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Salman Rushdie erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels


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7 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 19 Juni 2023 - 12:13

Der Stiftungsrat hat den Schriftsteller Salman Rushdie zum Friedenspreisträger des Jahres 2023 gewählt. Die Verleihung findet am Sonntag, 22. Oktober, in der Frankfurter Paulskirche statt und wird live im ZDF übertragen.

Der Stiftungsrat: "Seit seinem 1981 erschienenen Meisterwerk "Mitternachtskinder" beeindruckt Salman Rushdie durch seine Deutungen von Migration und globaler Politik. In seinen Romanen und Sachbüchern verbindet er erzählerische Weitsicht mit stetiger literarischer Innovation, Humor und Weisheit. Dabei beschreibt er die Wucht, mit der Gewaltregime ganze Gesellschaften zerstören, aber auch die Unzerstörbarkeit des Widerstandsgeistes Einzelner. Weil der iranische Ajatollah Chomeini 1989 eine Fatwa gegen ihn ausgesprochen hat, lebt Salman Rushdie in ständiger Gefahr. Dennoch ist er nach wie vor einer der leidenschaftlichsten Verfechter der Freiheit des Denkens und der Sprache - und zwar nicht nur seiner eigenen, sondern auch der von Menschen, deren Ansichten er nicht teilt. Unter hohen persönlichen Risiken verteidigt er damit eine wesentliche Voraussetzung des friedlichen Miteinanders. Kurz vor Veröffentlichung seines jüngsten Romans "Victory City" wurde er im August 2022 Opfer eines Mordanschlags. Trotz massiver körperlicher und psychischer Folgen, mit denen er noch immer ringt, schreibt er weiter: einfallsreich und zutiefst menschlich. Wir ehren Salman Rushdie für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, dass er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert."



#2 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 19 Juni 2023 - 12:34

Ich habe Mitternachtskinder nur gekauft, nie gelesen. Sollte ich mal?


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#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 19 Juni 2023 - 12:39

Ich habe Mitternachtskinder nur gekauft, nie gelesen. Sollte ich mal?


Ich habe auch noch nichts von dem Autor gelesen. Sollte ich vielleicht ändern.

#4 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 19 Juni 2023 - 12:58

Sag mir Bescheid. Ich hatte das schon 2020 in einer Rezension entdeckt, in der er eigentlich um ein anderes Werk ging. Das andere Werk hatte ich gelesen, es war aber sperrig. Für Mitternachtskinder hatte ich dann keine Puste mehr.


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#5 Dyrnberg

Dyrnberg

    Giganaut

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Geschrieben 19 Juni 2023 - 12:59

Rushdie war für mich als Leser einer der wichtigsten Autoren in meinem bisherigen Leben. Ich war in Österreich auf einem Gymnasium und wir lasen all die wichtigen Autoren und Autorinnen, die mir mit 15 Jahren allerdings nichts bedeuteten: Heinrich Böll, Goethe, Gerhart Hauptmann, Anna Seghers oder Elfriede Jelinek. So Zeug. Alles erschien mir immer so blass und depressiv.

 

Dann erwähnte ein Lehrer das Buch "Die Satanischen Verse" - und die Geschichte rund um die Fatwa. Und das wollte ich dann unbedingt lesen... es war wie eine Explosion! Eine Explosion voller Gerüche, Farben und Übermut! Ich dachte mir: "Was? So kann Literatur auch sein?!" Dazu sei erwähnt: Ich habe die "Verse" überhaupt nicht verstanden. Ich hatte keine Ahnung, wer sich deswegen warum beleidigt fühlen sollte. Aber ich habe es geliebt. Und dann ging es los: Ich hab alles von Rushdie gelesen. Besonders geliebt habe ich "Des Mauren letzter Seufzer". Was für ein Meisterwerk! Ich wollte so schreiben wie er. Bei der Veröffentlichung von "Der Boden unter ihren Füßen" bin ich noch am ersten Tag ins Buchgeschäft gerannt.

 

Dann aber, irgendwann, wurde ich als Leser älter. Und seither tu ich mich mit diesem übermütigen magischen Realismus extrem schwer. Ich bin mit dieser Phase also quasi durch. So richtig durch. Und/oder Rushdie hat nachgelassen. (Was war denn bitte "Wut"?) Dennoch lese ich noch ab und zu einen Rushdie. Einfach weil er für mich so prägend war wie kaum ein Anderer. Quasi der guten, alten Zeiten wegen. Und besonders seine Autobiographie "Joseph Anton" hat mir gut gefallen - ist aber ganz anders als seine Romane.

 

In short: Hier schreibt ein ewiger Rushdie-Fanboy! Und als er mir mal auf Twitter antwortete (oder hat er nur etwas von mir geliked? Keine Erinnerung mehr.) habe ich ein Glas Sekt vor Freude getrunken.



