenreich eben, z.B. Einzelgänger oder Ehe, Kinder), Alter, Krankheit, Tod, Wirkung, Lebensdaten. Ich geb zu, mache Biographien habe ich schwerlich als Unterhaltung genießen können, aber bisweilen schaffen es Biographen ungemein packende Bücher abzuliefern. ---- Das gilt mit Abstrichen auch für Biopics wie »Ghandi«, »Die Weiße Rose«, »Beautiful Mind«, »Mein linker Fuß« usw usf †¦ ich laß da sogar »Amadeus« von Milos Foreman gelten, obwohl der Film auf einem Theaterstück basiert.
SF-bezogen MUSS ich hier wieder mal für Martin Sutins »Göttliche Zwischenfälle - P.K.Dick« (Frankfurter Verlagsanstallt) klappern †¦ spannend, ideenreich, voller Zeitgeschichte, tiefen Einblicken in den Urgrund aus dem SF und Literatur allgemein kommt, hat mich schaudern, laut lachen und Tränen vergießen lassen.
Briefe sind wie Tagebücher für mich herrlich plaudernde Zeitfenster und Dimensionstore, bin halt geschichtsinteressiert und kann mich köstlich ämüsieren, zum Beispiel über die gegenseitigen Baupinseleien von Voltaire und Friedrich II (Herausgegeben von Hans Pleschinski, dtv).
Wert von all dem für mich? Durch die Lektüre solcher Texte erlange ich einen selbstbewußteren Umgang im Beurteilen z.B. von historischen Romanen, Literatur und Menschenbeschreibung allgemein , aber auch beim *mich Hineinversetzten* in vergangene Epochen und Personen. Das griechische Wort Phantasie bedeutet ursprünglich ja sehen machen, sehen lassen †¦ und ich verstehe es daher im Umfeld der rethorischen Kultur des öffentlichen, politischen Redens, des philosophischen Gesprächs und der Amphietheater der Antike. Als Leser bin ich also allgemein auf der Suche nach Texten, die - wie es so schön heißt - zu mir sprechen †¦ der *Dialog* mit den Unsterblichen und das Weltenbauen. Flappsig ist DIE Literatur für mich ein seeehr langer, vielstimmiger Hip Hop- und Rap-Song durch die Jahrtausende. Musik und Sprache sind zwei Seiten derselben Sache. So genug Esoterik.
Warum schreib ich Tagebuch und seit ca. drei Jahren in Blogartigen-Formen?
Tagebuch: Ganz pragmatisch heute noch zum Festhalten von aufgeschnappten Zeug, Kalauern, guten Zitaten, Ideen. Ich bin ja zudem ein Listen- Kapitel-, Karten-, Diagramm- und Struktur-Fanatiker und ein wenig davon hab ich ja in meinem Blog bereits verbreitet (wie Zusammenfassugen der gelesenen P.K. Dick-Kurzgeschichten). Zu Beginn in Teenagertagen diente es natürlich als Halde für Überdruck von Frust und Lust :-)
Tagebuch ist vornehmlich ein Werkzeug, eine magische Praxis der Selbstbespiegelung und des Arbeitens an meiner Poetik (sprich: meine Geschmacksurteile in Zusammenhängen zu sehen) sowie als Testgelände für Lyrik und Prosa. Vita contemplativa sag ich nur †¦ nix Bungee-Jumping.
Bloggen ist für mich wie yippeeyay schreibt:
Und zu Melodramen (ursprünglich: mit Musik unterlegtes gesprochenes Theater, also medialer Vorläufer des Films, heute gebräuchlicher als Bezeichung für *schmalzigen* Film oder Herzschmerzgeschichten): gibts ja auch gute wie ich finde, auch wenn ich yippees skeptische Haltung teile.Eine völlig neue Welt der unzensierten/preiswerten Veröffentlichungsmöglichkeiten .
Soweit meine mäandernden Ausführungen zu der Frage, warum sich sich Menschen für andere Menschen interessieren, selbst wenn diese räumlich nicht (mehr) verfügbar sind.
Grüße
Alex / molosovsky
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#16
Geschrieben 10 Oktober 2004 - 22:24
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