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KI-generierte Texte werden bei Ausschreibungen eingereicht - und nun?

KI AI ChatGPT Ausschreibungen Verlage Herausgeber

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159 Antworten in diesem Thema

#91 Christian Hornstein

Christian Hornstein

    Giganaut

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Geschrieben 12 Juli 2023 - 08:27

@ Yvonne & Naut
Vielen Dank Euch beiden!

Die Syntax funktioniert, nur ist das händisch natürlich aufwendig. Außerdem kann das System den Link zum Zitat ohne die ID des posts nicht herstellen. Yvonne, Du hast da offenbar eine einfachere Möglichkeit und betätigst lediglich den Zitier-Button (wohl den mit der Sprechblase).

Bei mir öffnet sich dann lediglich das Zitierfeld und ich kann etwas, das ich zitieren möchte, einfügen. Wenn ich die Zitierten im Kopf erwähnt haben möchte, muss ich in den Code gehen über den Button für den BBCCode Modus. Das wäre Nauts Vorschlag.

Bei Dir scheint nach Betätigung des Buttons aber der gesamte Text des Posts übernommen zu werden, so dass Du die Teile löschst, die Du nicht brauchst. Wahrscheinlich hast Du zuvor irgendwo angegeben, welchen Post Du zitieren möchtest, bevor Du auf den Zitier-Button clickst. Vielleicht liegt darin der Kniff.



#92 Naut

Naut

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Geschrieben 12 Juli 2023 - 10:55

@ Yvonne & Naut
Vielen Dank Euch beiden!
[...]

Da off-topic, alles weitere per PN. :)
 


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#93 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 12 Juli 2023 - 18:00


Bei Dir scheint nach Betätigung des Buttons aber der gesamte Text des Posts übernommen zu werden, so dass Du die Teile löschst, die Du nicht brauchst. Wahrscheinlich hast Du zuvor irgendwo angegeben, welchen Post Du zitieren möchtest, bevor Du auf den Zitier-Button clickst. Vielleicht liegt darin der Kniff.

 

Ja, klar, du klickst den Zitieren oder Mehrfachzitat-Knopf unter dem Post, den du zitieren möchtest.

 

Ansonsten finde ich die Aussage, dass jegliche Regeln oder Gesetze unterlaufen werden kein geeignetes Plädoyer gegen Regeln. Denn dann könnten wir auch Mord erlauben.


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#94 Christian Hornstein

Christian Hornstein

    Giganaut

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Geschrieben 12 Juli 2023 - 18:34

Ja, klar, du klickst den Zitieren oder Mehrfachzitat-Knopf unter dem Post, den du zitieren möchtest.

Lieben Dank, Jol. Ich hatte heute nachmittag auch schon den Gedanken, dass da vielleicht so ein Button im Post selbst sein könnte und hatte es bisher schlicht übersehen. So viel zu blinden Flecken. :blink:



#95 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 12 Juli 2023 - 18:41

Deswegen kann man zwar nach Regulierungen rufen, aber viel Hoffnung sollte man sich nicht machen, dass da zeitnah etwas Wirksames passiert.

 

Man kann das nicht unterbinden. Man muss damit umgehen.

 

Ich glaube, hier liegt kein grundsätzlicher Dissenz vor, denn wahrscheinlich bist auch Du der Meinung, dass man nicht ganz ohne Regulierung auskommt. Es geht wohl mehr um die Frage, wann und wie reguliert werden sollte. Ich glaube, da müssten wir konkret werden, um vernünftig abwägen zu können.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 12 Juli 2023 - 18:42.


#96 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 12 Juli 2023 - 18:45

Ja. Und um konkret zu werden, habe ich schlicht zu wenig Ahnung vom Thema.


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#97 Christian Hornstein

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Geschrieben 12 Juli 2023 - 18:46

Doch. Die KI kann nur reproduzieren, was da ist. Wenn sie Vorgaben "bricht", dann nur, weil Du es ihr sagst. Außerdem wird sie Variationen immer in dem Rahmen liefern, wie ihre Trainingdaten ihr vorgeben. Sie kann gar nichts erzeugen, was sie noch nie gesehen hat.

 

Es stimmt und stimmt auch wieder nicht. Ja, wenn ChatGPT abweicht oder kombiniert, dann weil wir es ihr vorgegeben haben. Die Idee kommt von uns. Aber immerhin kann sie so etwas tun und wenn wir lediglich einen Unschärfe-Parameter verstellen, haben wir ihr ja noch nicht gesagt, wie das Ergebnis aussehen soll. Ich könnte mir viele Vorschriften vorstellen, von stochastisch über permutationsbasiert bis zielannäherungsorientiert, die solche Rekombinationen selbstständig hervorbringen könnten.

