Ich warte immer noch.
Trauriger Gruß
Ralf
Man kann eben nicht alles haben. Mann von Welt sein anstatt Hinterwäldler wie Franz und ich und dann auch noch erwarten, dass die Post zeitig kommt.
Geschrieben 15 November 2022 - 10:13
Ich warte immer noch.
Trauriger Gruß
Ralf
Man kann eben nicht alles haben. Mann von Welt sein anstatt Hinterwäldler wie Franz und ich und dann auch noch erwarten, dass die Post zeitig kommt.
Geschrieben 15 November 2022 - 10:14
Das ist Blasphemie!!
Ich bin Bibliothekswissenschaftlerin, ich darf das!
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 15 November 2022 - 11:26
Man kann eben nicht alles haben. Mann von Welt sein anstatt Hinterwäldler wie Franz und ich und dann auch noch erwarten, dass die Post zeitig kommt.
Soeben hat es eine freundliche Postschaffnerin die Treppe hochgetragen und mir direkt in die Hand gedrückt.
Für solch eine Vorzugsbehandlung warte ich gerne ein paar Tage.
Jetzt lese ich erst noch den Roman von Ilse Molzahn zu Ende, dann kommt auch schon EXODUS 45 dran.
Erwartet meine Apodikte!
Gruß
Ralf
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Geschrieben 15 November 2022 - 11:37
Norbert Stöbe: "Einer fehlt"
3/5 Punkten
Nun habe ich mich eben über die Beschreibung der Frau bei Welling geärgert, konsequenterweise muss und möchte ich nun den Stöbe loben: Die Darstellung von Joli zu Beginn der Story war super. Er hat ihr eigene Details gegeben, sie keineswegs auf die Schönheit reduziert, einfach ein wenig "Pars pro toto" betrieben und zack, kann ich mir die Frau vorstellen. So mag ich das!
Die Story hat lebhafte Dialoge, ist flüssig geschrieben und hat mir deutlich besser gefallen als seine Story in der letzten Exodus (aber nicht so gut wie "Das Ding" aus der vorletzten, ah, seufz, die war genial!). Die Figuren werden mir für den Plot ausreichend nahegebracht, wenn es auch eher eine plot-driven Story ist.
Vermeintlich sind sie im Raumschiff, unterwegs zum Planeten Herschnel, es wird einiges erklärt (netterweise NICHT im Dialog, sondern dazwischen, wo es hingehört, wenn man denn unbedingt etwas erklären will - meiner bescheidenen Meinung nach hätte man das so ausführlich hier nicht müssen), aber jemand hat das Gefühl, einer aus dem Team würde fehlen. Waren wir nicht mal sechs? Nun sind es nur noch fünf. Wo ist der sechste hin?
Das Rätsel ist unterhaltsam geschrieben. Jemand glaubt, man befände sie in einer Simulation. Per se alles nichts neues, aber nett erzählt.
Wenn die Pointe nicht so vorhersehbar gewesen wäre, hätte ich vielleicht auf 3,5 Punkte erhöht.
Edit: Vermutlich ist Joli Schwarz, jedenfalls trägt sie Plaits (spezielle Zöpfe)
Bearbeitet von Rezensionsnerdista, 15 November 2022 - 13:15.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 15 November 2022 - 14:12
"In einer Welt, in der du ..." von Christian Endres
3 von 5 Punkten
Es hat schon einen Grund, dass ich auf meinem Blog die Prosa nie rein nach Punkten/Sternen bewerte, irgendwie ist das ungewohnt und es wird oft dem Material nicht gerecht. Nun ja, Sam hat damit angefangen und ich jetzt irgendwie auch, bei meiner Rezension auf dem Blog lasse ich es aber weiterhin sein.
Das Kunststück ist hier, dass sowohl das erzählende Ich, das angesprochene Du und auch "Sam" ja eigentlich ihr Gender nicht outen. Die könnten männlich, weiblich und alles dazwischen sein. "Sam" funktioniert für beide Geschlechter und "ich" und "du" sind ja die üblichen Kniffe, das Gender offen zu lassen. Das könnten alles Männer sein. Alles Frauen. Jede Kombination. Oder inklusive nonbinärer Menschen. Finde ich hier sehr gelungen - vielleicht habe ich auch etwas übersehen. Damit könnte die Story queer sein, oder eben nicht. Bleibt für mich total offen (bis mir jemand das Gegenteil beweist, hehe).
Der Aufzählungscharakter ist etwas ermüdend, offenbar hatte der Autor zu viele gute Ideen und konnte sich von keiner trennen. Das ist mir letztens schon mal bei einer anderen Story von ihm so gegangen, war es "Unfollower" aus der c't?
Hier sehe ich den Sinn, je mehr mögliche Parallelwelten aufgezählt werden, desto besser sitzt die Pointe.
So richtig vom Hocker gerissen bin ich aber nicht.
