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Lektoratserfahrungen im deutschsprachigen Raum


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35 Antworten in diesem Thema

#1 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 23 Januar 2024 - 06:59

Wie gewünscht, aus den Diskussionen im "In andere Welten"-Lesezirkel erstelle ich hier mal den Thread zum Thema:

 

Lektoratserfahrungen im deutschsprachigen Raum

 

damit wir in dem Lesezirkel-Thread nicht so sehr vom Thema abkommen.

 

 

 

Es geht darum, welche Erfahrungen wir SF-Schaffende bei unterschiedlichen Magazinen oder Anthologien / herausgebenden Personen mit dem Lektorat hatten. Gab es keines, ein eher zurückhaltendes oder von drei Personen in mehreren Runden. 

 

Ich könnte ggf. später noch ein wenig von dem beitragen, was ich von Personen erfahren habe, die in den USA SF veröffentlichen, das ist durchaus auch interessant.

 

Schöne Grüße, Yvonne


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#2 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 23 Januar 2024 - 11:29

Ich hab derzeit ja mehrere Eisen im Feuer und darf von der NOVA Nummer 34 berichten, in der ich mit Yvonne und Marianne mehrere Runden gedreht habe.

Das war sehr kollegial, inhaltlich fundiert und unter dem Strich extrem hilfreich für meinen Text.  

 

Ähnlich mit Marianne dann alleine für die Nummer 36 und ein anderes Projekt von ihr als Herausgeberin. Sehr kritisch, aber auch sehr offen für Anpassungen, Erweiterungen, Streichungen.

Aus Autorensicht darf ich hier tatsächlich nur loben.


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#3 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 23 Januar 2024 - 12:20

Ah, klasse du bist also in NOVA 36 auch dabei? Nr. 34 wusste ich natürlich und auch Rock Planet

 

Marianne als Lektorin habe ich oft erlebt und kann berichten:

Sprachlich sehr sorgfältig, entdeckt alle Zeitenfehler (Spezialgebiet Plusquamperfekt / Perfekt Vorvergangenheit), Hilfsverben, Füllworte. Kleine Logikfehler oder auch, was einfach falsch ist (Menschen haben nicht viele kleine Knochen im Hals, Mist!), gutes Gefühl für Dialoge.

Inhaltliches Feedback gibt es in der Summe eher wenig. Das sollte man sich ggf. vorher via Testlesen holen (kommt die Prämisse raus, sitzen A-Story, B-Story, sind die Figuren überzeugend etc.).

 

Exodus:

In diesem Magazin arbeiten mittlerweile drei Lektoren, den neuen habe ich noch nicht erlebt.

Hans Jürgen arbeitet professionell mit Word Nachverfolgung und Kommentaren (wie eigentlich die meisten), leistet aber eher eine Art erweitertes Korrektorat, greift nicht mehr allzu stark in Formulierungen oder gar den Inhalt ein. Das sollte also vorher schon lupenrein sein.

Heinz hingegen ist gründlicher, schlägt ggf. Kürzungen vor, bietet auch ein deutlich intensiveres stilistisches Lektorat. Nur muss man sich eben damit abfinden, dass er das in einem PDF macht, was mehrere Runden ggf. sehr erschwert.

 

Weltenportal:

Ich hatte Tine und die war sowohl inhaltlich als auch stilistisch sehr gründlich, respektvoll und mutmachend. Gibt inhaltliches Feedback (das tut die Exodus nicht, haben sie zumindest bei mir nicht gemacht, bis eben darauf, dass sie mir sagen, dass sie die Story haben wollen oder eben nicht so gern haben wollen o. ä.). Fand ich angenehm, die Zusammenarbeit.

 

Hirnkost-Lektorat:

Eigentlich soll man das schlucken ohne Widerrede, aber man könnte auch Einspruch einlegen. Ich habe es mir angeschaut und mich für "Akzeptieren als Ganzes" entschieden, war aber unsicher, ob wirklich jede Änderung die Story in die von mir gewünschte Richtung bringt. Einiges war zwar irgendwie schon richtig, aber absichtsvoll von mir so gehandhabt (wie die Wiederholung einer Personenbeschreibung, damit die Lesenden merken, dass sie die Person schon kennen, bevor es der Ich-Erzählerin selbst klar wird, diese wiederholende Personenbeschreibung wurde gestrichen). Insgesamt scheint man dort reflektierende Sätze der Erzählfigur, die die Action nicht direkt voranbringen, nicht so zu mögen. Das kann ich akzeptieren, würde aber vermutlich selbst anders entscheiden.

 

Queer*Welten:

Die Qualität des Lektorat lässt alle anderen (die ich bisher kenne) weit hinter sich zurück. Das spielt komplett in einem anderen Universum. Nicht nur reines Stillektorat, auch unglaubliche viele Überlegungen, im ersten Durchgang von zwei der Herausgebenden, im zweiten von der dritten Person, mit vielen Vorschlägen zum Inhalt, die ALLE die Story auch wirklich voranbringen. Das Team hat verstanden, was ich mit der Story will und wohin die Story will und hat zugunsten der Zielrichtung Vorschläge gemacht und dabei gezeigt: Wir haben verstanden und schlagen daher vor, dass ...

Ich glaube nicht, dass das Zufall oder ein Glückstreffer war, da mir drei andere Personen ähnliches berichtet haben.

Zudem treten zwei Personen aus dem Team schon vorher in einen Dialog, sind sich ggf. uneins, so dass ich viele Chancen habe zu entscheiden, wem ich eher zustimme und welche Richtung ich bevorzuge.

Außerdem gibt es eine Art "Sensitivity Reading Light" in jede Richtung, eine Art gesunder Menschenverstand, der sich darum bemüht, Dinge und Figuren vernünftig darzustellen, auch mit Sprache respektvoll umzugehen (kein unbeabsichtigter Ableismus).

Für mich der absolut perfekte Publikationsort, fühle mich sehr gut aufgehoben.

Das toppt in unserer Szene aus meiner Sicht zurzeit niemand.

 

 

Etwas außer der Reihe, da keine SF, aber im Zwielicht ist das Lektorat auch klasse. Beide Daumen hoch!


