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Quarber Merkur 124 hrsg. von Franz Rottensteiner


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9 Antworten in diesem Thema

#1 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 14 Februar 2024 - 16:04

Hallo zusammen,

 

gerade kam der Postbote mit dem neuen Quarber Merkur, mit dem ich so rasch gar nicht gerechnet habe. Wer hat ihn noch? Lasst uns drüber sprechen.

 

 

Das Vorwort:

 

Franz Rottensteiner macht ziemlich unmissverständlich klar, dass der Quarber Merkur mit ihm gemeinsam endet, ihn also niemand nach ihm fortführen sollte oder dürfte, nach ihm ist Schluss. Das ist verständlich, aufgrund der Historie. Noch kann er es leisten, ggf. aber nicht mehr lange. Das stimmt mich traurig, aber ich finde es auch realistisch, er macht das seit 1963!

 

Interessant finde ich folgende Sichtweise, er schließt sein Vorwort ab mit:

"Seit den Anfängen des Quarber Merkurs 1963 hat sich die Science-Fiction gewaltig verändert, sowohl das Niveau als auch die Stellung in der Welt betrifft, und viele dieser Veränderungen halte ich nicht für wünschenswert. Zweifellos ist die Science-Fiction heute oft besser geschrieben und "menschlicher" geworden, indem sie sich mehr auf zwischenmenschliche Probleme konzentriert hat, aber damit hat sie sich weniger der großen Literatur angenähert als den Bestsellern, womit der eigentliche Kern der SF, das Fragestellen, das Gedankenexperiment, reduziert wurde."

 

Sehr interessant! Ich müsste mehr wissen, um zu wissen, ob ich dem zustimme (ich stehe definitiv auf menschliche SF); vermute aber, dass wir verdammt viel Schnittmenge hätten. Ich bin seit Jahren großer Fan von Rottensteiners Rezensionen und bewundere, wie gut er sich auskennt und wie treffsicher er schlechte Plots enttarnt. Ich wünschte, ich würde noch häufiger seine Rezensionen zu zeitgenössischer SF lesen.

 

Mal schauen, was sonst so für Artikel drin sind.

 

Schöne Grüße, Yvonne


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#2 lapismont

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Geschrieben 14 Februar 2024 - 18:21

Ich glaub, ich bestell mir den mal.

Wenn ich mir die Artikel-Überschriften anschaue, ist da viel Retro drin. Bin gespannt.

 

Ach ja: Die aktuelle URL des Mags: https://verlag-linde...de/?page_id=348


Bearbeitet von lapismont, 14 Februar 2024 - 18:26.

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#3 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 14 Februar 2024 - 18:32

Ah, danke!

Habe bisher nur in den Rezensionen gelesen, mehr dazu wahrscheinlich nächste Woche

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#4 Nina

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Geschrieben 14 Februar 2024 - 18:32

Der Quaber Merkur hat übrigens den allersten Award der European Science Fiction Society (ESFS) gewonnen. Und 2020 wurde er - auch in Anlehnung daran - European Grand Master! - Das war aber mitten in der Corona-Zeit, mir blutet ja immer noch das Herz, wie die über Jahre perfekt geplante Convention an so einem schönen Ort dann online war und wie sehr auch so was damit unterging. Ein weiterer Österreicher, H.W. Franke, bekam den Award ja in einem der Vorjahre und das hat doch einiges an Aufsehen erregt. Bei Rottensteiner hat das keinen groß gekümmert, da waren alle anderweitig beschäftigt. 



#5 lapismont

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Geschrieben 22 Februar 2024 - 07:27

Der Merkur ist da und ich hab begonnen.

 

Ich verstehe, warum Franz Rottensteiner das Mag mit sich begraben sehen möchte. Seine Einschätzung zur SF im allgemeinen unterschreibe ich nicht. Viele der Gedankenexperimente früherer Tage beziehen sich auf immer noch aktuelle Technik und Wissenschaft, sodass hier das Feld für Innovationen klein ist, dennoch gibt es derartige Geschichten. Allerdings ist die Themenauswahl breiter geworden, hier hat Rottensteiners Lieblingsteilgenre vielleicht einfach an Masse verloren. Auch, weil die Anzahl reiner Techniker·innen in der Leserschaft abgenommen hat, was einfach mit der Entwicklung der Berufe zu tun hat.

Und es ist nicht der Kern der SF, da stimme ich ihm auch nicht zu. Ich bin über das Abenteuer zur SF gestoßen und für mich ist das immer noch eines der wichtigsten Bestandteile, auch wenn ich inzwischen weitere Ansprüche entwickelt habe.

 

Auf mich wirkt das Vorwort wehmütig und frustriert. Da spricht nicht der SF-Fan sondern der grantelnde Großvater, der den alten Zeiten nachtrauert.