Ich mag zwar die Sprache und die Ideenwelt, die Trivialität der Pointe ist gerade aufgrund des vorherigen Ideenfeuerwerks und der Größe der Welt und der Schilderung der Freundschaft schon irgendwie gekonnt, aber insgesamt nimmt es mich dann doch nicht genügend mit.
Irgendwas hätte da noch sein müssen, dass ich mit einer der Figuren mitfühle. Und was ist mit Sam? Ich meine, Sam hat doch mitentschieden, oder? Das ist mir dann doch zu ärgerlich und banal.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 16 November 2022 - 11:49
"Nach dem Heldentod" von Norbert Fiks
3/5 Punkten
Eine rundum schöne Idee! Der Ich-Erzähler verletzt sich vor dem Start zum Mond, sie fliegen trotzdem los. Er steigt nicht wie geplant mit aus, sondern verweilt mit dem vierten Besatzungsmitglied im Schiff, während die beiden anderen den Mond erkunden und dabei so tun, als seien sie zu dritt (in den Raumanzügen kann man sie eh nicht auseinander halten).
Dann geschieht jedoch einiges ... Und Konsequenzen müssen gezogen werden.
Eine sehr schöne Idee, die ich auch so noch nie gelesen habe. Ich hätte mehr Punkte gegeben, weil die Idee echt schön war und ich auch den leisen Humor darin sehr mochte, nur fand ich den Schluss nicht so recht ... nun, der fiel für mich irgendwie raus. Der hätte für mich auch einfach fehlen dürfen. Über einige wenige Details bin ich gestolpert, phrasenfrei ist es nicht, aber der Ton ist gut getroffen, klingt authentisch. Schöne Erzählstimme. Hat mir gefallen.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 16 November 2022 - 13:25
Rauch, Marco "Aufpasser"
3 von 5 Punkten
Hm, ähm, ich glaube, ich habe die Pointe verschlafen! Daher behalte ich mir vor, nach einem zweiten Lesen ggf. auf 3,5 Punkte zu erhöhen. Ich bin jetzt offenbar die erste, die diese Geschichte hier rezensiert, also los. Ich bin Fan seines letzten Romans, übrigens, der Mann kann sehr atmosphärisch schreiben und seine Themen sind recht gnadenlos.
Auch hier.
Thema: Die Alten müssen weg, müssen den neuen Platz machen. Für jedes Baby geht einer, oder auch mal zwei, Alte. Man kann etwas Aufschub bekommen, sofern man fit ist, aber irgendwann ist Schluss.
Die beiden Hauptfiguren der Geschichte haben den Job, jene abzuholen, die nicht freiwillig zu ihrer Eliminierung gehen, ggf. mit "Halsband". Familienangehörige können auch melden, falls sie glauben, der alte Mensch sei nicht mehr ausreichend in Schuss.
Das Thema kennt man ja schon von vielen anderen SF-Romanen und Kurzprosa, sei es von Vonnegut oder Iwoleit. :-)
Sprachlich jammere ich mal ein wenig. In seinem letzten Roman fand ich die Phrasen und häufig gebrauchten Wendungen idR gut platziert, hier hatte ich das Gefühl, ich hätte lieber neutrale Beschreibungen und keine abgegriffenen Bilder, oder (wenn möglich) eigene Bilder bevorzugt.
Beispiele:
Sehr schön fand ich Details wie dieses:
Gregor roch den eingetrockneten Schweiß und einen leicht süßlichen Geruch, er wusste nicht, ob es vom Mann oder von der Bettwäsche war.
Von solchen Details, die alles mit Leben füllen, hätte ich gern mehr gehabt, war mir zu selten.
Dann wunderte ich mich über:
a) die Länge des Textes, hätte man das nicht kürzer erzählen können? Gehörte wirklich alles zum roten Faden, so auch der Dialog zwischen dem alten Mann und einem seiner Abholer, dass dieser mal besser aufhören solle zu rauchen. Hat sich mir nicht erschlossen
b) es wurde viel erklärt - war das denn wirklich nötig? Ich hatte das Gefühl, man hätte viel mehr im Dunkeln lassen können.
c) Dafür kam mir der Schluss sehr seltsam vor. War das vorbereitet worden? Was habe ich verpasst?
Ich bin mir fast sicher, dass ich irgendein wichtiges Detail übersehen haben muss und sich dann alles fügen wird. Mal schauen, was ihr so schreibt, sonst lese ich nochmal, das sollte ich vielleicht eh machen.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 16 November 2022 - 13:43
Schattschneider, Peter "Schneller als das Licht"
3 von 5 Punkten
Das hat Spaß gemacht. Zwei Wissenschaftler, ein Rätsel, ein ziemlich cooles, sinnvolles Experiment und eine ziemlich eklige nackte Katze (Tipp: Nicht während der Mittagspause lesen, vor allem dann nicht, wenn es rohen Fisch gibt). Die Katze heißt selbstverständlich Schrödinger.
Am Ende gibt es Erläuterungen zum Experiment.
