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Was ist Queer*SF? Mehr als nur Science Fiction!


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151 Antworten in diesem Thema

#61 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 22 August 2022 - 12:13

Hallo Uwe,

Ich hatte weiter oben ein paar Dinge angesprochen. Hervorheben möchte ich daher hier nur nochmal meine Irritation, dass die Figur Rain durch ihre Queerness besonders "menschlich" erscheine, was sich weder mit meinem Leseeindruck deckt noch kann ich mir das bei irgendeiner anderen Figur potenziell vorstellen. Zweitens tue ich mich schwer mit der Abgrenzung, wann ein Werk Queer SF ist und wann nicht. Und ob das ein besonderes Qualitätsmerkmal ist. Mir erscheint das etwas willkürlich und stark von den jeweiligen Autor* "gewollt", um damit einen bestimmten Zweck zu verfolgen (der freilich nicht verkehrt sein muss!).

Danke.

 

Ergänzend noch: "Um zu zeigen, wie ein diverses Forschungsteam über Jahre hinweg auf einem fremden Planeten weitermacht und sich dabei weiterentwickelt ‒ auch über das Ende des Romans hinaus ‒, nutze ich in Titans Kinder. Eine Space-Utopie statt einem Spannungsbogen, mehrere unterschiedlich lange."

 

Ich weiß nicht, was die unterschiedlichen Spannungsbögen mit dem Anlass des Artikels zu tun haben, also Queerer*SF.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#62 lapismont

lapismont

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Geschrieben 22 August 2022 - 13:29

Gerade Titans Kinder halte ich nicht für ein besonders gutes Bespiel für die im Manifest geforderte Literatur. Klar möchte Aiki hier gern punkten und darlegen, was der Roman alles können wollte. Aber so organisch wie erhofft, fand ich die Einbindung queererThemen nicht.

Das hab ich etwa bei Jasper Nicolaisen in Erwachsen klarer empfunden, was aber keine SF ist.

 

Auch mir erscheint wichtig, dass SF unsere Gegenwart als Basis der Zukunft nehmen sollte und dazu gehört nunmal die Auseinandersetzung mit Geschlechtsidentität, gendergerechte Sprache und ein Neudenken von Beziehungsstrukturen.

Diese aktuell zu beobachtende Dynamik, gerade in der Generation, die die Jugend darstellt, taucht noch zu wenig in der SF auf, das ist zumindest meine Lese-Erfahrung.

Wie sieh das eigentlich bei den Heftroman-Reihen aus? Kennt sich da jemand aus, um zu berichten, wie weit man dort mit Diversität ist?


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#63 Uwe Post

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Geschrieben 22 August 2022 - 14:20

 

 

Ich weiß nicht, was die unterschiedlichen Spannungsbögen mit dem Anlass des Artikels zu tun haben, also Queerer*SF.

Das hat auch aus meiner Sicht nichts mit queerer SF zu tun, es ist einfach eine handelsübliche Erzähltechnik. Daher verstehe ich den Satz mehr als Product Placement - na ja, wieso auch nicht  :happy:


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#64 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 22 August 2022 - 15:18

Uwe, mein Gefühl ist, da gibt es ein Missverständnis. Queer SF beschäftigt sich nicht nur mit geschlechtlichen Identitäten jenseits der Binarität und nicht heteronormativen Partnervorlieben, sondern auch mit klassischen Erzählstrukturen und deren Überwindung. Und genau dazu passt diese andere Erzähltechnik - behauptet jedenfalls Mira in diesem Artikel. Mich hat Mira damit auch nicht überzeugt, muss ich zugeben, aber das ist vielleicht auch einfach Geschmack.

 

Und das mit der Menschlichkeit halte ich für ungünstig formuliert. Ich glaube, Mira meinte einfach, dass nichtbinär sein eben einfach eine Eigenschaft ist wie ängstlich sein oder forsch und dass die Buntheit verschiedener Charaktere dann eine menschliche Welt schafft. Im Roman. Aber das ist nur meine Vermutung, ich habe Mira zwar dazu bei Twitter mal gefragt, aber keine Antwort erhalten, daher weiß ich es nicht.

 

Dass die Genreeinordnung nicht eindeutig ist, spricht mE gar nicht gegen das Genre, einfach weil ja kaum ein Genre eindeutig ist. Für mich ist es ein Label unter vielen, "Titans Kinder" ist Science Fiction, ein Planetenroman und nebenbei noch queer SF.


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#65 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 22 August 2022 - 15:24

Jetzt wurde so oft "Titans Kinder" erwähnt, aber Du, Jol, erwähnst im Podcast doch auch einen Roman, Deinen Debutroman (?), der auch unter Queer*SF subsumiert werden kann, richtig? Und der hier noch nie namentlich erwähnt wurde:

 

"Das Geflecht (An der Grenze)".

