Ab dem 4. September lesen wir hier
Silvia Moreno-Garcia mit Die Tochter des Doktor Moreau
Ich wünsche uns allen viel Spaß und eine angeregte Diskussion!
Geschrieben 27 Juli 2023 - 21:05
Ab dem 4. September lesen wir hier
Silvia Moreno-Garcia mit Die Tochter des Doktor Moreau
Ich wünsche uns allen viel Spaß und eine angeregte Diskussion!
Geschrieben 04 September 2023 - 05:59
Nach ich ein paar Stunden gelesen bzw. gehört habe, stelle ich mal die ketzerische Frage:
Ginge es einfach nur irgendeinen Arzt auf einer einsamen Insel, der Experimente macht - hätte das Buch dann diesen Erfolg?
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 04 September 2023 - 13:54
Das Original von Wells „Die Insel des Dr. Moreau“ kenne ich. Das ist vermutlich allen bekannt.
Ebenso das Pastiche aus dem Roman „The Strange Case of the Alchemist’s Daughter” von Theodora Goss.
Die verwaiste Mary Jekyll versucht mehr über die mysteriöse Vergangenheit ihres verstorbenen Vaters herauszufinden. Ein Hinweis führt sie auf die Spur von Edward Hyde, dem ehemaligen Freund und Mörder ihres Vaters. Dabei lernt sie Hydes Tochter Diana kennen und freundet sich mit einer Reihe monströser Frauen an, die allesamt durch entsetzliche Experimente erschaffen wurden: Beatrice Rappaccini, Catherin Moreau (die Puma-Frau), und Justine Frankenstein.
Mit dem ersten Teil bin ich durch. Die Protagonisten und das Umfeld sind vorgestellt. Und das erste „Missgeschick“ ist passiert.
Geschrieben 04 September 2023 - 14:15
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 04 September 2023 - 15:09
Ich habe das Hörbuch und bin unsicher, in welchem Kapitel ich bin, ein Missgeschick ist aber definitiv passiert, Stichwort Hand
Bein
Geschrieben 04 September 2023 - 15:37
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 05 September 2023 - 08:36
Nun gut, ich denke, die Stelle mit dem Bein war weiter am Anfang (als Carlotta noch ein Kind war?). Entschuldigt übrigens, wenn ich Namen falsch schreibe, ich habe das Hörbuch.
Außerdem habe ich nur noch drei Stunden und bin somit vermutlich weiter fortgeschritten. Ich bin mit dem Twist drei Stunden vor Ende auch hochzufrieden. Mit einigen anderen Dingen nicht so.
Also:
Plot: Ja, das taugt was. Ich mag die Science in der Fiction hier, alles um die Hybriden finde ich gut durchdacht und dargestellt, es schwingt als Thema auch Anti-Speziesismus mit, was naheliegend ist, aber auch gut umgesetzt. Der Rest mit dem Geld, den Konflikten um Montgomery usw., das mag ich auch.
Was ich ziemlich nervig finde, ist die Darstellung von Carlotta als junge Frau. Ja, 1877 und so, I KNOW, aber wir haben 2023 und will ich da wirklich ständig lesen, dass die Frau errötet? Können Menschen überhaupt derart am laufenden Band erröten? Ich bin nur nach dem Joggen rot. Vieles an der Darstellung der Frau ist sowas von nicht empowernd. Klar, von einer Frau geschrieben und spielt in einer anderen Zeit, mir ist schon klar, dass die Frauen damals nicht so viel durften und weniger Rechte hatten und anders aufgezogen wurden, aber ich finde Carlotte doch sehr ... na ja, sehr klischeemäßig dargestellt. Hinsichtlich dem, was später offenbart wird, kann ich damit leben, aber lesen tu ich es nicht gern.
Stil: Der Stil ist sehr mainstreamig. Ich hatte schon die ganze Zeit den Verdacht, dass die Autorin wenig eigenes einbringt, aber bei den Sexszenen wirkt es schon sehr copy & paste. Das senkt den ganzen Roman dann locker mal ein paar Stufen runter.