Die Geschichte macht mir ziemlich viel Spaß, meinem Humorknochen und auch der Wissenschaftlerin in mir. Sie bietet mir nur nicht wirklich etwas für die Seele. Die Figuren bleiben asimovsch und alles ist sehr plot-driven, typische Ideen-SF. Sprachlich ist es flüssig professionell und angenehm, eigentlich müsste ich extra Punkte für den fehlenden Infodump geben, der sich bei dem Thema angeboten hätte. Für Interessierte folgen mathematische Erklärungen direkt hinter der Geschichte.
Auf den letzten zwei Seiten gibt es einen Horror-Einschlag, der mir gefällt. Die Pointe ist nice, aber eben nicht mehr als das. Solide.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 19 November 2022 - 19:49
"Die Aufpasser" von Marco Rauch:
Den Inhalt hat ja Rezensionsnerdista schon skizziert. Das spare ich mir hier.
Irgendwie weiß ich nicht so recht, was ich von dieser Story halten soll. Einerseits fand ich sie ganz flüssig und packend zu lesen. Aber irgendwie bin ich schon beim ersten Satz hängengeblieben. "Der schwarze Wagen blieb exakt bei Einbruch der Dunkelheit in der Einfahrt stehen." Wie habe ich mir das vorzustellen. Das klingt, als ob der Einbruch der Dunkelheit eine genau definierte Sekunde wäre. Also, Schalter umlegen und der Einbruch der Dunkelheit ist da? Nein, der Einbruch der Dunkelheit ist ein etwas länger andauernder Prozess, zumindest in unseren Breitengraden. Das Wort exakt stört daher die Einleitung der Geschichte.
Der Mann (Peter Moser), der von den beiden Aufpassern Gregor und Flo(rian) abgeholt werden soll, ist 87 Jahre alt und hat seinen vereinbarten Einschläferungstermin nicht eingehalten. Aufgrund einer Gnadenfrist ist er schon zwei Jahre länger am Leben. Für die Gnadenfrist musste er Gesundheitstests bestehen. Jetzt ist die Gesundheit angegriffen und er muss eingeschläfert werden.
Hieraus schließe ich, dass die Menschen über ihren "vorzeitigen Ruhestand" informiert sind, da sie sogar Beschwerden und Einsprüche einlegen können. Wenn man von Peter Moser ausgeht, scheint die Altersgrenze hier bei 85 Jahren zu liegen.
Insofern kann ich die Schlusspointe, die ich schon nach ca. 2/3 erahnt habe, nicht wirklich nachvollziehen. Zum einen kommt mir Gregor noch gar nicht so alt vor, außerdem scheint er gesund und fit zu sein, und zum anderen hat er bis kurz vor Schluss keine Ahnung von seinem "Ruhestand".
Ohne diese Mängel hätte ich 4 Sterne vergeben, so sind es leider nur 3.
SF
Geschrieben 19 November 2022 - 20:05
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 19 November 2022 - 20:16
Geschrieben 20 November 2022 - 16:55
"Das Wetter ist heute besonders schön. Haben Sie noch Wünsche" von Alexa Rudolph:
Eine Frau zieht bei Ihrer Tochter aus, um ihr zukünftiges Leben in einer Luxus-Seniorenresidenz zu verbringen.
Sprachlich war die Geschichte ganz ok. Ich war während des Lesens die ganze Zeit gespannt, auf welchen Twist, welche Pointe das Ganze hinausläuft. Und auf einmal ist die Geschichte zu Ende. Nix Twist, nix Pointe. Einfach zu Ende! Und ich frage mich, was ich dazu schreiben soll. Davon gibt es von mir mit viel Goodwill 2 Sterne. Zumindest die beiden Illustrationen haben mir gefallen.
Ist es das, was von Rezensionsnerdista als Slice-of-life bezeichnet wird?
"Schneller als das Licht" von Peter Schattschneider:
Ein Physiker macht eine Erfindung, mit der Licht zehn Mal schneller wird. Die Auswirkungen sind teilweise gruselig.
Nach dem ersten Lesen hatte ich einen Eindruck von viel Technobabbel in einem Steampunk-Setting. Nach der Rezension von Rezensionsnerdista habe ich die Story nochmal gelesen. Und mit den physikalischen Erläuterungen am Ende im Hinterkopf dann auch etwas mehr verstanden. Grundsätzlich mag ich solche Geschichten, aber hier fand ich das "idiotische" Handeln von Hardy, selber Physiker, doch merkwürdig. Warum geht er während eines laufenden Experiments in einen Gitterkäfig und steckt seine Hand und seinen Kopf in ein unbekanntes Feld und lässt dann auch noch die Tür des Käfigs hinter sich zufallen. Des war für meinen Geschmack etwas zu konstruiert. Daher 3 von 5 Sternen.
SF
Geschrieben 20 November 2022 - 16:56
Vielleicht haben wir beide was überlesen.
ich dachte auch schon, wieso eliminiert er ihn selbst, wieso liefert er ihn nicht ordnungsgemäß ein?