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#4 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

    Quadruplenominaut

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Geschrieben 23 Januar 2024 - 14:28

Ah, klasse du bist also in NOVA 36 auch dabei? 

 

Yessss!  :aliensmile:


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#5 Maxmilian Wust

Maxmilian Wust

    Yoginaut

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Geschrieben 23 Januar 2024 - 15:02

Bevor ich jetzt aushole, muss ich allerdings zugeben, dass ich das Lektorat fast immer zu 100% annehme. In den letzten drei Jahren gab es ein einziges Mal eine Passage bzw. einen Satz, den ich nicht ändern wollte, ansonsten beuge ich mich eigentlich immer dem Urteil. Wie sagte Christoph Grimm mal passend: Wir sind schließlich nicht in einer Schreibwerkstatt.

 

Hier jeden Verlag zu nennen, der meine Geschichten lektoriert hat, würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen, also daher wären meine wichtigsten und positivsten Erfahrungen der letzten drei Jahre (chronologisch geordnet):

 

Traum3:

Das Lektorat meiner zwei Geschichten dort war an sich nicht schlecht, aber mir ein bisschen zu oberflächlich und zu schnell. Es gab eine Korrekturschleife, die ich interessant fand, allerdings keine weiteren Gespräche. Nachdem ich alle Änderungen eingepflegt hatte, wurde es so auch schon abgedruckt. Später erfuhr ich, dass der Verlag zu diesem Zeitpunkt bereits in seinen letzten Zügen lag, was es vielleicht erklärt. Kann natürlich auch sein, dass ich so ein begnadet guter Autor bin, dass es sonst nichts zu ändern gab ;-)

 

Totechöpfli:

Hier war es auch eher gering, gefiel mir aber. Wir hatten insgesamt zwei Lektorats- / Diskussionsrunden, die ich gleichermaßen als professionell distanziert und humorvoll freundschaftlich empfunden habe. Im Wesentlichen ging es dabei auch einfach darum, die Aussage gar nicht zu verändern, sondern nur den Text zu glätten und so funktional wie möglich zu machen. Mir gefiel auch, dass man dort ein wenig die Alpenraum-Mentalität lebt, was zumindest für mich die Kommunikation leicht machte.

 

Münchner Schreiberlinge:

Präzise, aber auch sehr distanziert. Es gab eine Lektoratsphase, in der auch Fragen über Technik und Setting gestellt wurden, aber tiefer ging es nicht. Ich pflegte die Punkte ein, beantwortete alle Fragen und bekam etwas später zwei Autorenexemplare der Anthologie zugeschickt. Kann ich ihnen aber nicht übelnehmen. Bei der enormen Frequenz ihrer Anthologien bleibt wenig Zeit für Small-Talk.

 

Modern Phantastik:

Das erste und leider letzte Lektorat, das ich dort erhielt, war angenehm und sprach meines Erachtens von Erfahrung: Es ging schnell, die schwierigen Punkte wurden sofort und sehr zielgerichtet gelöst und gestaltete sich aus meiner Sicht auch recht einfühlsam, was die angepeilte Aussage angeht. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die das schon  seit Jahrzehnten gemacht hatten und konnte viel lernen.

 

Chaospony:

Extrem gutes und sehr feinfühliges Lektorat, in dem es auch darum ging, die Vision bzw. den Drive nicht zu verwässern. Autoren, die sich beispielsweise eher kein Blatt vor dem Mund nehmen wollten, wurden darin auch nicht gebremst. Eher wurden solche "Dreistigkeiten" mehr Kontext gesetzt und vielleicht darin ein bisschen abgedämpft. Besonders gefiel mir hier auch, dass sich drei Personen mit den Texten befasst haben, was dem Ganzen etwas "Föderalistisches" gegeben hat. So wurden Witze, die vielleicht nicht so zündeten, nochmal überarbeitet, Übergänge verflüssigt oder Passagen gut geglättet. Vieles fand ich erst später im Austausch mit meinen Anthologiegeschwistern heraus, dennl meine Geschichten dort sind ehrlich gesagt sehr brav gewesen. Meine Sukkubine hat Sex doch eher sehr Vanilla betrachtet, wie man wohl sagen würde. Da gab es jetzt nichts zu Bremsen. Dennoch hatte ich immer das Gefühl, wirklich ernstgenommen und gut begleitet zu werden.

 

Mir gefiel das Lektorat dort tatsächlich so gut, dass ich bei ihnen gerne einen Fantasyroman veröffentlichen wollen würde, aber im Moment ist ihr Programm voll. In ein paar Jahren vielleicht ...

 

Elysion Books:

Glatt, aber professionell. Es gab eine Lektoratsrunde, danach noch ein Drüberblicken, ob die abgeänderten Passagen auch passten, was aber genügte. Ich vermute, bei ihnen kombiniert sich einige Erfahrung mit mangelnden Diskussionswillen (vermutlich hatten zu viele Schreiberlinge zu oft widersprochen), was ich jetzt aber nicht als schlimm empfand. Ich mag es durchaus, wenn Verleger sagen, was zu tun ist. Das Verhältnis war höflich und nicht zu distanziert. Man hat sich durchaus ein bisschen Zeit gelassen, aber auch dort ist die Anthologiefrequenz enorm.

 

Eridanus:

Das Lektorat war dort in meiner Top 3. Zwei Korrekturschleifen folgten nach dem unterschriebenen Autorenvertrag, in denen mir auch gut erklärt wurde, warum man diese oder jene Sache ändern wollte. Ich würde gerne mehr darüber erzählen, aber es war derart präzise, schnell und feinfühlig, dass es keinen Punkt gibt, auf den ich größer eingehen könnte. Ich hatte auch durchweg das Gefühl, dass man dort Science-fiction mag und seine vielen Nuancen zu schätzen weiß. Bei ihnen will ich seitdem unbedingt mal einen Roman veröffentlichen (oder auch zwanzig).

