45 Antworten in diesem Thema

[Liza]

Hallo alle,

 

vielleicht liest ja noch jemand gerade das Debüt von Jol und möchte mitdiskutieren?

 

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Jol Rosenberg: "Das Geflecht (an der Grenze)", erschienen Oktober 2022 bei Ohneohren Verlag.

 

Klappentext:

 

Eine Jägerin.

Ein Pfeil irrt ab.

Eine Reise auf neuen Pfaden beginnt.

 

Danyla schießt und trifft. Ein verwundeter Fremder liegt auf dem Waldboden Rusals. Der Staub einer toten Wüste erhebt sich, als das Geflecht allen Lebens auf dem Planeten erbebt. Und das Feuer alter Konflikte droht ganz Rusal zu versengen.

 

Was hält eine verflochtene Welt zusammen?

Wohin geht die Jägerin auf der Suche nach Frieden?

Ein einziger Schuss verändert alle Leben.

 

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Ich habe das ebook gestern auf meinen Kindl geliefert bekommen, und bin heute bei 30%. Ich bin Schnellleserin... werde also wahrscheinlich heute oder morgen fertig.

Mir hat das Cover sehr gefallen, den Klappentext finde ich kryptisch und hat mir gar nichts gesagt. Ich habe bisher nichts von Jol gelesen, außer ihre Rezensionen, und ihre Standpunkte und Reflektiertheit haben mir gefallen, das hat mich auch neugierig auf den Roman gemacht.

 

Meine bisherigen Gedanken nach dem ersten Drittel (Achtung möglicherweise Spoiler, wenn auch wenige):

 

Stilistisch sagt mir der Roman zu, und das passiert bei mir selten. In den ersten zehn Seiten bin ich ein paar Mal wegen zu viel Beschreibung rausgefallen, aber das vergebe ich ganz am Anfang, so lange kann ich am Ball bleiben. Das gibt sich auch recht schnell, und der Text nimmt mich mit. Ohne Phrasen, sprachlich einfach angenehm. Das ist für mich beim Lesen das wichtigste, und da bin ich sehr anspruchsvoll, deswegen war ich schnell sehr positiv gestimmt.

 

Inhaltlich steigen wir mit Danyla ein und mit Pako, auf dem Planeten Rasul. Ich sage hier mal nicht so viel, um nicht zu spoilern, da ich nicht weiß wie ich das im Post verstecke... Aber ich wurde direkt an Ursula K. Leguin's "The Word for World is Forest" erinnert. Und beim Weiterlesen dann auch an Eschbachs "Eines Menschen Flügel", mit dem sich (ACHTUNG Spoiler) absichtlich die Technik vorzuenthalten, um Krieg zu vermeiden, im Nachgang eines gewalttätigen Konflikts. Und bin dem "Bandsinn" der Surai, den ich natürlich cool finde, wird man sehr an Avatar erinnert. Ich frage mich direkt, und immer noch, wie Jol, die in den sozialen Medien angekündigt hat, postkolonial sensibel zu schreiben (oder es zu versuchen), aus dem Dilemma einer einfachen Polarität rauskommen will, hier eine sehr naturverbundene Gesellschaft positiv darzustellen, und eine Technik/Kapitalismus-orientierte demgegenüber negativ darzustellen. Das ist sehr stereotyp mit dem Natur vs. Technik Dilemma und hat was von den romantischen Klischees der "edlen Wilden", und der ganzen ahistorischen und exotisierenden Darstellung der Bevölkerung im globalen Süden durch Kolonialmächte, die aufgrund der Industrialisierung alle moralisch korrumpiert sind

.

Bisher finde ich das Setting und die Charaktere gut beschrieben, und ich lese bisher sehr gerne. Bei Pako hat man das Gefühl, dass man so ähnliche Charaktere schon sehr oft gelesen hat - irgendwie ein sympathischer Looser, ziemlich sexistischer Blick auf Frauen, aber trotzdem scheint er im allgemeinen das Herz am rechten Fleck zu haben. Bisher hat er mich noch nicht so richtig überzeugt als Charakter, aber ich nehme an, dass er im Laufe des Buches noch einiges durchlaufen wird, was ihn vielleicht auch verändert. Da hoffe ich sehr, dass das nicht so schulbuchmäßig passiert, so von wegen - ignoranter Idiot denkt er ist Zentrum der Welt, lernt schöne Wilde kennen und ändert seine ganze Einstellung, während er noch aus Versehen die Welt rettet.