Die Natur unserer Kreativität ist zwar bisher nicht vollends entschlüsselt worden, aber so viel ist klar: Auf einer sehr grundlegenden Ebene tut die KI etwas ähnliches wie wir. Sie speichert Muster in einem Netzwerk und gibt auf dieser Basis etwas aus, das dem Ausgangsmaterial ähnelt. Sie kann auch Muster kombinieren zu Ausgaben, die just in dieser Form niemals Teil des Ausgangsmaterial waren. Insofern kann sie sehr wohl etwas hervorbringen, dass sie so noch nie "gesehen" hat.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 12 Juli 2023 - 18:46.


#98 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

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Geschrieben 12 Juli 2023 - 19:07

Lieben Dank, Jol. Ich hatte heute nachmittag auch schon den Gedanken, dass da vielleicht so ein Button im Post selbst sein könnte und hatte es bisher schlicht übersehen. So viel zu blinden Flecken. :blink:


Ah dann klappt es jetzt?

War leider seit 14 Uhr nicht mehr am Rechner

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#99 Naut

Naut

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Geschrieben 12 Juli 2023 - 20:01

Es stimmt und stimmt auch wieder nicht. Ja, wenn ChatGPT abweicht oder kombiniert, dann weil wir es ihr vorgegeben haben. Die Idee kommt von uns. Aber immerhin kann sie so etwas tun und wenn wir lediglich einen Unschärfe-Parameter verstellen, haben wir ihr ja noch nicht gesagt, wie das Ergebnis aussehen soll. Ich könnte mir viele Vorschriften vorstellen, von stochastisch über permutationsbasiert bis zielannäherungsorientiert, die solche Rekombinationen selbstständig hervorbringen könnten.

Die Natur unserer Kreativität ist zwar bisher nicht vollends entschlüsselt worden, aber so viel ist klar: Auf einer sehr grundlegenden Ebene tut die KI etwas ähnliches wie wir. Sie speichert Muster in einem Netzwerk und gibt auf dieser Basis etwas aus, das dem Ausgangsmaterial ähnelt. Sie kann auch Muster kombinieren zu Ausgaben, die just in dieser Form niemals Teil des Ausgangsmaterial waren. Insofern kann sie sehr wohl etwas hervorbringen, dass sie so noch nie "gesehen" hat.

Da möchte ich Dir erneut widersprechen. Die derzeitigen KIs, und wir reden hier eigentlich ausschließlich über KNN, also künstliche neuronale Netze, approximieren mittels Training lückenhaft bekannte hochdimensionale Mannigfaltigkeiten, die, nach allen was mir bekannt ist, als konvex berandet angenommen werden. D.h. jedes denkbare Ergebnis im Lösungsraum ist in der konvexen Hülle einer nichtlinearen Einbettung enthalten.

Was heißt das nun? Ich vermute, dass es einem KNN physisch unmöglich ist, ein Ergebnis zu liefern, das sich wirklich außerhalb seiner Erfahrung befindet. Das ist für sich noch kein Showstopper, denn die Frage ist ja, ob das für uns so anders ist. Allerdings schaffen Menschen Innovationen durch vorsichtige Extrapolation (nicht nur Rekombination). Das wird ein KNN nicht tun, es sei denn, man gibt genau vor, in welchen Grenzen. Wenn ich das Netz nun mit einem entropischen Seed starte, also irgendwelchen Zufallsvektoren, wird es sich durch seine Konvexität immer auf einen Punkt innerhalb seines Erfahrungshorizontes einschwingen. Eine wirkliche Innovation wird nicht stattfinden.
Beim Menschen passiert das aber manchmal. Eine KI hätte nicht den Übergang vom Naturalismus zum Pointilismus oder zum Kubismus leisten können, weil sie nicht versteht, was sie tut. Sie interpoliert nur Punkte in gewaltigen Phasenräumen.

:)

Bearbeitet von Naut, 12 Juli 2023 - 20:03.

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#100 Uwe Post

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 07:58

Besser kann man nicht klarstellen, dass sich viele Menschen falsche Vorstellungen von den Fähigkeiten der aktuell verfügbaren Lösungen machen: Die meisten Menschen verstehen nämlich nicht, wie Chatbots usw. funktionieren, und verstehen deswegen auch nicht, wo ihre Grenzen sind. Und dass es ganz klar welche gibt.


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#101 kah299887

kah299887

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 08:52

Meiner Meinung nach liegt die Gefahr nicht in einer KI die irgendwann so übermächtig ist, dass Sie die Welt beherrscht oder wahlweise die Menschheit ausrottet. Wenn Sie wirklich intelligent wäre, könnte ich Ihr das noch nicht einmal übelnehmen. :closedeyes:

 

Das Problem ist doch eher das die Menschen dem Algorithmus vertrauen und laufen lassen, teilweise aus bequemlichkeit, aus monetären Gründen oder einfach weil ich der "Maschine" vertraue, z. B. weil diese auf einem Gebiet das mir fremd ist nach dem ersten Anschein die besseren Entscheidungen trifft.

