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Wer schreibt, der...bleibt?


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84 Antworten in diesem Thema

#31 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 06 August 2023 - 08:49

Ich finde die Frage, ob man so etwas wie Süsskinds Parfum rein aus Fleiß und Übung erschaffen kann, total interessant

Podcast: Literatunnat

  • (Buch) gerade am lesen:meistens viele
  • • (Film) gerade gesehen: The Whale, Everything everywhere at once, Zurück in die Zukunft III

#32 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 August 2023 - 08:54

Ich finde die Frage, ob man so etwas wie Süsskinds Parfum rein aus Fleiß und Übung erschaffen kann, total interessant

Nun, nicht mal Herr Süskind hat bisher ein zweites vergleichbares Buch vorgelegt.

 

Die Frage hilft einem auch nicht weiter, man kann nur schreiben und das Beste hoffen.



#33 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 06 August 2023 - 09:01

Finde ich auch, ähnlich wie Name der Rose bei Eco, da fand ich auch kein anderes wieder ähnlich gut

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#34 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

    Giganaut

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Geschrieben 06 August 2023 - 09:11

Das Problem mit solchen Beispielen ist halt, dass sie  leicht entmutigen können.

 

Man soll ja beim Schreiben ruhig hoch zielen, man darf halt nur nicht verzweifeln und alles für Mist halten, wenn es dann doch kein Parfum ist.



#35 Naut

Naut

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Geschrieben 06 August 2023 - 09:51

Und nicht vergessen, dass Süskind und Eco oder auch Arno Schmidt oder Tolkien an den Dingern teils Jahre, Jahrzehnte gearbeitet haben. Wer so etwas "auch will", muss bereit sein, evtl. ebenso viel zu investieren (und zu opfern).
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#36 Christian Hornstein

Christian Hornstein

    Giganaut

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Geschrieben 06 August 2023 - 10:13

Es ist schade, dass die anderen, die gern auch kritisches Feedback hätten, auch darunter leiden, weil viele Herausgebenden und Rezensierende sich nicht mehr kritisch äußern wollen

 

Genau, das ist schade :(, aber verständlich. Es kommt auf jeden Fall öfter vor, dass jemand empfindlich reagiert, selbst bei wohlwollender und fundierter Kritik. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass wenn ich mich auf handfeste, intersubjektiv nachvollziehbare Merkmale beziehe und auch die positiven Aspekte erwähne, die Sache erleichtert wird. Allerdings halte ich es für zu aufwendig bei Ausschreibungen oder Bewerbungen bei Verlagen oder Agenturen jedesmal differenzierte Rückmeldungen zu geben. Das ist zeitlich einfach oft nicht umsetzbar.
 



#37 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 06 August 2023 - 10:19

Das Problem mit solchen Beispielen ist halt, dass sie  leicht entmutigen können.

 

Man soll ja beim Schreiben ruhig hoch zielen, man darf halt nur nicht verzweifeln und alles für Mist halten, wenn es dann doch kein Parfum ist.

 
Ich empfinde Texte, die mich begeistern, eher als Inspiration. Ich glaube, hier, wie auch bei anderen Aktivitäten, sollte der Weg das Ziel sein, denn ob ein bestimmtes Ziel wirklich erreicht wird, hängt von so vielen Dingen ab, die wir nicht kontrollieren können, dass, würden wir hauptsächlich auf große Ziele fokussieren, Frustration fast schon programmiert wäre.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 06 August 2023 - 10:20.