 

(Langfristig kann der Thread ja auch als Sammelthread für Bücher dienen, die sich diesem "Genre" zuordnen lassen.)



#66 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 August 2022 - 15:43

Ui da finden wir bestimmt viele Beispiele.

Ganz grob würde auch Frozen ghosted dead dazugehören, wobei das Recht traditionell ist, nur eben mit einem lesbischen Paar

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#67 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 22 August 2022 - 15:43

Ja, das "Das Geflecht. An der Grenze" kann da auch subsumiert werden, denke ich. Queerness ist dort sehr nebensächlich. Der Roman erscheint im Oktober. Wasteland von den Vogts gehört für mich auf jeden Fall in diese Kategorie. Bei den Koloniewelten von Galax Acheronian kann man auch streiten, auf jeden Fall spielt Schwulsein eine Rolle, ich kenne die Reihe aber nicht gut genug um zu sagen, ob es sonst progressiv ist. Meine nächstes Jahr erscheinende Dilogie mit dem Arbeitstitel Etomi gehört da dann sicher auch hinein und das diesjahr erscheinene Laylayland von den Vögten sicher auch, genau wie die Aces of Space-Novellen.

 

Frozen Ghosted Dead gehört für mich aufgrund der toxischen Partnerschaftstropes im ersten Teil eher nicht dazu - aber da sieht man schon: Zwei Leute zwei Meinungen. Für mich reicht das Vorkommen homosexueller Liebe nicht für das Label aus.


Bearbeitet von Jol Rosenberg, 22 August 2022 - 15:44.

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#68 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 22 August 2022 - 15:49

Ich glaube ich weiß nicht was eine toxische Beziehung sein soll. Bisher dachte ich, dafür muss einer der beiden den anderen irgendwie unterdrücken oder ähnliches?

Ansonsten ja, reicht es wahrscheinlich nicht, wenn jemand bloß zufällig homo sexuell ist


Ich bestehe auch nur bei lightyear auf dem Label, grins. Nicht bei Frozen ghosted dead

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#69 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 22 August 2022 - 15:58

Genau, toxisch heißt letztlich, dass eine der beiden Personen in ihren Persönlichkeitsrechten eingeschränkt oder ausgenutzt wird o.ä. In der Popkultur ist das rauf und runter ein ganz wichtiges Thema, da braucht man nur mal fünf Minuten Radio hören. Nun kann man streiten, ob es als Beziehung bezeichnet werden kann, wenn eine Person die andere stalked und die Beziehung nur in der Fantasie der Stalkerin besteht, aber das hier zu diskutieren, geht wahrscheinlich zu weit.

 

Lightyear kenne ich nicht, dazu kann ich nichts sagen. Interessanterweise hast du gerade das gleiche Buch gekauft wie ich: "A psalm for the wild built" und das ist auch Queer SF, würde ich jetzt nach den Klappentexten sagen. Die Ganze Wayfarer-Reihe passt da rein, die Murderbot-Serie auch.


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#70 Dyrnberg

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Geschrieben 22 August 2022 - 16:10

Also kann man festhalten, dass in Eurem Verständnis Queer*SF einen starken Zug zu einer positiv-utopischen Darstellung hat? Die Erzählung über eine toxische queere Verbindung würde da nicht unbedingt in dieses Genre gehören?

 

(Diese bewusste Dynamik einer utopischen statt dystopischen Thematisierung gibt es ja auch in anderen Genres. Mir liegt der Begriff auf der Zunge... äh Tastatur... aber ich komme gerade nicht drauf. Ich meine das jüngere Genre einer utopischen Öko-Gattung, in der von einer weitgehenden Aussöhnung zwischen Mensch und Natur erzählt wird.**)

 

(P.S.: Lightyear ist übrigens ein seltsamer Film. Ich bin mit dem Drehbuch nicht wirklich warm geworden.)

** Edit und Danke an @ J.A. Hagen (siehe nächstes Posting): Exakt, Solarpunk war gemeint.


Bearbeitet von Dyrnberg, 22 August 2022 - 18:34.


#71 J. A. Hagen

J. A. Hagen

    Cybernaut

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Geschrieben 22 August 2022 - 16:15

@Dyrnberg:
Meinst Du Solarpunk?

 

P.S. Eine Dystopie ist eine Utopie und nicht das Gegenstück dazu, soweit ich weiß. Es gibt Eutopien und Dystopien, aber beides sind Utopien, nur mit anderen Schwerpunkten.


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#72 Uwe Post

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Geschrieben 22 August 2022 - 16:33

 

 

 sondern auch mit klassischen Erzählstrukturen und deren Überwindung. 

 

Das hat Queer SF aber ganz sicher nicht exklusiv, daher tue ich mich schwer damit, beides direkt miteinander in Verbindung zu setzen.