 

c't Magazin:

Super angenehmes Verhältnis. Mir gefiel sehr, dass man sich per E-Mail mehrere Absätze lang Gedanken zu meinem Werk gemacht hat. Das Lektorat war dann eher direkt. Die Änderungen wurden ohne große Absprache mit mir eingebaut, mir nur einmal vorgezeigt und abgedruckt. Aber: Es waren durchwegs nur gute und sehr passende Korrekturen (und tatsächlich auch nur sehr wenige), also kann ich mich absolut nicht beschweren. Außerdem gab es viel ehrlichen Humor im Austausch.

 

Lustiger Fakt am Rande: Ich gab meinen Text zuvor an meine öfters mal Co-Autorin Michaela Schrimpf, damit sie einmal drüber liest, und ihr gefiel mein Ende nicht, also änderte sie es ab. Aber weil ich stur gewesen bin, nahm ich ihre Idee nicht an und was macht das Lektorat der c't? Schreibt exakt Wort für Wort Michaelas Ende (also zwei Sätze) ... ohne es gekannt zu haben. Kein Scherz und keine Übertreibung! Wie hoch ist dafür die Chance? Irgendwo zwischen Lottogewinn und Tod durch Meteoriteneinschlag? Lektion wurde jedenfalls gelernt: Ich widerspreche Michaela nicht mehr so schnell.

 

Nadine Buch:

Kein Verlag im eigentlichen Sinne, sondern nur eine Herausgeberin. Mit ihr machte das Lektorat richtig Spaß. Kennt ihr das, wenn man sich mit dem Lektor oder der Lektorin auf einer Wellenlänge versteht und sich sogar gegenseitig Ideen pitchen kann? Insgesamt gab es zweieinhalb Korrekturschleifen, die sich eher wie gute Gespräche anfühlten. Dabei ging es nicht nur um Grammatik oder vielleicht unverständliche Gedanken, sondern auch um das generelle Ziel des Textes. Und da wir eine Science-fiction-Geschichte für Nicht-Sci-Fi-Leser verpacken mussten, war es interessant, mal die für uns gewohnten Begriffe auf ein alltägliches Niveau umzuwandeln.

 

Dabei fand ich zudem heraus, dass gar nicht mal so viele Menschen wissen, dass die Sonne auch nur ein Stern ist bzw. die anderen Sterne allesamt Sonnen sind.

 

WaterProof Coast:

Hier muss ich den Verlag verteidigen, bevor ich am Ende sein Lektorat kritisiere: Mein Bruder und ich haben ihnen eine Geschichte vorgesetzt, die überzieht und überzeichnet, aber sich trotzdem selbst ernstnimmt (das Wort dafür ist: campy) ... und damit ein Thema, an das sich eigentlich niemand mehr heranwagt. Der Lektor von WaterProof ging hierbei faszinierend professionell vor und schon fast chirurgisch genau darauf ein. Dass er bemerkte, dass wir uns stilistisch nach der TV-Serie "Lexx" richteten und man den sehr ernsten Text lieber gar nicht so ernstnehmen sollte, fiel ihm zum Glück auf. Nach zwei Korrekturschleifen waren wir durch, das Verhältnis durchweg freundlich. Vor allem ging es auch hier um Formulierungen, Textfluss und Verständlichkeit.

 

Hirnkost Verlag:

Ich kann nicht für den ganzen Verlag, sondern nur für das Team um Tessa Maelle sprechen, und das war so richtig gut: Tessa zeigte exakt auf die Passagen, die ihr nicht gefielen und konnte auch perfekt erklären, warum. Wo ich öfters bei anderen das Gefühl hatte, dass hier einfach eine Geschmacksdiskrepanz im Werk wäre, blieb Tessa unglaublich professionell und verbesserte meine beiden Geschichten wirklich enorm, ohne ihnen auch nur ein Gramm von Aussage oder Biss zu kosten.

 

Und hierzu muss ich sagen, dass ich es ihr gerade mit der zweiten Geschichte nicht leicht gemacht hatte, denn bei dieser habe ich dermaßen übertrieben, als wäre ich wieder 18. Und nicht nur das. Um das perfide Wesen des Necropunk perfekt einzusammeln, tränke ich praktisch jede Seite in Blut. Die Content-Notes müssten länger sein, als die Story selbst ;-) Dass Tessa die Geschichte nicht nur angenommen, sondern auch noch mit ausgesprochen gutem Lektorat gestemmt hat, rechne ich ihr hoch an.

 

Die Kommunikation war freundlich, inspirierend und mit viel Witz. Ich hatte selten so viel Spaß und konnte wirklich viel aus allem lernen. Für Tessa Maelle würde ich am liebsten jedes Jahr schreiben.

 

NOVA:

Zuletzt würde ich gerne noch eine Geschichte nennen, die nicht angenommen aber trotzdem professionell behandelt wurde. Kurze Anekdote: Wer schon mal im Marketing eines Medizinunternehmens gearbeitet hat, wird wissen, dass einen dieser Job irgendwann die Seele kostet, wenn man nicht schnell genug abspringt. Weil ich inzwischen die Symptome dafür bemerkte, kündigte ich Ende letzten Jahres ohne einen Ersatz in Aussicht zu haben meinen Beruf und tippte dann zwischen Frust und Zukunftsangst eine Geschichte runter, die ich schon länger mal schreiben wollte. Runtergetippt ist leider das richtige Wort. Ich schickte sie bei NOVA ein und bekam relativ bald die leider sehr verdiente Absage. Als ich allerdings fragte, was ich falsch gemacht hätte (was ich mich bisher noch nie getraut habe), kam eine dermaßen präzise und einfühlsame Analyse von Marianne Labisch, dass ich direkt gerührt wurde. Nicht nur, dass sie die offensichtlichen Schwächen aufzeigte, sondern sie ging sogar auf Fehler ein, die ich mir generell seit Jahren antrainierte. Seitdem habe ich großen Respekt vor ihr.

 

Und ich merke, dass es Menschen auf intellektuelle Art gut tut, für eine Weile im Ausland zu leben. Solche Leute sehen automatisch alles viel mehr im Kontext, im Gesamtbild. Aber das ist ein Gedanke für ein anderes Mal ;-)

 

 

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel. Diese drei Jahre waren für mich recht verlagslastig, weshalb ich "nur" die wichtigsten Beispiele aufzeigen wollte.