#38 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 06 August 2023 - 10:25

Ich finde die Frage, ob man so etwas wie Süsskinds Parfum rein aus Fleiß und Übung erschaffen kann, total interessant

 
Wie schon von Naut gesagt wurde, ist es auch eine Sache des Aufwandes, der betrieben wird, und der wird für manche Menschen so groß sein, dass sie ein solches Werk eben nicht schreiben werden. Schließlich gibt es ja auch noch andere schöne Sachen im Leben, die man tun kann. :)



#39 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 06 August 2023 - 10:56

Noch als Nachtrag zu Fermentarius' Ergänzung: Ich bin kein Anhänger der "Tabula Rasa"-Idee: Es sind nicht alle Menschen von Geburt an mit gleichen Startvoraussetzungen geboren, da gibt es durchaus Unterschiede (und es gibt ja Phänomene wie Legasthenie, die das im Extrem zeigen). Aber ich denke, dass deren Einfluss auf Fertigkeiten wie Schreiben, Mathe (nicht Rechnen! Ich bin Mathematiker, kann aber kaum rechnen) und Musizieren besonders in Deutschland krass überschätzt wird.

Ich glaube, dass mein schriftstellerisches Niveau von nahezu jeder und jedem erreicht werden könnte. Oder, um es ein wenig höher zu hängen, sagen wir mal das von Susanne Mischke (völlig beliebiges Beispiel, soll jetzt kein Bashing sein).

 
Ich stimme Dir in Bezug auf die traditionelle Einschätzung in Deutschland zu. In der Literatur-Szene nehme ich die Diskussion seit Jahren als polarisiert wahr, wie auch in anderen Bereichen oft polarisierend diskutiert wird. Manche betonen den Trainingseffekt, andere die Begabung. Es spielt aber beides eine Rolle. Ich weiß, dass es sich für manche Menschen hart anfühlt, wenn gesagt wird, dass mit nur geringer Begabung bestimmte Ziele wohl nicht erreichbar sein werden. Ich wünschte, diese Menschen würden ihr Wohl nicht so stark von der Erreichung solcher Ziele abhängig machen, sondern eher Freude aus Ihrem Tun beziehen, ohne diesen Anspruch.

 

Was meine Schreibe angeht, gehe ich schon lange davon aus, dass sie gut ist, weil ich das auch von Menschen rückgemeldet bekommen habe, die beruflich damit zu tun haben, und die keinerlei Motiv hatten, mir Honig um den Bart zu schmieren. Ich weiß aber von bestimmten Ecken, die ich noch weiterentwickeln kann und möchte. Das geht wohl uns allen so. Das sagen auch viele, die bereits wirklich gute Autori sind, und zwar ganz ohne falsche Bescheidenheit. Aiki Mira hat es neulich noch in einem Interview gesagt. Sie hat bestimmte Stärken, die ich inspirierend finde, aber klar, manches könnte sie sicher manchmal auch optimieren. Patrick Süßkind ist auch ein Autor, von dem wir etwas lernen können. Mir macht es einfach Spaß die Texte solcher Virtuosen zu genießen und auf ihre Merkmale hin zu analysieren. Ich finde es erhebend zu erleben, zu was Menschen fähig sind. Das hat was von einem göttlichen Funken, der sich in diesen Werken, in diesen Menschen offenbart.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 06 August 2023 - 10:58.


#40 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 August 2023 - 12:54

 
Ich glaube, hier, wie auch bei anderen Aktivitäten, sollte der Weg das Ziel sein, denn ob ein bestimmtes Ziel wirklich erreicht wird, hängt von so vielen Dingen ab, die wir nicht kontrollieren können, dass, würden wir hauptsächlich auf große Ziele fokussieren, Frustration fast schon programmiert wäre.

Naja, die Frage, ob ich, wenn ich etwas geschrieben habe, mit dem Ergebnis zufrieden bin, hängt ja nun schon von mir selbst ab. Dass ich so lange herumbastele, bis der Text passt, liegt an niemanden sonst. (Natürlich kann ich auch, vielleicht nur unbewusst, tricksen, und meine Ansprüche herunterschrauben).

 

Ich kann natürlich nicht kontrollieren, ob dieser Text auch anderen gefällt. Was ich wiederum kontrollieren kann, ist, wie ich auf Kritik von anderen, die zur Weiterentwicklung unabdingbar ist, reagiere.