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#73 Galax

Galax

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Geschrieben 22 August 2022 - 16:50

 Bei den Koloniewelten von Galax Acheronian kann man auch streiten,

niemand streitet, weils keiner wissen will. Ich mach seit über 12 Jahren "queer-SF"
Aber halt falsch, weil Baum. Vermutlich weil ich den Fokus auf Inhalt oder Story lege, statt auf "divers ist Inhalt genug"


Bearbeitet von Galax, 22 August 2022 - 16:52.

"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
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#74 simifilm

simifilm

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Geschrieben 22 August 2022 - 17:13

Das hat Queer SF aber ganz sicher nicht exklusiv,

 

Behauptet das denn jemand?


Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#75 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 22 August 2022 - 17:32

Okay, also Galax selbst sieht seine Reihe als queer SF, den Rest deines Posts, Galax verstehe ich nicht recht bzw. passt er nicht zum hier diskutierten casual queer. Bei Mischka beispielsweise war das Queere viel viel vordergründiger als bei vielen der hier diskutierten Werke - trotzdem käme ich nie auf die Idee, von dir zu behaupten, du seist der Meinung, das sei Inhalt genug. Aber ich weiß ja, dass du gern austeilst und das auch, ohne genau zu schauen, wen du triffst.

 

 

 

Also kann man festhalten, dass in Eurem Verständnis Queer*SF einen starken Zug zu einer positiv-utopischen Darstellung hat? Die Erzählung über eine toxische queere Verbindung würde da nicht unbedingt in dieses Genre gehören?

 

Spannende Frage. Mein individuelles Verständnis ist, dass die Repräsentation von Queerness (und auch von BiPoC, Menschen mit Behinderung, psychischen Krankheiten usw. - also all dem, was im klassischen Kanon oft fehlt) eine nicht diskriminierende ist. Als Ideal zumindest erstmal. Das kann auch in einer dystopischen Welt sein. Ich beispielsweise finde sowohl die Welt in Wasteland als auch die in Murderbot oder Titans Kinder in weiten Teilen dystopisch. Aber es gibt eben positive Repräsentation marginalisierter Gruppen. Bin mal gespannt, wie die anderen das sehen.

 

Das Genreinhalte exklusiv sein müssen, habe ich auch noch nie gehört. Es kommen ja auch Morde jenseits von Krimis vor und niemand stört sich daran.


Bearbeitet von Jol Rosenberg, 22 August 2022 - 17:33.

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#76 Galax

Galax

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Geschrieben 22 August 2022 - 18:01

ich reagiere nur ;)
Du bist der Meinung, dass ich nur meinen würde und sprichst mir damit erneut etwas ab, weil du das halt gerne so tust. Und ebenso erneut ohne zu wissen, wovon du sprichst.
Nun husch husch, den Applaus kassieren, der ist dir gewiss und nur darum geht es ja. ;)


Bearbeitet von Galax, 22 August 2022 - 18:03.

"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

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#77 Naut

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Geschrieben 22 August 2022 - 20:52

Ich beobachte:

1. Die Art von SF, die im Artikel als Queer*SF bezeichnet wird, existiert seit mindestens 30 Jahren. Etliche Beispiele finden sich im Werk der sog. Cyberpunks, in der New Wave davor und in den Ausläufern danach. Der Unterschied? Eine Handvoll Wörter und die Aussicht, dass manches, das damals noch SF war längst Realität ist.

2. Ein guter Teil meines eigenen Werks erfüllt diese Kriterien - hat bloß nie jemanden interessiert. :)

3. Die Gen Z macht gerade mal wieder denselben Abnabelungsprozess durch wie alle vorhergehenden Autorengenerationen, inklusive Manifeste, Aufrufen zur Revolution und der Vorstellung, die SF neu zu erfinden. Dies wird nicht passieren:

"Egal wo wir hinkommen, unsre Eltern warn schon eher hier." (Kraftklub, "Zu jung")

Aber davon abgesehen finde ich es toll, dass wieder SF von Menschen geschrieben wird, für die Raider schon immer Twix hieß. Ganz im Ernst!
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#78 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 22 August 2022 - 22:23

Okay, also Galax selbst sieht seine Reihe als queer SF, den Rest deines Posts, Galax verstehe ich nicht recht bzw. passt er nicht zum hier diskutierten casual queer. Bei Mischka beispielsweise war das Queere viel viel vordergründiger als bei vielen der hier diskutierten Werke - trotzdem käme ich nie auf die Idee, von dir zu behaupten, du seist der Meinung, das sei Inhalt genug. Aber ich weiß ja, dass du gern austeilst und das auch, ohne genau zu schauen, wen du triffst.