Figuren: Na ja, na ja. So ganz nah ran komme ich nicht. Am besten dargestellt finde ich dann doch Montgomery, auch wenn ich da immer noch zu bejammern habe.
Insgesamt vom Plot her und von den Ideen ein lesenswertes Buch, strukturell auch gut gemacht, in vielen Details der Umsetzung hat es viel Luft nach oben.
Aber wie gesagt, drei Hörstunden habe ich ja noch.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 05 September 2023 - 09:21
Hallo Yvonne,
Was ich ziemlich nervig finde, ist die Darstellung von Carlotta als junge Frau. Ja, 1877 und so, I KNOW, aber wir haben 2023 und will ich da wirklich ständig lesen, dass die Frau errötet? Können Menschen überhaupt derart am laufenden Band erröten? Ich bin nur nach dem Joggen rot. Vieles an der Darstellung der Frau ist sowas von nicht empowernd. Klar, von einer Frau geschrieben und spielt in einer anderen Zeit, mir ist schon klar, dass die Frauen damals nicht so viel durften und weniger Rechte hatten und anders aufgezogen wurden, aber ich finde Carlotte doch sehr ... na ja, sehr klischeemäßig dargestellt. Hinsichtlich dem, was später offenbart wird, kann ich damit leben, aber lesen tu ich es nicht gern.
es ist die Scham, die auch erröten lässt. Und daher: Andere Zeiten, anderes Schamgefühl ;-)
Schaue mal bei Kleist rein, da wird ganz viel errötet (es gibt in der Germanistik Arbeiten zum Thema "Das Erröten bei Kleist"). Und das ist dann letztlich richtig gutes "show, don't tell", weil eben das Erröten zeigt, dass da hoppla, etwas schambesetzt oder sonstwas ist. Natürlich liest sich das aus heutiger Sicht sonderbar. Und vielleicht liest sich für dich deshalb Carlotta als klischeehaft. Aber es ist eben dann doch nicht Klischee, es ist damalige Wirklichkeit. Okay, vielleicht wird das in dem Roman auch nur so intensiv genutzt - also z.B. das Erröten -, weil es in den Köpfen der Leser*innen kopfschüttelnd rückwärts blicken lässt. Da wird das Klischee ausgenutzt, um damalige Wirklichkeit begreifbarer zu machen. Hätte ich auch so gemacht :-)
Und, hach, wenn Carlotta später weiniger erröten sollte, dann haben wir eine Wandlung in der Figur sichtbar gemacht bekommen. Wärte doch toll, oder?
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 05 September 2023 - 09:31
Liest du den Roman gerade auch?
Nee nee, das ist schon mehr als bei Kleist und mir ist natürlich klar, dass es 1877 spielt usw., aber Carlotta lebt mega abgeschieden und gar nicht in der Kultur drin, in der man ständig errötet und mir geht das tatsächlich sehr auf die Nerven.
However, und dann passen aber die Sexszenen später nicht. Das ist bei Kleist auch anders!
edit ... und wenn etwas zigmal wiederholt wird, ist es auch kein gutes Show don't tell mehr ... in my humble opinion
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 05 September 2023 - 10:06
Nun gut, ich denke, die Stelle mit dem Bein war weiter am Anfang (als Carlotta noch ein Kind war?). Entschuldigt übrigens, wenn ich Namen falsch schreibe, ich habe das Hörbuch.
Geschrieben 05 September 2023 - 10:19
Ja, an die Stelle erinnere ich mich
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 05 September 2023 - 10:45
Hallo Yvonne,
Liest du den Roman gerade auch?
Nee nee, das ist schon mehr als bei Kleist und mir ist natürlich klar, dass es 1877 spielt usw., aber Carlotta lebt mega abgeschieden und gar nicht in der Kultur drin, in der man ständig errötet und mir geht das tatsächlich sehr auf die Nerven.
