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[Anthologielesezirkel] Zwielicht 18 (Horror) erschienen März 2023


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38 Antworten in diesem Thema

#31 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 06 April 2023 - 15:29

Erik Hauser - Der Allesschluck

Ok, bis auf den allzu erwartbaren Schluss war diese Story tatsächlich gruselig. Warum genau hat der Autor aber hier auf Anführungszeichen verzichtet? Marianne, erlaubst du sowas? :-)

Trotzdem, ich habe alles gelesen und fand es irre gruselig, echter Horror, mehr auf der Alltagsebene (misshandelnde Eltern) als auf der phantastischen Ebene (wobei die auch cool war) und der Klassiker (Monster im Keller) wurde sehr gut umgesetzt. 

Dazu all die Details - man merkt eben wieder, wie stark sich das Zwielicht aus der deutschsprachigen Anthologie-Landschaft hervorhebt. Es kann auch nicht sein, dass mein Geschmack zufällig mit dem der Herausgeber übereinstimmt, mindestens mit Michael Schmidt bin ich genauso oft eins wie uneins; oft genug spricht mich das gewählte der Kurzgeschichte auch hier gar nicht an, aber es ist einfach immer auf einem erzählerischen und sprachlichen Niveau, bei dem ich denke: Ja. Das hätte ich auch gedruckt. Lesenswert.


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#32 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 06 April 2023 - 16:20

Zwei großartige Storys, auch sprachlich:
 
Jasper Nicolaisen - Wunsch nach Freundschaft mit den Anglern
Großartige Perspektive, auch wenn ich lange gedacht habe, da geht nur eine Person mit ihrem Hund spazieren. Sehr eklig. Sprachlich toll (vor allem die Verben, man beachte die Plane und so viel Leben auch in den Dingen), ich habe eine Menge markiert.
Am Ende war ich leicht irritiert, aber das sollte wohl auch so sein.
 
 
Lennox Lethe - Die Nächste in der Reihe
Selten gelingt es jemandem in einer Horror-Kurzgeschichte die Angst seiner Hauptfigur so großartig zu schildern wie hier, so dass ich mitfühle. Die Angst um ihren Freund war so lebensecht, dass bei mir sowohl Spannung als auch Mitgefühl aufgekommen sind. Beides geschieht  mir selten. 
Auch sprachlich mindestens angenehm (habe auch hier Sätze markiert). Schöner Antagonist!
Kurz vor dem Schluss dachte ich, ach, der Schluss gefällt mir nicht, aber dann kam noch ein Perspektivwechsel und eine richtig gute Quintessenz, hehe, doch, der Schluss gefällt mir sehr sehr gut!
 
Und ich werde mich garantiert nie in einer Achterbahn in die letzte Reihe setzen!

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#33 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 06 April 2023 - 16:28

Dazu all die Details - man merkt eben wieder, wie stark sich das Zwielicht aus der deutschsprachigen Anthologie-Landschaft hervorhebt. Es kann auch nicht sein, dass mein Geschmack zufällig mit dem der Herausgeber übereinstimmt, mindestens mit Michael Schmidt bin ich genauso oft eins wie uneins; oft genug spricht mich das gewählte der Kurzgeschichte auch hier gar nicht an, aber es ist einfach immer auf einem erzählerischen und sprachlichen Niveau, bei dem ich denke: Ja. Das hätte ich auch gedruckt. Lesenswert.

 

Vielen lieben Dank. Das hört man natürlich sehr gerne.


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#34 LennoxLethe

LennoxLethe

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 09 April 2023 - 13:25

 

Zwei großartige Storys, auch sprachlich:
 
Lennox Lethe - Die Nächste in der Reihe
Selten gelingt es jemandem in einer Horror-Kurzgeschichte die Angst seiner Hauptfigur so großartig zu schildern wie hier, so dass ich mitfühle. Die Angst um ihren Freund war so lebensecht, dass bei mir sowohl Spannung als auch Mitgefühl aufgekommen sind. Beides geschieht  mir selten. 
Auch sprachlich mindestens angenehm (habe auch hier Sätze markiert). Schöner Antagonist!
Kurz vor dem Schluss dachte ich, ach, der Schluss gefällt mir nicht, aber dann kam noch ein Perspektivwechsel und eine richtig gute Quintessenz, hehe, doch, der Schluss gefällt mir sehr sehr gut!
 
Und ich werde mich garantiert nie in einer Achterbahn in die letzte Reihe setzen!

 

:wub: Wow, ich bin sprachlos (Tippen klappt gerade noch). Freut mich wirklich sehr, dass dir "Die Nächste in der Reihe" so gut gefallen hat. Die Geschichte ist übrigens ein sehr verstecktes Hommage an den großartigen Ray Bradbury. Er hat mal eine Kurzgeschichte mit dem Titel "The Next In Line" geschrieben (es ging aber um etwas völlig anderes). Die Titel "The Coffin" und "Uncle Einar", ebenfalls Kurzgeschichten, habe ich unterwegs inhaltlich verwurstelt. Der Achterbahn besessene Freund kommt aus Bradburys Heimatstadt Waukegan, Illinois und ich hab ihm einen sehr ähnlichen Namen gegeben.  :wink2:

Lieben Dank für das Lob. Schick mir gerne mal die Sätze, die du markiert hast. Sprachliche Dinge interessieren mich immer sehr.

Liebe Grüße und schöne Ostertage.