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 20 November 2022 - 20:09
"LegionTM" von Michael Siefener:
Ein Mann erhält eine "Wunscherfüllungsmaschine", die er auch ausgiebig und rücksichtslos nutzt, ohne daran zu denken, dass hierfür auch ein Preis zu zahlen ist.
Ein Thema, das man so ähnlich schon öfter gelesen hat. Also nicht wirklich etwas neues. Aber sprachlich ganz ok vorgetragen. Dafür kann ich nicht mehr als 3 Sterne vergeben.
Die Illustration hat mich jetzt nicht so angesprochen.
SF
Geschrieben 22 November 2022 - 10:46
"Das Wetter ist heute besonders schön. Haben Sie noch Wünsche" von Alexa Rudolph:
3 von 5 Punkten (vielleicht erhöhe ich aber noch auf 4)
Ich glaube, das tut nur so, als wäre es Slice of Life. Beim Lesen habe ich das Gefühl, da versteckt sich etwas zwischen den Zeilen. Daher behalte ich mir vor, nach einem zweiten Lesen auf 4 Punkte zu erhöhen. Auf den ersten Blick hat es keine Pointe, ja, es plätschert so vor sich hin. Sprachlich ist es dabei angenehm (wenn auch leider nicht phrasenfrei) und der Ton der älteren Dame ist gut getroffen.
Aber mehrere Andeutungen im Text halten mich auf den Zehenspitzen. Als die Ich-Erzählerin einen Rundgang macht, sieht sie einen Mann, der "anscheinend schlief". Sie denkt so lapidar: "Ich überlege, ob er vielleicht schon von uns gegangen war, also wanderte ich weiter ..."
Ähm? What? Und das in einer Anlage, die ihre Wünsche lesen kann, noch bevor sie sie laut sagt? Da würde doch ein Toter sicher sofort vom System bemerkt? Hier stimmt doch irgendwas nicht.
Dann direkt in der Szene danach, die Person, die mit den Schnecken spricht. Ist sie verrückt? Was ist hier los?
Die Tochter äußert ihre Bedenken sogar laut: "ich sei hier einem Technikprogramm ausgeliefert, das doch total inhuman wäre" und, später: "Willst du dir das wirklich antun, Mutter?"
Noch vorher klingt auch etwas seltsam, auf S. 2 (bzw. S. 90, zweite Spalte Mitte) heißt es: "Ich durfte dabei sein, war nicht vorzeitig verstorben, konnte alles noch miterleben und den Komfort genießen".
Plus, das Personal da, ist nicht menschlich, nur verkleidet, Textbeleg: "Das war eine besonders gelungene Ausführung eines Humanoiden, der mir jetzt galant die Hand reichte"
Leute - hier ist doch irgendwas los!
Eine alte Frau wird von ihrer Tochter (widerwillig) in eine Art Altenheim gebracht, das von nicht-humanoiden Personen geleitet wird. teilweise sicher auch automatisiert (oder Gedankenlesende Aliens?), und irgendwie scheint da etwas nicht zu stimmen, ganz und gar nicht.
Die Ich-Erzählerin ist naiv, will das nicht sehen oder sieht es tatsächlich nicht, aber zwischendurch scheint immer irgendwas gruseliges durch.
Das ist kein guter Ort. Die Erzählerin ist gar nicht zuverlässig. Wir müssen durch ihre Worte hindurch spähen und versuchen zu ergründen, an was für einem Ort sie da gelandet ist. Das lese ich danach noch mal, gemeinsam mit der zweiten Story von Leszek, das scheint doch recht gut zu sein und nicht auf den ersten Blick durchschaubar (zumindest nicht für mich).
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 22 November 2022 - 11:10
Thomas Grüter: Meine künstlichen Kinder spielen im Park
keine Wertung, diese Geschichte ist nicht für mich
Kennt ihr das, wenn ihr etwas lest und merkt: Das ist nicht meins.
So geht es mir hier. Und es hilft mir nicht, dass ich Teil 1 kenne und sogar mehrfach gelesen habe (es war auf der Shortlist beim DSFP). Schon bei Teil 1 hatte ich das Gefühl, es ginge um mehr als eine Sache und in der Mitte war ein dicker Hänger.
Hier habe ich ein ähnliches Gefühl, nur dass es diesmal keine so gute Schlusspointe gibt wie bei Teil 1.
Warum nur geht es mir so? Okay, weite Passagen sind erklären, infodumpig und zusammenfassend und eben nicht szenisch. Das ist (zumindest hier) für mich einfach langweilig. Wieso wird alles erklärt und nicht gezeigt? Die Figuren werden mir nicht nahegebracht. Offenbar ist es plot-driven. Aber der Plot sagt mir nicht zu.
Bin gedanklich abgeschweift.