 

Das gibt es ja schon seit einiger Zeit. Ein pouläres Beispiel ist die Kreditwürdigkeit. Menschen werden bewertet, nach Wohnort, Alter Geschlecht oder sonstigen Kriterien, die wenn überhaupt nur die Schufa oder Creditreform kennen aber nicht herausgeben. Weiteres Beispiel der Aktienhandel. Computer kaufen/verkaufen in Bruchteulen von Sekunden Wertpapieren und lösen damit den Crash aus. Beides Beispiele die schon passieren bzw passiert sind.Die Software macht das was ihr gesagt wird. Und sie führt dies dann konsequent aus. Schuld daran sind aber Menschen.

 

Diese Algorithmen sind noch weit davon entfernt intelligent zu sein, aber Sie werden immer besser. So dass es weniger auffällt.

 

Natürlich wird sich das durchsetzen, weil es billiger ist, als einen Menschen zu beauftragen. In unserem Bereich glaube ich nicht das in den nächsten Jahren KI´s wirklich in der Lage sind gute Geschichten bzw Romane zu schreiben. Was wahrscheinlcih schneller passieren wird, das KI´s z. B. die Titelbilder erstellen. Ich sage ein paar Stichworte oder gebe dem Computer den Roman zu lesen und er erstellt die Zeichnung, und zwar in Sekunden oder Minuten und nicht in Tagen, die ein Mensch brauchen würde.  Auch das passiert ja bereits.Finde ich das gut? Eher nein. Nur interressiert das Niemanden der das zu verantworten hat.



#102 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 09:04

Vielleicht gibt es irgendwann so ein Qualitätssiegel: Echtes menschgemachtes Cover!


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#103 Naut

Naut

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 11:18

Meiner Meinung nach liegt die Gefahr nicht in einer KI die irgendwann so übermächtig ist, dass Sie die Welt beherrscht oder wahlweise die Menschheit ausrottet. Wenn Sie wirklich intelligent wäre, könnte ich Ihr das noch nicht einmal übelnehmen. :closedeyes:

 

Das Problem ist doch eher das die Menschen dem Algorithmus vertrauen und laufen lassen, teilweise aus bequemlichkeit, aus monetären Gründen oder einfach weil ich der "Maschine" vertraue, z. B. weil diese auf einem Gebiet das mir fremd ist nach dem ersten Anschein die besseren Entscheidungen trifft.

 

Das gibt es ja schon seit einiger Zeit. Ein pouläres Beispiel ist die Kreditwürdigkeit. Menschen werden bewertet, nach Wohnort, Alter Geschlecht oder sonstigen Kriterien, die wenn überhaupt nur die Schufa oder Creditreform kennen aber nicht herausgeben. Weiteres Beispiel der Aktienhandel. Computer kaufen/verkaufen in Bruchteulen von Sekunden Wertpapieren und lösen damit den Crash aus. Beides Beispiele die schon passieren bzw passiert sind.Die Software macht das was ihr gesagt wird. Und sie führt dies dann konsequent aus. Schuld daran sind aber Menschen.

Ich weiß nicht, ob Ihr schon davon gehört habt, aber diese Problematik ist den beteiligten Forschenden und mittlerweile auch der EU sehr bewusst. Das Stichwort zu einer möglichen Lösung heißt "Explainable AI" (XAI) und es ist ein Unterpunkt des größeren Konzepts "Reliable AI".

 

Die Idee bei XAI ist, die eigentliche black box einer AI so zu ändern oder zu erweitern, dass die Ausgabe nachvollziehbar wird. Dies ist z.B. für Warnmeldungen oft notwendig, um Fehlalarme besser erkennen zu können.

Beispiel: Ein selbstfahrendes Auto reduziert plötzlich die Geschwindigkeit und meldet "Person an der Straße". Was hat es gesehen? Eine XAI könnte nun ein Bild zeigen, aus dem sofort deutlich wird, dass die Kamera ein Plakat am Straßenrand erfasst hat. (Ein sehr vereinfachtes Beispiel und nicht unbedingt praktikabel, aber so ähnlich funktionieren viele Verfahren im XAI-Bereich. Es geht hier erstmal ums Prinzip.)

Natürlich ist XAI keine magische Kugel, um alle Probleme zu erledigen. Eher ist es damit möglich, die wirklich schlimmen Konsequenzen abzumildern oder zu verhindern - wenn man denn möchte.


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#104 diffusSchall

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 11:57

Was wahrscheinlcih schneller passieren wird, das KI´s z. B. die Titelbilder erstellen. Ich sage ein paar Stichworte oder gebe dem Computer den Roman zu lesen und er erstellt die Zeichnung, und zwar in Sekunden oder Minuten und nicht in Tagen, die ein Mensch brauchen würde.  Auch das passiert ja bereits.Finde ich das gut? Eher nein.