Auch Dalyna ist als wütende junge Frau bisher kein besonders überraschender Charakter. Mit ihr identifiziere ich mich beim Lesen etwas mehr. Auch da nehme ich jetzt schon an (ACHTUNG SPOILER), dass sie und Pako sich wahrscheinlich annähern werden.

Dann gibt es noch die Kalok, die in einer Zwischenrolle stehen, und mich besonders interessieren. Die kann ich nämlich nicht so einordnen, und habe keine Ahnung, welche Rolle sie noch bekommen in der weiteren Geschichte.

Trotz der für mich sich etwas stereotypisch anfühlenden Eröffnung in Bezug auf Narrativ und Charaktere, gibt es noch viel offenen Raum, und ich lese jetzt mal weiter... hoffe es schließt sich jemand an! 

Würde mich freuen, gemeinsam zu lesen

 

LG Lisa

[Rezensionsnerdista]

Ich hadere schon wieder mit mir selbst, aber sind

 

“Mein Atem stockte”

“Meine Brust wurde eng”

 

nicht schon Phrasen? Ich fand die Phrasendichte recht hoch. Vermutlich sollte ich mich mal untersuchen lassen.

Spoiler versteckst du übrigens so, indem du Den Begriff "spoiler" in eckige Klammern setzt und dann den Spoiler schreibt und abschließt mit "/spoiler" in eckigen Klammern wieder aufhörst.

 

Spoiler

 

das müsste dann am Ende so aussehen

 

[Dyrnberg]

Keine Ahnung, ob ich jemals dazu komme, es zu lesen, ihr kennt das Problem mit dem SUB, aber: Ich mag das Cover! Sehr sogar. Und ich meine: sehr. So viel schönere Cover gab es die letzten Jahre nicht im deutschsprachigen Genre meines Erachtens. (Ich erwähn das nur, weil ich hier 95% der Cover immer so schrecklich finde.) However... ich war grad mal beim "Bösen A" und vermelde, dass das Buch dort als "Derzeit nicht auf Lager" angegeben wird. Vielleicht ist das Absicht. Keine Ahnung. Oder ist es so frisch, dass es dort noch als "nicht auf Lager angegeben" wird?

Bearbeitet von Dyrnberg, 18 Oktober 2022 - 16:04.

[Uwe Post]

Ich bin noch nicht allzu weit, und kann daher noch nicht viel sagen. Sprachlich ist das alles in Ordnung (weder überragend noch viele Schwächen), erzählerisch hätte man hier und da ein klein wenig straffen können. Inhaltlich sehe ich in erster Linie einen Planetenroman vor mir, dessen Bevölkerung erstens einen übernatürlich Sinn zu haben scheint und zweitens in einer Art technologiefeindlichen Stammesgesellschaft lebt. Die Darstellung kann mich bisher überzeugen. Die Geschichte entwickelt sofort Spannung, da sie gleich einen "Fremdkörper" in diese anscheinend heile Welt bringt. Das sind alles Dinge, die unerfahrene AutorX im Schnitt deutlich schlechter umsetzen. 

 

Mal sehen, wie es weitergeht.

[Liza]

@Uwe: toll, dass du mitliest!

 

So, ich bin inzwischen fertig.

Insgesamt hat es mich leider nicht so überzeugt, obwohl ich durchaus positiv gestartet bin.

 

Sprachlich bleibt das Niveau gut und gleichmäßig. Das Tempo ist allgemein hoch und wird ab der Mitte höher. Die Spannung hat mich durchgezogen, obwohl ich ca. ab dem zweiten Drittel immer mehr Probleme hatte mit der Handlung. Es gab auch positive Punkte, aber hier mal eins nach dem anderen.