Es wäre unfair zu bewerten, das ist einfach nur nicht meins.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 22 November 2022 - 12:21
"LegionTM" von Michael Siefener:
2 von 5 Punkten
Phrasenfrei ist das leider nicht, aber ganz gut lesbar. Die Hauptperson ist denkbar unsympathisch. Die Idee ist - nun sagen wir mal: klassisch. Um nicht zu sagen: Die Idee ist alles andere als neu.
Die Ideen, was er sich so wünscht, sind ... ebenfalls klassisch.
Einiges, vor allem am Anfang, war zumindest humorvoll und witzig zu lesen, wie der Satz "Wie schaltet man ein Kruzifix ein?".
Für jemanden, der auch Horror liest, bietet die Story aber wirklich sonst so gar nichts, was man nicht schon kennt, finde ich.
Ich würde übrigens sagen, das hier ist keine SF-Geschichte, das ist für mich Fantasy und ich würde sie nicht zu den SF-Geschichten in diesem Jahr zählen. Für mich gibt es keine wissenschaftliche Erklärung für die Fähigkeiten der Maschine, das hat mehr mit Magie als mit Technik zu tun. Der Schluss unterstreicht das für mich endgültig.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 22 November 2022 - 12:34
Verlorene Schiffe von Angela und Karlheinz Steinmüller
3 von 5 Punkten
Hier unterhalten sich zwei Frauen, Mirza und Tali. Tali ist eben aus dem Kälteschlaf erwacht und soll Praktikantin werden, Mirza beantwortet ihre Fragen und klärt sie insbesondere über verlorene Schiffe aus. Wobei es hier Unterschiede im Status gibt, manchmal kommt man auch zu dem Schluss, dass ein Schiff nicht einfach verloren ist, sondern dass es es niemals gegeben hat.
Das ist nicht ganz unkomplex, rein von der Abstraktion her, außerdem hatte ich beim ersten Lesen Schwierigkeiten, die beiden Personen auseinanderzuhalten. Klar, es ist Mirza Perspektive, aber sie hätte sich noch deutlicher unterscheiden müssen oder mehr Innensicht für mich bieten. So bleiben beide Personen mir sehr fremd.
Daher habe ich auch direkt nach der (sehr plötzlichen) Auflösung noch mal von vorn gelesen und mir Notizen zu den beiden gemacht. Beim zweiten Lesen habe ich die Geschichte dann besser verstanden.
Für mich hat da etwas Fleisch gefehlt, man hätte mir die Personen näherbringen können, finde ich, dann hätte ich mit beiden mehr mitgelitten. Da habe ich von Steinmüllers schon coolere Sachen gelesen (z. B. die Mars-Story aus 2020).
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 22 November 2022 - 19:53
"Meine künstlichen Kinder spielen im Park" von Thomas Grüter:
Fortsetzung der Story aus Exodus 43.
In einem Habitat im Orbit um Uranus werden in einer Wasserprobe außerirdische Bakterien entdeckt. Die beteiligten Wissenschaftler streiten sich, wer der Entdecker ist, was darin gipfelt, dass einer der Beteiligten die Sporen im Habitat-Park freisetzen will. Natürlich wird er daran gehindert und die künstlichen Kinder sind natürlich daran beteiligt.
Ganz nette Geschichte ohne wirklich viel Tiefgang. Gestört haben mich die ausufernden Kriegserinnerungen des Ich-Erzählers, die mir für die Geschichte in dieser Breite nicht notwendig gewesen wären. Dafür gibts von mir 3 Sterne.
Die beiden Illustrationen sind nettes Beiwerk.
SF
Geschrieben 22 November 2022 - 20:33
Hey, es wird Zeit, dass hier Nachschub kommt, liest denn sonst noch niemand die Exodus?
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 22 November 2022 - 21:48
Geschrieben 23 November 2022 - 14:25
Dann will ich doch mal in den Lesezirkel mit einsteigen. Ich vergebe keine Punkte.
Die Redaktion: Editorial
Inhalt: Die Red. Ist zufrieden mit dem Abschneiden beim KLP. Die Kosten steigen, doch noch kann Exodus zubuttern.
Fazit: Angemessen stolz, ehrlich, gedämpft optimistisch.
Uwe Schimunek: KIM (I: Detlef Klewer)
Inhalt: Die KI KIM macht die Musik hinter der Gruppe HyperCrash. Der Sänger wird von der Plattenfirma gefeuert. Doch selbige rechnet nicht mit KIMs Geldgier.
Fazit: Schlaglicht-Episode mit nettem Twist, Idee wohlbekannt. Routiniert und anschaulich geschrieben, kleiner Happen für zwischendurch.
Klewers Illu ist eine wilde Collage in Blau, viel Effekt, wenig Gehalt.
Leszek Stalewski: Some Time in Mozambique (I: David Staege)
Inhalt: Rund um den Malawi-See breitet sich eine hochinfektiöse, tödliche Pilzerkrankung aus. Hannah erforscht die letzten Äußerungen der Patienten, die allesamt friedlich mit einem Schimmer auf der Haut sterben. Bei einem Medi-Check stellt sich heraus, dass sie selbst erkrankt ist.
