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17 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 01 Dezember 2023 - 13:02

Ich lese gerade Kurzgeschichten für Zwielicht 20 und mir fällt auf, einige der Geschichten fangen doch recht geschmächlich an.

Bei Kurzgeschichten ist es für mich wichtig, den Leser am Anfang zu locken. Entweder startet man mit Action, einem Rätsel oder einer auf irgendeine Art interessanten Ausgangssituation. 

 

Wie sehr ihr das? Wie wichtig ist die erste Szene und was sind euere Anforderungen an die erste Szene?



#2 Helge

Helge

    Infonaut

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Geschrieben 01 Dezember 2023 - 13:30

Ja, der Anfang muss dem Leser schon Lust darauf machen, weiterzulesen. Ich fange gern rätselhaft an, mit Situationen, die sich erst erschließen, gern auch verbunden mit einem Stimmungsbild der Situation und Umgebung.

Ein ziemliches No-Go sind für mich irgendwelche Einleitungen, in denen ein Erzähler jemandem erzählt, dass er jetzt etwas erzählen will und das dann am besten noch mit weitschweifigem Drumherum; das ist bei Romanen manchmal noch hinnehmbar, wenn es Sinn ergibt, aber bei einer Kurzgeschichte geht es gar nicht. Oder wenn die eigentliche Story erst einmal in irgendwelchen Aufzeichnungen entdeckt und gelesen wird (einzige Positiv-Ausnahme, die mir da einfällt, ist Jon Bings "Magnetbandstory").



#3 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 01 Dezember 2023 - 15:22

Vielleicht sollte ich die ersten beiden Seiten meiner KG für das Zwielicht lieber wegwerfen und gleich mit Foreshadowing anfangen :-)


Podcast: Literatunnat

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#4 Nina

Nina

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Geschrieben 01 Dezember 2023 - 17:18

 

 

Ein ziemliches No-Go sind für mich irgendwelche Einleitungen, in denen ein Erzähler jemandem erzählt, dass er jetzt etwas erzählen will und das dann am besten noch mit weitschweifigem Drumherum; das ist bei Romanen manchmal noch hinnehmbar, wenn es Sinn ergibt, aber bei einer Kurzgeschichte geht es gar nicht. 

Im Grunde genommen: Eine Kurzgeschichte wird nur schwammig über die Länge definiert. Ein Kriterium für eine Kurzgeschichte ist eben der überraschende Einstieg, häufig mit wörtlicher Rede. Wenn einer erst mal ein politisches System erklärt oder lang und breit das Aussehen der Hauptperson beschreibt, dann ist es schlicht und ergreifend keine Kurzgeschichte. Es ist vielleicht eine kurze Geschichte, eine Erzählung ... aber eben keine Kurzgeschichte. 



#5 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 01 Dezember 2023 - 17:21

Ich habe kürzlich eine abgebrochen, die erst Mal das Planetensystem erläutert hat

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#6 ChristophGrimm

ChristophGrimm

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Geschrieben 01 Dezember 2023 - 17:37

Hmm ... gemächlich ... ich bin mir nicht ganz sicher, was du damit meinst.

Natürlich stimme ich dir zu: Die ersten Sätze müssen etwas liefern, damit du zum Weiterlesen motiviert bist.

 

Stephen King startet immer mit einem starken Bild ("Lastwagen", "Kinder des Zorns", "Zimmer 1408") bzw. unmittelbar in einer aktiven Szene. So machen es die meisten. 

Ted Chiang lässt sich hingegen Zeit für das Hineinzoomen ("Der Turmbau zu Babel"), Ray Bradbury startet zumeist auch gemächlich oder zeichnet eine Totale ("Raketensommer", "Ylla", "Nächtliche Begegnung"). 

 

Kannst du konkretisieren, was du mit "gemächlich" meinst? Was wurde "falsch" gemacht? 


„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de

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#7 Mammut

Mammut

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Geschrieben 01 Dezember 2023 - 17:44

Hm. Bei der letzten Geschichte war der erste Satz gut.
Dann steht sie auf, schon beim ersten Klingeln. Findet es draußen grau. Geht pinkeln. Denkt über Essen nach...da war ich als Leser schon verloren.