Bearbeitet von Maxmilian Wust, 23 Januar 2024 - 16:49.

"Part Five: Boobytrap the stalemate button!"


#6 Mammut

Mammut

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Geschrieben 24 Januar 2024 - 14:14

Das Lektorat im Kleinverlagsbereich ist wirklich unterschiedlich. Manche mögen es, deine Geschichte in eine andere Richtung zu bringen. Viele machen aber sinnvolle Verbesserungen. Was sich aber zeigt, wenn man die Geschichten z.B. für eine eigene Sammlung nochmal lektorieren lässt, sieht man doch, wieviel man noch verbessern kann. 

Und es finden sich immer noch Fehler, egal wie gut man vorher gearbeitet hat.



#7 Maxmilian Wust

Maxmilian Wust

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Geschrieben 24 Januar 2024 - 15:46

Absolut. Großes Amen!

 

Ich muss aber zugeben, dass ich weit mehr gute als schlechte Erfahrungen hatte. Die Schlechten waren auch eher "Gar kein Lektorat, sondern direkt abgedruckt" und mein absoluter Favorit: "Nicht mal gesagt bekommen, dass es veröffentlicht wird, sondern das dann später durch Zufall herausfinden."


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#8 Nina

Nina

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Geschrieben 24 Januar 2024 - 23:26

Also ich als Autorin hasse sogar ausschweifende Kommentare! Ich hatte schon Leute, die mir etwas von gefühlter Romanlänge geschrieben haben, was ich nicht verstanden habe, dann habe ich es noch mal gelesen und noch mal und am Ende: "Okay, vielleicht könnte ich den Nebensatz einfach löschen." - Und ja, offenbar war das die richtige Antwort. Jedenfalls kam dann nichts mehr. 

Manche schicken auch eine ellenlange Erklärung wegen einer einfachen Wortwiederholung. Streich das in Word mit entsprechender Funktion durch, mach nen Vorschlag, Sache gegessen! (Selbst wenn ich manchmal die Verbesserung nicht im Inneren verstehe, ein Wort durch ein anderes zu ersetzen - ein Klick - bei unendlicher konfuser Erklärung sehe ich das weniger ein.) 

 

Meine Anfangszeit war sehr schwer. Von einem Lektorat zu sprechen, die Übertreibung des Jahres. Autoren haben andere Anthologieautoren lektoriert. Oder in Foren kommentiert. Teils in öffentlichen Bereichen, die anderen Autoren mussten, andere durften. Mein großes Problem war da immer, wenn mir vier Leute auf einmal ihre Sachen schicke, dass ich das nicht verarbeiten kann. Ich kann es von einer Person durchsehen. Dann denke ich: "Okay, einmal wurscht, ich ändere das mal." - Oder: "Na wirklich nicht!" - Oder: "Wie konnte ich nur so blöd sein, ich habe eine Version geschickt, wo eine Zeile fehlt!" - "Oh, das ist mal wirklich vernünftig!" 

 

In meiner Anfangszeit hatte ich mal eine Geschichte bei den Geschichtenwebern (wie sie heute heißen - ach schlag mich tot, wie die Gruppierung, die sich aus Enttäuschung darüber, dass ihr amerikanischer Großverlag vielleicht nicht ganz so groß und nicht ganz so amerikanisch war, damals nannte) eingereicht, x-Mal nachbearbeiten, wurde noch gefragt, ob ich noch andere Autoren herbeibringen kann, was ich getan habe - und am Ende kam man drauf, dass für meinen Text kein Platz ist! 

 

Insgesamt mein Appell, den Mut zur Ablehung! Dieses unendlich oft nacharbeiten, da sind doch am Ende alle unglücklich.

 

Umgekehrt ist es auch als Lektorin nicht leicht. Habe ich auch gemacht. Einer hat mir nicht mal geglaubt, dass man das Wort so schreibt. Ernsthaft! Dabei kann man das einfach in jedem aktuellen Wörterbuch nachsehen.

 

Dann gab es zwischendurch die Diskussion zu alter und neuer Rechtschreibung. In der Übergangszeit war das sehr okay, aber irgendwann 20 Jahre später ist es halt so. Das ist wie meine Mama, die im Supermarkt verzweifelt, weil das Ding umgerechnet soundsoviele Schilling kostet. Irgendwann muss man halt auch damit leben. (Und ja, es ist mir sehr schwer gefallen, mich mit der Rechtschreibreform anzufreunden, gerade deswegen, weil ich die Rechtschreibung verdammt gut beherrscht habe - und ja, Murpey´s Law, bestimmt ist genau DIESER Beitrag voller Tippfehler.) 

 

Bei Septime hat sich der Verleger sogar persönlich mit mir getroffen. Da ging es um Themen, warum die Protagonistin als Mutter so herzlos gegenüber ihren Kindern ist (nein, ist sie nicht so, die sind von der Schwester) und auch, ob die Namen irgendeine Bedeutung haben - nein, hatten sie nicht, er wollte weniger exotische, im deutschen Sprachraum gebräuchliche Namen. Also das war ein sehr angenehmes Gespräch. 

 

Ansonsten gab es dies und das und jenes ... in einer Antho sind auch Autoren abgesprungen, weil ihnen das Lektorat zu weit ging. Ich habe mich dann arrangiert, aber echt jetzt, bei einer Fantasyantho einen Vortrag zu lesen, wie der Ursprung des Wortes "Kapelle" ist und wie das geschichtlich ... Und ja, es war in der Vergangenheit, aber doch so weit von der Echtwelt, weit genug, warum die mit Schwertern kämpfen. Ich war dadurch echt irritiert, habe die Datei zugemacht und mal drüber geschlafen. Danach habe ich mich entschieden: Es ist nicht wichtig, ich habe dann "Chor" reingeschrieben, das gab es vielleicht schon oder auch nicht, oder wer weiß eigentlich, was es gibt oder gab in einer von einer Asiaten geprägten Fantasywelt? - Ich sehe mich da nicht als empfindlich, weil wenn Autoren ihre Geschichte wegen der Lektorin zurückziehen, kann ich sie ja auch zumindest "kurios" finden. 