Fazit: Die Krankheit ist cool, das Unverständnis über die mystischen Äußerungen der Patienten verwundert. Zu viele Seitenschleifen, die nicht ausgeführt werden, zu viel Erklärungen, vor allem am Anfang, Plot nicht stringent genug. Mir fehlt die anschauliche Schilderung des mystischen Einheitsgefühls. Unterm Strich eine nicht genutzte Chance. Oder ein verschossener Elfmeter?
Staeges Comic-Illu ist stark. Wie die Pilzsporen aus dem Gesicht wachsen...
Vlad Hernández: Flux (I: Jan Hoffmann)
Inhalt: Ein Mann erwacht ohne Gedächtnis. Neben ihm liegt eine Rigelanerin, die behauptet, seine Frau zu sein, und ihm die letzte Flux-Tablette abluchst.
Fazit: Starke Exposition, aber nachdem die Alienfrau den Raum verlässt, verflacht der Text in reinste Erkläreritis. Wirkt wie zwei Stunden vorm Abgabetermin runtergerotzt.
Jan Hoffmanns Comic-Rigelanerin ist gelungen. Dieser Gesichtsausdruck!
Wolf Welling: Eindringling (I: Mario Franke)
Inhalt: Dr. Schimmer wartet an seinem Schreibtisch im Ministerium auf einen Anruf, der nicht kommt. Als er abends heimkehrt, findet er in seiner Wohnung eine fremde Frau vor, Allerdings kennt sie ihn.
Fazit: Interessanter Anfang, danach Erkläreritis. Das Ende kam unvermittelt und bleibt unverständlich, der Epilog ist deutlich zu lang. Vor allem die Frau redet wie geschrieben.
Frankes Illu zeigt Retro-Büro mit geheimem Hinterzimmer. Richtig gut gemacht, aber inhaltlich spricht es mich wenig an.
Norbert Stöbe: Einer fehlt (I: Gerd Frey)
Inhalt: Als Hector auf einer Raumfahrtmission aus dem Kryoschlaf erwacht, hat er das Gefühl, dass ein Kollege fehlt. Daraus schließt er, dass sich alle in einer Simulation befinden. Bordcomputer Mother verspricht den anderen, die Sache in Ordnung zu bringen.
Fazit: Lebendiger Auftakt, dann Erkläreritis, dann unmotivierter Tumult, vorhersehbares Ende. Immerhin gut geschrieben.
Freys Illu ist gut gemacht, aber sehr statisch und hat nur am Rande mit der Story zu tun.
Die Lyrik-Sektion besteht bislang aus Zitaten von H.G. Wells und Bertolt Brecht. Intelligente Antikriegs-Aphorismen, denen ich aus ganzem Herzen zustimme. Aber alles andere als Lyrik.
Fortsetzung folgt.
Gruß
Ralf
Bearbeitet von ShockWaveRider, 27 November 2022 - 18:47.
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Geschrieben 23 November 2022 - 14:47
Ralf, ich stimme in weiten Punkten zu, vor allem zu Welling, insbesondere dem hier:
Fazit: Interessanter Anfang, danach Erkläreritis.
Was muss ich tun, damit du bei Neongrau mitliest? Bisher ist es ja ein "klares Vielleicht"
Bearbeitet von Rezensionsnerdista, 23 November 2022 - 14:47.
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Geschrieben 23 November 2022 - 15:07
Dazu kannst du leider nur wenig beitragen. Es hängt eher an meiner Zeit bzw. meinen Leseprioritäten.
Aber im Moment geht die Tendenz deutlich Richtung "Ja".
Gruß
Ralf
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Geschrieben 23 November 2022 - 15:34
Geschrieben 24 November 2022 - 10:20
Weiter geht es im löblichen Werke.
Christian Endres: In der Welt, in der du ... (I: Michael Vogt)
Inhalt: 2 Nerds entwickeln ein Gerät, mittels dessen sie in Paralleluniversen reisen können. Sie halten die Erfindung geheim und erleben viele Abenteuer in diversen Wirklichkeiten. Aber ein Abenteuer im angestammten Universum wird einem von ihnen zum Verhängnis.
Fazit: Solide Pointengeschichte, basierend auf bekannter Idee, sauber geschrieben. Einige der gerafften Abenteuer könnte man zu Romanen ausbauen.
Vogts Illu zeigt im gefälligen Graphic-Novel-Stil vier der beschrieben Paralleluniversen. Der Mann hat's einfach drauf!
Norbert Fiks: Nach dem Heldentod (I: Hubert Schweizer)
Inhalt: Malcolm Conrad konnte nicht als erster Mensch der zweiten Mondmissionsserie auf den Mond gehen, weil er sich im Lander verletzte. Seine beiden Kollegy täuschten genau das aber vor und starben wegen einer Fehlfunktion im Lander. Conrads Überleben wird vertuscht. Am Ende seines Lebens legt er als John Everett diesen Skandal in einem Brief nieder.