 

Und wenn ich die Ergebnisse jemandem anderen verkaufen möchte, ist der Weg erst recht nicht mehr das Ziel.



#41 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 06 August 2023 - 15:13

Anekdotisch zum Thema: ich habe schon vor 30 Jahren geschrieben - aber nur für mich.

Dann kam das Internet, dann kamen "Bulletin Boards", also Internet-Foren auf. Es gab einen Wettbewerb im kleinen Kreis - eine Kurzgeschichte rund um vorgegebene Begriffe. Nichts Ernstes also, aber den anderen Forenbesuchern hat die Kurzgeschichte gefallen. Das war auch noch kein Grund... aber ich hatte eine Protagonistin erschaffen und den Keim eines umfassenderen Werks.

Sowohl die Protagonistin als auch die Leser im Forum baten mich, die Geschichte weiterzuerzählen. Viele zehntausend Worte später kam die Frage auf, ob man so was nicht auch in gedruckter Form bekommen könnte... man konnte, denn inzwischen gab es Print-on-Demand, so dass eine Kleinauflage von zwanzig Exemplaren kein Problem war.

Nach der Auswahl eines passenden Dienstleisters kam die Mitgliedschaft in dessen Forum, Freundschaften mit anderen Selbstverlegern, mit unterschiedlichsten Qualitätsansprüchen und Inhalten und überwiegend in englischer Sprache und dann irgendwann die Frage nach einer englischsprachigen Fassung - und schließlich der Hinweis einer tasmanischen Bekannten auf einen englischsprachigen, kanadischen Verleger, denn eine Fremdsprache ist nochmal ein ganz anderes Ding.

 

Was ich damit sagen will: Zu den Gründen, dass so viele Menschen heutzutage sichtbar für andere schreiben, gehören vor allem das Internet und die On-Demand-Technik. Wobei mit der Verbreitung von Kindle, Tolino & Co die papierhafte Veröffentlichung schon wieder in den Hintergrund tritt.


Bearbeitet von Valerie J. Long, 06 August 2023 - 15:14.


#42 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 August 2023 - 15:59

Was ich damit sagen will: Zu den Gründen, dass so viele Menschen heutzutage sichtbar für andere schreiben, gehören vor allem das Internet und die On-Demand-Technik. Wobei mit der Verbreitung von Kindle, Tolino & Co die papierhafte Veröffentlichung schon wieder in den Hintergrund tritt.

Wobei man aber auch sagen muss, dass gerade auch das Internet sehr viele Alternativen zur Verfügung stellt, sich auszudrücken oder darzustellen, z.B. in sozialen Medien, vor allem per Foto, oder bei Youtube etc.

 

Deswegen ist es schon nicht ganz selbstverständlich, dass gerade das Schreiben von Texten einen starken Anschub erhält.

 

Und man hat durch das Internet und Smartphone eine starke Ablenkung geschaffen, die gerade dem konzentrierten Arbeiten an einem Text schadet.



#43 Helge

Helge

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Geschrieben 06 August 2023 - 16:25

Es gibt eine ganze Menge, was zusammenkommen muss, um als Autor gelesen zu werden oder gar genügend Erfolg zu haben, um davon leben zu können. Talent ist eine Voraussetzung, Lernen und Übung wesentlich, dazu eine gewisse Aufgewecktheit des Autors, ein Auf-Draht-sein, und nicht zuletzt auch eine Portion Glück. Ideal ist ein Gefühl für den Zeitgeist; dafür ist die Illuminatus-Trilogie von R.A. Wilson ein großartiges Beispiel. Literarisch ist die ganze Trilogie eine völlige Katastrophe, der Autor macht so ziemlich alles falsch, was man überhaupt falsch machen kann - und trotzdem wurde das Ding zum Bestseller, weil es den 1970er Zeitgeist perfekt traf. Eine Neuauflage davon in der heutigen Zeit würde kein Mensch mehr kaufen.



