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Dune 2 (D. Villeneuve) (29. Februar 2024)


76 Antworten in diesem Thema

#31 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 04 März 2024 - 00:18

@Nebulus: Ich denke auch dass dir der 2. Teil gefallen wird! An YT-Rezis kann ich dir die von Dan Murrell (allgemein) und Quinn* (Dune-spezifisch) empfehlen; man muss eben ein wenig selektieren! Auch gibt es eine YT-Säule, "CinemaWins", der genau diesem Trend der ewigen Empörung entgegen tritt, und v.a. immer die guten Aspekte eines Films aufzählt. (Die genannten YT-Kanäle sind alle auf engl., allerdings!) -- Mir gefielen die Romane 1-4 des Seniors; vom Junior las ich nur das 1. Prequel, und mied dann alle anderen von ihm. Die Plots der weiteren Dune-Romane vom Senior fand ich Ok, aber die Ausführung wurde immer schwammiger in puncto "show, don't tell" - als ob er so eine Art Gedankentagebuch schrieb, wo er den Leser direkt immer etwas fragen konnte... (Ich denke es hatte auch damit zu tun, dass es seiner Frau nicht gut ging, und sie vorm Erscheinen des letzten Romans sogar starb!)
 
@all: Das Ende ist ggü. dem Buch nicht "komplett" anders, sondern nur etwas in 2 halbwegs wesentlichen Aspekten - dem Kampf, an einer Stelle, wo Paul am Boden hätte liegen müssen, und der kurzen Rede gerichtet an Chani/Irulan. Man hofft dass die Folgen von Letzterem wieder im 3. Film etwas gerade gebogen werden können. Es schuf auf jeden Fall Spannung für den 3. Film!
 
Mir gefiel der Film nach dem 1. (2D)-Sehen ziemlich! Hier ein Zitat aus einer Besprechung von mir anderswo im WWW:

Die Plotänderungen, die weiblichen Rollen betreffend, sind allerdings alle merkbar eingebracht worden, um diesen mehr Empowerment zu geben. Diese Frauen sind stark und treffen ihre eigenen Entscheidungen, die übrigens teils schon im 1. Teil angedeutet wurden; das passt auch zu der Figurenänderung an Dr. Kynes im 1. Teil, und deren würdevollerer Abgang.

Dass der Messias-Bogen nun schon erste Zeichen des Ãœberschreiten des Zeniths am Filmende zeigt, und damit der eigentlichen "message" von Herbert sr. entgegen kommt, finde ich deutlich besser als in der 1984-Version realisiert (eher einfach ignoriert); letztendlich ist Villeneuve Herberts Ur-Intention gefolgt, und hat Campbells Einfluss auf das Pacing der 1. Romane (zu zeiten von deren Ersterscheinung) reduziert!

Die Wurmritte waren unglaublich echt wirkend realisiert! q:)d

 

Ich seh mir den Film noch >=1 Mal an, und geb dann eine konkrete Wertung hier ab. Starke Seh-Empfehlung IM KINO! (Im Streaming kommt er eh eine ganze Weile noch nicht - das war Villeneuve wichtig.)

 

P.S. @Moderation: Der Starttermin im Threadtitel ist veraltet! (29.2. wäre richtig.)

 

(* genauer: "Quinn's Ideas" - seit Jahren eine Art YT-Referenz zu Dune! :wub:)


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 04 März 2024 - 18:14.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#32 Jannis

Jannis

    Der Fantastische Buchladen Moderator

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Geschrieben 04 März 2024 - 19:36

[...]
@all: Das Ende ist ggü. dem Buch nicht "komplett" anders, sondern nur etwas in 2 halbwegs wesentlichen Aspekten - dem Kampf, an einer Stelle, wo Paul am Boden hätte liegen müssen, und der kurzen Rede gerichtet an Chani/Irulan.
[...]


Nö, den Kampf meinte ich nicht, sondern ...

Spoiler


Die Änderung hat ja größere Auswirkungen, wie es jetzt mit ihr weitergeht. :)

Meistens gut gelaunt, offen für sehr viel und immer für eine angeregte Diskussion zu haben!

  • • (Buch) gerade am lesen:Zara Zerbe: Phytopia Plus
  • • (Film) gerade gesehen: Dune: Part Two / Damsel / 3 Body Problem
  • • (Film) als nächstes geplant: Furiosa - A Mad Max Saga

#33 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 04 März 2024 - 20:03

(Ich denke das bekommt Villeneuve wohl gewuppt - schließlich fängt ja jetzt der große 

Spoiler
schon gleich zum Ende an; Alia wird als kleines Kind in dieser Phase aufwachsen und kann sicherlich ihren "Titel" in zusätzlich erfundenen Zusammenkünften mit z.B. herrenlosen Sardaukar erkämpfen... -- Die Entwicklung im Film, dass der Zeitpunkt des 
Spoiler
stark vorgezogen wurde von den Drehbuchschreiberlingen - also auch wieder Villeneuve u.A. - wohl um den 2. Film zeitlich stärker anzukoppeln an den 1., hat das wohl notwendig gemacht, dass Alia 
Spoiler
. Fügt man Part 1 & 2 zusammen, würde es problemlos ein fließendes Kontinuum geben - einen einzigen 5-Stunden-langen Streifen, der scheinbar noch nicht mal 1 Jahr auf dem Wüstenplaneten abdeckt...)


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 04 März 2024 - 22:06.