Fazit: Keine schlechte Idee, aber zu wenig Fleisch am Haken. Der olympische Erzählerstandpunkt in 30.000 Fuß Höhe verhindert die Nähe des Lesers am Geschehen. In einer Kurzgeschichte sollte man das vermeiden. Der Twist am Ende versöhnt damit leider nicht.
Ich liebe Schweizers Grafiken. Aber das Schneegeriesel auf dem Mond verüble ich ihm. (Ich weiß, das sollen Sterne sein. Aber die sieht man auf der erdzugewandten Seite unseres Trabanten nicht.)
Die Lyrik-Sektion wird mit zwei zumindest formal "richtigen" Gedichten komplettiert:
Hans Jürgen Kugler: Kontakt
Aliens wollen die Erde zerstören. Doch die Menschen waren schneller. Die übliche moralinsaure Klage über unsere Spezies.
Volker Dornemann: Oh Venus
Die Venus ist ein blühendes Paradies. Aus Selbstschutz gaukeln die Venusier den Menschen die Wüstenhölle vor. Wäre eine gute Idee für eine von Dornemanns Mini-Geschichten.
Ratschlag für Lyriker
Ein paar Ohs, Ahs
und Zeilenschalt-
ungen machen
noch kein Ge-
dicht.
Halbzeitsfazit: Die Qualität der Stories schwankt zwischen solide und enttäuschend. Der große Wurf fehlt bislang. Immerhin sind die meisten Illustrationen gelungen. Jetzt freue ich mich auf die Galerie und hoffe auf Besserung im zweiten Teil. Die vorhergehenden EXODUS-Ausgaben fand ich besser.
Gruß
Ralf
Bearbeitet von ShockWaveRider, 24 November 2022 - 10:21.
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Geschrieben 24 November 2022 - 10:50
Für mich hat in 2022 auch die NOVA die Exodus geschlagen, in 2021 war es aber umgekehrt. NOVA hat in 2022 einiges gewagt und mindestens zwei Storys sind extrem gut bei mir angekommen, so viel Wagnis gab es 2022 bisher bei der Exodus nicht, daher nicht viel Ausfall nach unten, aber auch nicht viel Ausschlag nach oben.
Ich bleibe dran, zumindest zwei Storys dieser Ausgabe fand ich interessant genug zum Wiederlesen (Rudolph und Stalewski) , wenn auch noch zwingend Top-Twenty (nun ja, sogar sehr wahrscheinlich nicht), während Nova vermutlich die Top-Five in diesem Jahr zweimal knackt (Dyrnberg und MKI).
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 26 November 2022 - 07:49
Es geht voran:
Prof. Dr. Hans-Ulrich Keller: Michael Böhme – ein internationaler SPACE-ART-Künstler (Galerie-Einleitung)
Keller stellt Michael Böhmes Biographie vor und geht auf sein Umwelt-Engagement ein.
Fazit: Sehr klar und informationsreich. Mir fehlt etwas die ästhetische Interpretation von Böhmes Bildern.
Michael Böhme: »die Galerie«
Böhmes fantastische Landschaften öffnen die Tür zu neuen Welten. Solche Bilder haben mich im zarten Alter von ca. 10 Jahren in die Welten der SF hineingesaugt. Ihre Magie üben sie immer noch aus. Die Warnung vor dem Umweltkollaps – geschenkt! Böhmes Bilder zeigen die Möglichkeit ganz anderer Welten. Das hat einem präpubertären Kind, das unbewusst unter dem deutschen Wirtschaftswunderspeckring der 60er Jahre gelitten hat, echte Hoffnung gegeben. Richtige Lieblingsbilder habe ich nicht – oder aber viel zu viele. Besonders gefallen mir die Landschaften in Rot und Violett. Aber die anderen eben auch.
Marco Rauch: Die Aufpasser (I: Detlef Klewer)
Inhalt: Gregor und Flo holen einen 90jährigen zur finalen Einschläferung ab. Gregor bemerkt an Flo seltsame emotionale Regungen, fast schon Mitleid mit dem dementen Greis. Obwohl ihnen das operativ entfernt wurde. Muss Gregor Flo in den vorzeitigen Ruhestand entsenden, d, h, erschießen?
Fazit: Beklemmende Zukunftsvision, starke Variante bekannter Idee. Alles atmosphärisch dicht geschrieben, starke Charaktere (auch der Alte), lesbarer Stil. Ende war früh vorhersehbar. Dennoch mehr als solide.
Klewers Illu zeigt, wie Gregor und Flo aus dem Auto steigen. Nun ja.
Peter Schattschneider: Schneller als das Licht (I: Thomas Franke)
Inhalt: Grote will einen Apparat erfunden haben, der das Licht 1000mal schneller macht. Er lädt Uni-Professor Hardy zur Begutachtung ein. Nachts schleicht sich Hardy in das Gerät, wird dort eingeschlossen und erkennt die theoretischen Zusammenhänge und Implikationen.