 

Barnard’s Runnaway Star: Skizzen einer Science-Fiction-Faszination von Rainer Eisfeld

 

Der Text behandelt SF, in der Barnards Stern eine Rolle spielt und liefert zudem einen Abriss der wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem kosmischen Objekt.

Ein ziemliches Nischenthema. Weder Jack Williamson noch das Buch von Robert L Forward sagten mir etwas, obwohl ich sicher bin, von Forward irgendwo ein Buch stehen zu haben. Aber wenigstens kenne ich den Leman, hab das Buch auch vor gar nicht allzulanger Zeit erneut gelesen.

 

Also interessanter Artikel, vielleicht gibt es ja mal weitere Artikel zu SF-Werken über andere Sonnen / Planeten.


Bearbeitet von lapismont, 22 Februar 2024 - 07:32.

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#6 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 Februar 2024 - 08:48

Ich habe ja bei den Rezensionen begonnen und mich stark gewundert, dass FR das Buch von Richard Wissinger, Urknallkinder, so gut bespricht. Meiner Erinnerung nach gab es da viel groben Unfug und es war auch einfach sehr schlecht geschrieben, ich habe nach sechs Geschichten abgebrochen. Nun wundere ich mich doch sehr.

 

Die gute Besprechung zu Attila Veres The Black Maybe hingegen kann ich nachvollziehen. Auch wenn wir da abweichende Lieblinge hatten und FR wirklich deutlich mehr auf die Ideen fokussiert und weniger auf das "Wie ist es gemacht, was bedeutet das menschlich?". Da sehe ich dann auch den wichtigsten Unterschied zwischen FR und mir: Für mich taugt die beste Idee nichts, wenn es nicht überzeugend geschildert ist. Die Figuren glaubhaft reagieren, vielschichtig sind, die Beziehungen plastisch.

 

Ich merke das an Tales from the Loop. Da sind nur Ideen notiert. Ich finde das langweilig. In der Serie hingegen haben sie die Ideen mit Fleisch gefüllt, aus den (guten) Ideen wurden Geschichten gemacht, die Schicksale der Figuren werden davon beeinflusst. Und plötzlich ist es für mich interessant und spannend. Aus meiner Sicht hat Stalenhaag eine interessante Welt geschaffen und dann irgendwie nichts daraus gemacht. Abgesehen natürlich von den coolen Zeichnungen.

(Und, wohlgemerkt, ich kenne bisher nur Band 1, habe aber die anderen drei leider schon gekauft.)


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#7 lapismont

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Geschrieben 22 Februar 2024 - 09:16

ja, für Ideen kann man ins Nature schauen.


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#8 lapismont

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Geschrieben 26 Februar 2024 - 08:47

Freunde mit Fell. Dietmar Daths Die Abschaffung der Arten (2008) als »Evolutionsromanze« von Endre Hárs

 

Tatsächlich habe ich schon neun Prosa-Werke Dietmars gelesen, »Die Abschaffung der Arten« ist nicht dabei, obwohl es im Regal steht. Immerhin hab ich eine Theaterinszenierung gesehen, kenne den Stoff also ein Wenig.

 

Hárs untersucht das Werk germanistisch. Lustig fand ich, als er sich dazu äußert, dass die Rezeption des Romans auf die schwere Lesbarkeit verweist und Hárs macht dies mit Sätzen, die zumindest für mich auch nicht gerade lesbar waren.

 

 

Die genannten narrativen und inhaltlichen Momente führen zu aufschlussreichen Konsequenzen für den gesamten Roman und dessen Rezeption. Was in Die Abschaffung der Arten »in hesitant ritardanti«, mit viel Verzögerung (wenn überhaupt) Sinn gewinnt, erhält zwar nachträglich den Status des »qod erat demonstrandum«, ist aber ein Rezeptionsvorgang, dem die Inhaltswiedergabe ebenso gegenläufig ist wie das Wiederlesen selbst.

 

Da bin ich wohl nicht die Zielleserschaft.


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Geschrieben 26 Februar 2024 - 09:46

Da kann ich  mir ein Buchzitat nicht verkneifen, das ich sehr witzig fand. Aus Teranesia von Greg Egan:

 

 

"Ich habe beschlossen", erklärte Amita, "dass dir und deiner Schwester sowohl männliche als auch weibliche Narrative zur Verfügung stehen sollten."

"Du meinst ... er soll dir beim Vorlesen helfen?"

 

Und ja, ich fand's witzig. Wer so mit einem Zehnjährigen spricht, der hat's nicht besser verdient.  :bighlaugh:


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#10 ShockWaveRider

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Geschrieben 26 Februar 2024 - 10:00

Ich möchte gar nicht die Zielgruppe für das sein, was bei einer derartigen intellektuellen Selbstbefriedigung rauskommt.

 

meint

Ralf


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ShockWaveRiders Kritiken aus München
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Denn er tut sich verbitten
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