 

Ich hake hier mal ein.
Buchcover sind ja, im Gegensatz zum Buchtext, sowas wie Gebrauchsgegenstände, in der Regel ohne hohen künstlerischen (wenn auch möglichst professionellen) Anspruch.

Sie erfüllen einen klar definierten Zweck: Verkaufsförderung. Oft genug haben sie ja nur bedingten Bezug zum Buchtext, sind repetitiv, austauschbar.

Warum hast du da Bauchschmerzen, wenn die Generierung solcher Gebrauchsgrafiken maschinell erfolgt?

 

Cheers - Frank


---

 

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#105 Naut

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 13:37

Ich hake hier mal ein.
Buchcover sind ja, im Gegensatz zum Buchtext, sowas wie Gebrauchsgegenstände, in der Regel ohne hohen künstlerischen (wenn auch möglichst professionellen) Anspruch.
Sie erfüllen einen klar definierten Zweck: Verkaufsförderung. Oft genug haben sie ja nur bedingten Bezug zum Buchtext, sind repetitiv, austauschbar.
Warum hast du da Bauchschmerzen, wenn die Generierung solcher Gebrauchsgrafiken maschinell erfolgt?
 
Cheers - Frank

Na ja, sie können so etwas wie Gebrauchsgegenstände sein, aber sie können auch Kunst sein - je nach Buch. Es wäre natürlich schön, wenn wir weiterhin beides haben könnten.
Das gleiche gilt ja auch für den Text selbst: Nachrichten auf Online-Portalen zweifelhaften Infogehalts werden schon jetzt von KIs generiert und nur noch durch Menschen redigiert. Diese Art von Anwendungen wird zunehmen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#106 Frank Lauenroth

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 14:14

Was darf Satire?

 

 https://www.uschtrin...en-mit-chatgpt/


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#107 diffusSchall

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 14:18

Na ja, sie können so etwas wie Gebrauchsgegenstände sein, aber sie können auch Kunst sein - je nach Buch. Es wäre natürlich schön, wenn wir weiterhin beides haben könnten.
Das gleiche gilt ja auch für den Text selbst: Nachrichten auf Online-Portalen zweifelhaften Infogehalts werden schon jetzt von KIs generiert und nur noch durch Menschen redigiert. Diese Art von Anwendungen wird zunehmen.


Ich rede jetzt nicht von Kunst- und Bildbänden, Verlags-Sondereditionen oder ambitionierten Selfpublishern, sondern von Standard
-Romancover. Da ist in der Regel völlig wurscht, wer der Grafiker ist und da ist der künstlerische Anspruch nicht relevant, nur die Güte der Ausführung. Das Artwork muss gefällig sein und den Vorgaben an einen Zielmarkt entsprechen. Das soll nicht der nächste Van Gogh werden, sondern im Buchhandel positiv auffallen.
Also das perfekte Zielgebiet für KI-Grafiken. Da würden mich die Vorbehalte interessieren.

Was darf Satire?
 
 https://www.uschtrin...en-mit-chatgpt/


Ich hab das Buch gerade durch.
Was meinst du mit Satire? Frau Uschtrin macht da einen unterhaltsamen, aber ernst gemeinten Feldversuch.

Bearbeitet von diffusSchall, 13 Juli 2023 - 14:19.

---

 

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#108 Frank Lauenroth

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 14:32

Ich hab das Buch gerade durch.
Was meinst du mit Satire? Frau Uschtrin macht da einen unterhaltsamen, aber ernst gemeinten Feldversuch.

 

Das Cover suggeriert ein 'Zurücklehnen und machen lassen'.

 

Letzten Endes kommt Frau Uschtrin (lt. Rezi W. Tischer ) aber selbst zu dem Fazit:

»Vieles beim Schreiben und Veröffentlichen ist Handwerk. ChatGPT kann dabei unterstützen, inspirieren und als Sparringspartner dienen.« 

»Schlecht schneidet ChatGPT ab, wenn es um die eigentliche Arbeit geht, das Schreiben des Buches selbst. Klischee reiht sich an Klischee, die Dialoge wirken oft hölzern.« 

 

Da kann - wie wir aus diesem Thread gelernt haben - jede/r, die/der sich inhaltlich damit auseinandersetzt, selbst darauf kommen.

An der eigentlichen schriftstellerischen Arbeit kommt man halt nicht vorbei.

 

Und somit scheint mir dieses Büchlein (164 Seiten für 16,90 €) auf dem Trittbrett der allgemeinen Diskussion nur zum Geld generieren mitzusurfen.

 

Aber hey, Du hast es gelesen. Vielleicht machst Du dazu einen Thread auf und berichtest über Deine Leseerfahrungen?