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#34 Peter-in-Space

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Geschrieben 06 März 2024 - 08:28

Zunächst: meine Meinung ist gespalten.

 

1.

"Dune 2" fällt gegenüber "Dune 1" in Bezug auf Quellentreue ab. "Dune 1" war teilweise schmerzhaft nahe am Roman, "Dune 2" war mehr von künstlerischer Freiheit geprägt. Für einen Regisseur wie Villeneuve, dem man Werktreue nachsagt, ist "Dune 2" enttäuschend.

 

2.

"Dune 2" enthält mehrere Abweichungen gegenüber dem Buch.

 

a) So stellt sich Paul nicht hin und sagt: "Ich bin euer Anführer, ich kann das!" sondern "Ich bin euer Anführer, wenn ihr das wollt. Es geschieht nur eher gegen meinen Willen, weil ich gesehen habe, wohin das führt - und es gefällt mir nicht." Diese Selbstzweifel kommen in der literarischen Vorlage gut zur Geltung.

 

b) Alia wird im Buch geboren. Paul hat aber eine Vision von ihr, in der ihr Fanatismus dem Muad'dib gegenüber klar beschrieben wird. Sie bringt ihren Opi ja auch um die Ecke.

 

c) Stilgar wird im Buch zwar als religiös und eschatologisch beschrieben, aber der Film übertreibt diesen Aspekt maßlos. Ich fühlte mich an Matrix erinnert ("er ist es, er ist es!"), der Film, von dem Villeneuve geklaut hat wie die nächste Elster umme Ecke.

 

 

3.

Spoiler

 

Er bewegt sich allerdings nach spätestens 40 % der Lauflänge von der literarischen Vorlage weg.


Bearbeitet von Peter-in-Space, 06 März 2024 - 09:49.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)


#35 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 06 März 2024 - 13:27

Zu den 1. beiden nummerierten Punkten kurz eine Replik...

  • Ich war in puncto Werktreue nicht enttäuscht; vielleicht ein wenig wg. dem Nicht-Happyend, wo
    Spoiler
    wird, aber nicht wirklich dolle. Kann gut sein, dass das im 3. Film wieder gerade gebogen wird. Meines Wissens wurde aber das Ur-Happyend damals von Verleger Campbell Herbert aufobtruiert - er wollte einen strahlenden Supermann für all die Jungleser da draußen... Herbert wollte eigentlich eine sichtbarere "arc" zum fehlbaren Messias hin - DEM ist Villeneuve treu geblieben im Film. (Woher weiß ich Letzteres? Aus Interview-Videos der letzten Wochen...)
  • Der (a)-Unterpunkt ist m.E. klein! Auch im Buch muss Paul sich den Fremen ggü. als starker Mann, der die Harkonnen vernichten wird, aufstellen insbes. ggü. den Fedaykin. Dass er im Privaten anders darüber denkt, ist ja im Film nicht merkbar anders. -- Auch (b) ist leicht machbar, wie ich schon in meinem letzten Post oben darlegte. -- Zu ©: So gut wie alle SF-Messias-Filme klauten von DUNE, also ist "von Matrix geklaut" evtl. eine Tautologie. Stilgar ist hier nicht maßlos religiöser als in den Büchern, sondern nur ein wenig; er ist auf Papier auf jeden Fall ein Extremist, der bereit ist Abertausende abzuschlachten wenn es das neue Fremen-Imperium vorwärts bringt (s. z.B. Kurz-Dialog im 2. Buch zu Hitler).

"Wegbewegen" tun sich eigentlich nur 2 Figuren deutlicher: Jessica und Chani. Mann kann also da m.E. ein Auge zudrücken, weil damit einfach diese Figuren emanzipierter agieren. Sie haben bestimmte Sichten, insbes. was Pauls Tun angeht, die sie jetzt deutlich zielstrebiger bzw. gerader verfolgen. Ein Hoch auf Chanis Chuzpe!


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 06 März 2024 - 13:48.

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#36 Gast_Nebulus_*

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Geschrieben 06 März 2024 - 13:28

Meiner Meinung nach tut man das, weil bei der Story mit der Holzhammermethode gezeigt werden soll, wozu Fanatismus führt.

Was im Buch noch gut in den Gedanken Pauls beschrieben wird, wird hier im Film vor allem durch die Reaktion Chanis dargestellt.    Es wird mit dem Holzhammer gezeigt, das Paul ein "White Savior" ist.    Was im Buch auch nicht so stark vorgekommen ist.  Es ist lange her (über 13 Jahre), seitdem ich Dune das letzte Mal gelesen habe, aber hat Chani im Buch auch so extrem gegen den Mua'dib Glauben geredet?  

Spoiler


Mir hat Film 2 btw. sehr gut gefallen.  Ich bin nicht mehr tief genug in der Materie drinnen um all die Unterschiede zu sagen, mir ist eigentlich nur Chanis stärkere Rolle aufgefallen.

Aber ich begrüße es, wenn diese neue Reihe einige Änderungen macht, weil die alte Story kennen wir doch eh schon alle ;)


Bearbeitet von Nebulus, 06 März 2024 - 13:36.


#37 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 06 März 2024 - 13:34

(Zu deiner Frage: Nein. Bitte dran denken dass einige Leute hier im SFN den Film noch nicht sahen - Spoiler-Tags einsetzen. (Das geht mit dem 3. Icon im Schnell-Edit-Fensterchen...) -- Dass Paul eben NICHT ein "Savior" ist, ist m.E. das Kern-"message" der initialen DUNE-Trilogie. Quinn drüben bei YT hat ein ganzes Video dem Thema gewidmet.)


