4 Antworten in diesem Thema

[Mammut]

1972 erschien der Sammelband mit Kurzgeschichten, im Original hieß der Band Dimension 13:
https://www.isfdb.or...n/pl.cgi?613678

Die unwillige Eva ist von 1958:
https://www.isfdb.or...title.cgi?64965

Es gibt einen interstellaren Krieg zwischen Erde und Sirius. 23 Männer fliegen zur Front nach Sirius und auf Grund zahlreicher Erfahrungen wird ein Mannschaftsmädchen sie begleiten, dient als Mutter, Frau und Geliebte für insgesamt 23 Adams und die Auserwählte heißt Eva. Doch der Bordpsychologe Dr. Harper hat bei der Auswahl einen Fehler gemacht. Die junge Dame ist keine leichte, sondern noch Jungfrau, verweigert sich und gefährdet damit die Mission. Die ersten Männer machen Fehler bei ihren Berechnungen (das erfolgt in Teilen noch manuell) und eine Lösung muss her. Vergewaltigung? Eva in den Weltraum freigegeben, damit die Versuchung verschwindet?
Harper findet die Lösung. Er verabreicht Eva eine Droge, mit der wird sie zur willigen Sexmaschine und am Ende der Reise wird ihr eine Erinnerung eingepflanzt, es wäre ein ruhiger Flug gewesen und sie immer noch Jungfrau. Vor Ort kontaktiert ihn dann sein Sohn und bedankt sich, dass seine Verlobte Eva ungeschoren ankam und lädt ihn zur Hochzeit ein.

Das ganze ist unterhaltsam und humorvoll geschrieben, es ist nicht klar, ob Silverberg das als Satire geschrieben hat oder nicht. Im Sachbuch über ihn stand aber, das er viel Erfolg mit schlüpfrigen Texten hatte, vielleicht ist das einer davon.

Warm Man von 1957
https://www.isfdb.or...title.cgi?63438

erschien 1963 im Terra Sonderband:
https://www.isfdb.or...n/pl.cgi?502069

Ein Mann taucht in einem kleinen Ort auf und alle vertrauen ihm ihre geheimsten Sorgen an und fühlen sich erst erleichtert, bis sie eine Abneigung entwickeln.
Er ist ein Zwangseinfühler von Gedanken und Gefühlen und als er auf einen Zwangssender trifft, brennt er durch und stirbt.
Auch hier sieht man Silverbergs Talent, unterhaltsam zu schreiben. Inhaltlich ist es erneut nichts.

[Rezensionsnerdista]

Ich habe auch gelesen, er hat wieder eine Story an ein Magazin verkauft. Bin sehr gespannt auf die ersten Rezensionen!

[Teddy]

Robert Silverberg war zu Beginn seiner Karriere ein absoluter Vielschreiber, der alles Mögliche geschrieben hat. Neben SF auch Sachbücher und Softpornos (das sind wohl die "schlüpfrigen Texten", die das Sachbuch erwähnt). Ab 1967 hat er dann deutlich weniger, aber qualitativ hochwertigere SF geschrieben. Seine berühmtesten Romane, wie "Es stirbt in mir" oder  "Bruderschaft der Unsterblichen", sind in dieser zweiten Phase, die bis Mitte der 1970er Jahre ging, erschienen. Die Romane der 1980er Jahre, z.B. die Majipoor Reihe,  haben mir nicht mehr sonderlich gefallen, aber er hat in dieser Zeit einige sehr tolle Novellen geschrieben.

Die Geschichten aus Dimension 12 sind also aus der Übergangszeit zwischen erster und zweiter Schaffensphase entstanden. Alle alten Sachen von Silverberg sind so, wie du die beiden Geschichten beschreibst: Unterhaltsam, aber nichts Besonderes. Ich persönlich würde eher Storys von Silverberg lesen, die später erschienen sind.

 

[Mammut]

Der Seher hatten wir im Lesezirkel:
https://scifinet.org...berg-der-seher/

Majipoor hatte mir auch überhaupt nicht gefallen, Es stirbt in mir und Noch einmal Leben hatten mir damals gut gefallen.
Später habe ich auch diverse gute Kurzgeschichten gelesen. Und noch ein paar andere Bücher wie Bruderschaft der Unsterblichen.
Na, mal sehen ob ich diesen Band bis zum Ende durchhalte.

[Frank Lauenroth]

Als ich Anfang der 90er die Heyne-Sammlungen zu goutieren begann, war Silverberg ein steter Gast. Irgendwie kam er mir immer wie der Füllstoff zwischen den wirklich guten KG vor. Zumindest ist nichts in meiner Erinnerung hängen geblieben, das außergewöhnlich genug war.