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#109 kah299887

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 14:41

Ich hake hier mal ein.
Buchcover sind ja, im Gegensatz zum Buchtext, sowas wie Gebrauchsgegenstände, in der Regel ohne hohen künstlerischen (wenn auch möglichst professionellen) Anspruch.

Sie erfüllen einen klar definierten Zweck: Verkaufsförderung. Oft genug haben sie ja nur bedingten Bezug zum Buchtext, sind repetitiv, austauschbar.

Warum hast du da Bauchschmerzen, wenn die Generierung solcher Gebrauchsgrafiken maschinell erfolgt?

 

Cheers - Frank

Bauchschmerzen wäre zuviel gesagt. Es gefällt mir nur nicht, weil dadurch menschliche Arbeitskraft ersetzt wird.Natürlich kann es auch von Vorteil sein, wenn ein kleiner Verlag, der es sich nicht leisten kann einen Grafiker zu bezahlen die Cover maschinell erstellen lässt. Es gibt wie bei allem Anderen auch hier Licht und Schatten.



#110 diffusSchall

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 14:48

Und somit scheint mir dieses Büchlein (164 Seiten für 16,90 €) auf dem Trittbrett der allgemeinen Diskussion nur zum Geld generieren mitzusurfen.

 

Aber hey, Du hast es gelesen. Vielleicht machst Du dazu einen Thread auf und berichtest über Deine Leseerfahrungen?

 

Die Annahme ist nachvollziehbar, aber der Schein trügt tatsächlich.

Das Büchlein zeigt sehr gut auf, was mit ChatGPT geht und was nicht, wenn es um das Schreiben von Texten, insbesondere Romanen geht.
Da hat es alleine schon unter der Prämisse "Kenne deinen Feind!" eine Daseinsberechtigung für Autoren.    ;)

 

Eine Buchbesprechung mache ich gerne, zumal ich darauf auch schon in einem anderen Forum angesprochen wurde.

Soviel als Kurzfazit zum Thema:

Wir Autoren sollten uns mit den Möglichkeiten der KI auseinandersetzen.

Sie kann uns unterstützen, z.B. als Sparingspartner beim Plotten, Austesten verschiedener Sprachcharakteristika beim Erarbeiten von Dialogen usw. usf.

Man muss nur aus dem Kopf bekommen, dass die KI eine Konkurrenz beim Texteschreiben ist.
Man muss selbst bestimmen und sie das machen lassen, was man selber braucht und haben will.

 

KI wird kommen, breitflächig. Das wird nicht aufzuhalten sein.
KI ist das Next-Big-Thing und wird ein integraler Bestandteil unseres künftigen Lebens sein.

Es ist nicht die dümmste Entscheidung sich mit ihr frühzeitig ernsthaft zu beschäftigen und ihren Nutzen für einen selbst zu suchen. 


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#111 diffusSchall

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 15:02

Bauchschmerzen wäre zuviel gesagt. Es gefällt mir nur nicht, weil dadurch menschliche Arbeitskraft ersetzt wird.

 

Das kann ich nachvollziehen, aber solche Wandel haben immer wieder stattgefunden und zu Situationen geführt, die man letztlich behalten möchte.

Die letzte große Umwälzung war die Einführung des Computers am Arbeitsplatz. Da gab es ähnliche Bedenken, wie du sie anführst.

Vermisst du so Berufsbilder wie den Büroschreiber?

 

Die digitale Revolution hat im Kreativbereich zu einer tiefgreifenden Liberalisierung geführt.

Plötzlich konnte jeder zu hause zum Grafiker werden oder PC-Musiker. Das hatte nicht nur gute Effekte, die Welt wurde von unzählbaren Machwerken niedrigen Kreativ- und Kunstanspruches bombardiert. Lieschen Klein konnte plötzlich jede Menge Content erzeugen. Toll. Nur hat davon das wenigste echten Bestand.

KI wird diesen Effekt ein Stück weit umkehren. In Zukunft werden wieder echte Kreativköpfe, wahre Künstler gefragt sein, weil nur diese Werke von Bestand schaffen können.

Kreativität und Kunst werden durch KI nicht sterben, sie werden an Relevanz gewinnen.

Und letztlich Künstler anspornen. Und das gilt auch und gerade für Geschichtenerzähler.


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#112 Jol Rosenberg

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 15:27

Ich befürchte ganz konkret, das Grafiker*innen, die sowieso schon keinen leichten Job haben, nun noch weniger Arbeitsmöglichkeiten haben.


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#113 Christian Hornstein

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 19:51

Allerdings schaffen Menschen Innovationen durch vorsichtige Extrapolation (nicht nur Rekombination).

 

Eine KI hätte nicht den Übergang vom Naturalismus zum Pointilismus oder zum Kubismus leisten können, weil sie nicht versteht, was sie tut. Sie interpoliert nur Punkte in gewaltigen Phasenräumen.