#44 Denisovan

Denisovan

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Geschrieben 06 August 2023 - 16:30

Bin kein Mechaniker kein Roboter kann nicht durch technische Übung Inspiration empfangen.

Ich schreibe aus Dankbarkeit für genau die Augenblicke, in denen aus dem Universum die Eingebung zu mir fällt. Besser als Ayahuasca. 

Bei Zuspruch Anderer bin ich natürlich froh.


"Kritiker sind blutrünstige Leute, die es nicht bis zum Henker gebracht haben." (George Bernard Shaw)

 

Anmerkung zur heutigen Epoche des Internets:

"Die Depeschen, die die Stafetten ihm zutrugen, ließen seinen Schnupfen zum Schüttelfrost werden" (Victor, Schriften 3, 146)

 

 

Mitglied im PAN-Netzwerk:

https://wir-erschaff...stopher-sprung/

 

https://www.autorenw...istopher-sprung

https://instagram.co...istopher.sprung


#45 ChristophGrimm

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Geschrieben 06 August 2023 - 16:35

Es gibt eine ganze Menge, was zusammenkommen muss, um als Autor gelesen zu werden oder gar genügend Erfolg zu haben, um davon leben zu können. Talent ist eine Voraussetzung, Lernen und Übung wesentlich, dazu eine gewisse Aufgewecktheit des Autors, ein Auf-Draht-sein, und nicht zuletzt auch eine Portion Glück. Ideal ist ein Gefühl für den Zeitgeist; dafür ist die Illuminatus-Trilogie von R.A. Wilson ein großartiges Beispiel. Literarisch ist die ganze Trilogie eine völlige Katastrophe, der Autor macht so ziemlich alles falsch, was man überhaupt falsch machen kann - und trotzdem wurde das Ding zum Bestseller, weil es den 1970er Zeitgeist perfekt traf. Eine Neuauflage davon in der heutigen Zeit würde kein Mensch mehr kaufen.


Du redest hier hauptsächlich von wirtschaftlichem Erfolg, nicht vom Handwerk oder „Talent“. Ich würde behaupten, „Twilight“ und „50 Shades of Grey“ zeugen - ganz im Gegensatz zu den Verkäufen - nicht gerade von „Talent“. Und auch nicht von gutem Handwerk.

Bearbeitet von ChristophGrimm, 06 August 2023 - 16:36.

„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de

Kostenloses SF/Fantasy-Literatur-Webzine: https://weltenportalmagazin.de

  • (Buch) gerade am lesen:„Draußen“ (Mary Stormhouse), NOVA 34
  • (Buch) als nächstes geplant:Queer*Welten 12, „Moriarty trinkt Tee“ (Oliver Hoffmann)
  • • (Film) gerade gesehen: „Tarot“ (lohnt nicht)
  • • (Film) als nächstes geplant: „Doctor Who“ (neue Staffel), „Wicked“

#46 Naut

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Geschrieben 06 August 2023 - 17:21

Das könnte eine Erklärung sein, warum die Leute schreiben: Die Aussicht trotz völliger Talentlosigkeit und allgemeiner Unfähigkeit riesigen Erfolg zu haben, etwas, das z.B. im Profifußball nicht passieren würde. ;)
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#47 Mammut

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Geschrieben 06 August 2023 - 17:32

Das könnte eine Erklärung sein, warum die Leute schreiben: Die Aussicht trotz völliger Talentlosigkeit und allgemeiner Unfähigkeit riesigen Erfolg zu haben, etwas, das z.B. im Profifußball nicht passieren würde. ;)