Die Geschichte vorher startet mit Infodump, beginnt allerlei Nebensächliches zu erzählen.

Aber ich glaube, Bradbury fängt mir auch immer zu gemächlich an. Man kann da sowieso unterschiedlicher Meinung sein.
Der KLP Gewinner war mir auch etwas zu ruhig am Anfang, Ralf fand aber gerade das Klasse:
https://scifinet.org...m-großen-strom/

Aber die Geschichte von Hahn hatte auch was, das einen bei der Stange hielt.

Bearbeitet von Mammut, 01 Dezember 2023 - 17:46.


#8 Maxmilian Wust

Maxmilian Wust

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Geschrieben 02 Dezember 2023 - 00:31

Ich habe kürzlich eine abgebrochen, die erst Mal das Planetensystem erläutert hat

Lustigerweise finde ich solche Einstiege immer recht angenehm.


"Part Five: Boobytrap the stalemate button!"


#9 ChristophGrimm

ChristophGrimm

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Geschrieben 02 Dezember 2023 - 01:28

Lustigerweise finde ich solche Einstiege immer recht angenehm.

Du hattest mich bei „Objekt Eins“ schon mit dem ersten Satz bzw. bis du gemächlich über „Ordnung“ und „Chaos“ hin zu „Objekt“ zum Punkt gekommen bist, hattest du schon meine ungeteilte Aufmerksamkeit ;). Kurz: Man darf gerne schwafeln - solange es interessant ist.

Vermutlich ist „Objekt Eins“ nach Ninas Definition dann keine „Kurzgeschichte“ … aber irgendwie neigen wohl nur wir Deutsche (und Österreicher) dazu, „Kurzgeschichte“, „kurze Geschichte“ und „Erzählung“ anhand von Gestaltungsmerkmalen so strikt voneinander unterscheiden zu wollen. Die Amerikaner scheinen ihre „Short Story“ individueller zu sehen. (Immerhin beginnt auch mancher Roman unvermittelt, etwa Kings „Schwarz“: „Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.“ - na, wenn das nicht der klassisch-perfekte Kurzgeschichteneinstieg wäre ;)).

Bearbeitet von ChristophGrimm, 02 Dezember 2023 - 02:05.

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#10 ChristophGrimm

ChristophGrimm

    Biblionaut

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Geschrieben 02 Dezember 2023 - 02:03

Hm. Bei der letzten Geschichte war der erste Satz gut.
Dann steht sie auf, schon beim ersten Klingeln. Findet es draußen grau. Geht pinkeln. Denkt über Essen nach...da war ich als Leser schon verloren.

Die Geschichte vorher startet mit Infodump, beginnt allerlei Nebensächliches zu erzählen.

Aber ich glaube, Bradbury fängt mir auch immer zu gemächlich an. Man kann da sowieso unterschiedlicher Meinung sein.
Der KLP Gewinner war mir auch etwas zu ruhig am Anfang, Ralf fand aber gerade das Klasse:
https://scifinet.org...m-großen-strom/

Aber die Geschichte von Hahn hatte auch was, das einen bei der Stange hielt.

Schwierig, etwas dazu zu sagen, ohne die Geschichten gelesen zu haben. Wie ich auf Max‘ Kommentar antwortete, betrachte ich einen Einstieg und Verlauf individuell. Solange ich interessiert lese, ist es mir egal, ob es zu Beginn verwirrend, knallig, ruhig, minimalistisch oder breit erfolgt. Wichtig ist mir nur, dass es als Einheit stimmig ist.

Ich ziehe gerne Vergleiche zur Musik: Hätten Meat Loafs „Bat out of Hell“ und „I would do anything for love“ oder Pink Floyds „Shine on you Crazy Diamond“ in ihren Albumfassungen direkt zum Punkt kommen müssen? Oder fehlt den Radioversionen ohne die langen, aufbauenden Eröffnungen und Übergänge nicht etwas?
Pink Floyd und Meat Loaf/Jim Steinman wussten schon, was sie taten, als sie die Songs auf über 10 Minuten konzipierten. Das sind keine wilden Improvisationen, sondern ein bewusstes Unterwandern von Regeln - eben der Popregeln ABABCB(B) und ABACAB.