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 06 März 2024 - 13:40.

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#38 Gast_Nebulus_*

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Geschrieben 06 März 2024 - 13:42

Dass Paul eben NICHT ein "Savior" ist, ist m.E. das Kern-"message" der initialen DUNE-Trilogie.)

Das ist klar.  Um es nochmal auszudrücken.  Es wird vor allem durch Chani darauf hingewiesen das der Glaube an einen White Savior (oder auch Fanatismus im Allgemeinen) nicht gut ist, was auch die Aussage des Buches ist.

Es würde mich btw. nicht wundern, wenn Chani im späteren Filmen eine größere Rolle bekommen wird als in den Büchern.   Um ehrlich zu sein, weiß ich nichtmal mehr, was aus Chani im Buch wird

Spoiler


Bearbeitet von Nebulus, 06 März 2024 - 13:43.


#39 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 06 März 2024 - 13:44

Spoiler


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[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

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#40 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 06 März 2024 - 17:34

Film funktioniert doch immer anders als Buch, das muss so sein. "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" - genau das erwarte ich von diesem Medium, dass tausende Worte durch bewegte Bilder ersetzt werden.

 

Was die erwähnte "Holzhammermethode" angeht: Jede*r Künstler*in muss selbst entscheiden, wie die Nachricht formuliert werden sollte, damit die Information bei den Empfängern auch verstanden und nicht fehlinterpretiert wird - bei möglichst vielen Empfängern, nicht nur bei denen, die das Buch kennen und Interviews und schlaue Interpretationen lesen oder anschauen.



#41 Stefan9

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Geschrieben 06 März 2024 - 20:12

Literaturverfilmung hin oder her. Ich koppel das einmal ab.

NmA ist das ein cineastischer Leckerbissen in Bild und Ton. Man spürt die akribische und von Esprit gelenkte 

Arbeit in jeder einzelnen Einstellung.

Kulissen, Kostüme, Gesichter.

Grandios. So macht Kino Spaß.


------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4


#42 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 06 März 2024 - 20:38

Zu den 1. beiden nummerierten Punkten kurz eine Replik...

  • Ich war in puncto Werktreue nicht enttäuscht; vielleicht ein wenig wg. dem Nicht-Happyend, wo
    Spoiler
    wird, aber nicht wirklich dolle. Kann gut sein, dass das im 3. Film wieder gerade gebogen wird. so etwas nennt man Cliffhanger, mein Bester! Als ich das gesehen habe, wusste ich, dass "Dune 2" der 2. von 3 Filmen ist.
  • Der (a)-Unterpunkt ist m.E. klein! Auch im Buch muss Paul sich den Fremen ggü. als starker Mann, der die Harkonnen vernichten wird, aufstellen insbes. ggü. den Fedaykin. Dass er im Privaten anders darüber denkt, ist ja im Film nicht merkbar anders. -- Auch (b) ist leicht machbar, wie ich schon in meinem letzten Post oben darlegte. -- Zu ©: So gut wie alle SF-Messias-Filme klauten von DUNE, also ist "von Matrix geklaut" evtl. eine Tautologie. er hat's gemerkt, er hat's gemerkt - endlich mal jemand, der mich versteht   Stilgar ist hier nicht maßlos religiöser als in den Büchern, sondern nur ein wenig; nein nicht religiöser, aber eschatologischer er ist auf Papier auf jeden Fall ein Extremist, der bereit ist Abertausende abzuschlachten wenn es das neue Fremen-Imperium vorwärts bringt (s. z.B. Kurz-Dialog im 2. Buch zu Hitler). -> muss ich noch lesen!

"Wegbewegen" tun sich eigentlich nur 2 Figuren deutlicher: Jessica und Chani. Mann kann also da m.E. ein Auge zudrücken, weil damit einfach diese Figuren emanzipierter agieren. Sie haben bestimmte Sichten, insbes. was Pauls Tun angeht, die sie jetzt deutlich zielstrebiger bzw. gerader verfolgen. Ein Hoch auf Chanis Chuzpe!

hat mir auch sehr gut gefallen!

 

Meiner Meinung nach tut man das, weil bei der Story mit der Holzhammermethode gezeigt werden soll, wozu Fanatismus führt.

Was im Buch noch gut in den Gedanken Pauls beschrieben wird, wird hier im Film vor allem durch die Reaktion Chanis dargestellt.    Es wird mit dem Holzhammer gezeigt, das Paul ein "White Savior" ist.    Was im Buch auch nicht so stark vorgekommen ist.  Es ist lange her (über 13 Jahre), seitdem ich Dune das letzte Mal gelesen habe, aber hat Chani im Buch auch so extrem gegen den Mua'dib Glauben geredet?  

Spoiler


Mir hat Film 2 btw. sehr gut gefallen.  Ich bin nicht mehr tief genug in der Materie drinnen um all die Unterschiede zu sagen, mir ist eigentlich nur Chanis stärkere Rolle aufgefallen.

Aber ich begrüße es, wenn diese neue Reihe einige Änderungen macht, weil die alte Story kennen wir doch eh schon alle ;)

nun, die Bene Gesserit haben den Glauben an den Kwisatz Haderach ja den Fremen untergejubelt -> ihr Mahdi; es ist der "Fremde der von Außen kommt"; er könnte auch jede andere Hautfarbe haben, so wie Liet Kynes seit 3 Jahren auch jedes Geschlecht annehmen kann. Diese Idee passte überdies!