 

Letztendlich würde ich Autoren immer empfehlen, auf praktische Lösungen zu pochen. Der Satz muss weg/dazu, das muss so oder so umformuliert werden (mit konkretem Ansatz, wie!), alles andere ist doch etwas, das mit "Sch" beginnt. - Und nein, ich bin nicht gegen Schreibkurse, aber dann soll es das auch sein. Ein angenommener Text muss aber überschaubar bearbeitbar sein. Und gar nicht zu viel erklären - man ist kein Lehrer und ich habe das selbst erfahren, erklärt man zu viel, kommt Widerstand. Bei einem durchgestrichenem Wort - tja, es siegt dann auch mal die Faulheit, dass man halt in der Datei auf "Annehmen" drückt, falls es nicht komplett unzumutbar ist. 



#9 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 25 Januar 2024 - 11:00

Meine bisherigen Erfahrungen mit Lektori waren immer positiv in dem Sinne, dass wohlwollend und gewissenhaft gearbeitet wurde.

Die Schwerpunkte waren je Person recht unterschiedlich. Sie entsprachen zum einen bewusst gesetzten Prioritäten, zum anderen aber auch den jeweiligen Stärken der Lektori. Manche achteten z.B. mehr auf Stilistik, andere mehr auf Logik oder Verständlichkeit. Inhaltliche Diskussionen gab es so gut wie nie, sei es, weil man den Inhalt nicht als Lektoratsgegenstand ansah, weil man sich darin nicht kundig genug fühlte oder einfach die bezahlbare Zeit dafür nicht ausreichte.

Die Realisierbarkeit mehrerer Durchläufe war immer begrenzt durch die Zeitressourcen, denn Zeit ist Geld. Das fand ich verständlich, wenn auch schade, weil aus meiner Sicht meist mindestens zwei Durchläufe nötig sind. Das hängt auch von der Ausführlichkeit und Treffsicherheit der ersten Rückmeldung ab. Wenn die alles wesentliche erfasst und es dazu wenig Klärungsbedarf gibt, kann die nächste Version des Textes schon die letzte sein.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 25 Januar 2024 - 11:01.


#10 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 25 Januar 2024 - 12:00

Nina, den Mut zur Ablehnung würde ich auch unterstreichen.

 

Wir SF-Schaffende dürfen ruhig mal einen Text in der Schublade lassen, sofern er nicht so gut geworden ist.

 

Herausgebende sollten auch öfter mal Nein sagen. 

 

Und wenn jemand komplett beratungsresistent ist bei einem Text, der noch Nachbearbeitung braucht, sagt man eben als herausgebende Person doch noch Nein zu dem Text.

Oder als SF-Schaffende Person, wenn das Lektorat einem nicht passt, zieht man den Text zurück (habe ich tatsächlich einmal gemacht, für einen YouTube Kanal, das war ein sehr schräges Lektorat).

 

Dann kommt das Magazin eben nicht alle sechs Monate, sondern alle neun Monate. Oder einmal im Jahr. Hauptsache, es ist gutes Zeug drin! Und unsere Szene gibt eben keine 300 guten Texte pro Jahr her und erst recht keine 500. Gedruckt werden sie trotzdem.


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#11 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 25 Januar 2024 - 12:53

Ich habe auch sehr verschiedene Lektorate erlebt, die meisten wurden hier schon benannt. Ich bin auch Fan von den Queer*Welten, die auch inhaltlich lektorieren. Auch Magret Kindermanns Lektorat war für mich - nachdem wir uns ein gemeinsames Textverständnis erarbeitet hatten - enorm hilfreich. Mariannes Lektorate empfand ich auch als bereichernd, ebenso wie Peters von der c't und von Yvonne für die Zahnräder. Ich hatte es aber auch schon, dass Lektorate meinen Text meines Erachtens verschlimmbessert haben, ich habe die Änderungen dann abgelehnt und das wurde auch akzeptiert.

 

Auch das Weltenportal hatte ein gutes Lektorat, fand ich.

 

Was ich inzwischen gar nicht mehr mag, ist, wenn es kein Lektorat gibt. Für mich gehört das zum professionellen Arbeiten mit dazu. Ebenso wie, dass man das Lektorat vorab zu sehen bekommt und dann ausreichend Zeit bleibt, sich damit auseinander zu setzen (also mindestens drei Wochen). Kein Lektorat hatte ich bei modern phantastik, fast keins bei A7L-books. Das war eher ein erweitertes Korrektorat. Auch die Andromeda Nachrichten hatten, wenn ich es richtig erinnere, keins.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

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#12 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 25 Januar 2024 - 13:24

 

Was ich inzwischen gar nicht mehr mag, ist, wenn es kein Lektorat gibt. Für mich gehört das zum professionellen Arbeiten mit dazu. Ebenso wie, dass man das Lektorat vorab zu sehen bekommt und dann ausreichend Zeit bleibt, sich damit auseinander zu setzen (also mindestens drei Wochen). Kein Lektorat hatte ich bei modern phantastik, fast keins bei A7L-books. Das war eher ein erweitertes Korrektorat. Auch die Andromeda Nachrichten hatten, wenn ich es richtig erinnere, keins.

 

Da würde ich inzwischen zustimmen, dir und auch Lapismont, der das an anderer Stelle sagte. Kein Lektorat geht gar nicht.

 

Mir ist klar, dass nicht alle so gut sein können wie die QW oder Magret Kindermann (ihr Lektorat fand ich auch sehr beeindruckend!), aber ein  Mindestmaß an Auseinandersetzung mit dem Text finde ich schon wichtig. Ein paar weitere Stunden Arbeit am Text bringen meistens noch soooo viel, über das man sich dann später (nach dem Druck) nicht mehr ärgern muss. Weder als SF-schaffende Person, noch die Lesenden.


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#13 Fermentarius

Fermentarius

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Geschrieben 25 Januar 2024 - 14:03

Auch die Andromeda Nachrichten hatten, wenn ich es richtig erinnere, keins.

Inzwischen haben die Andromeda Nachrichten definitiv ein Lektorat.
 