However, und dann passen aber die Sexszenen später nicht. Das ist bei Kleist auch anders!
edit ... und wenn etwas zigmal wiederholt wird, ist es auch kein gutes Show don't tell mehr ... in my humble opinion
ich lese den Roman nicht (und werde ich auch später nicht lesen). Die Leseprobe hat mir deutlich genug gezeigt, dass der Roman nix für mich ist. Der Stil ist mir viel zu mainstreamig. Daher kann ich auch nichts zu der von dir wahrgenommenen Kluft zwischen Erröten und Sexszenen sagen, möchte jedoch zu bedenken geben, dass man auch in Zeiten heftigsten Errötens heftigen Sex hat. In Momenten körperlicher Erregung setzt das Schamgefühl ja nun bekanntermaßen oftmals völlig aus. Da war Fontane übrigens viel dezenter. Was für ein wildes Mädchen Effi Briest war, verdeutlicht er nicht anhand wilder Sexszenen, aber er ließ sie wild schaukeln. Ui, befreit von allen Schranken hinauf in Richtung Himmel ... Wild, so wild! Dass Effi als Frau dann schließlich in der Ehe nicht glücklich sein kann, ist so gleich zu Beginn sichtbar gemacht worden. Heute ist man da angesichts der Erwartungen des Lesepublikums deutlicher (bzw. muss man deutlich sein, sonst wird das als langweilig wahrgenommen), da wackelt das Fußend des Bettes gewaltig, es wird geschwitzt und gekeucht. Aber anders ist das trotzdem nicht: Nach außen Konvention, aber innen, da brodelt ein Vulkan.
Ob es sich bei dem Erröten um zigmales Wiederholen handelt, weiß ich nicht. Hätte ich es eingesetzt, hätte ich es genutzt, um zu zeigen wo bzw. wobei Carlotta Scham empfindet (Blicke, Berührungen, Worte in verschiedenen Abstufungen ...), um dann eben peu a peu das Erröten verschwinden zu lassen und damit die Entwicklung der Person sichtbar werden zu lassen. Hat die Autorin das nicht gemacht, tja, dann ist das natürlich kein gutes Show don't tell.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 05 September 2023 - 10:56
Gut, da muss ich dann mit jenen diskutieren, die mitlesen, bisher steht mein Wort alleine im Raum (als Carlotta noch ein Kind war, ist das ja kein Thema).
Bei den Sexszenen bemängele ich auch nicht Carlottas fehlende Scham, eher die mainstreamigen Szenen (wie gesagt, copy und paste). Und ja, VIEL zu mainstreamig. Hattest du mir nicht letztens den neuen Irving empfohlen, der letzte Sessellift? Der war wesentlich lesenswerter. Nur hier gibt's natürlich mehr SF, der phantastische Anteil bei Irving war eher gering.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 05 September 2023 - 18:12
Ich habe 190 Seiten gelesen und bin sehr gelangweilt.
Hybride als Hintergrundrauschen, ein stets besoffener Majordomo, eine farblose Tochter, Moreau bleibt ziemlich konturlos ... Die Handlung reißt auch nicht vom Hocker ...
Bearbeitet von Susanne11, 05 September 2023 - 18:16.
Geschrieben 05 September 2023 - 19:21
Ich weiß nicht genau wo ich bin, aber da kommt noch was ... ansonsten ja, es gab auch viel, was mich wenig begeistert hat
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 06 September 2023 - 09:41
Ich lese ja hier im Forum mit, nicht jedoch den Roman. Die Leseprobe ist so gar nicht meins.
Zum Sex: ich finde die detaillierte Darstellung meist unnötig, kommt es doch in den seltensten Fällen darauf an, wie es gehandhabt wird, sondern nur, dass es überhaupt dazu kam. Und mit wem.
Ausnahme 50 Shades ... das wäre dann ein sehr dünnes Buch geworden.
† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen : 'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.
Geschrieben 06 September 2023 - 10:00
Mich interessieren schon ausführliche Darstellungen nicht besonders, aber ausführlich UND unkreativ / in denselben Worten wie woanders auch ist nun wirklich total unnötig.