Fazit: Sehr schöne Schilderung eines gar-nicht-so-mad scientist und vieler physikalischer Sachverhalte. Eine Story für Nerds wie mich.
Thomas Frankes Collage ist gewohnt großartig. Ich mag die beiden schwebenden Motoren.
Alexa Rudolph: Das Wetter ist heute besonders schön (I: Detlef Klewer)
Inhalt: Eine reifere Dame checkt in ein Roboter-Resort ein. Ihre Tochter Corinna, zunächst yuppiemäßig am Smartphone klebend, will es ihr ausreden. Aber die gut aussehenden Robotermänner kümmern sich reizend um alle Bedürfnisse der Dame. Um alle!
Fazit: Idee nett, aber nicht neu, recht altmodisch geschrieben (viele Konjunktive), aber Story plätschert ohne echten Spannungsbogen vor sich hin. Corinnas plötzliche Ablehnung erschließt sich mir nicht.
Bendicks Illu zeigt eine Szene mit Figuren aus der Story und gefällt.
Was Klewers Vignette zeigt, bleibt unklar und gefällt deshalb weniger.
Ich habe EXODUS 45 bereits fertig gelesen, muss nur noch meine Kommentare in den Rechner hacken.
Behaltet den Fred im Auge!
Gruß
Ralf
Bearbeitet von ShockWaveRider, 27 November 2022 - 18:42.
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Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!
Geschrieben 26 November 2022 - 10:14
... und der ganze Rest.
Thomas Grüter: Meine künstlichen Kinder spielen im Park (I: Michael Vogt)
Inhalt: Auf einer Raumstation, die in der Uranus-Atmosphäre Helium-3 sammelt, verunfallt ein CleanBot. Security-Chef Clive entdeckt Unstimmigkeiten beim Bordlabor. Es stellt sich heraus, dass es im externen Eisblock, der die Wasserversorgung der Station sicherstellt, einen Impakt gab, bei dem extraterrestrische Bakterien eingebracht wurden.
Fazit: Starke Variante bekannter Idee, alle Figuren sehr lebendig geschildert (auch die künstlichen), gute Konflikte, starker Spannungsbogen, viele Details, dichte Atmosphäre. Für mich das relative Highlight der Ausgabe, absolut immer noch eine gute Story.
Vogts Illus befolgen diesmal einen schlichteren, fast naiven Stil. Der andere Vogt gefällt mir besser.
Michael Siefener: Legion™ (I: Mario Franke)
Inhalt: Ein Mann bestellt sich ein Legion™. Es sieht aus wie ein missgebildetes Kruzifix, befolgt aber Befehle wie Alexa oder Siri. Allerdings muss er das Gerät mit einem Blutstropfen aktivieren. Dafür kann Legion™ ihm auch Schmerzensgeld aufs Konto zahlen und auf seiner Arbeit Personalpolitik nach seinen Wünschen betreiben.
Fazit: Eine Horror-Story, die sich an bekannten Schablonen orientiert, und das gar nicht mal so gut.
Mario Frankes Darstellung des pervertierten Kruzifixes und des Nutzers gefällt.
Angela und Karlheinz Steinmüller: Verlorene Schiffe (I: Mario Franke)
Inhalt: Unerwarteterweise hat sich eine hochqualifizierte Praktikantin beim Büro für verschwundene Raumschiffe beworben. Gleich am ersten Tag stellt sie unangenehme Fragen über die gängigen Abläufe in der Behörde, die sich auch auf zeitgeistliche Befindlichkeiten einstellen muss.
Fazit: Nette Seitenhiebe auf moderne Sprachempfindlichkeiten und überzogene moralische Unbeflecktheitsansprüche an allzumenschliche Menschen. Der Twist war eigentlich von Anfang an klar.
Mario Franke vereint ein verschollenes Raumschiff mit einem Büro der Zukunft. Das Bild ist gelungen, nur die Posen der beiden Damen erscheinen etwas statisch.
Comic & Karikatur:
Volker Dornemann: Volkertoons‘ STEINE: Alien
Interplanetare Annäherungsversuche unter Steinen. Süß. Aber auch kein Schenkelklopfer.
Gesamtfazit:
Highlight der 45er-Ausgabe war die Galerie von Michael Böhme. Allein dafür hat sich der Kaufpreis gelohnt.
Bei den Storys hat mir lediglich Grüters Beitrag gut gefallen, gut mit Einschränkungen bis solide waren Schimunek, Endres, Rauch und die Steinmüllers.
Ich habe gerade noch mal meine Kommentare zur #44 durchgelesen. Demgegenüber ist ein deutlicher qualitativer Abfall zu konstatieren. Ich bin mir sicher, die #46 wird zeigen, dass es nur ein Ausrutscher war. Immerhin fand ich die Illus überwiegend gelungen.
Ernüchterter Gruß
Ralf
Bearbeitet von ShockWaveRider, 27 November 2022 - 18:45.
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ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!
Geschrieben 26 November 2022 - 10:34
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