Irgendwie habe ich das Gefühl, die haben ihnen den Messiasglauben nur deshalb gegeben, damit sie von einem Aufstand gegen die Ausbeutung durch die Harkonnen abgelenkt werden.

 

Literaturverfilmung hin oder her. Ich koppel das einmal ab.

NmA ist das ein cineastischer Leckerbissen in Bild und Ton. Man spürt die akribische und von Esprit gelenkte 

Arbeit in jeder einzelnen Einstellung.

Kulissen, Kostüme, Gesichter.

Grandios. So macht Kino Spaß.

Da haben wir etwas gemeinsam.
 


Bearbeitet von Peter-in-Space, 06 März 2024 - 20:45.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#43 George Nelson

George Nelson

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Geschrieben 09 März 2024 - 15:18

Ich habe mir Dune Teil 2 im Kino angesehen. Der Film hat Stärken und Schwächen. Die Tricktechnik war grandios. Die Schwerkraftneutralisatoren haben einen schönen Effekt geliefert. Das Ränkespiel um die Macht hat mit gefallen. Die kritische Betrachtung der Religion ebenso.

 

Die Geschichte erinnert mich an die Kolonialzeit der Europäer in Afrika. Einen Mahdi kennt man aus dem Islam der arabischen Länder, die auch viel Wüste haben. In dieser Zeit und Umgebung hätte die Handlung Sinn ergeben.

 

Aber eine einfache Gesellschaft im Kampf gegen eine Weltraum-Supermacht? Das will mir nicht in den Kopf gehen. Energiewaffen und Macheten – also wirklich.

 

Und dann gab es immer wieder Stellen zum Grübeln.

 

+ Man sieht viel barbarische Gewalt, Kämpfe, Blut und Explosionen, aber wenig Liebe. Ein Kuss, ein paar Andeutungen. Na ja, typisch USA.

 

+ Nuklearwaffen kann man nicht jahrzehntelang stehen lassen. Die funktionieren dann nicht mehr.

 

+ Die Würmer machen keinen Sinn. Wie bewegen die sich? Was fressen die? Mäuse? Was fressen die Mäuse? Das passt nicht.

 

+ Die Machtstimmen können nicht überzeugen. Das wirkt wie Hokus Pokus.

 

+ Der Begriff „Bene Gesserit“ erinnert mich an „Bene Gatherer“ (Erb-)Gut-Sammler. Bilde ich mir das ein?

 

Was ist nun die Moral der Geschichte? Im Kampf um Macht und Rohstoffe wird über ein genetisches Zuchtprogramm ein Anführer erschaffen. Dieser führt die Bewohner von Dune in die Freiheit und beginnt damit einen galaktischen Krieg. Und das macht man, weil … ?

 

 



#44 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 09 März 2024 - 19:17

...

+ Der Begriff „Bene Gesserit“ erinnert mich an „Bene Gatherer“ (Erb-)Gut-Sammler. Bilde ich mir das ein?

...

nein


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#45 Trace

Trace

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Geschrieben 10 März 2024 - 14:47

...

P.S. @Moderation: Der Starttermin im Threadtitel ist veraltet! (29.2. wäre richtig.)

 

(* genauer: "Quinn's Ideas" - seit Jahren eine Art YT-Referenz zu Dune! :wub:)

Danke für den Hinweis.

Habe auch den Threadersteller gleich mal ordentlich zusammen gestaucht, damit der hier nicht wieder falsche Termine einträgt. ... so ein ... Anfänger ... :rolleyes: :bighlaugh: :devil:



#46 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 11 März 2024 - 00:29

(q:D Es lag an dem SAG-Streik! Deswegen ist letztendlich auch DUNE 2 aktuell nicht bei den Oscars dabei! :detective: )


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Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

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#47 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 23 März 2024 - 16:55

Frank Herbert wollte wohl keine Hard Science schreiben, genauso wenig wie Philip K. Dick. Schon der Ausschluss maschineller Intelligenz trotz komplexer Raumfahrt zeigt es. Bei solchen Werken geht es auch eher um Metaphern für Intuitionen, die in bizarre Szenarien projiziert werden. Vielleicht werden zukünftige Generationen mögliche Realitätsbezüge erkennen können. Es geht aber vor allem um (bislang) zeitlose Themen wie das Verhältnis zur Macht, zu (vermeintlich oder tatsächlich) Gottgleichen oder die Natur des Menschseins in all ihren Brechungen.

 

Dune ist in Hinsicht auf seine Prämissen auch nicht eindeutig.

Spoiler

Was will uns dies sagen?

 

Jedenfalls sind Werke wie Dune für Fantasy und SF wie geschaffen, denn sie sind in hohem Maße immersiv, und insofern ist Denis Villeneuve mit seinem atmosphärischen Stil genau der richtige für eine Neuverfilmung. Dune war eines der ersten Romane, die ein ganzes Universum erschaffen haben. Wie wir sehen, kann selbst heute noch etwas vernünftiges daraus gemacht werden.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 23 März 2024 - 16:57.


#48 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 März 2024 - 20:00

Frank Herbert wollte wohl keine Hard Science schreiben, genauso wenig wie Philip K. Dick. [..]