:)

Extrapolieren bedeutet ja, etwas fortzuführen unter Beibehaltung eines bekannten Musters. Das ist sicher eine andere Art von kreativer Leistung als die Rekombination. Wir Menschen können extrapolieren, weil unser Hirn von Natur aus so gebaut ist, dass es Erwartungen bildet.

Ein KNN, das mir Hundebilder ausgeben kann, wenn ich um die Darstellung eines Hundes bitte, zeigt mir welche graphische Erwartung es gebildet hat, wenn das Wort Hund angegeben wird. Die Ausgabe ist jedoch nie identisch mit einem Hundebild im Trainingsmaterial. Das KNN erschließt sich das geforderte Bild, es ruft es nicht einfach ab.

Der Funken Extrapolation ist hier so klein, dass er einem entgehen könnte. Wenn wir Menschen extrapolieren, wenden wir oft recht simple Heuristiken an, wie die SF der Vergangenheit gezeigt hat, z.B. übermäßige Verallgemeinerung, z.B. wenn wir annehmen, das Phänomen der Verbreitung einer Technik vom teuren Experimentalprodukt zum erschwinglichen Alltagsgegenstand vollziehe sich auch für die Kernspaltung (z.B. atombetriebene Autos). Unsere Erwartungen sind oft auf gelernten Kontingenzen aufgebaut und weniger auf der Anwendung von Wissen über komplexe Ketten von Ursachen und Folgen oder logischer Schlussfolgerungen. Sie ähneln deshalb oft dem, was ein KNN erzeugt, und tun sich aus den gleichen Gründen mit dem Vorhersehen disruptiver und nonlinearer Entwicklungen schwer.

So wie KNN Erwartungen darüber bilden können, wie Sätze ausgehend von einer bestimmten Wortkombination weitergehen könnten, so könnten sie auch mit künstlerischen Entwicklungen in der Malerei trainiert werden. Implizit bilden sie dann die Einflussfaktoren und Mechanismen ab, die hierbei aktiv sind. Gäben wir z.B. einen heutigen Stil in der Malerei als Input ein und wollten vom KNN eine Fortführung der Entwicklung bekommen, würde das Netzwerk diejenigen Merkmale, die in diesem Stil stecken, mit ähnlichen Merkmalen früherer Stile in Verbindung bringen. Wenn es früher ein identisches Bild nicht gegeben hat, wird das assoziierte Muster eine Chimäre sein aus Elementen früherer Bildmerkmale, die wiederum auf eine Chimäre der darauf folgenden Elemente von Bildern aus verschiedenen Epochen führen wird. Das Ergebnis wird möglicherweise neu sein.

Je komplexer KIs werden, desto mehr wird man die ursächlichen Einflussfaktoren ergänzen können. Einer der Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Malerei waren Eigenschaften unserer visuellen Wahrnehmung. Wenn eine KI eine entsprechend beschaffene Sensorik hätte und mit ihrer eigenen Wahrnehmung experimentieren könnte, kämen wir an der Stelle dem menschlichen Vorbild ebenfalls näher. Es gab natürlich noch ganz andere Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Malerei.

Auch wir erschaffen eigentlich nie etwas vollkommen neues. Disruptionen/Innovationen kommen nicht aus dem Nichts. Die Entwicklung dahin bleibt uns nur oft verborgen. Insofern nähert sich das, was KNN leisten, immer mehr dem, was wir leisten.



#114 Naut

Naut

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 20:01

Was Du schreibst ist nicht falsch, aber ich denke, dass Du die Möglichkeiten von KNN überschätzt. Wie gesagt, versucht ein KNN eine Mannigfaltigkeit zu approximieren. Eine Lösung, die nicht auf der Mannigfaltigkeit liegt, kann nie als Resultat vorkommen. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Das generierte Hundebild ist vielleicht nicht exakt im Trainingssatz enthalten, aber es liegt gatantiert im Konvexraum zwischen anderen Hundebildern in diesem Raum. Und ja, auch Menschen gehen meist so vor, aber nicht bei Innovationen. Wir sind hier einfach unterschiedlicher Meinung, aber ich kenne mich ein wenig mit der zugrundeliegenden Technik aus und sehe da einige Indizien.
Und noch etwas: Es gibt starke Anzeichen, dass KNN oft sehr, sehr nah an ihren Trainingsdaten bleiben. Dieses Phänomen nennt man auch übertrainieren. So gibt es z.B. Untersuchungen, die zeigen, dass ChatGPT teils wörtlich aus Harry Potter zitiert hat.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#115 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 20:41

Was Du schreibst ist nicht falsch, aber ich denke, dass Du die Möglichkeiten von KNN überschätzt. Wie gesagt, versucht ein KNN eine Mannigfaltigkeit zu approximieren. Eine Lösung, die nicht auf der Mannigfaltigkeit liegt, kann nie als Resultat vorkommen. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Das generierte Hundebild ist vielleicht nicht exakt im Trainingssatz enthalten, aber es liegt gatantiert im Konvexraum zwischen anderen Hundebildern in diesem Raum. Und ja, auch Menschen gehen meist so vor, aber nicht bei Innovationen. Wir sind hier einfach unterschiedlicher Meinung, aber ich kenne mich ein wenig mit der zugrundeliegenden Technik aus und sehe da einige Indizien.
Und noch etwas: Es gibt starke Anzeichen, dass KNN oft sehr, sehr nah an ihren Trainingsdaten bleiben. Dieses Phänomen nennt man auch übertrainieren. So gibt es z.B. Untersuchungen, die zeigen, dass ChatGPT teils wörtlich aus Harry Potter zitiert hat.