 

Allgemein hat mich der Plot nicht überrascht. Es ist alles ziemlich so gekommen, wie ich nach dem ersten Drittel angenommen hatte. Klar, es kam noch mehr Komplexität dazu, und vor allem die politischen Hintergründe, die wir dann noch kennenlernen, sind spannend. Vor allem die ambivalente Rolle der Kalok finde ich nach wie vor einen der stärksten Punkte des Romans. Kiral und Raswin waren absolut meine Lieblingscharaktere, da sie am vielschichtigsten waren.

 

Die ganze Geschichte um Danyla und Pako fand ich

Spoiler

 zu sehr Pocahontas-themed. Das war zu absehbar, auch wenn es dann nicht zur perfekten love story führt, sie nicht zusammen bleiben.

 

Was mich am meisten gestört hat, war tatsächlich der Sexismus und die Eindimensionalität mancher Charaktere. Ja - man merkt, dass AutorX bewusst Diversität in die Handlung bringt, und das auch sehr casual, was mir gefällt. Aber das betrifft vor allem Nebencharaktere. Den Großteil der Handlung über werden aus den sehr präsenten Perspektiven von Pako und Herrn Danwar alle auftretenden Frauen sexualisiert und objektifiziert. Ich lese raus, dass das kritisch gemeint ist, und dass das von der Autorx nicht gutgeheißen wird. Aber es zieht sich trotzdem durch das ganze Buch, und ich habe einfach keine Lust mehr, so was zu lesen. Wir kennen alle diese Art von Charakteren, aus Büchern, Filmen, und dem echten Leben, und ich finde ich es nicht spannend, einen sexistischen Mann bei seiner Bekehrung zur verfolgen. Ich verstehe von Anfang bis Ende nicht, warum Pako der zentrale Charakter ist. Was ihm passiert, habe ich gefühlt schon zig mal gelesen oder gesehen. Danyla und die Kalok, das Verhältnis derer zueinander, die einzelnen, sehr unterschiedlichen Charaktere dieser beiden Völker - das ist stark geschrieben, und der Weltenbau ist toll. Dabei ist viel casual diversity, was dort passiert finde ich spannend, da sind schwierige Machtverhältnisse und politische Hintergründe dabei. Super.

Aber Pako und Danwar nehmen so viel Raum an, und wir sind ständig dabei wie sie in Gedanken alle Brüste und Hintern aller Frauen kommentieren. Nein danke, so was will ich einfach nicht lesen.

Auch sonst mangelt es nicht an tropes, die ich nicht so toll finde: die edle Wilde, die oft nackt ist und sexy, gleichzeitig aber irgendwie naiv, und der man die Welt erklären muss. Der Mann, der keine Fehler eingestehen kann, sich verirrt und trotzdem weitergeht, und am Ende sterben zwei fast, nur weil er keinen Fehler zugeben kann. Der machthungrige Manager/Politiker, der sich die perfekte Frau konstruiert (ok, da gibt es einen Twist am Ende, aber trotzdem). 

Die Antagonisten, die für die komplette Annahme der Technik stehen, und so vollkommen böse und empathielos sind. Danyla, die vollkommen unschuldige und naturverbundene, weise Einheimische. Das ist mir alles zu stereotyp, und was ich am wenigsten verstehen kann ist, warum diese Elemente auftauchen, und warum gerade diese Charaktere im Zentrum stehen. Ich könnte mir einige spannendere Plots in dieser Welt vorstellen, die toll angelegt ist, aber der hier erzählte Plot war leider nichts für mich. 

 

Ich habe versucht nicht zu spoilern, und bin mal gespannt, ob noch mehr mitlesen, und ob das andere vielleicht anders wahrnehmen.

 

Liebe Grüße

Lisa

Bearbeitet von Liza, 19 Oktober 2022 - 09:40.

[Rezensionsnerdista]

Zwar habe ich den Roman nicht komplett gelesen, möchte aber betonen, wie gut ich es finde, wenn wir mehr über deutschsprachige SF direkt aus dem deutschsprachigen Raum diskutieren, das ist ein schöner Trend und macht für mich dieses Forum gleich viel interessanter!

