Wie Locus Mag berichtet, ist Michael Bishop gestorben:
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Bishop war vor allem für seinen Roman "Die Einhornberge" (1988) bekannt, der in einem phantastischen Gewand die AIDS-Epedemie der 1980er-Jahre thematisiert. Ich kenne von ihm allerdings nur "Dieser Mann ist leider tot", eine großartige Nacherzählung des Lebens von P. K. Dick, der zum Protagonisten in seinen eigenen Romanwelten wird und "Graph Geigers Blues", ein Roman, in dem sich ein versnobter Literaturkritiker in das verwandelt, was er am meisten hasst: Einen Comic-Superhelden. Beide überzeugten mich durch eine mir bis dahin unbekannte Mischung aus Phantastik und realer Verankerung, die heute zuweilen "magischer Realismus" genannt wird, durch unerwarteten Humor und gleichzeitig herzzerreißende Ernsthaftigkeit, und durch eine Charakterzeichnung, die ich auch bis dahin so noch nicht in der Phantastik gelesen hatte.
Damit verlässt uns ein wichtiger, in Deutschland aber mittlerweile fast vergessener Autor.