Wie bitte?! Sogar wenn du das nur auf DUNE beziehst, ist es falsch. Er hatte schon mit dem 1. Roman ein glaubwürdiges Universum geschaffen, wo KI - und jegliche irgendwie autonom entscheidende Computerei - lange her verbannt war UND eine bestimmte technologische (!) Erfindung den Einsatz von Laser- und kugel-antreibenden Gewehren/Pistolen unmöglich machte (übrigens eine Einschränkung an die Villeneuve sich scheinbar nicht 100%ig hält in den aktuellen Filmen...?).

 

In den Folgeromanen in der DUNE-Serie (schon gleich ab dem 2.) tritt auch das Haus Ix in Erscheinung, das ständig am Was-noch-erlaubt-ist-Umschlagrand werkelt (um ein engl. Idiom schief zu übersetzen!!)... Mann beachte, was die alles Hartes "bauen" können!

 

Aber auf seine gesamten Werke gesehen, ist die Aussage ganz & gar nicht mehr haltbar. Kennst du die WorShip-Reihe? Seinen 1. erfolgreichen Roman über ein ziemlich besonderes mil. U-Boot in naher Zukunft (orig. Dragon in the Sea)? Meine Lieblingskurzgeschichte von ihm - und, oho, konnte Herbert sr. KGen schreiben! q:o - könnte härter kaum sein: By the Book (1966 geschrieben)! Wer mal in irgendeiner Form einen Job bekleidet hat, der irgendwo im Titel das Wort "engineer" unterbringen könnte, würde von dieser Geschichte noch heute umgehauen werden, IMO... ("RTFM!" :D)


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 23 März 2024 - 22:44.

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Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

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wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

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#49 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 24 März 2024 - 09:58

Wie bitte?! Sogar wenn du das nur auf DUNE beziehst, ist es falsch.

 

Ich habe das auf den Teil von Dune bezogen, um den es in diesem Thread geht. Diese Geschichte ist keine Hard Science. Es wird nicht plausibilisiert wie das Spice quasi als Neuroenhancer so wirken könnte, dass es zu den geschilderten Leistungen befähigen würde, weder bei den Navigatoren, noch bei den Bene Gesserit und auch nicht bei Paul Atreides. Es wird auch nicht plausibilisiert wie genetische Selektion oder bestimmte Übungen zu mentalen Fähigkeiten wie Telepathie führen sollten oder wie Telepathie durch den Geist realisiert werden könnte.
 



#50 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 24 März 2024 - 14:30

Das mit der "gesprochenen" Telepathie ist nicht von Herbert; das hat Villeneuve und seine Schreiberlinge etwas extrapoliert von dem allgemeinen Bewusstsein, das die rituell befähigten B.G.-"Mütter" teilen. Für manche Menschen, die entweder entspr. geschult oder genetisch (von den B.G.) gezüchtet werden, hat das Melange eine auslösende Wirkung. Es erlaubt aber allgemein clairvoyante Teilfähigkeiten, die auch die Navigatoren nutzen. Wie genau das geschieht wird nicht erklärt, und in den Büchern nur angedeutet, genau so wenig wie in der Mehrheit der "hard s.f."-Stoffe da draußen, wenn es um Biochemisches geht. -- Von Fantasy sehe ich trotzdem wenig bei DUNE, auch so in dem Teil den dieser Film abdeckt. Vielleicht einige Merkmale wie mehr Melee-Kampf mit Messern und Schwertern, und ein wenig Retro-Kostümierung unter den Eliten der Häuser. Ansonsten dekonstruiert ja gerade DUNE die enthaltenen mysteriösen Elemente ständig - der messianische Aufstieg Pauls ist von langer Hand soziologisch konstruiert, sein besonderes "kosmisches" Bewusstein, sobald es biochemisch getriggert wird, angezüchtet.

 

Apropos Letzterem: Würdest du Chiangs Story-of-your-Life-KG als 'hard s.f.' sehen? (Worauf der Film Arrival basiert?)


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 24 März 2024 - 14:48.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#51 Valerie J. Long

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Geschrieben 25 März 2024 - 09:19

(...)

+ Nuklearwaffen kann man nicht jahrzehntelang stehen lassen. Die funktionieren dann nicht mehr.

 

+ Die Würmer machen keinen Sinn. Wie bewegen die sich? Was fressen die? Mäuse? Was fressen die Mäuse? Das passt nicht.

 

+ Die Machtstimmen können nicht überzeugen. Das wirkt wie Hokus Pokus.

(...)

 

An all dem ist natürlich das Buch schuld, nicht der Film.

 

Wie lange man Nuklearwaffen stehen lassen kann, hängt von der verwendeten Technologie ab in einem Zeitalter, in der interstellare Raumfahrt möglich ist. An der Halbwertszeit der verwendeten Elemente wird es eher nicht scheitern.

 

Was Würmer fressen, kommt in den aktuellen Filmen noch nicht zur Sprache, daher ist dazu noch kein fundiertes Urteil möglich. Buchleser wissen: sie ernähren sich von "Sandplankton".

 

Die Machtstimmen sind Hokuspokus, ja. Hier gilt Clarkes drittes Gesetz: „Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“ Für diesen Hokuspokus brauchen die Bene Gesserit mW ab und zu Spice, genau wie yip schreibt.


Bearbeitet von Valerie J. Long, 25 März 2024 - 09:20.