 

 

Spannende Frage. Mein individuelles Verständnis ist, dass die Repräsentation von Queerness (und auch von BiPoC, Menschen mit Behinderung, psychischen Krankheiten usw. - also all dem, was im klassischen Kanon oft fehlt) eine nicht diskriminierende ist. Als Ideal zumindest erstmal. Das kann auch in einer dystopischen Welt sein. Ich beispielsweise finde sowohl die Welt in Wasteland als auch die in Murderbot oder Titans Kinder in weiten Teilen dystopisch. Aber es gibt eben positive Repräsentation marginalisierter Gruppen. Bin mal gespannt, wie die anderen das sehen.

 

Das Genreinhalte exklusiv sein müssen, habe ich auch noch nie gehört. Es kommen ja auch Morde jenseits von Krimis vor und niemand stört sich daran.

 

 

ich reagiere nur ;)
Du bist der Meinung, dass ich nur meinen würde und sprichst mir damit erneut etwas ab, weil du das halt gerne so tust. Und ebenso erneut ohne zu wissen, wovon du sprichst.
Nun husch husch, den Applaus kassieren, der ist dir gewiss und nur darum geht es ja. ;)

Setzen, mangelhaft! Ihr müsst argumentativ auch immer aufeinander prallen ... schrecklich!

 

Geht es hier nun um "queer SF" in toto oder um den in diesem Thread zum ersten mal gelesenen Begriff "casual queer SF" in pars, der gefördert werden will? Ich glaube, es ist doch fördernswert, wenn irgendein queerer/diverser Inhalt gefördert wird, sobald er tragend ist.

 

Rein literarisch kann ich @Galax zustimmen: die ganze Spezialistentruppe in "Mischka" (21 People) ist queer/divers/bunt - so bunt, dass sie sogar einen schwarz-weiß denkenden Incel umdrehen kann. Das wird aber erst bei tieferer Textkenntnis offensichtlich, und er trägt wie ein Dromedar Salzkonen.

 

Ich glaube ihr fightet im Grunde für Dasselbe und Euch trennt weniger, als die durch einen Spaziergang zu überwindende Distanz zwischen Euren jeweiligen Wohnorten. Also, macht Eure Hausaufgaben! :)


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

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#79 Galax

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Geschrieben 23 August 2022 - 00:36

Von all meinen (bisher über 50) Veröffentlichungen waren nur acht(!) ohne Diversität. (Diversität in all ihren Formen und Farben.) :P
Wenn man natürlich nichts davon kennt, ist es einfach, zu behaupten, es sei gar nicht so ...  warum? Nur um wieder zu provozieren und auf eine Reaktion hoffen, die man dann benutzen kann? Es nervt irgendwann ...

Nein, Jol und ich kämpfen absolut nicht für das Selbe, im Gegenteil; Ich habe Gleichberechtigung in jeder Hinsicht im Sinn. Eine bedingungslose Gleichberechtigung in der nichts, was jemand hat, jemanden fehlt, oder jemand ist, über den anderen stellt und in der das Geschlecht keine Rolle spielt. (Querfeminismus hat ganz andere Ambitionen.)
Deswegen beschreibe ich in nahezu jeder Story diese Diversitäten ohne die Diversität selbst zum Thema zu machen oder hervorzuheben, sondern um sie normal zu machen. Denn diese Diversitäten ist nichts, womit sich jemand auszeichnen sollte. Stattdessen soll(t)en sie kommentarlos akzeptiert werden, wie rotes oder blondes Haar, oder dunkle Hautfarbe. Es muss endlich Schluss sein mit Lebewesen, die "besser" sind oder "weniger wert" ...


Bearbeitet von Galax, 23 August 2022 - 02:41.

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#80 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 23 August 2022 - 02:58

Von all meinen (bisher über 50) Veröffentlichungen waren nur acht(!) ohne Diversität. (Diversität in all ihren Formen und Farben.) :P
Wenn man natürlich nichts davon kennt, ist es einfach, zu behaupten, es sei gar nicht so ... sollte jeder selber merken. Aber mich dann der Falschaussage zu bezichtigen und sich anschließend "wundern", warum reagiert wird... q>(  typisch...

Außerdem ist der hier besprochene Artikel nicht gedacht, Diversität in der SF zu besprechen sondern ein Werbeträger für die kleine Truppe von Queerfeminist‬in, die vor nem Jahr beschlossen haben, die deutsche SF umzukrempeln ... bin ich übrigens mit Abstrichen auch für zu haben, das wird auch das sein, was Peter meint. ;)

 

natürlich! Und endlich gibst Du mir das Stichwort, um das einzubringen, was ich seit 3 Tagen hier einbringen möchte: eine bi-polare, dass heißt: heteronormative Welt ist langweilig. Ich will in so einer Welt nicht leben, und keiner will das wohl. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, und nicht jedem schmeckt das: aber das kann auch nicht das Ziel des Kochs sein. Ich kenne viele Menschen denen Spinat nicht schmeckt - aber noch mehr Menschen schmeckt er!