[Jol Rosenberg]

Ich lese interessiert mit, würde mich aber nur äußern, wenn es Fragen an mich gibt. Sonst komme ich nur in Verlegenheit, mein Buch zu erklären oder zu verteidigen und das ist meist doch eher peinlich. 

[Rezensionsnerdista]

Ja, verstehe ich, geht mir in Steampunk -Thread ähnlich, wobei ich davon hochbegeistert bin.

Wir sollten mehr Lesezirkel zu aktueller deutschsprachiger SF machen ;-)

[Uwe Post]

Ich kann im Moment sagen, dass ich nur langsam im Buch vorwärts komme und noch nicht allzu weit bin. Vermutlich noch nichtmal da, wo es richtig spannend wird, wenn ich eure Kommentare so lese.

Ich habe ehrlich gesagt ein echtes Problem mit Pako. Der Typ ist nicht besonders auf Zack, wenn ich das mal so ausdrücken darf, und bringt überhaupt keine Spannung rein. Schlimmer noch: Diese Affäre mit der Chefin ist dermaßen platt und unglaubwürdig, da komm ich echt nicht klar mit. Mit der Figur kann ich mich Null identifizieren. Ich will über den Typ eigentlich gar nicht mehr wissen, er ist mir egal bis nervig. Die andere Handlungsebene ist klar besser, zumal es nur dort so etwas wie sense of wonder gibt. Die Pako-Story könnte auch in einem Gegenwartsroman über die Firma um die Ecke stattfinden.

[lapismont]

Hab mir das Buch grad beim Verlag gekauft (ich hätte das natürlich schon auf dem BuCon tun sollen, ich Schlumpf). Nun hängt erst mal alles von Ingrid ab.

[Jol Rosenberg]

Dann hätte ich es dir am Ende noch mit einer Signatur verschandelt! 

Bearbeitet von Jol Rosenberg, 19 Dezember 2022 - 12:46.

[lapismont]

Dann hätte ich es dir am Ende noch mit einer Signatur verschandelt!   Ansonsten lese ich hier mit, werde mich aber nur äußern, wenn ich darum gebeten werde. Ich möchte nicht in die Lage kommen, ungefragt mein Buch zu erklären oder zu verteidigen oder sowas. Neeneenee.

Erstmal reicht mir ja die Autogrammkarte und ich hoffe ja immer noch auf eine Lesung im Otherland!

[Jol Rosenberg]

Ich auch. Es wird am 21.1.23 eine in der Brotfabrik geben, ich weise in den SoMes daraufhin, sobald ich die Zeit und die Mitwirkenden genau weiß. Du bist herzlich eingeladen! Und alle anderen natürlich auch.

[lapismont]

Super, dann üb Dich schon mal im Verschandeln. 

[Helge]

Nachdem mich genau dieser Thread hier auf die Idee gebracht hat, das Buch zu kaufen, will ich mich dann auch mal hier dazu äußern.

Mein erster Eindruck von dem Buch beim schnellen Durchblättern war sehr gemischt: außen und innen illustrierter Hochglanzumschlag, schönes Layout – und dann eine höchst skurrile Entdeckung auf der letzten Seite. Da war eine Liste mit Warnhinweisen, zu denen z.B. zählte: Alkoholkonsum, Tabakkonsum und Sex. Wtf? Hatte ich da ein Kinderbuch erwischt, für Leser unter 8 Jahren? Also mal schnell das Vorwort der Autorin gelesen. Darin war die Rede von einem „Sensitivity Reading“, das der Roman erhalten hatte, und von „Testlesenden“ und „am Buch arbeitenden Personen“. Ufff! Im Laden hätte ich das jetzt ganz schnell ins Regal zurückgestellt und wäre geflüchtet, aber ich hatte es mir per Bestellung kommen lassen.

Also habe ich es erstmal beiseite gelegt und „Jurassichrist“ gelesen. (Wobei ich meinen Spaß bei der Vorstellung hatte, wieviele Seiten ein Warnhinweiskatalog dafür hätte haben müssen.)