#52 Christian Hornstein

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Geschrieben 25 März 2024 - 10:09

Das mit der "gesprochenen" Telepathie ist nicht von Herbert; das hat Villeneuve und seine Schreiberlinge etwas extrapoliert von dem allgemeinen Bewusstsein, das die rituell befähigten B.G.-"Mütter" teilen. Für manche Menschen, die entweder entspr. geschult oder genetisch (von den B.G.) gezüchtet werden, hat das Melange eine auslösende Wirkung. Es erlaubt aber allgemein clairvoyante Teilfähigkeiten, die auch die Navigatoren nutzen. Wie genau das geschieht wird nicht erklärt, und in den Büchern nur angedeutet, genau so wenig wie in der Mehrheit der "hard s.f."-Stoffe da draußen, wenn es um Biochemisches geht. -- Von Fantasy sehe ich trotzdem wenig bei DUNE, auch so in dem Teil den dieser Film abdeckt. Vielleicht einige Merkmale wie mehr Melee-Kampf mit Messern und Schwertern, und ein wenig Retro-Kostümierung unter den Eliten der Häuser. Ansonsten dekonstruiert ja gerade DUNE die enthaltenen mysteriösen Elemente ständig - der messianische Aufstieg Pauls ist von langer Hand soziologisch konstruiert, sein besonderes "kosmisches" Bewusstein, sobald es biochemisch getriggert wird, angezüchtet.

 

Apropos Letzterem: Würdest du Chiangs Story-of-your-Life-KG als 'hard s.f.' sehen? (Worauf der Film Arrival basiert?)

 
Bei Hard Science SF erwarte ich nicht, dass alles bis ins Kleinste begründet wird. Das wäre viel zu langweilig und viele Autori könnten es wahrscheinlich auch gar nicht. Mein Kriterium ist, dass die Phänomene, um die es geht, auf Basis heutiger Kenntnisse als Spekulation zumindest nicht völlig unplausibel oder gänzlich unverständlich sind. Bei den meisten meiner SF-Geschichten halte ich das so.

Es gibt jede Menge SF-Romane, die als Hard Science bezeichnet werden, die ich aber nicht in diese Kategorie legen würde, z.B. alle Geschichten, die Zeitreisen in die Vergangenheit oder maschinelles Bewusstsein als Fakt setzen, sind für mich eher keine Hard Science. Sämtliche theoretischen Modelle zu diesen Inhalten sind aus meiner Sicht viel zu wackelig.

Das ist völlig unabhängig davon, ob ich diese Geschichten reizvoll finde oder nicht. Eine außerirdische Technik kann wie Arthur C. Clarke ja meinte, vielleicht nicht von Magie unterschieden werden. Wenn dabei aber eine anregende Geschichte entsteht, finde ich das Klasse.

Wenn ich Ted Chiangs Konzept in der von Dir genannten Geschichte richtig verstanden habe, dann impliziert es im Wesentlichen zwei Elemente: Die parallele Existenz der Weltzustände aus allen möglichen Zeitpunkten und die Möglichkeit, einen beliebigen dieser Zustände mental zu repräsentieren. Das erste Element hat er aus der Theorie des Blockuniversums, die ich naturwissenschaftlich gesehen für sehr spekulativ halte, womit sie grenzwertig Hard Science ist. Das zweite Element wird meines Wissens gar nicht plausibilisiert und ist daher für mich auch keine Hard Science. Dennoch ist diese Geschichte interessant, weil sie uns durch die Kunst Ted Chiangs, Phantastisches subjektiv plausibel zu präsentieren, ein Gefühl dafür vermittelt, wie es wäre, mit einem völlig anderen Konzept und Zugang zur Realität konfrontiert zu werden.

Da die naturwissenschaftlich spekulative Basis der genannten Fähigkeiten in Dune quasi unbekannt ist, kann ich hier nicht von Hard Science sprechen. Meines Wissens wird in den Romanen nur von Veranlagung (Zuchtprogramme), Drogeneinfluss (Spice) und von körperlichen und mentalen Disziplinen gesprochen. Das erklärt nichts, sondern setzt einfach voraus, dass der menschliche Geist zu derlei Leistungen grundsätzlich befähigt werden könnte, wenn die entsprechendenen neuronalen Voraussetzungen durch genetische Selektion, Drogeneinwirkung und Übungen optimiert würden. Das ist aber nach heutiger Wissensbasis immer noch höchst umstritten, nicht nur, weil der Nachweis bis heute fehlt, das derlei Fähigkeiten überhaupt existieren oder existieren könnten, und auch völlig unklar ist, wie sie bewerkstelligt werden sollten. An welche Andeutungen aus den Büchern dachtest Du denn?


Bearbeitet von Christian Hornstein, 25 März 2024 - 10:11.


#53 George Nelson

George Nelson

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Geschrieben 25 März 2024 - 14:07

Wie lange man Nuklearwaffen stehen lassen kann, hängt von der verwendeten Technologie ab in einem Zeitalter, in der interstellare Raumfahrt möglich ist. An der Halbwertszeit der verwendeten Elemente wird es eher nicht scheitern.

 

Was Würmer fressen, kommt in den aktuellen Filmen noch nicht zur Sprache, daher ist dazu noch kein fundiertes Urteil möglich. Buchleser wissen: sie ernähren sich von "Sandplankton".

 

Die Machtstimmen sind Hokuspokus, ja. Hier gilt Clarkes drittes Gesetz: „Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“ Für diesen Hokuspokus brauchen die Bene Gesserit mW ab und zu Spice, genau wie yip schreibt.