Trotzdem; Nein, Jol und ich kämpfen absolut nicht für das Selbe,

 

es mag Dir jetzt komisch vorkommen, aber: genau das glaube ich nicht - Jol ist auch für Gleichberechtigung. Sie tut es nur mit anderen Mitteln, etwas härteren Wahlen des Ausdrucks, die zart besaitetere Gemüter schon mal auf die Palme bringen können (mich eingeschlossen, aber ich bin von der Palme schon längst wieder runter, und eine Palme, die ich schon einmal erklettert habe, ist boooooooooooring)

 

im Gegenteil; Ich habe Gleichberechtigung in jeder Hinsicht im Sinn. Eine bedingungslose Gleichberechtigung in der nichts, was jemand hat, jemanden fehlt, oder jemand ist, über den anderen stellt und in der das Geschlecht keine Rolle spielt.

 

Queerfeminismus hält von einer solchen Einstellung garnichts. Denn Queerfeminismus ist sexistisch, er will herabwürdigen, hervorstechen, aufschrecken, provozieren, dominieren, bestimmen, und einige aus dieser Bewegung wollen sich einfach nur an jeden Mann und Jungen für 2000 Jahre patriarch rächen - den Spieß quasi umdrehen, als sei es ein Wettlauf.

 

sollte es wirklich so sein: noch, mein Bester, noch... es existieren queere/diverse Menschen, die aus dieser Filterblase ausbrechen, und es werden erstaunlicherweise immer mehr (daher sehe ich dieses als "cis-Hete" auch viel entspannter, auch aus einer jahrzehntelangen Erfahrung heraus: momentan wird alles heiß gekocht, gegessen wird das deutlich abgekühlte Gericht)

 

Schau mal, ich habe als Kind die erstarkende feministische Emanzipationsbewegung mitbekommen und beobachtet. Das ging so weit, dass ein Grüppchen von Lehrerinnen eine Frage gestellt hat und nur Mädchen als Beantwortende zugelassen hat (alle Mädchen antworteten falsch) und die Meldungen von Jungs einfach ignoriert hat. Das ging über ein Jahr so, bis der Rektor sie mal zur Rede gestellt hat. Danach haben sie selbst dem dümmsten Mädchen noch eine 3 gegeben, und dem gleichwertig dümmsten Jungen eine 5- (durfte ja nicht auffallen, ne?). Sprich, die Jungs wurden aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit schlechter behandelt - bis auch dieses auffiel. Der Rektor hatte die auf dem Kieker.

 

Es gab toxische Netzwerke, eine über Alles und Jeden quasselnde und sich versteigende Alice Schwarzer, eine Andrea Dworkin, die gemeint hat, nur eine lesbische Feministin sei eine richtige Feministin - mit dem Ergebnis dass zum Einen die Frauen 1:1 dieselben Machtmittel und -wege genommen und kopiert haben wie das ach so verhasste Patriarchat (dass es so nie gegeben hat) und zum Anderen die völlige Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in den westlichen Ländern immer noch in weiter Ferne erscheint (Frauen haben trotz erheblicher, seriöser Anstrengungen immer noch nicht die gleichen Karrierechancen wie Männer, Diskussion über Quoten sind ja schon im Umlauf ... you name it).

 

Falls nun einer mit Angela Merkel kommt: sie ist praktisch die Gegenthese zum Feminismus: sie kam keinesfalls über ein Netzwerk, sondern hat auf ihrem Weg ihre Gegner reihenweise ausgeschaltet - und das waren nicht nur Männer, sondern auch Frauen (von der Leyen nach Brüssel weggelobt, Schavan den Rücktritt nahegelegt...).

 

Und jetzt der "Queerfeminismus".

Exakt dieselben Strukturen, exakt dieselbe Beratungsresistenz und Ignoranz gegenüber denen, die es wirklich gut mit ihnen meinen, eben weil sie die Aufrichtigkeit besitzen und die Gleichberechtigung für eine wirklich erstrebenswerte Sache halten. Dieselben Fehler müssen wohl noch einmal gemacht werden, damit der nächste wieder bei Null anfangen kann und nochmals die gleichen Fehler machen kann.

Same and not quite different so far. Pas de différence jusqu'a maintenant, quelle dommage.