Also ich denke ja nicht, dass aktuelle KNN das leisten, was wir imstande sind zu leisten. Ich denke auch nicht, dass sie so funktionieren wie wir. Ich meine nur, dass es da teilweise Parallelen gibt zwischen der Art, wie KNN zu einem Ergebnis kommen und wie wir es manchmal tun. Es ist auch kein Wunder, da KNN Prinzipien der Funktionsweise der Schichten unseres Kortexes nachahmen. Ich sehe da ein Potential dieser Technik, und zwar in dem Sinne, dass wenn dieser Ansatz weiterentwickelt wird, ich nicht ausschließen würde, dass es zu ähnlichen kreativen Leistungen kommen könnte wie wir sie hervorbringen.

 

Ich verstehe Dein Argument und es stimmt wohl, dass wir beide die Art, wie eine Innovation entsteht, unterschiedlich einschätzen. Ich betrachte es aus psychologischer Sicht und sehe den Prozess, wie z.B. bei der Entwicklung der Glühbirne. Wenn ich den Prozess auf einzelne Schritte herunterbreche, komme ich irgendwann auf ziemlich elementare schöpferische Einheiten, die zum Teil auch ein einfaches Assoziationsnetzwerk leisten könnte, z.B. vom einen zum anderen Leuchtmaterial zu gelangen, weil es länger brennen kann. So ein Prozess ist weit jenseits der Möglichkeiten aktueller KNN, die immer noch relativ einfache Mustererkennungsmaschinen sind. Wenn ich vom Potential spreche, meine ich die Umsetzung einfacher Assoziationsprinzipien in einer Maschine und was man durch Weiterentwicklung daraus machen könnte. Das ist aber dann SF.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 13 Juli 2023 - 20:54.


#116 Christian Hornstein

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 20:52

Die Idee bei XAI ist, die eigentliche black box einer AI so zu ändern oder zu erweitern, dass die Ausgabe nachvollziehbar wird.

Das ist ja witzig, dass Du das erwähnst. In einer SF-Geschichte von mir, die neulich veröffentlicht wurde, spielt dieser Ansatz eine Rolle, allerdings mit anderer Funktion als die von Dir beschriebene. In der Story versuchen Entwickler eine bestimmte Funktionalität in hochentwickelten KIs zu realisieren, doch die entstehenden KNN scheinen diese Leistung nicht realisieren zu können. Man will dann nachhelfen, indem man mit einem fortgeschrittenen XAI-Verfahren die Funktionsweise besonders guter KNN heraus analysiert und in Algorithmen übersetzt. Man versucht diese Algorithmen dann zu optimieren und die KNN damit zu ergänzen, um sie dem gewünschten Ergebnis näher zu bringen, was natürlich Murks ist. Das ist aber nur ein Randaspekt. In der Geschichte geht es im Wesentlichen um etwas ganz anderes.



#117 Christian Hornstein

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Geschrieben 13 Juli 2023 - 21:07

Buchcover sind ja, im Gegensatz zum Buchtext, sowas wie Gebrauchsgegenstände, in der Regel ohne hohen künstlerischen (wenn auch möglichst professionellen) Anspruch.

Ich denke, wenn die Person, die den Roman geschrieben hat, der von einem 08/15-Cover umhüllt wird, das Gefühl hat, dass es gut so ist, dann soll es so sein. Falls dieser Mensch aber versucht haben sollte, mit seinem Text etwas besonderes zu schaffen, und dies auch vom Cover gespiegelt sehen möchte, wäre es doch schade. Ich persönlich finde Werke dann besonders reizvoll, wenn sie letzteres versuchen. Deshalb fühle ich mich von 08/15-Covern auch nicht gut angesprochen. Falls dies die Qualität sein sollte, die wir auf Dauer von KIs zu erwarten haben, wäre ich wohl keiner ihrer Kunden.



#118 diffusSchall

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Geschrieben 14 Juli 2023 - 08:50

Ich denke, wenn die Person, die den Roman geschrieben hat, der von einem 08/15-Cover umhüllt wird, das Gefühl hat, dass es gut so ist, dann soll es so sein. Falls dieser Mensch aber versucht haben sollte, mit seinem Text etwas besonderes zu schaffen, und dies auch vom Cover gespiegelt sehen möchte, wäre es doch schade.