Ganz gut war aber eine spätere Szene, in der es nicht zum Sex kam, die war besser beschrieben.
Egal, ich habe auch nur noch zwei Stunden und gehe gleich joggen, vermutlich werde ich diese Woche noch fertig, vielleicht morgen schon.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 06 September 2023 - 11:16
... nach dem Joggen muss ich Susanne11 mehr und mehr zustimmen, ja, der Roman ist größtenteils langweilig. Unverständlich, warum er auf Platz 3 gelandet war bei diesem einen Preis - den schlage ich nachher nochmal nach.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 07 September 2023 - 05:49
Noch vierzig Minuten ... da freue ich mich auf den Peterson, die Orgels oder den Post, die ich plane, danach zu hören.
Ich wollte ja den Preis nachschlagen, wo der Roman seltsamerweise so weit oben gelandet ist:
Es waren die Dragon Awards.
Da war auf Platz 1 The Spare Man von Kowal (das hat mir gefallen!)
Platz 2 Translation State von Ann Leckie (nicht gelesen)
Platz 3 The Daughter of Doctor Moreau (dieses Buch)
Hm, seltsam, auch die restlichen Plätze klingen gar nicht übel, wie hat sich dieser Roman nur da drauf gemogelt? Ich habe oft den Eindruck, die Leute mögen Homages zum Canon, das Buch von Kingfisher, das die Erzählung "Der Untergang des Hauses Usher" von Poe neu erzählt, hat ja auch viele Preise gewonnen. Das Kingfisher Buch ist aber massiv gut erzählt, auch wenn ich nicht finde, dass derart viele Preise hätten sein müssen, wenn ich mir überlege, wie viel anderer genialer Kram in den USA und co. so erscheint. Aber immerhin kann ich das nachvollziehen, hier denke ich nur:
Ich ziehe mein Fazit, wenn ich durch bin (vermutlich heute irgendwann), aber ich bereue das Buch etwas. Zum Glück habe ich es nur gehört und es hat keine wertvolle Lesezeit geklaut.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 07 September 2023 - 07:26
Ich habe oft den Eindruck, die Leute mögen Homages zum Canon, das Buch von Kingfisher, das die Erzählung "Der Untergang des Hauses Usher" von Poe neu erzählt, hat ja auch viele Preise gewonnen. Das Kingfisher Buch ist aber massiv gut erzählt, auch wenn ich nicht finde, dass derart viele Preise hätten sein müssen, wenn ich mir überlege, wie viel anderer genialer Kram in den USA und co. so erscheint.
Vermutlich ist es die Lust am Bekannten, am Etablierten.
Der Titel schürt diese Lust.
Und mit ein bisschen Sex und Viechern (Hybriden) bedient es auch noch andere Interessen.
Also eigentlich ein guter Mix, um sich zu verkaufen. Immerhin.
† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen : 'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.
Geschrieben 07 September 2023 - 07:48
Gerade die Sexszenen sind übelst öde
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 07 September 2023 - 08:20
Gerade die Sexszenen sind übelst öde
Doch das wissen die LeserInnen erst nach dem Kauf. Und so rollt der Rubel und das Buch erklimmt Stufe um Stufe der Bestsellerlisten.
Bearbeitet von Frank Lauenroth, 07 September 2023 - 08:21.
† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen : 'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.
Geschrieben 07 September 2023 - 08:26
Ja, aber bei den Preisen (Awards) denke ich, die haben das Buch schon gelesen. Vielleicht liegt es auch an mir? Aber Susanne findet es ja auch langweilig. Mal sehen, was Chris und Michael sagen werden.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 07 September 2023 - 09:24
Ja, aber bei den Preisen (Awards) denke ich, die haben das Buch schon gelesen. Vielleicht liegt es auch an mir? Aber Susanne findet es ja auch langweilig. Mal sehen, was Chris und Michael sagen werden.
Ich bin auch sehr gespannt, was unsere beiden Mitleser zu sagen haben.
Jedenfalls kämpfe ich mich weiter tapfer durch die Geschichte.