 

Ich kann ja verstehen, dass diese Echoblase misstrauisch ist! Und man sich gegenseitig in dieser Echoblase und in Eurem Mißtrauen verstärkt. Aber bei Weitem nicht jeder, der sich um das eine oder andere Thema nicht sonderlich kümmert, ist gegen Euch. Ich verrate (k)ein Geheimnis: die Wenigsten! Allerdings sagen sich die meisten: wir sind eine freie Gesellschaft, das Anliegen ist berechtigt, sollen die mal machen, und mal sehen, was hintenrum rauskommt. Diese Menschen ordnen es ein, und für mich in der post-Boomer-Generation (ich wurde im geburtenschwächsten Jahrgang ever geboren) kann ich denen, die meinetwegen 4 - 5 Jahre älter sind nur zustimmen. Sie lassen es laufen und bewerten es im Grunde positiv.

 

Revolutionen haben noch nie etwas bewegt, gesellschaftliche Prozesse sind evolutionär und damit erfolgreicher.

 

Und wenn auf die queerfeministische Echoblase eine cis-patriarchistische Echokammer (Ansammlung fortschrittsfeindlicher Deppen und anderes Internet-Bots) antwortet, empfehle ich einen entspannenden und entspannten Blick in die Realgesellschaft. Tut manchmal Not und tut immer gut.

Mich stört das .. nein, es nervt mich!

 

Das merkt man, Du redest Dich in Rage...

Deswegen beschreibe ich in nahezu jeder Story diese Diversitäten rein ohne die Diversität selbst zum Thema zu machen oder hervorzuheben, sondern um sie normal zu machen. Denn diese Diversitäten ist nichts, womit sich jemand auszeichnen sollte. Stattdessen soll(t)en sie kommentarlos akzeptiert werden, wie rotes oder blondes Haar, oder dunkle Hautfarbe. Es muss endlich schluss sein mit Lebewesen, die "besser" sind oder "weniger wert" ...

 

... ganz deiner Auffassung!


Bearbeitet von Peter-in-Space, 23 August 2022 - 03:05.

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der dumme Mensch nach Schuldigen.

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#81 Amtranik

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Geschrieben 23 August 2022 - 05:33

Von all meinen (bisher über 50) Veröffentlichungen waren nur acht(!) ohne Diversität. (Diversität in all ihren Formen und Farben.) :P
Wenn man natürlich nichts davon kennt, ist es einfach, zu behaupten, es sei gar nicht so ...  warum? Nur um wieder zu provozieren und auf eine Reaktion hoffen, die man dann benutzen kann? Es nervt irgendwann ...

Nein, Jol und ich kämpfen absolut nicht für das Selbe, im Gegenteil; Ich habe Gleichberechtigung in jeder Hinsicht im Sinn. Eine bedingungslose Gleichberechtigung in der nichts, was jemand hat, jemanden fehlt, oder jemand ist, über den anderen stellt und in der das Geschlecht keine Rolle spielt. (Querfeminismus hat ganz andere Ambitionen.)
Deswegen beschreibe ich in nahezu jeder Story diese Diversitäten ohne die Diversität selbst zum Thema zu machen oder hervorzuheben, sondern um sie normal zu machen. Denn diese Diversitäten ist nichts, womit sich jemand auszeichnen sollte. Stattdessen soll(t)en sie kommentarlos akzeptiert werden, wie rotes oder blondes Haar, oder dunkle Hautfarbe. Es muss endlich Schluss sein mit Lebewesen, die "besser" sind oder "weniger wert" ...

Vielen Dank für dieses Statement.



#82 Galax

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    Giganaut

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Geschrieben 23 August 2022 - 05:43

Das merkt man, Du redest Dich in Rage...

Ich weiß :(
Daher war auch Tante Edit da ...denn eigentlich will ich damit aufhören... denn das nervt mich genauso wie das andere :(


"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#83 Mammut

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    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 23 August 2022 - 08:22

Das schreibt Aiki Mira auf Tor Online:

https://www.tor-onli...cience-fiction/

 

Ich gebe zu, mir ist nicht klar, was genau Queer*SF sein soll. Ich kopiere mal Aikas Fazit:

Fazit: Queer*SF, eine realistischere SF für eine gemeinsame Zukunft

„It matters what ideas we use to think other ideas“, schreibt Haraway (2016:34) in Staying with the trouble. Ich möchte das auf die Science Fiction übertragen: Es ist wichtig, mit welcher Art von Science Fiction wir über die Zukunft nachdenken.

Eine Science Fiction, die selbst queer ist, in dem Sinne, dass sie Konventionen des Genres hinterfragt, erneuert, was die Welt ist und sein kann – während sie gleichzeitig queeren Figuren erlaubt, ein volles, dreidimensionales Leben zu führen, das sich nicht nur um Queerness dreht.

Queer*SF macht Science Fiction dadurch realistischer und erschafft nebenbei eine gemeinsame Zukunft ‒ für uns alle.

