Die Erzählung beschreibt eine politische Intrige rund um eine Physikkonferenz Mitte des 21. Jahrhunderts auf der eine einheitliche Theorie von Allem (Theory of Everything, TOE) vorgestellt werden soll. Zugleich verbreitet sich epidemisch eine Geisteskrankheit, die in irgendeiner Weise mit der bevorstehenden Entdeckung der TOE zusammenhängt. Die Konferenz findet auf einer künstlichen Insel namens „Stateless“ statt, die sich den Zorn der großen Tech-Unternehmen der Welt auf sich gezogen hat. Die Konzerne werfen den Teilnehmern vor, ihr geistiges Eigentum gestohlen zu haben.
In dem Roman widmet sich Egan seinem zweiten grossen Thema - der Bioethik, das er aber mit mehreren Themen verwebt: Wie das Aufbrechen des Konzepts von Geschlecht durch Verwendung neutraler Pronomen ve/ver/vis, omnipresenter Medien und deren lückenlose Aufzeichnung durch biologische Implantate - in Person des Journalisten Andrew Worth, der über die Konferenz berichtet. Dessen Umgang mit den technischen Möglichkeiten (und die resultierenden sozialen wie psychischen Implikationen) sollte uns heute bekannt vorkommen.
Das grosse Konzerne Open Source Ansätze nicht gut heissen (oder diese vereinnahmen um später durch „geistiges Eigentum“ Lizenzgewinne zu realisieren) sollte ebenfalls nicht verwundern – und deswegen den Protagonisten per Nanotech ausschalten wollen.
Da die deutsche Printausgabe selten und damit gebraucht teuer zu erstehen ist , hier der Hinweis das der Heyne Verlag den Roman seit 2016 als kindle ebook wieder im Angebot hat.
siehe auch zur Schaffensphase des Romans: Greg Egan – radikale Hard SF mit menschlichem Einschlag (II): Identität , Bewusstsein und Bioethik
Meine komplette Blog-Serie in scifinet.org:
Greg Egan – radikale Hard SF mit menschlichem Einschlag (I)
Greg Egan – radikale Hard SF mit menschlichem Einschlag (II): Identität , Bewusstsein und Bioethik