Ich sehe der Entwicklung sehr pragmatisch entgegen. Die Katze ist aus dem Sack und wir werden sie auch nicht wieder hineinbekommen. Punkt.
Ist das schade? Ja - Aber nicht umkehrbar.
Werden das Personen mit mangelndem Moralgefühl ausnutzen - ja, aber das tun diese auf anderen Gebieten auch. Das ist leider menschlich und Jahrtausende alt. Miststücke gibt es schon immer und wird es auch immer geben.
Ist es legitim, ein Werkzeug zu gebrauchen? - Ja, ist es.
Muss man angeben, dass man ein Werkzeug gebraucht hat? Nein - das kann/muss man voraussetzen.
Ist "Hand- Kopfarbeit" wertvoller als "Maschinenwerk"? - Ja, zumindest für mich, aber dann müssen die Handwerker Möglichkeiten finden ihr Handwerk hervorzuheben und zu schützen. Eigene (digitale?) Kennzeichen entwickeln usw.
Ist es sinnvoll, gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen? - Vielleicht, aber auch solche sind keine Garantie, dass kein Missbrauch betrieben wird. Wer betrügen will, der wird es tun und viele werden trotzdem damit durchkommen.
Ist diese Auseinandersetzung sinnvoll und notwendig? - Ja, aber man sollte auf dem Boden bleiben und den Tatsachen in Auge sehen.
Im Grund wird es darauf hinauslaufen, dass sich der Leser entscheidet. Will ich Literatur aus der Dose oder will ich Literatur aus dem Kopf? Bei Sachliteratur sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Will er Literatur aus dem Kopf, so wird er sie suchen und in Zusammenarbeit mit den Literaturschaffenden auch finden. Missbrauch ist immer drinnen.
Die Gesellschaft muss einen Weg über Erziehung, Bildung und Politik finden, der den Einzelnen in die Lage versetzt, damit, sehenden Auges, umzugehen. Letztlich wird die Qualität und der Gebrauch den Ausschlag geben. Genügt es vielleicht sich seicht unterhalten zu lassen, wird eine maschinengestrickte Version eines Abenteuers vielleicht reichen, soll der Kopf beschäftigt werden, so wird man vielleicht auf "Handgestricktes" bestehen, wobei noch nicht heraußen ist, was davon wirklich besser sein wird.
Wie weit das wirklich gehen wird, können wir noch gar nicht abschätzen, da die Entwicklung erst eingesetzt hat und gar nicht abzusehen ist, wie sehr dies die Gesellschaft wirklich noch verändern wird. So wie das Handy die Gesellschaft unumkehrbar verändert hat, so wird es auch die KI es tun. Mit allen positiven und negativen Begleiterscheinungen.
Und unter uns gesagt - es gibt sehr viele Berufe, die im Laufe der Zeit, aufgrund der technischen Entwicklung, obsolet geworden sind - Autor oder Autorin ist kein geschützter Beruf und es ist nicht auszuschließen, dass er in der gegenwärtigen Form nicht überleben wird.
Bearbeitet von Thomas Sebesta, 23 Februar 2023 - 14:49.