Gerade habe ich "Die Meister der Dschinn" bei Audible runtergeladen. Und von "Babel" habe ich noch 2,5 Stunden zu hören. - Zur Abwechslung zwischendurch.
Geschrieben 07 September 2023 - 09:26
Babel hat mir größtenteils gefallen
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 07 September 2023 - 12:44
Babel hat mir größtenteils gefallen
Mir gefällt BABEL sehr. Hat zwar einige Längen, aber die inneren und äußeren Konflikte der Protagonisten sind sehr überzeugend dargestellt.
Da hat dieses Buch entscheidende Mängel. Die Charaktere wirken stereotyp und unlebendig. Wie schon erwähnt - Klischee-Fundbuch.
Geschrieben 07 September 2023 - 22:22
Geschrieben 08 September 2023 - 05:14
Dr. Moreau kriegt am Ende noch etwas mehr Gesicht, aber insgesamt bleibt es dünn. Es wäre unfair, es mit dem Original zu vergleichen, das extrem kurz ist und Moreau hat da auch nicht so viel Bühnenzeit (hier ja im Vergleich zu Montgomery, Carlotta, Lupe und so auch nicht). Das Original klebt halt sehr an der Idee (im Nachwort wird ein wenig dazu gesagt). Man denkt im Original ständig, er würde Menschen durch Vivisektion etwas Tierisches geben und der Twist ist dann, dass es umgekehrt ist. Am besten fand ich die Stelle, als einer der Hybriden immer sagt "Sind wir nicht Menschen?". Ich denke, Boyle hat sich dazu auch zu einer ziemlich starken Kurzgeschichte inspirieren lassen.
Ich bin jetzt mit dem Buch durch. Der Schluss ist nett. Die Kampfszene hat immerhin eine starke Idee (das ist mehr, als die meisten anderen Kampfszenen haben), sonst ist es eher mainstream, wie das ganze Buch.
Ich teile Chris' Interpretation und das ist vermutlich auch der Grund für das gute Abschneiden bei den Dragon Awards. Ich denke trotzdem, da wäre mehr gegangen, 1877 und Anlehnung nach viktorianischen Schauer hin oder her. Ich hatte auch Frankenstein gelesen und da habe ich mich nicht gelangweilt (vielleicht ganz am Anfang, bevor Frankenstein auf das Schiff kommt).
Montgomery fand ich als Charakter am besten, Carlota wurde für mich erst erträglich, als ihr Geheimnis offenbar wurde. Aber selbst da ... mir fehlte da noch ein wenig, wie sie damit umgehen würde, das hatte doch immerhin einige sehr praktische Implikationen, die mich sehr beschäftigt hätten.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 08 September 2023 - 07:30
Die historische Sichtweise ist für den Roman passend. In der Buchhandlung fand ich das Buch auch in der Abteilung für historische Romane – nachdem ich in der Fantasy-Abteilung nicht fündig wurde.
Als sexuell selbstbestimmt würde ich Carlotta nicht sehen. Sie beschreibt einen Riss in sich. Und bei der erstbesten Gelegenheit folgt sie ihrer instinkthaften Natur – weil sie nicht anders kann, sie hat keine Kontrolle darüber. Ihre Folgsamkeit, die sich aus den sehr eingeschränkten Erfahrungen auf der Hacienda ergibt, ist eine Fassade. Ihre bernsteinfarbenen Augen, die schon früh erwähnt werden, offenbaren ihre wahre Abstammung.
Da alle Hybriden von Moreaus Behandlung abhängig sind, ist ihr Scheitern klar. Ohne den Doktor können sie nicht weiter existieren. Die Vorstellung sich zu den Maya durchzuschlagen eine Illusion.
Noch 150 Seiten, dann habe ich es geschafft.
Geschrieben 08 September 2023 - 07:53
Da alle Hybriden von Moreaus Behandlung abhängig sind, ist ihr Scheitern klar. Ohne den Doktor können sie nicht weiter existieren. Die Vorstellung sich zu den Maya durchzuschlagen eine Illusion.
Podcast: Literatunnat
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