#14 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

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Geschrieben 26 Januar 2024 - 12:43

Meines Wissens haben die AN sogar ein Lektorat für Rezensionen und Sachartikel. Vielleicht war an der Geschichte nur nicht so viel zu machen, Jol?

 

 

However, ich wollte ja noch einen kleinen Exkurs zum anglo-amerikanischen Markt geben. Bisher habe ich nur mit zwei Personen gesprochen, die regelmäßig Kurzgeschichten dort veröffentlichen (Anthologien, Magazine wie Asimov's und Analog).

 

Person 1 erzählte mir:

Die Kommentare sind oft sehr ausführlich und mutmachend, ihrer Erfahrung nach je kleiner der Verlag / das Magazin, desto mehr Kommentare gibt es. Bei größeren, professionelleren Verlagen geht es eher nur um Sprache, Stil usw. und es kommen keine reine Leser:innen-Kommentare a la "hat mir gefallen"

 

Person 2 erzählte mir:

Ihrer persönlichen Erfahrung nach gibt es eine ziemlich große Bandbreite an Kommentaren. Einmal hat Asimov sieben Monate auf einer Einreichung "gesessen", bevor sie eine Reihe von Vorschlägen geschickt haben. Die Person hat die Probleme gelöst, überarbeitet und sie haben die Story danach sofort gekauft. Man beachte: Hier gab es keine sofortige Zusage, sondern eine Ansage wie "Überarbeite mal folgende Punkte" und als das getan wurde, wurde die Story angenommen.

Die Person meint, dass die Herausgebenden normalerweise recht haben, wenn sie einen Punkt bemängeln und sie in der Regel gut damit fährt, das ernst zu nehmen.

Sie hat aber noch nie Feedback bekommen, sofern die Story nicht die erste Runde der Sichtung "überstanden" hat. Offenbar gibt es bei Asimov's und go "gatekeeper readers", die vorsortieren. (Könnten wir das hier bitte auch einführen? Grins.)

Sie meint, zu Stil und Grammatik käme bei ihr aber nie viel, aber sie ist sich auch ziemlich sicher, dass in dem Bereich ihre Storys nie viel für Verbesserungen hergeben. (Witzigerweise denke ich, dass es immer noch etwas gibt, trotz gründlichem Vorlektorat und co., aber ich persönlich bin auch sicher keine Grammatik-Koryphäe).

 

 

Ich frage bestimmt noch mehr Personen, sobald ich Kontakt habe, finde das sehr interessant!

 


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#15 Mammut

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Geschrieben 26 Januar 2024 - 12:50

Person 2 erzählte mir:

Ihrer persönlichen Erfahrung nach gibt es eine ziemlich große Bandbreite an Kommentaren. Einmal hat Asimov sieben Monate auf einer Einreichung "gesessen", bevor sie eine Reihe von Vorschlägen geschickt haben. Die Person hat die Probleme gelöst, überarbeitet und sie haben die Story danach sofort gekauft. Man beachte: Hier gab es keine sofortige Zusage, sondern eine Ansage wie "Überarbeite mal folgende Punkte" und als das getan wurde, wurde die Story angenommen.

 

Das machen wir bei Zwielicht auch öfters. Nicht alle Autoren wollen überarbeiten und daher schicke ich erst die Änderungswünsche und wenn die Zustimmung kommt, geht es ins Details bzw. wenn das Ergebnis veröffentlichungsreif ist, gibt es die Zusage.

 

Letztendlich muss man als Autor auch immer beachten: Die reine Veröffentlichung bringt nicht unbedingt was, die Geschichte sollte auch entsprechend gut sein. So viele Leser hat man im Kurzgeschichtenbereich nicht und wenn man potentielle Leser im Erstkontakt verliert ist das mehr als ärgerlich.



#16 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 26 Januar 2024 - 12:55

Während ich mein Praktikum bei der NOVA gemacht habe, haben wir das auch in einem Fall gemacht und der Autor hat gut mitgezogen. Da war aber massiv mehr zu tun als "kürze mal eine Szene und ein paar Sätze" :-)

 

Das "kürze bitte diese Story" (idR am Anfang der Story) habe ich auch schon zweimal in der deutschsprachigen Phantastik-Szene erlebt. 

 

 

 

Ich wünschte aber doch dringlicher, mehr Herausgebende hierzulande würden zu herzhaften, umfangreichen Überarbeitungen anregen, anstatt den Kram einfach immer so zu drucken wie er ist. Klar, einige Storys kommen schon veröffentlichungsreif im Auswahlprozess an. Aber die meisten doch eher nicht. Woher ich das weiß? Sie sind noch nicht reif, wenn sie bereits veröffentlicht auf meinem Kindle ankommen, seufz.

 

Nach einer Story verliert man mich als Leserin auch noch nicht unbedingt. Es gibt vermutlich nur einen Autor im deutschsprachigen Raum, der vermutlich bei mir nicht mehr ankommt, nachdem ich so vier oder fünf Storys von ihm gelesen habe, der aber offenbar Fans in den Redaktionen von Exodus und phantastisch! hat.


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#17 Carsten

Carsten

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Geschrieben 26 Januar 2024 - 14:47

 

Sie hat aber noch nie Feedback bekommen, sofern die Story nicht die erste Runde der Sichtung "überstanden" hat. Offenbar gibt es bei Asimov's und go "gatekeeper readers", die vorsortieren. (Könnten wir das hier bitte auch einführen? Grins.)

Sie meint, zu Stil und Grammatik käme bei ihr aber nie viel, aber sie ist sich auch ziemlich sicher, dass in dem Bereich ihre Storys nie viel für Verbesserungen hergeben. (Witzigerweise denke ich, dass es immer noch etwas gibt, trotz gründlichem Vorlektorat und co., aber ich persönlich bin auch sicher keine Grammatik-Koryphäe).

 

 

Die "slush reader". Ist im Anglo-amerikanischen Raum bei fast allen halbwegs größeren Magazinen (also auch Apex, Uncanny, etc) üblich. 
Ich kenne auch einige Autor*innen, die als slush reader gearbeitet haben (das sind meist unbezahlte Freiwillige), um damit Erfahrungen zu sammeln, was auch keine blöde Idee ist. 