So, nächster Anlauf – und siehe da, der Roman war dann doch deutlich besser als befürchtet. Die Handlung ist etwa auf dem Level von „Avatar“: Begegnung von Technologiezivilisation mit Naturvolk, wobei Erstere dumm und böse und Letzteres klug und moralisch hochstehend ist. Im Verlauf der Handlung wurde einiges dann aber doch relativiert und die scheinbare Idylle bekommt deutliche Risse. Der erhobene Zeigefinger kam also doch nicht so nervend daher wie anfangs befürchtet und die Lektüre war eigentlich recht unterhaltsam; auch die Genderei kam nicht so exzessiv daher, um ernsthaft zu nerven. Vor allem aber war der Roman eines: seicht. Die Handlung plätschert über den größten Teil des Buches ohne größere Tiefe daher, es geht um Dorfgemeinschaften und um Gefühligkeiten einiger weniger Handlungsträger – und als die Handlung gegen Ende spannend zu werden beginnt und man so etwas wie einen Showdown erwartet, wird alles mal schnell so nebenher erledigt bzw. passiert im Hintergrund. Aus den beiden Bösewichten (es sind exakt zwei, die hinter allem stehen und den ganzen Planeten vernichten wollen) hätte man etwas machen können, doch die sind beide seltsam persönlichkeitslos und roboterhaft.

Passend zu der allgemeinen Schlichtheit sind die Aliens alle von Star-Trek-Art, die einen größer, die anderen mit Fell und die nächsten mit irgendwas am Kopf, aber alle eigentlich Menschen. Und was man ebenfalls leider auch von SF-Filmen so gewohnt ist: Die Handlung spielt zwar in Jahrhunderten auf einem fernen Planeten, aber man fährt mit Lastwagen, deren Luftfilter verstopfen, lötet auf Platinen herum, auf denen es Elkos gibt, die austrocknen können; Neuroimplantate (immerhin!) sehen so aus, dass man einen Kasten in die Brust montiert und eine Buchse in den Kopf bekommt, im Bergwerk werden Loren auf Schienen umhergeschoben – die ganze Technik ist also von heute bzw. wirkt jetzt schon nicht mehr ganz aktuell.

Alles in allem ein mehr oder weniger unterhaltsames Lesefutter, aber sicher kein Roman, der mir lange in Erinnerung bleiben wird.

Bearbeitet von Helge, 04 Januar 2023 - 11:50.

[lapismont]

Hab jetzt auch angefangen und bin auf Seite 90. Mir gefällt der Danyla-Part deutlich besser als die Flashbacks Pakos. Das Geflecht ist cool, da bekomme ich gleich Alan Dean Foster Vibes. Während ich von Danyla und ihrem Volk mehr wissen will, ist Pako ist seiner Welt jetzt noch eher funktional. Mir ist klar, dass er als Gegenpart zu Danyla in den Plot gehört, wird wohl aber vor allem die notwendigen Skills mitbringen, um den Planeten vor dem Untergang durch böse Kapitalisten zu retten, vermute ich mal.

Bin aber trotzdem gespannt, wo es hinführt.

[Jol Rosenberg]

Ich bin mal gespannt, ob sich für dich erschließt, warum manche Dinge Lowtec sind, wie Helge bemängelt hat.

[lapismont]

Ich bin mal gespannt, ob sich für dich erschließt, warum manche Dinge Lowtec sind, wie Helge bemängelt hat.

Vermutlich weil es eine ferne Kolonie mit begrenzten Möglichkeiten zur Reparatur von Hightech ist. Es wurde ja angedeutet, dass es eine Frage des Geldes sei, ob man ein gut gefülltes Lager mit Ersatzteilen und sogar noch nigelnagelneuen, besitzt.

Ich bin da Purist. Auch heute noch benutze ich jeden Tag Messer, ein Werkzeug, dass etliche Jahrtausende vor mir entwickelt wurde. Und vermutlich wird es noch einige weitere Epochen in Gebrauch bleiben wird.

Aber vielleicht hast Du ja noch etwas anderes in Petto, Hightechdrain wie einst bei Perry Rhodan etwa, wo man die 6D-Technik loswerden musste.