 

Aika schreibt, Utopia 27 wäre ein Beispiel für queere SF weil die Protagonistin asexuell ist. Also geht es in Queer"SF darum, welche sexuelle Orientierung jemand hat? Für mich wäre Utopia 27 die gleiche Geschichte, wenn Lu nicht asexuell ist, oder habe ich da etwas übersehen?

 

Also ich stehe jetzt auf dem Schlauch. Was genau ist Queer*SF? Ist Utopia 27 kein passendes Beispiel oder kann jemand erklären, warum diese Geschichte ein gutes Beispiel für diese Richtung ist?

Diskussion zur Geschichte findet sich hier und außer Yvonne hat eigentlich niemand die sexuelle Orientierung erwähnt:

https://scifinet.org...mira-utopia-27/


Bearbeitet von Mammut, 23 August 2022 - 08:32.


#84 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 23 August 2022 - 08:38

Ich lese vermutlich mit meiner eigenen Brille (aber das machen wir sicher alle) und hatte es so verstanden, dass nicht zwingend irgendeine Figur non-cishetero sein muss.

Für mich hieß das lediglich, dass auf die Vielfalt der Welt geschaut wird und neue Perspektiven erforscht werden. 

 

Utopie27 wäre für mich nicht dieselbe Geschichte, wenn Lu nicht asexuell wäre. Wäre Lu nicht asexuell, wäre es für sie einfacher, Teil einer Beziehung oder gar einer Familie zu werden. (Vorbeugend: Damit will ich nicht behaupten, dass alle nicht-asexuellen Menschen total easy jemanden finden und dann zack, Teil einer Familie werden. Mir ist sehr bewusst, dass das nicht so ist. Nur ist es eben für Lu noch einen Schritt davor schwieriger.)

 

Ganz ähnlich sehe ich es bei Rain. Ich vermutete beim Lesen, dass Rain gern Mutter wäre, dies aber für Rain schwieriger ist als beispielsweise für mich, als Wald-und-Wiesen-Frau mit Gebärmutter. Nicht unmöglich (es wird ihr ja auch dann möglich), aber eben schwieriger oder mindestens anders.

 

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es vielen Menschen, denen es aus ganz unterschiedlichen Gründen ähnlich geht (nicht zwangsläufig aus denselben) es leichter fällt, sich mit Lu oder Rain zu identifizieren oder die sich stärker gesehen fühlen, wenn die Geschichten auch mal von Menschen erzählt werden, die eben nicht den stinknormalen Verliebt-Verlobt-Verheiratet-Kinder-Weg gehen. Und davon gibt es ja eine Menge. Nicht alle suchen sich das aus.


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#85 Mammut

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    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 23 August 2022 - 08:50

Utopie27 wäre für mich nicht dieselbe Geschichte, wenn Lu nicht asexuell wäre. Wäre Lu nicht asexuell, wäre es für sie einfacher, Teil einer Beziehung oder gar einer Familie zu werden. (Vorbeugend: Damit will ich nicht behaupten, dass alle nicht-asexuellen Menschen total easy jemanden finden und dann zack, Teil einer Familie werden. Mir ist sehr bewusst, dass das nicht so ist. Nur ist es eben für Lu noch einen Schritt davor schwieriger.)

 

Mir ist das überhaupt nicht aufgefallen das die asexuell ist. Es gibt Leute, die haben Schwierigkeiten mit der Sexualität, manche mit dem Leben. Also die Geschichte als Queer*SF zu bezeichnen mit dem Satz:

Im Jahr 2022 wurde zudem zum ersten Mal eine Kurzgeschichte mit beiden deutschen Science-Fiction-Preisen ausgezeichnet, in der die Hauptfigur queer und ein Mensch ist.[3]

[3] Kurd-Laßwitz-Preis und deutscher Science-Fiction Preis gewann 2022 die Kurzgeschichte Utopie27 von Aiki Mira, in der die Hauptfigur Lu asexuell ist.

 

Ist mir persönlich das zu wenig für ein gutes Beispiel. Wäre Lu in Wirklichkeit hetero oder homo, hätte aber Probleme, ihre Sexualität auszuleben, wo genau wäre da die Änderung in der Geschichte? Was ist daran, das sie asexuell ist, der Punkt, der die Geschichte besonders und queer macht?

 

EDIT: Ich habe es nochmal überflogen und da steht, das Lu asexuell ist, sie aber gerne in einem Familienbund leben würde. Verstehe aber immer noch nicht, warum dieses Details die Story besonders machen sollte.


Bearbeitet von Mammut, 23 August 2022 - 08:54.


#86 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 23 August 2022 - 08:59

Ich denke nicht, dass ausgerechnet diese Details die Story besonders machen und sicher hätte man Lus Einsamkeit auch anders begründen können. (Ich kann dir aber gern andere Details aufzählen, warum die Story besonders ist, aber das muss ich vermutlich nicht, du hast sie ja selbst gelesen.)