Bei deinem ersten Beispiel frage ich mich also, ob diese ganzen Alltagssituationen schlicht ungeplant entstanden sind - weil der/die Autor:in noch ungeübt ist, Regeln nicht kennt oder sich wenig/keine Gedanken über Struktur und Gesamtwirkung gemacht hat - oder sie im späteren Verlauf einen Niederschlag finden. Sei es im Ton der Geschichte, Charakterzeichnung der Protagonistin, Metaebene oder als Plotdetails.

Bearbeitet von ChristophGrimm, 02 Dezember 2023 - 02:06.

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#11 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 02 Dezember 2023 - 07:22

.
Vermutlich ist „Objekt Eins“ nach Ninas Definition dann keine „Kurzgeschichte“ … aber irgendwie neigen wohl nur wir Deutsche (und Österreicher) dazu, „Kurzgeschichte“, „kurze Geschichte“ und „Erzählung“ anhand von Gestaltungsmerkmalen so strikt voneinander unterscheiden zu wollen. Die Amerikaner scheinen ihre „Short Story“ individueller zu sehen. (Immerhin beginnt auch mancher Roman unvermittelt, etwa Kings „Schwarz“: „Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.“ - na, wenn das nicht der klassisch-perfekte Kurzgeschichteneinstieg wäre ;)).

Na, Vorsicht, dass Du hier nicht den Vorurteilen auf den Leim gehst:
Erstens sind die Englischsprachigen hier eher strikter als wir, denn die haben tatsächlich eine Unterscheidung von Short Story, Novellette, Novella und Novel - zumindest musste ich in der ISFDB schon manche Korrektur hinnehmen, weil ich die Länge nicht korrekt angegeben hatte. Die Genrepreise unterscheiden ja teils auch danach, etwas, das beim KLP schon aufgegeben wurde.
Die einzigen, die das in D-Land noch interessiert, sind die Germanisten und Literaturwissenschaften, weil das eben deren Job ist, den Lesenden und Schreibenden ist es wohl eher egal.
Zweitens ist Kings "Schwarz" ein ziemlich ungeeignetes Beispiel, weil es eine Fixup-Novel, bestehend aus mehreren Erzählungen ist, die zuvor bereits in Magazinen erschienen waren. Ich bin mir nicht sicher, vermute aber, dass der Anfang dort schon so war. Trotzdem hast Du natürlich Recht, dass King das auch später gern so macht, dass er uns gleich ins Geschehen wirft. Warum auch nicht? Die Leseerwartungen haben sich seit dem 19. Jahrhundert ja auch weiterentwickelt.

Bearbeitet von Naut, 02 Dezember 2023 - 07:23.

Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#12 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 02 Dezember 2023 - 08:00

Ich liebe Christophs Beispiele aus der Rockmusik! Wenn jemand eine Erzählung schafft, die von der Wirkung her dasselbe mit mir macht wie Bohemian Rhapsody, werde ich die Erzählung jahrzentelang beschwärmen, abgemacht?

 

Bei Objekt 1 habe ich auch über das wenige szenische Erzählen gejammert, aber ich habe die Story gelesen, bis zum Ende, und zwar gern. Nicht total mein Geschmack, aber ich konnte nachvollziehen, warum sie für einige zu den Best-Ofs gehört hat. Gebracht hätte ich die definitiv auch!

 

Ich halte aber gern fest, dass diese Art zu erzählen hierzulande häufiger schief geht als funktioniert. Da muss man die Struktur und den Inhalt schon echt gut im Griff haben. 


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#13 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 03 Dezember 2023 - 11:00

Ich mag es gerne episch. Kurzgeschichten lese ich gar nicht und kurze Bücher nur, wenn ich sie zur Rezension angenommen habe. Wozu sich erst mit einer Welt befassen, die mensch schon so schnell wieder verlassen muss? Ich würde ja auch nicht für einen Tag nach Berlin reisen (... von hier ca. 500 km entfernt)


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#14 Dyrnberg

Dyrnberg

    Giganaut

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Geschrieben 03 Dezember 2023 - 15:47

Ich bin als Leser da völlig unbarmherzig: Ich entscheide bei einer Kurzgeschichte quasi nach einer halben Seite, ob ich weiterlese. Oder eben nicht. Meist habe ich aber bereits nach drei Sätzen ein Gefühl, ob es sich für mich lohnt oder nicht.