Jedenfalls erwarte ich keine magischen neuen Technologien in SF, wenn sie nicht selbst Thema sind. 

[Jol Rosenberg]

Ja, so einfach ist das tatsächlich. Bin gespannt, was du meinst. Mein Gefühl ist, hier lesen vor allem Leute mein Buch, die sich für solche Sorten Geschichten nicht so interessieren und dann die leisen Töne, die mir die wichtigeren waren, überlesen. Zwischenzeitlich hatte ich mich sogar gefragt, ob ich die wirklich hingeschrieben habe. Aber mittlerweile gibt es an anderen Orten Leser*innen, die entdecken und mögen - scheint halt einfach, wie so oft, Geschmackssache zu sein.

[Elena]

Alles ist immer Geschmacksache, aber für einen Autor ist es natürlich immer schöner, wenn die Leser seinen Geschmack teilen.

[Jol Rosenberg]

Ja, da hast du recht. Und dass verstanden wird, worum es mir ging. Der Text hat ja mehrere Ebenen und es wurmt mich natürlich, wenn die übersehen oder zumindest nicht benannt werden.

[lapismont]

Sehr spannende Idee, die Verbindung mit der Natur auf der einen Seite mit der Verbindung zur Technik auf der anderen Seite zu spiegelm.

 

Etwas unangenehm war mir die Erklärszene. Das passte für mich nicht in die bisher sehr gute indirekte Hintergrundvermittlung. Das war mir zu Holzhammermäßig.

 

Aber sehr spannend bisher. Bin leider erst Seite 160.

 

Hoffentlich bis heute Abend!

Bearbeitet von lapismont, 21 Januar 2023 - 09:59.

[Jol Rosenberg]

Welche Erklärszene meinst du? Die wo Rakata erzählt und die Art der mündlichen Wissensvermittlung dargestellt wird?

[lapismont]

Welche Erklärszene meinst du? Die wo Rakata erzählt und die Art der mündlichen Wissensvermittlung dargestellt wird?

Ah, verstehe, Du wolltest hier eine Art Darstellung der Kultur mit Wissenstransfer an die Leserschaft verknüpfen. Hat für mich nicht funktioniert, weil es zu sehr nach Infodumping klang. Szenen, in denen Figuren anderen Figuren den Weltenbau erklären sind für mich eine Art uncanny valley.

Da ist das beim Gespräch mit dem Kalok organischer integriert.

[Jol Rosenberg]

Ja, das war die Idee. Du bist aber nicht der Erste, der das nicht gut gelöst fand.

[lapismont]

Hach, sehr schöne Lesung und ich bin auch nur noch 150 Seiten vor dem Ende. Ist tatsächlich ein Page-Turner geworden für mich. Besonders, weil die anderen Handlungsebenen auch immer spannender werden. So viele offene Fragen.

 

Und ja, ich freu mich jetzt schon bzw. bisher auf eine Fortsetzung!

[Jol Rosenberg]

Ja, die Lesung hat mich echt geflasht. So viele Leute!

[lapismont]

Hab auch endlich mal wieder darüber gebloggt. 

[Jol Rosenberg]

Oh cool, danke! Freut mich natürlich, dass es gefallen hat.

[lapismont]

Bin nun 120 Seiten vor Ende und es bleibt megaspannend. Ich verstand sogar die Nachdenkpause im Heilerlager der Kalok. Die kriegslüsternen Ganon kamen mir dann aber etwas zu sehr aus dem Off, das finde ich sehr schade, weil ich da gerne mehr verstanden hätte warum sie so ticken. Jetzt bekomme ich sie als Unsympathen serviert, also wenn man Terraner abmurksen unsympathisch findet, und das stört mich ein wenig. Bisher wurden die Fraktionen so eingeführt, dass man ihre Motive wenigstens versteht. 

Aber hier kam das selbst für die Infosammler unerwartet und noch weiß ich nicht, was das soll. Aber vielleicht steckt da ja ein perfider Plotttwist dahinter und eigentlich sind das fiese Elfen.