#6 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 19 Juni 2023 - 13:04

Edit: Eben nachgeschaut, offenbar wurde Mitternachtskinder im Rahmen der Rezension in der Ausgabe 76 der phantastisch! mit erwähnt, also in der Rezension zu Rote Vögel von Mohammend Hanif. Mensch, das ist aber echt eine frühe Rezension von mir.


Rushdie war für mich als Leser einer der wichtigsten Autoren in meinem bisherigen Leben. Ich war in Österreich auf einem Gymnasium und wir lasen all die wichtigen Autoren und Autorinnen, die mir mit 15 Jahren allerdings nichts bedeuteten: Heinrich Böll, Goethe, Gerhart Hauptmann, Anna Seghers oder Elfriede Jelinek. So Zeug. Alles erschien mir immer so blass und depressiv.

 

Dann erwähnte ein Lehrer das Buch "Die Satanischen Verse" - und die Geschichte rund um die Fatwa. Und das wollte ich dann unbedingt lesen... es war wie eine Explosion! Eine Explosion voller Gerüche, Farben und Übermut! Ich dachte mir: "Was? So kann Literatur auch sein?!" Dazu sei erwähnt: Ich habe die "Verse" überhaupt nicht verstanden. Ich hatte keine Ahnung, wer sich deswegen warum beleidigt fühlen sollte. Aber ich habe es geliebt. Und dann ging es los: Ich hab alles von Rushdie gelesen. Besonders geliebt habe ich "Des Mauren letzter Seufzer". Was für ein Meisterwerk! Ich wollte so schreiben wie er. Bei der Veröffentlichung von "Der Boden unter ihren Füßen" bin ich noch am ersten Tag ins Buchgeschäft gerannt.

 

Dann aber, irgendwann, wurde ich als Leser älter. Und seither tu ich mich mit diesem übermütigen magischen Realismus extrem schwer. Ich bin mit dieser Phase also quasi durch. So richtig durch. Und/oder Rushdie hat nachgelassen. (Was war denn bitte "Wut"?) Dennoch lese ich noch ab und zu einen Rushdie. Einfach weil er für mich so prägend war wie kaum ein Anderer. Quasi der guten, alten Zeiten wegen. Und besonders seine Autobiographie "Joseph Anton" hat mir gut gefallen - ist aber ganz anders als seine Romane.

 

In short: Hier schreibt ein ewiger Rushdie-Fanboy! Und als er mir mal auf Twitter antwortete (oder hat er nur etwas von mir geliked? Keine Erinnerung mehr.) habe ich ein Glas Sekt vor Freude getrunken.

 

I feel you! Ich hatte bei twitter mal einen Like von Ken Liu und wäre auch fast zum Sekt gerannt (mag aber lieber Bier und Rotwein). 

 

Magischer Realismus, da bin ich eher bei Isabel Allende kleben geblieben, aber ihre neueren Werke kenne ich überhaupt nicht. Und noch ein paar andere südamerikanische Menschen, die aber teilweise durchwachsen waren wie Marquéz, von dem ich mal etwas sehr mochte, mal etwa nicht zu lesen schaffte.


Ach, Dyrnberg, bevor ich es vergesse, du schriebst letztens, dass dich Action in Romanen langweilt und ich wollte eigentlich schreiben, dass es mir da ähnlich geht, es bei "Der Letzte seiner Art" aber noch in einem Rahmen war, den ich gut vertragen habe. 


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#7 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 19 Juni 2023 - 19:44

Ich habe just von S.R. "Victory City" gelesen und das war äußerst lesenswert. 


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#8 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 20 Juni 2023 - 23:01

Nach der Fatwa habe ich die deutsche Übersetzung von "Die satanischen Verse" am Tag der Veröffentlichung gekauft. Aus Solidarität.

Und kurz danach auch gelesen. Ich fand das Buch richtig gut, wenngleich nicht herausragend. Aber ich konnte überhaupt nicht verstehen, weshalb sich jemand dadurch beleidigt hätte fühlen können.

Eine der lustigsten Szenen: Ein Heranwachsender zeigt auf den Ich-Erzähler, als hielte er (=der Heranwachsende) eine Fernbedienung in der Hand und sagt: "Fast Forward!" (oder: "Schnellvorlauf", ich weiß es nicht mehr).

 

Vielleicht sollte ich das Buch noch einmal lesen.

Gruß

Ralf


Bearbeitet von ShockWaveRider, 20 Juni 2023 - 23:06.

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ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!

  • (Buch) gerade am lesen:B. Kellermann "Der Tunnel"
  • (Buch) als nächstes geplant:C. Kellermann "Adam und Ada"


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