 

Und wenn nicht... höre ich auf.

 

Dabei geht es überhaupt nicht darum, ob etwas "passiert" oder ob es "gemählich" beginnt. Sondern nur, inwieweit ich den Eindruck habe, ob da jemand in einer Art und Weise schreibt, die mich interessiert/fesselt. Das kann also auch extrem gemählich sein.



#15 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

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Geschrieben 03 Dezember 2023 - 18:45

Ich bin als Leser da völlig unbarmherzig: Ich entscheide bei einer Kurzgeschichte quasi nach einer halben Seite, ob ich weiterlese. Oder eben nicht. Meist habe ich aber bereits nach drei Sätzen ein Gefühl, ob es sich für mich lohnt oder nicht.

 

Und wenn nicht... höre ich auf.

 

Dabei geht es überhaupt nicht darum, ob etwas "passiert" oder ob es "gemählich" beginnt. Sondern nur, inwieweit ich den Eindruck habe, ob da jemand in einer Art und Weise schreibt, die mich interessiert/fesselt. Das kann also auch extrem gemählich sein.

 

Uff, ich fürchte, da komme ich auch noch hin ... Zurzeit kriegt man meistens drei Seiten Chance von mir


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#16 Nina

Nina

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Geschrieben 04 Dezember 2023 - 22:06

 

 

Vermutlich ist „Objekt Eins“ nach Ninas Definition dann keine „Kurzgeschichte“ … aber irgendwie neigen wohl nur wir Deutsche (und Österreicher) dazu, „Kurzgeschichte“, „kurze Geschichte“ und „Erzählung“ anhand von Gestaltungsmerkmalen so strikt voneinander unterscheiden zu wollen. Die Amerikaner scheinen ihre „Short Story“ individueller zu sehen. 

Nein, das ist die klassische Definition, die aus dem englischsprachigen Raum kommt. Im Grunde genommen sind wir im deutschsprachigen Raum diejenigen, die das besonders "schlampig" umsetzen. 



#17 caroline

caroline

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Geschrieben 07 Dezember 2023 - 11:39

Eine Kurzgeschichte ist für mich eine emotionaler Quickie. Quasi der Schokoriegel der Literatur. Lange Einleitungen, Landschaftsbeschreibungen oder Weltenbau sind dabei nicht mein Fall. Wenn ich sie selber schreibe, beginne ich gern emotional. Der erste  Satz soll ein bisschen überraschen. Beispiele wären da:

 

Schönheit war nur einen Knopfdruck entfernt. (damit beginnt "Zukunftsinvestitionen")

Eliza Rosenberg schlug mit dem Hammer auf den kleinen Holzpflock und lächelte. ("Der Mann, der die Stürme brachte")

 

Noch wichtiger ist für mich aber die letzte Seite. Ich mag es, wenn das Ende noch mehr überrascht als der Anfang.



#18 Nina

Nina

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Geschrieben 07 Dezember 2023 - 17:52

 

 

Noch wichtiger ist für mich aber die letzte Seite. Ich mag es, wenn das Ende noch mehr überrascht als der Anfang.

Das ist aber auch ein Kriterium für eine "echte" Kurzgeschichte, in den Schulbüchern ist da von "Pointe" die Rede. Das wird aber oft missverstanden, das ist als überraschendes Element gemeint - das muss nicht wie in einem Witz sein. (Also auf dem Niveau, dass der Ostfriese oder wen man auch immer als Dummen nimmt - bei mir in der Region wäre das der Mühlviertler - am Ende wegen eines Missverständnisses was besonders Blödes tut, wie in diesem Witz mit der Unterhose ... ihr wisst schon, worauf es hinausläuft ...  :bighlaugh:

 

Mir fällt aber auch auf, dass sehr viel, was als "Beste KG" ausgezeichnet wird, gar keine ist, sondern eher eine Novelle. Bei mir ja auch. Das mit Anfang und Schluss stimmt zwar mit der "Überraschung", aber es geht halt über Tage dahin und das wäre auch dafür ein zu langer Zeitraum. Außer man verwendet geschickte Stilmittel wie Rückblenden, dann kann man etwas weiter ausholen. 




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