 

Was glaubst du, wie oft diese Konstellation in der Praxis überhaupt funktioniert?

Die Argumentation ist insofern schwierig, dass du als Verlagsautor sowieso nur bedingt oder gar keinen Einfluss auf das Cover hast. Und Verlags-VÖs bilden nun einmal das überwiegende Gros der angebotenen Bücher.
Als Selfpublisher kannst du den Anspruch in der Form natürlich so ansetzen. Aber den haben in dieser kleinen Nische viele einfach nicht, nach meiner Erfahrung.
Oder die Qualitätskontrolle ist so mangelhaft, dass wir ganz weit weg von künstlerischen Handwerk sind. Zudem wiegt hier das Budget-Argument schwer.
Du siehst, der betroffene Markt ist eh deutlich kleiner, als man erst meinen könnte.
 
Nichtsdestotrotz werden Jobs und Aufträge wegfallen. Das ist unstrittig.
Die Frage ist, ob das eine Folge des Fortschritts ist, also etwas, das immer wieder passieren wird, weil technisch-evolutionär bedingt.
Oder ob die KI-Technologie ein Irrweg ist, dem man entgegenwirken muss.
 
Ich denke, dass Letzteres nicht der Fall ist und dass der Fortschritt uns letztlich vor vollendete Tatsachen stellen wird.
Konsequent wäre daher, die neue Technologie anzunehmen und für die eigene Tätigkeit zu adaptieren. So rasch und umfassen, wie möglich.
Das schließt auch die Arbeit als Autor mit der KI ein. Und damit meine ich nicht das generische Erstellen von Texten, sondern die Unterstützung bei der Projektentwicklung durch die KI, z.B. bei der Plotentwicklung, Recherche, Charakterformung usw.
 
Cheers - Frank

Bearbeitet von diffusSchall, 14 Juli 2023 - 08:53.

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"All I know is, if you want it all my dear... go out and get it." - Coheed and Cambria

  • (Buch) gerade am lesen:Perry Rhodan 3232
  • (Buch) als nächstes geplant:Reinhard Kriese - EDEN CITY, die Stadt des Vergessens
  • • (Buch) Neuerwerbung: Reinhard Kriese - EDEN CITY, die Stadt des Vergessens

#119 kah299887

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    Illuminaut

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Geschrieben 14 Juli 2023 - 10:40

 

Oder ob die KI-Technologie ein Irrweg ist, dem man entgegenwirken muss.

Das ist völlig unerheblich. Man kann entgegenwirken soviel man will, es wird passieren. Wir müssen einfach lernen damit zu leben, und das Beste araus zu machen. Da stimme ich zu. Im Moment würde es bedeuten, wenn z: B. die KI für die Plotentwicklung zuständig wäre, den immer gleichen Plot aufzuwärmen und umzurühren. Wirklich neue Ideen kommen dabae nicht heraus. Einfach deswegen, weil das was uns als KI von den Marketing Abteilungen verkauft wird, keine KI ist sondern Algorithmen und Musterverarbeitung.



#120 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 14 Juli 2023 - 10:53

Das ist völlig unerheblich. Man kann entgegenwirken soviel man will, es wird passieren. Wir müssen einfach lernen damit zu leben, und das Beste araus zu machen. Da stimme ich zu. Im Moment würde es bedeuten, wenn z: B. die KI für die Plotentwicklung zuständig wäre, den immer gleichen Plot aufzuwärmen und umzurühren. Wirklich neue Ideen kommen dabae nicht heraus. Einfach deswegen, weil das was uns als KI von den Marketing Abteilungen verkauft wird, keine KI ist sondern Algorithmen und Musterverarbeitung.

Ganz so zynisch brauchst Du das nicht zu sehen. Sicher, wenn es um Kapitalgeber geht, klingt "AI" besser, aber das liegt auch daran, dass ANN (artificial neural networks) trditionell als Bestandteil des Forschungsbereichs gesehen wird, der nun mal "AI" heißt. Das ist schon seit den 1960ern so und wird sich bestimmt nicht so schnell ändern.

 

Dass da noch viele andere Techniken (Ameisenalgorithmen, Simulated Annealing, Zelluläre Automaten, Evolutionäre/Genetische Algorithmen, Ontologien) mit dabei sind, die gerade etwas weniger beachtet werden - geschenkt.

 

Und: KNN sind keine Algorithmen, zumindest nicht, wenn sie einmal laufen. Das Training läuft über Algorithmen, die tatsächliche Anwendung später sind nur noch nichtlineare Abbildungen (okay, um die zu berechnen braucht man auch eine Algorithmus, aber der macht nicht viel außer sehr schnell Sigmoide auszuwerten und zu multiplizieren. :) )


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