Du kennst Carlos Kaiser nicht:
https://www.spiegel....-a-1188148.html

#48 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 August 2023 - 17:56

Es gibt eine ganze Menge, was zusammenkommen muss, um als Autor gelesen zu werden oder gar genügend Erfolg zu haben, um davon leben zu können. Talent ist eine Voraussetzung, Lernen und Übung wesentlich, dazu eine gewisse Aufgewecktheit des Autors, ein Auf-Draht-sein, und nicht zuletzt auch eine Portion Glück. Ideal ist ein Gefühl für den Zeitgeist;

Der (initiale) kommerzielle Erfolg ist wahrscheinlich schon vor allem Glückssache. Denn ein vorausschauendes Gefühl für den Zeitgeist, der dann gelten wird, wenn das Buch fertig ist, dürfte wirklich ein äußerst lukratives Talent sein , das den wenigsten vergönnt ist ...


Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 06 August 2023 - 17:57.


#49 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

    Giganaut

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Geschrieben 06 August 2023 - 18:05

Ich würde behaupten, „Twilight“ und „50 Shades of Grey“ zeugen - ganz im Gegensatz zu den Verkäufen - nicht gerade von „Talent“. Und auch nicht von gutem Handwerk.

Mutige These.



#50 ChristophGrimm

ChristophGrimm

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Geschrieben 06 August 2023 - 18:28

Mutige These.

Überspitzt und verkürzt ;).
Beide Reihen zeigen schon, dass die Autorinnen eine gewisse Übung hatten, aber Gutes oder gar Besonderes ist dabei nicht herausgekommen. Die Plots sind wohlbekannt und speziell bei „Shades“ kann von gutem Sprachgefühl bei dutzendfach wiederholten „twitching palms“, „Oh my“ (*), „he murmours“ oder „My inner godess“ nicht die Rede sein. (Ja, ich habe es auf Englisch gelesen). Von der bescheidenen Charakterzeichnung und den toxischen Aspekten beider Reihen fange ich gar nicht erst an.
Ich bin einfach überrascht, dass gerade diese beiden Buchreihen so einen außergewöhnlichen Erfolg hatten, obwohl sie nichts haben, was sie von zahllosen anderen Love-Fantasies oder Erotik-Schinken unterscheidet. (Gut, die Vampire glitzern wie Frösche. Das war neu. Ob es gut war …)

(*) was temporär zu einem hübschen Shades/George-Takei-Meme geführt hat.

Bearbeitet von ChristophGrimm, 06 August 2023 - 18:37.

„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de

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#51 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

    Giganaut

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Geschrieben 06 August 2023 - 18:42

Ich bin einfach überrascht, dass gerade diese beiden Buchreihen so einen außergewöhnlichen Erfolg hatten, obwohl sie nichts haben, was sie von zahllosen anderen Love-Fantasies oder Erotik-Schinken unterscheidet.

Ich denke, das ist wirklich nur ein rein soziales, sich selbst verstärkendes Meinungsführer-Phänomen, so wie manchmal unerklärlich ist, warum ein bestimmtes Restaurant oder ein bestimmter Club in sind, und alle anderen halt nicht angesagt, obwohl sie sich eigentlich in nichts unterscheiden.



#52 ThK

ThK

    Temponaut

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Geschrieben 06 August 2023 - 18:50

Du redest hier hauptsächlich von wirtschaftlichem Erfolg, nicht vom Handwerk oder „Talent“. Ich würde behaupten, „Twilight“ und „50 Shades of Grey“ zeugen - ganz im Gegensatz zu den Verkäufen - nicht gerade von „Talent“. Und auch nicht von gutem Handwerk.

Auf den Punkt!

 

"Shades of Grey" ist nicht der Erfolg eines Schriftstellers. "Shades of Grey" ist das Versagen eines Publikums.



#53 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

    Giganaut

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Geschrieben 06 August 2023 - 18:58

Auf den Punkt!

 

"Shades of Grey" ist nicht der Erfolg eines Schriftstellers. "Shades of Grey" ist das Versagen eines Publikums.

