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Eine Welt ohne Krieg


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3 Antworten in diesem Thema

#1 George Nelson

George Nelson

    Infonaut

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Geschrieben 29 Juni 2023 - 14:16

Ich lese gerade das Buch "Warum wir Kriege führen" von Christopher Blattman. Darin werden anhand von Beispielen vom Bandenkrieg bis zum Weltkrieg Kriterien entwickelt, die die Ursachen von Kriegen erklären.

 

Das führt mich zu der Frage, ob die SF nicht ideal wäre, um eine Welt ohne Krieg zu beschreiben. Wie müsste diese aussehen? Welche Möglichkeiten zur Verhinderung gäbe es? Kann so etwas interessant zu lesen sein?

 

Nachdem, was ich bisher gelesen habe, wollen Menschen eigentlich keinen Krieg führen. So etwas ist teuer und riskant. Es sind besondere Umstände, die zum Krieg führen:

 

+ Wenige entscheiden über viele.

+ Man schätzt die Lage falsch ein und kommt zu katastrophalen Fehlentscheidungen.

+ Man erwartet einen Überfall und kommt dem zuvor.

+ Man traut dem Gegner nicht und will nicht wehrlos sein.

 

Eine mögliche Lösung könnte eine Weltarmee sein, die das Gewaltmonopol hat, ähnlich dem Gewaltmonopol der Polizei. Es wäre dann die Frage, wie man einen Missbrauch verhindert. Z.B. könnten alle Länder einen Teil der Armee stellen, sodass es einen genügend großen Konsens braucht, um aktiv werden zu können.

 

Eine andere Idee wäre die völlige Transparenz. Wenn alle alles wissen, kann es keine Überraschungen geben. Das wäre so, als ob alle Telepathen wären. Die Tatsachen lägen völlig offen. Alle Lügen und Hinterhältigkeiten wären unmöglich. Geht das? Als SF auf jeden Fall. Es wäre spannend, so etwas mal bis zum Ende zu durchdenken.

 



#2 Christian Hornstein

Christian Hornstein

    Giganaut

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Geschrieben 30 Juni 2023 - 09:34

Hey, George, darüber denke ich gerade nach im Rahmen einer Story, die ich plane. Da geht es auch um dieses Thema. Ich kann Dir nur zustimmen. Es wäre sehr sinnvoll das im Rahmen einer Utopie zu durchdenken. Einen Faktor hast Du nicht erwähnt, der beim Abgleiten auch eine Rolle spielt. Man konnte sein Wirken die letzten zwei Jahrzehnte in Russland beobachten: die Verrohung der Sitten. Wir haben in unserer Gesellschaft seit vielen Jahren ein bedenkliches Maß an Gewaltdarstellung in den Medien und so gut wie keine Modelle für friedfertige Konfliktlösungen. Das war und ist in Russland auch der Fall, nur dass deren Gesellschaft uns da "voraus" ist.



#3 Nina

Nina

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Geschrieben 03 Juli 2023 - 01:17

Ich sehe beim Krieg in der Ukraine vor allem eines: Zwei quasi Dikatoren, die sich inszenieren und sich auch anmaßen, die allgemeine Wehrpflicht für Männer auszurufen. Wäre das nicht so, ich denke, auch in der Ukraine hätten viele nach dem Satz: "Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin!" gehandelt. Und nein, so begeistert waren viele nicht, sonst hätte man kein Ausreiseverbot machen müssen. Für drei geisteskranke Einzelfälle muss die Grenze nicht dicht gemacht werden. Also wenn es Krieg ist, wird so am Rad gedreht, dass ein bestimmter Anteil der Bevölkerung (meist sind das junge Männer) einfach verpflichtet wird, ansonsten drohen drakonische Strafen. 

 

Im Fall der Ukraine ist es wohl ein Stellvertreterkrieg, der eigentlich NATO bzw. USA und Russland betrifft und die Ukraine ist eher eine PR-Sache. Weil natürlich jeder Mitleid mit den Kindern dort hat. Also es ist Machtkampf Russland gegen ein mächtiges Bündnis, ja, die haben natürlich was erwartet. 

 

Aus Fandom-Sicht: Die Fans waren sehr lange solidarisch miteinander, u.a. als das mit der Krim passiert ist. Sie haben sehr lange öffentlich auf Facebook betont, dass sie weiter Freunde bleiben. Auch auf den Cons, da war nichts an feindlicher Stimmung. Inzwischen dürfte es anders sein, es ist zu viel passiert.

 

(ich war 2013 in Kiew beim Eurocon und danach immer wieder bei europaweiten Cons.)



#4 George Nelson

George Nelson

    Infonaut

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Geschrieben 03 Juli 2023 - 07:41

Ich sehe beim Krieg in der Ukraine ...

 

So unterschiedlich kann man die Welt sehen. Ich sehe in der Ukraine ein Land mit demokratisch gewählter Regierung, das sich verzweifelt gegen ein imperialistisches Russland verteidigt. Dass die ukrainischen Männer an die Front gezwungen werden, ist mir neu. Und die westlichen Länder unterstützen die Ukraine eher zögerlich. Immer wieder weisen Experten wie Marcus Keupp darauf hin, dass alles zu langsam und zu wenig ist.

 

Dass Putin Angst vor der NATO hat, kann ich nicht sehen. Sonst würde er wohl kaum Mörderkommandos in den Westen schicken und Cyberangriffe zulassen.

 

Bill Clinton hat die Ukraine dazu gebracht, die Atomwaffen abzugeben. Dafür hat Russland vertraglich versichert, die Ukraine nicht anzugreifen. Der Angriff kam dann, als absehbar war, dass die Ukraine immer weiter von Russland abrückt.

 

Nicht die NATO überredet die Länder beizutreten. Die Länder wollen in die NATO, weil sie sich von Russland bedroht fühlen.

 

All diese Informationen kann man z.B. bei YouTube erfahren. Man muss halt eine breite Datenbasis anstreben und sich darauf einen Reim machen. Wie das geht, zeigt z.B. Professor Gerdes ( https://www.youtube.com/@dr.gerdes ): "Don't trust me. Go to the data sources and think by yourself."




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