Bearbeitet von LennoxLethe, 09 April 2023 - 13:26.

Horrorautor Lennox Lethe www.lennoxlethe.de

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#35 Mammut

Mammut

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Geschrieben 18 April 2023 - 13:03

 

Zwei großartige Storys, auch sprachlich:
 
Jasper Nicolaisen - Wunsch nach Freundschaft mit den Anglern
Großartige Perspektive, auch wenn ich lange gedacht habe, da geht nur eine Person mit ihrem Hund spazieren. Sehr eklig. Sprachlich toll (vor allem die Verben, man beachte die Plane und so viel Leben auch in den Dingen), ich habe eine Menge markiert.
Am Ende war ich leicht irritiert, aber das sollte wohl auch so sein.
 
 
Lennox Lethe - Die Nächste in der Reihe
Selten gelingt es jemandem in einer Horror-Kurzgeschichte die Angst seiner Hauptfigur so großartig zu schildern wie hier, so dass ich mitfühle. Die Angst um ihren Freund war so lebensecht, dass bei mir sowohl Spannung als auch Mitgefühl aufgekommen sind. Beides geschieht  mir selten. 
Auch sprachlich mindestens angenehm (habe auch hier Sätze markiert). Schöner Antagonist!
Kurz vor dem Schluss dachte ich, ach, der Schluss gefällt mir nicht, aber dann kam noch ein Perspektivwechsel und eine richtig gute Quintessenz, hehe, doch, der Schluss gefällt mir sehr sehr gut!
 
Und ich werde mich garantiert nie in einer Achterbahn in die letzte Reihe setzen!

 

 

 

Beide Autoren sind übrigens das erste Mal in einer Zwielicht Ausgabe vertreten.

Von Lennox Lethe gibt es den Roman Nekrolog:

https://www.thalia.d...ERoCSn8QAvD_BwE

 

Die bisherigen Kurzgeschichten von Jasper findet man hier:

Bibliographie deutschsprachiger SF-Stories und Bücher: Jasper Nicolaisen - Stories (chpr.at)


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#36 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 20 April 2023 - 08:15

Ich bin übrigens seit einer Weile durch. Die Übersetzung mit der Alien-Story (Stichwort Nabel) mochte ich auch. Sehr, sehr gruselig, richtiger Body-Horror! SF meets Horror. Wuha, eklig!


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#37 Mammut

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Geschrieben 20 April 2023 - 11:58

Ich bin übrigens seit einer Weile durch. Die Übersetzung mit der Alien-Story (Stichwort Nabel) mochte ich auch. Sehr, sehr gruselig, richtiger Body-Horror! SF meets Horror. Wuha, eklig!

 

Das ist einer der Lieblinge von Matthias. Winston K. Marks hat einige Geschichten veröffentlicht:

https://www.isfdb.or...bin/ea.cgi?1925

 

In Fantastic Pulp 3 erschien schon Die Wasserfresser, eine Geschichte aus Galaxie:

https://www.isfdb.or...title.cgi?68337

 

Matthias schreibt im Vorwort zu der Geschichte, das von 62 Geschichten erst 6 ins Deutsche übersetzt wurden. Die in Zwielicht 18 vorliegende ist dann Nummer 7.


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#38 Mammut

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Geschrieben 20 November 2023 - 14:54

Hier gibt es auch Rückmeldungen zu den einzelnen Geschichten:

https://www.lovelybo...08/10931625090/


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#39 Mammut

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Geschrieben 15 Dezember 2023 - 13:44

Achim Stößer: Die kleine Schwester des Todes
Ich halte es für lesenswert. Es hat Horror-Anteile (v. a. Body Horror), daher ist es im Zwielicht gut aufgehoben, das Hauptgenre ist aber SF.
Eine kleine Crew auf einem Planeten wird von einem Magnetsturm nach einer Sonneneruption bedroht und muss fliehen - aber in der Kapsel ist nicht Platz für alle. Eine Person muss bleiben.
Sie beraten, spielen Möglichkeiten durch, denken nach, suchen nach Alternativlösungen.


Spoiler



Für mich ist das eine Hirn-Story. Mein Hirn findet die Aufgabe interessant und denkt bei der Lösung mit. Mein Herz erreicht der Autor nicht, weil die Figuren abstrakt bleiben. Meinen Bauch erreicht er auch nicht, obwohl er etwas thematisiert, was ich eigentlich obergruselig finde.

Die Geschichte erinnert ein wenig an The Cold Equations, diese spricht aber alles an: Hirn, Bauch und Herz.

Ich weiß jetzt also, was ich im Bestfall von einer Story erwarten kann, dass sie alles drei anspricht. Mein Intellekt ist aber mit der Stößer-Story auch nicht ganz glücklich, da hätte in den letzten drei Absätzen mehr kommen müssen als einfach nur zu Ende erzählen bis zu einem gewissen Punkt, ohne weiteren Twist oder der Auflösung oder noch irgendeinem Gefühl oder Detail, das als Abschluss dient.

Sprachlich solide und strukturell okay aufgebaut - wobei Femkes Spaziergang nicht hätte sein müssen. Der brachte mich nur auf eine falsche Fährte. Das hätte ein Kammerspiel bleiben können.
 

 

Einen möglichen Vorgänger der Geschichte habe ich jetzt ausgegraben, nämlich Die zweite Insel des Dr. Moreau, einer sehr lesenswerten Geschichte:

https://defms.blogsp...-dr-moreau.html


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