Bearbeitet von Carsten, 26 Januar 2024 - 14:59.

Dieser Account ruht bis auf gelegentliche Ankündigungen. PN werden wahrscheinlich nicht gelesen


#18 Naut

Naut

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Geschrieben 26 Januar 2024 - 16:04

Ich war slush reader für InterNova 1. :)
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#19 Christian Hornstein

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Geschrieben 27 Januar 2024 - 15:04

Nina, den Mut zur Ablehnung würde ich auch unterstreichen.

 

Wir SF-Schaffende dürfen ruhig mal einen Text in der Schublade lassen, sofern er nicht so gut geworden ist.

 

Herausgebende sollten auch öfter mal Nein sagen. 

 

Und wenn jemand komplett beratungsresistent ist bei einem Text, der noch Nachbearbeitung braucht, sagt man eben als herausgebende Person doch noch Nein zu dem Text.

Oder als SF-Schaffende Person, wenn das Lektorat einem nicht passt, zieht man den Text zurück (habe ich tatsächlich einmal gemacht, für einen YouTube Kanal, das war ein sehr schräges Lektorat).

 

Dann kommt das Magazin eben nicht alle sechs Monate, sondern alle neun Monate. Oder einmal im Jahr. Hauptsache, es ist gutes Zeug drin! Und unsere Szene gibt eben keine 300 guten Texte pro Jahr her und erst recht keine 500. Gedruckt werden sie trotzdem.

 

Auch ich hatte das im anderen Thread vorgeschlagen, doch von Seiten der Herausgeberi kam ja der Einwand, man müsse eine gewisse Präsenz sichern.

 

Was ich inzwischen gar nicht mehr mag, ist, wenn es kein Lektorat gibt. Für mich gehört das zum professionellen Arbeiten mit dazu. Ebenso wie, dass man das Lektorat vorab zu sehen bekommt und dann ausreichend Zeit bleibt, sich damit auseinander zu setzen (also mindestens drei Wochen). Kein Lektorat hatte ich bei modern phantastik, fast keins bei A7L-books. Das war eher ein erweitertes Korrektorat. Auch die Andromeda Nachrichten hatten, wenn ich es richtig erinnere, keins.

 

 

Da würde ich inzwischen zustimmen, dir und auch Lapismont, der das an anderer Stelle sagte. Kein Lektorat geht gar nicht.

 

Dann sind wir uns ja einig, :) wobei ich, wie gesagt, hinzufügen würde, dass Autori sich auch bei Kurzgeschichten überlegen sollten, selbst ein Lektorat durchführen zu lassen, bevor sie einreichen. Die Diskussion zu den Texten der Anthologie "in andere Welten" legte ja nahe, dass wenn an den Texten zu viel zu tun ist, aufgrund des begrenzten Budgets auch nach dem Lektorat zu viel liegen bleibt.
 


Bearbeitet von Christian Hornstein, 27 Januar 2024 - 15:13.


#20 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 27 Januar 2024 - 21:26

 

 

Dann sind wir uns ja einig,  :) wobei ich, wie gesagt, hinzufügen würde, dass Autori sich auch bei Kurzgeschichten überlegen sollten, selbst ein Lektorat durchführen zu lassen, bevor sie einreichen. Die Diskussion zu den Texten der Anthologie "in andere Welten" legte ja nahe, dass wenn an den Texten zu viel zu tun ist, aufgrund des begrenzten Budgets auch nach dem Lektorat zu viel liegen bleibt.

 

Ja. Und nein. Ja, weil es immer gut ist, gute Qualität abzuliefern und ich bei jedem Lektorat etwas lerne. Nein, weil das letztlich heißt, dass wir selbst die Kosten tragen, die eigentlich Verlage übernehmen sollten. Allerdings frage ich mich schon seit einiger Zeit, wo ich die nächste Stufe des Schreibhandwerks erlernen kann.


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#21 Nina

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Geschrieben 27 Januar 2024 - 22:41

Ja. Und nein. Ja, weil es immer gut ist, gute Qualität abzuliefern und ich bei jedem Lektorat etwas lerne. Nein, weil das letztlich heißt, dass wir selbst die Kosten tragen, die eigentlich Verlage übernehmen sollten. Allerdings frage ich mich schon seit einiger Zeit, wo ich die nächste Stufe des Schreibhandwerks erlernen kann.

 

Also wenn man das Lektorat selbst organisiert, dann braucht man wirklich keinen Verlag mehr. Mir haben sich teils auch andere Autoren als Lektoren regelrecht aufgedrängt, aber sorry, man weiß ja, wie wenig eine Kurzgeschichte in einer Antho einbringt. Zwischen Null Euro oder Reinerlös geteilt durch die Mitwirkenden und am Ende hat man Pi mal Daumen 10 Euro oder so. In seltenen Fällen gibt es mal eine Pauschale von sagen wir 50 Euro - wie gesagt, ich gehe von mir aus, falls wer mal 200 Euro oder mehr bekommen hat, freue ich mich sehr für den Autor - aber auch da ist wen noch bezahlen nicht drin. Nicht für ein ungezieltes Lektorat, das die Verlagswünsche gar nicht mit einschließt und auch kein Garant auf das Angenommenwerden beinhaltet. 

 

Was Sinn machen kann, ist, sich untereinander zu vernetzen. Dann macht halt der Kumpel mal Lektorat, der andere setzt einem ein Buch fürs Selfpublishing und der nächste macht ein schönes Cover für einen Freund. Aber so auf dem Geldweg funktioniert das im Fanbereich nicht, jedenfalls nicht, wenn die Beträge über Taschengeldniveau rausgehen. Man bräuchte für so was eigentlich eine eigene Währung, damit alles, was wir Fans leisten (vom Geschichtenschreiben, Korrekturlesen bis hin zum als Conhelfer gehen) ausreichend gewürdigt werden würde. (Leider funktionieren solche Versuche meistens nicht sehr lange - bei mir in der Gegend haben sie auch mal versucht, kleinere Dienstleistungen wie Heckeschneiden, Kindern bei Hausaufgaben helfen, Kuchen backen etc. per Punktesystem über das Internet zu regeln, da war wohl schnell Schluss.) 