 

Wie funktionieren Nuklearwaffen? Da werden unterkritische Massen zu einer kritischen Masse verdichtet. Dann werden durch die Kettenreaktion mehr Neutronen erzeugt als verbraucht. Diese Prozesse laufen aber auch in den unterkritischen Massen ab, sodass das Erreichen der kritischen Masse im Laufe der Zeit immer schwieriger bis unmöglich wird. Auch konventionelle Waffen altern und müssen erneuert werden. Es wäre also überzeugender gewesen, eine automatische Anlage zu zeigen, die die Systeme einsatzbereit hält.

 

Das mit dem Sand-Plankton ist mir auch durch den Kopf gegangen. Man kennt ja Wale, die sich ähnlich ernähren. Nur sehen dann die Fresswerkzeuge anders aus. Und die hätten dann kein Interesse an Menschen und Bergbau-Maschinen. Wenn z.B. ein Blauwal versehentlich einen allzu neugierigen Menschen ins Maul bekommt, dann spuckt er ihn wieder aus.

 

Ich kann mir schon vorstellen. dass das Spice irgendwelche Gen-Veränderungen hervorruft, die zu besonderen Fähigkeiten führt. Aber die Darstellung im Film war zu plump - zu dick aufgetragen. Weniger wäre überzeugender gewesen. Man könnte dem Zuschauer mehrere Deutungen anbieten. Ist es nun PSI oder doch nur Wissen und Menschenkenntnis. Wenn man den Anhängern von Trump zuhört, könnte man auch glauben, der hätte Spice geschluckt. Seine Sorte macht aber nicht blau, sondern orange.


Bearbeitet von George Nelson, 25 März 2024 - 14:07.


#54 Peter-in-Space

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Geschrieben 25 März 2024 - 14:38

...

 

Das mit dem Sand-Plankton ist mir auch durch den Kopf gegangen. Man kennt ja Wale, die sich ähnlich ernähren. Nur sehen dann die Fresswerkzeuge anders aus. Und die hätten dann kein Interesse an Menschen und Bergbau-Maschinen. Wenn z.B. ein Blauwal versehentlich einen allzu neugierigen Menschen ins Maul bekommt, dann spuckt er ihn wieder aus.

 

Ich kann mir schon vorstellen. dass das Spice irgendwelche Gen-Veränderungen hervorruft, die zu besonderen Fähigkeiten führt. Aber die Darstellung im Film war zu plump - zu dick aufgetragen. Weniger wäre überzeugender gewesen. Man könnte dem Zuschauer mehrere Deutungen anbieten. Ist es nun PSI oder doch nur Wissen und Menschenkenntnis. Wenn man den Anhängern von Trump zuhört, könnte man auch glauben, der hätte Spice geschluckt. Seine Sorte macht aber nicht blau, sondern orange.

1.

Ich habe auch gedacht: wenn die Würmchen sich vom im Sand gelösten Was-immer-auch ernähren, funktionuckeln die Zähne wie die Barten eines Buckelwals.

zum letzten Satz hätte ich noch einen Witz: woran merkt eine Kuh, das sie vegan ist? Wenn sie den Finger des Bauerns wieder ausspuckt!

 

2. dann muss es Sapho sein. Diese Droge macht zwar die Gedanken etwas schneller (dadurch wird Piter de Vries ja auch zum Besten aller Mentaten), aber es hat auch die Nebenwirkung, dass es verrückt macht. Was auf "The Don" auch zutrifft.


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)


#55 Christian Hornstein

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Geschrieben 25 März 2024 - 19:46

 Wenn man den Anhängern von Trump zuhört, könnte man auch glauben, der hätte Spice geschluckt. Seine Sorte macht aber nicht blau, sondern orange.

 

:rofl1:
 



#56 Valerie J. Long

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Geschrieben 25 März 2024 - 19:48

Wie funktionieren Nuklearwaffen? Da werden unterkritische Massen zu einer kritischen Masse verdichtet. Dann werden durch die Kettenreaktion mehr Neutronen erzeugt als verbraucht. Diese Prozesse laufen aber auch in den unterkritischen Massen ab, sodass das Erreichen der kritischen Masse im Laufe der Zeit immer schwieriger bis unmöglich wird. Auch konventionelle Waffen altern und müssen erneuert werden. Es wäre also überzeugender gewesen, eine automatische Anlage zu zeigen, die die Systeme einsatzbereit hält.

 

(...)

 

Heutzutage ist eher die Lebensdauer der Trägerraketen beschränkt. Plutonium-Sprengköpfe (plutonium pits) halten heute schon mindestens 85 bis 100 Jahre, und Forscher halten längere Lebensdauern für durchaus möglich - mit unserer heutigen Technologie!

 


Bearbeitet von Valerie J. Long, 25 März 2024 - 19:52.


#57 lapismont

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Geschrieben 26 März 2024 - 06:54

Ich vermute mal, dass zur Entstehungszeit des Buches eine ganz andere Vorstellung davon herrschte, wie lange Technik hält. Im Planet der Affen gibt es ja auch noch eine funktionierende Bombe.

Klar klingt die Verwendung einer Atombombe zum Sprengen einer Hügelkette heute verelft, aber damals ging es in erster Linie wohl um die Sprengkraft.

Wie auch immer, ich fand die Ökologie Dunes von Anfang an faszinierend, sie wurde ja in den Romanen erst nach und nach enthüllt. Klassisches Sense of Wonder.


Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#58 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 26 März 2024 - 07:04

Mich überzeugt, dass man die Frauenfiguren 2024 irgendwie anders, selbstbestimmter und weniger Mann-abhängig darstellen wollte als damals, als der Roman erschien. Aber gestern im Kino haben mich die krassen Änderungen zum Buch schon irritiert und wir haben uns gefragt, wie er das noch wieder hinbiegen will. 

 

Ich habe im Gegensatz zu den meisten hier "nur" den ersten Teil der ersten Trilogie gelesen, jedenfalls bisher, auch kürzlich erst, 2023. Da hat das Buch für mich gut funktioniert, war gut gealtert für mich (aber ich hinterfrage auch nicht alles).

 

Mir fällt nur auf, dass, wenn man einen dicken Roman auf fünf bis sechs Stunden Film runterkocht, es doch verdammt viel Pathos ist und das eigentlich viel zu dick für meinen Geschmack ist. Ohne die vielen Details und Hintergründe aus dem Buch wäre mir das zu plakativ. :-)

 

However, die Musik war geil und das Wurm-Reiten auch. Und ich mag Josh Brolin. Und Javier Bardem. Auch die Synchronstimme von Brolin ist klasse. Also für die Ohren auf jeden Fall toll, für die Augen auch nice, ansonsten hat mich nicht jede Minute komplett gefesselt. 


Podcast: Literatunnat

  • • (Buch) gerade am lesen:meistens viele
  • • (Film) gerade gesehen: The Whale, Everything everywhere at once, Zurück in die Zukunft III

#59 Gast_Nebulus_*

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Geschrieben 26 März 2024 - 13:18

Mich überzeugt, dass man die Frauenfiguren 2024 irgendwie anders, selbstbestimmter und weniger Mann-abhängig darstellen wollte als damals, als der Roman erschien. Aber gestern im Kino haben mich die krassen Änderungen zum Buch schon irritiert und wir haben uns gefragt, wie er das noch wieder hinbiegen will. 

 

Ich habe im Gegensatz zu den meisten hier "nur" den ersten Teil der ersten Trilogie gelesen, jedenfalls bisher, auch kürzlich erst, 2023. Da hat das Buch für mich gut funktioniert, war gut gealtert für mich (aber ich hinterfrage auch nicht alles).

 

Mir fällt nur auf, dass, wenn man einen dicken Roman auf fünf bis sechs Stunden Film runterkocht, es doch verdammt viel Pathos ist und das eigentlich viel zu dick für meinen Geschmack ist. Ohne die vielen Details und Hintergründe aus dem Buch wäre mir das zu plakativ. :-)

 

However, die Musik war geil und das Wurm-Reiten auch. Und ich mag Josh Brolin. Und Javier Bardem. Auch die Synchronstimme von Brolin ist klasse. Also für die Ohren auf jeden Fall toll, für die Augen auch nice, ansonsten hat mich nicht jede Minute komplett gefesselt. 


Also ich denke mir mal, das Villneuve (oder wie auch immer man ihn schreibt, sorry) am Ende Chani zur Herrscherin macht.
Erstens passt es dann innerhalb seiner geänderten Story und zweitens kann er dann durch den Charakter Chani's besser darauf hinweisen, das Paul ein White Savior war und das das Ganze, das er getan hat halt in einer Katastrophe geendet ist.

So wie ich das sehe, dient die stärkere Chani nur dazu, die Dinge, die man im Buch nur interpretieren konnte nun gesprochen in den Film einzufügen.

Deshalb denke ich auch, das der letzte Teil mit einem inneren Monolog von Chani enden wird, wo sie über Pauls Taten und ihre Auswirkungen nachdenken wird.



#60 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 26 März 2024 - 15:41

Es wurde m.E. nicht sehr viel geändert ggü. der groben Story der Romane. Paul & Chani müssen nicht mehr zusammen kommen, damit Chanis Lebenslauf in ungefähr so weiter läuft wie in Messiah (Buch) beschrieben. Ich kann mir auch vorstellen, dass sie wieder zusammen finden sobald Paul diese 1. Wandlung in Richtung "Sandprediger" macht, schon aus Mitgefühl. Letztendlich war auch nicht er alleine verantwortlich für den folgenden galaktischen Dschihad - es gab noch die Rachelust der Fremen nach endlos scheinender Unterdrückungsphase, und die jahrhundertelangen Manipulationen der B.G..

 

Villeneuves 2 Filme werden von vielen RezensentInnen gelobt dafür, dass sie fast alles im Film vorkommende "erklären"; das sehe ich ähnlich. Er lässt eben auch Einiges weg, damit weniger zu erklären nötig ist. (Fast komplett: Alia, zu Fuß, Messer in Hand. Und auch: Die Gilde & CHOAM.) Ich denke aber er wird Einiges davon im 3. Film auffangen; sowie er eingermaßen behende Feyd auffing im 2. Film...

 

P.S. @Christian: In den Büchern wird angedeutet, dass gewisse Merkmale und sogar Geschehnisse in der DNS der "Mütter" gespeichert wird. Dass diese dann durch die rituelle Wandlung mit dem "Wasser des Lebens" (meines Wissens auch letztendlich ein Produkt des Planeten Dune) entsperrt, & für die jeweilige Mutter abrufbar, werden. Was aber nicht erklärt warum nur der Kwisatz Haderach zu dieser einen bestimmten Stelle Zugang hat, wo "Frauen sich nicht trauen"... Hm.


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 27 März 2024 - 13:35.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)




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