Ich selbst interessiere mich kein bisschen für Fußball und kann beim besten Willen nicht verstehen, wie jemand kostbare Lebenszeit damit verschwenden kann, 22 Leuten dabei zuzusehen, wie sie einem Ball nachjagen.

 

Millionen sehen das offenbar anders.

 

So lange es die Bücher gibt, die dich interessieren, verstehe ich dein Problem nicht.



#54 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 06 August 2023 - 19:10

Gut gesagt!
Edit: ich meinte den Spruch mit dem Versagen des Publikums

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#55 ThK

ThK

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Geschrieben 06 August 2023 - 19:18

Ich selbst interessiere mich kein bisschen für Fußball und kann beim besten Willen nicht verstehen, wie jemand kostbare Lebenszeit damit verschwenden kann, 22 Leuten dabei zuzusehen, wie sie einem Ball nachjagen.

 

Millionen sehen das offenbar anders.

 

So lange es die Bücher gibt, die dich interessieren, verstehe ich dein Problem nicht.

Nur weil ich Feststellungen treffe wie "Das Wetter in diesem Sommer ist regnerisch" oder "Dieses Publikum hat keinen Geschmack" habe ich ja kein Problem.



#56 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 August 2023 - 19:23

Nur weil ich Feststellungen treffe wie "Das Wetter in diesem Sommer ist regnerisch" oder "Dieses Publikum hat keinen Geschmack" habe ich ja kein Problem.

Korrekt hieße es "Das Publikum teilt nicht deinen Geschmack." Sei's drum.

 

Aber du hast gesagt: "Das Publikum hat versagt." Und das ist ein Vorwurf.



#57 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 07 August 2023 - 00:09

Auf den Punkt!

 

"Shades of Grey" ist nicht der Erfolg eines Schriftstellers. "Shades of Grey" ist das Versagen eines Publikums.

ich würde es schärfer formulieren: es ist ein Werk für ein Publikum.


Bearbeitet von Peter-in-Space, 07 August 2023 - 00:12.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

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#58 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 07 August 2023 - 05:07

Man darf auch ruhig mal etwas schärfer werden, wenn man ein Werk, das einen erstaunlich hohen Massengeschmack traf, verachtet.
Ich glaube nicht, dass hier Shades-Fans sind und Chris hat ja objektiv nachvollziehbare Grunde genannt.

Ich habe gelesen, dass man ermitteln kann, ob ein Roman Bestseller Qualität hat und Shades hatte diese Punkte erfüllt.

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#59 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

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Geschrieben 07 August 2023 - 05:57

Dank der Euphorie in den Nuller-Jahren schrieb ich auch ein paar Kurzgeschichten, aber inzwischen bin ich davon weg. Zum einen fehlt einfach die Zeit, bzw. will ich sie mir dafür nicht nehmen und zum anderen denk ich, dass es bereits so viele gute Texte da draußen gibt, dass es meine Versuche nicht auch noch braucht.

Aber ich hab tatsächlich schon als Kind an einem SF-Roman gebastelt. :bighlaugh:


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
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#60 Valerie J. Long

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Geschrieben 07 August 2023 - 06:17

Dazu passt eine Diskussion, die momentan in mehreren Gamer-Magazinen gespiegelt wird, z.B. hier:

 

Besonders beim amerikanischen Publikum sieht Baginski hier eine Hürde:

Wenn eine Serie für ein riesiges Publikum gemacht wird, mit unterschiedlichen Erfahrungen, aus unterschiedlichen Teilen der Welt und ein großer Teil davon Amerikaner sind, machen diese Vereinfachungen nicht nur Sinn, sie sind nötig.

 

Oder auch:

BILD 1,1 Mio Exemplare im 4. Quartal 2022

FAZ 190.000 Exemplare im 4. Quartal 2022

 

Wenn du Reichweite willst, mach es unkompliziert.




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