#22 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 28 Januar 2024 - 09:19

Wir versuchen so etwas in der Art ja in der internen Schreibwerkstatt, die Aktivität dort hält sich aber in Grenzen. 

 

Gegenseitiges Testlesen funktioniert ganz gut, ich habe das sehr lange mit Angelika Brox gemacht, auch wenn das etwas eingeschlafen ist (was vermutlich eher mein Verschulden ist und nicht so sehr ihres). 

 

Was aber nicht sein kann, man kann nicht erwarten, dass wir alle die Texte vorher lektorieren oder so gründlich testlesen lassen, dass nichts mehr zu tun ist. Im Gegenteil, selbst bereits vorlektorierte und gründlich testgelesene Texte haben meistens noch irgendwas. Oft nur Kleinigkeiten, manchmal aber auch dickere Dinger. Die muss dann oft jemand aus dem Lese-Publikum entdecken, wenn der Text längst gedruckt ist. Sowas ist ärgerlich! 

Als Herausgeberin sollte ich immer im Blick haben, was der Text will und ihn diesbezüglich noch mal in die richtige Richtung pushen. Dass er bereits perfekt ist, ist unwahrscheinlich, auch wenn der Aufwand sehr unterschiedlich hoch ist. 

 

Insgesamt bin ich weniger zufrieden mit den Ergebnissen, bis auf wenige Ausnahmen (Queer*Welten), die stecken aber auch echt viel Schweiß und Arbeit in das Lektorat.


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#23 Jol Rosenberg

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Geschrieben 28 Januar 2024 - 12:53

Naja, wenn ich so drüber nachdenke: Die Queer*Welten-Leute machen das Lektorat wahrscheinlich mehr oder weniger ehrenamtlich. Dann macht es vielleicht auch nicht so einen Unterschied, ob ich jemanden finde, they es ehrenamtlich macht. Denn Geld wird in dem Bereich eh nicht verdient.


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#24 Jol Rosenberg

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Geschrieben 28 Januar 2024 - 19:00

Die Federteufel sind auch ein Forum, das gegenseitige Lektorate oder Probelesen bietet. Mittlerweile gibt es dort doch recht zuverlässig fundierte Rückmeldungen.


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#25 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 29 Januar 2024 - 06:51

Die Federteufel sind auch ein Forum, das gegenseitige Lektorate oder Probelesen bietet. Mittlerweile gibt es dort doch recht zuverlässig fundierte Rückmeldungen.

 

Bei der Schreiblust gab es auch immer vier bis sechs richtig gute Rückmeldungen und der Rest war dann "Rauschen". Allerdings musste der Text ergoogelbar gepostet werden, galt dann als veröffentlicht und war verbrannt. War also nur eine Zeitlang für mich interessant.


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#26 Mammut

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Geschrieben 29 Januar 2024 - 08:13

Bei der Schreiblust gab es auch immer vier bis sechs richtig gute Rückmeldungen und der Rest war dann "Rauschen". Allerdings musste der Text ergoogelbar gepostet werden, galt dann als veröffentlicht und war verbrannt. War also nur eine Zeitlang für mich interessant.

 

Da frage ich mich immer nach dem Sinn einer solchen Regel. Warum schließt man Texte aus, nur weil die irgendwo online standen? Sollte es nicht das alles unterordnende Ziel sein, ein gutes Buch zusammen zu stellen? Welchen Nachteil hat man als Herausgeber/Verlag, wenn der Text schon irgendwo stand.

Wir haben in Zwielicht schon Texte veröffentlicht, die in der Leselupe standen.



#27 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 29 Januar 2024 - 09:15

So will das ja vor allem die Exodus, beim Rest weiß ich es nicht so genau.

 

Aber um die SchreibLust ist es nicht schade, man muss auch bis zu 39 andere Texte im Monat lesen und möglichst Feedback dazu geben, und von den 39 anderen sind mitnichten alle gut :-).


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#28 Mammut

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Geschrieben 29 Januar 2024 - 09:24

So will das ja vor allem die Exodus, beim Rest weiß ich es nicht so genau.

 

Diese Anforderung (das Texte, auch online, noch nicht erschienen sein dürfen) findet sich in sehr vielen Ausschreibungen.



#29 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 29 Januar 2024 - 16:23

Bei den Federteufeln kann man entscheiden, ob die Texte irgendwann öffentlich werden oder nicht. Und 40 Texte im Monat haben wir nie.

 

Ansonsten glaube ich, dass die Idee ist, neue Texte zu präsentieren und eben nicht die selben zehn guten Texte immer wieder in neuer Zusammenstellung. Außerdem lassen sich so Hinweise darauf, dass die Rechte über den Text nicht mehr bei den Autory liegen, weitgehend ausschließen.


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#30 Gast_Nebulus_*

Gast_Nebulus_*
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Geschrieben 05 April 2024 - 16:33

Als Leser finde ich den Thread hier sehr interessant.

Was ich mich fragen würde:   Woher nimmt ein Editor/Lektor (ist das das gleiche?) eigentlich seine/ihre Qualifikation zu wissen, was jetzt für einen Text besser wäre?

So wie ich das verstehe muss man doch vorher erfolgreich geschrieben haben, um bewerten zu können, was jetzt für nen Text gut oder schlecht ist.  Oder halten sich Editoren/Lektoren da einfach an die Vorgaben die ihnen gemacht werden?


Ist nicht auch die Gefahr des "negativ Editierens" da?  Also das die Vorschläge/Vorgaben den Text am Ende vielleicht verschlimmern?

Ausserdem:  Woher weiß man als Autor, welche Kommentare man jetzt annimmt und welche nicht?     (Wenn es nicht gerade für ne Veröffentlichung erzwungen wird, das man annimmt/ändert)  Weil ich denke mir mal, wenn man den gleichen Text an 5 verschiedene Lektoren/Editoren schickt wird man 5 verschiedene Antworten bekommen.
 


Bearbeitet von Nebulus, 05 April 2024 - 16:48.



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