 

Es ist nur ein gutes Beispiel für Casual Queerness und es stimmt ja, dass die Hauptfigur hier queer ist. Macht es denn nicht Casual Queerness aus, dass die Sexualität nicht im Vordergrund steht?

 

Aber auch für mich ist das Subgenre noch sehr neu.

 

Ich unterstütze Dyrnbergs Vorschlag, hier Beispiele zu sammeln.


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#87 Mammut

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Geschrieben 23 August 2022 - 09:01

Ich denke nicht, dass ausgerechnet diese Details die Story besonders machen und sicher hätte man Lus Einsamkeit auch anders begründen können. (Ich kann dir aber gern andere Details aufzählen, warum die Story besonders ist, aber das muss ich vermutlich nicht, du hast sie ja selbst gelesen.)

 

Es ist nur ein gutes Beispiel für Casual Queerness und es stimmt ja, dass die Hauptfigur hier queer ist. Macht es denn nicht Casual Queerness aus, dass die Sexualität nicht im Vordergrund steht?

 

Aber auch für mich ist das Subgenre noch sehr neu.

 

Ich unterstütze Dyrnbergs Vorschlag, hier Beispiele zu sammeln.

 

Okay, ich habe es verstanden. Queer*SF sagt also nur, das die Portagonisten nicht der üblichen Norm entsprechen (Identität, wozu die sexuelle Orientierung gehört), alles andere ist nicht definiert und beliebig.


Bearbeitet von Mammut, 23 August 2022 - 09:01.


#88 ChristophGrimm

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    Giganaut

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Geschrieben 23 August 2022 - 09:07

Zitat Aiki:
Queer*SF steht weniger für eine Coming-Out-Literatur, bei der queere Identität zum dramatischen Plot-Element wird. Stattdessen greift Queer*SF auf casual Queerness zurück. Das bedeutet, der Plot dreht sich nicht darum, ob jemand queer ist. Queer zu sein, wird zu einer Eigenschaft von vielen.“

Zitat Galax:
„Deswegen beschreibe ich in nahezu jeder Story diese Diversitäten ohne die Diversität selbst zum Thema zu machen oder hervorzuheben, sondern um sie normal zu machen. Denn diese Diversitäten ist nichts, womit sich jemand auszeichnen sollte. Stattdessen soll(t)en sie kommentarlos akzeptiert werden, wie rotes oder blondes Haar, oder dunkle Hautfarbe.“

Also … für mich sagen diese beiden Statements exakt dasselbe aus.
- Onlinepause -

„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de<p>Kostenloses SF/Fantasy-Literatur-Webzine: https://weltenportalmagazin.de
  • (Buch) gerade am lesen:„Psyche mit Zukunft“ (Anthologie), „Marple“ (Anthologie)
  • (Buch) als nächstes geplant:„Artefakt des Todes“ (C. Gina Riot), "Die dunkle Seite der Erde" (Achim Stößer), "Proxi" (Aiki Mira)

#89 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 23 August 2022 - 09:12

Also … für mich sagen diese beiden Statements exakt dasselbe aus.

Ja, aber: Vielleicht sollte man „Queer*SF“ als so etwas wie einen literarischen Club samt expliziter Agenda/Zielsetzung/Selbstverständnis verstehen: Als Queer*SF gilt in diesem Fall, wer sich explizit als Queer*SF versteht und den Zielen von Queer*SF verpflichtet fühlt.

 

Daraus ergäbe sich: Nur, weil ein SF-Roman mit „queeren“ Figuren arbeitet, ist er damit noch lange nicht „Queer*SF“ im eigentlichen Sinne.

 

(Man denke in zarter Parallele an das „Dogma 95“-Manifest.)

 

 

Ich unterstütze Dyrnbergs Vorschlag, hier Beispiele zu sammeln.

 

 

 

 

 

Könnten nicht Becky Chambers' Romane hier genannt werden? (Ich habe nur einen gelesen und fand diesen ganz furchtbar, weil wie "Gilmore Girls im Weltraum", aber die Figuren wirken für mich im Nachhinein als "queer" und ich verstehe Chambers auch so, dass sie mit Figurenwahl und Story explizit eine bestimmte Agenda verfolgt.


Bearbeitet von Dyrnberg, 23 August 2022 - 09:18.


#90 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 23 August 2022 - 09:17

 

Daraus ergäbe sich: Nur, weil ein SF-Roman mit „queeren“ Figuren arbeitet, ist er damit noch lange nicht „Queer*SF“ im eigentlichen Sinne.

 

 

Damit wäre "Frozen Ghosted Dead" nicht queer*SF, weil es zwar lesbische Figuren hat, die Beziehung aber (zumindest laut Jol, mir war ja nichts aufgefallen) toxisch ist


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