Förderungswürdigkeit - das ist gerade in Sachen Kultur ein ganz und gar problematischer Begriff. Wenn es um die Entwicklung von Wissenschaft oder Technologie geht, ist klar, dass sich nicht alles von Anfang an bezahlt machen kann, so dass es sinnvoll ist, gelegentlich in bestimmte Entwicklungen Geld hineinzustecken.
Hieß es nicht mal "Brot und Spiele"? Sind Bürger denn nicht unzufrieden, wenn nur die Grundbedürfnisse gestillt werden, aber die Unterhaltung fehlt? Muss beispielsweise die Raumfahrt in einem fort praktische Dinge für den Haushalt wie Alufolie produzieren oder ist jemand auch einfach nur stolz, was man als Gemeinschaft erreicht, nämlich in den Weltraum vorzudringen und Interessantes zu entdecken? Förderungswürdigkeit - das ist gerade in Sachen Kultur ein ganz und gar problematischer Begriff. Wenn es um die Entwicklung von Wissenschaft oder Technologie geht, ist klar, dass sich nicht alles von Anfang an bezahlt machen kann, so dass es sinnvoll ist, gelegentlich in bestimmte Entwicklungen Geld hineinzustecken.
Wenn sich allerdings Kultur nicht bezahlt macht, dann bedeutet das nichts anderes, als dass die betreffende Kultur den Menschen eben nicht genügend wert ist, dass sie sich bezahlt machen würde. Und was kaum jemand will, ist eben gerade keiner Förderung würdig. Anders sieht die Sache aus, wenn man aus der Gesamtgesellschaft Teile herausnimmt und Clubs, Fandoms usw. ihr spezielles Interesse fördern - wobei ich das nicht wirklich als eine Förderung ansehen würde, sondern letztlich als eine Finanzierung eigener Interessen bzw. Hobbys.
Es ist auch immer die Frage, was man von dem, was man bezahlen kann, wie verteilt. Und wie sehr einen anderen Leute bezahlen. Ich selbst hatte in der Vergangenheit schon enorme Schwierigkeiten, ja, dass Cover- und Webdesign oder Lektorat bezahlt sein möchte, keine Frage. Aber dann darf man als freischaffender Webdesigner eben nicht am unteren Ende der Nahrungskette, bei der unbezahlten Kurzgeschichtenautorin anfragen. Da ist es klar, dass ich ablehne! Weil über das Schreiben kann ich das nicht finanzieren.
Ich würde mir ja eine eigene "Fan-Währung" wünschen, also so ein Konzept, wo jeder mal sagen wir mal 20 Euro einzahlt, dafür seine "Fan-Euros" bekommt und die Mitfans in der Phantastikszene für Dienstleistungen anbieten kann. Also z.B. mir gibt wer was fürs Korrekturlesen, ich geb wem anderen, um meine Website aufzuhübschen, der gibt wem, um bei seiner Veranstaltung zu helfen, der gibt wem, um sich ein Buchcover für seinen Self-Publishing-Roman erstellen zu lassen, und das läuft kreuz und quer, jeder kriegt, was er braucht und zahlt in der internen Währung.
Leider ist das natürlich eine Utopie, es gab schon verschiedene Versuche, so etwas regional aufzubauen (mit Kochen, Hausarbeitshilfe, Kleinreperaturen, Gartenarbeiten, Nachhilfe etc.), aber das ist immer sehr schnell kollabiert.