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Die Hälfte der Deutschen würde gerne ein Buch schreiben


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7 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 11 April 2024 - 09:25

Die Hälfte der Deutschen würde gerne ein Buch schreiben. Aber nur rund vierzig Prozent der Bundesbürger kaufen überhaupt noch Bücher
Unbändig ist der Wunsch, Bücher zu veröffentlichen. Deutlich geringer dagegen ist das Bedürfnis, sie auch zu lesen. Im Buchmarkt öffnet sich gerade ein Abgrund.

https://www.nzz.ch/f...etzt-ld.1825466

#2 Christian Hornstein

Christian Hornstein

    Biblionaut

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Geschrieben 11 April 2024 - 10:29

In dem von Dir verlinkten Artikel heißt es:

 

Bald stimmt der böse Satz: Das bisschen, was ich lese, schreibe ich mir selbst.

 

Dem Artikel ist aber nicht zu entnehmen, ob die 50% Schreiberi und die 40% Buchkäuferi zwei getrennte Populationen sind.

 

In dem Text wird auch der Unkenruf des Kulturverfalls angesprochen, die Spaltung des Buchmarktes in hochqualitative Kunst und Schund.

 

Die Ansprüche an Literatur hängen wie bei allem anderen auch davon ab, welche Neigungen und Begabungen jemand mitbringt, und welche Bildung er genießen durfte. Falls es unserer Gesellschaft wichtig sein sollte, dass ihre Bürgeri sprachlich anspruchsvoll sind, sollte sie die Menschen in dieser Hinsicht bereits in jungen Jahren adäquat fördern. Sinnvoll wäre es, da die sprachliche Kommunikation Dinge kann, die andere Medien nicht können.

 

Unsere aktuelle Gesellschaft erlebe ich im Bildungssystem oft als chronisch unzulänglich und ungerecht. Im Bereich der Unterhaltungsmärkte sehe ich weitgehend einen Laissez-Faire-Stil, der zu einem großen Teil Inhalte hervorbringt, die destruktiv sind. Es liegt auf der Hand, wohin dies führt, was wir unter anderem an den Ergebnissen der Pisa-Studien ablesen können. Falls eine Mehrheit dies bedauern sollte, könnte sie sich dafür engagieren, es zu verändern. Wahrscheinlich müssten diejenigen, die am ehesten dazu in der Lage sind, vorangehen.

 

Ansonsten sind offene, qualifizierte und differenzierte Besprechungen von Texten auch ein guter Weg, um Bewusstsein zu schaffen.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 11 April 2024 - 10:30.


#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 11 April 2024 - 10:42

Journalismus ist auch nicht mehr das was er mal war. Auch ein Grund, warum die Leute ihre Artikel selbst schreiben wollen. Aber vielleicht war das schon immer so.

 

Die 50 %, die schreiben wollen, kamen aus einer Umfrage von Book on Demand. Die Zahl würde ich in Frage stellen. Aber der Trend, immer mehr wollen selbst veröffentlichen und das diese nicht immer selbst kaufen - wie wollen die ermitteln ob diese Bücher auch gelesen werden? - scheint ja insbesondere Realität in der deutschsprachigen phantastischen Kurzgeschichtenszene, daher dachte ich, die These ist ganz gut darüber zu diskutieren.

 

Das nicht immer anspruchsvolle Texte angesagt sind, das sieht man ja auch in der phantastischen Literatur. Was sich gut verkauft ist ja nicht unbedingt anspruchsvoll. Aber muss das überhaupt der Anspruch sein? 



#4 Fermentarius

Fermentarius

    Infonaut

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Geschrieben 11 April 2024 - 11:01


Die 50 %, die schreiben wollen, kamen aus einer Umfrage von Book on Demand. Die Zahl würde ich in Frage stellen.

Ich würde der Zahl auch keine allz große Bedeutung beimessen. Möglicherweise würden vergleichbar viele Menschen mit "Ja" antworten, wenn man sie fragt, ob sie eine Weltreise machen, den Mount Everest besteigen oder einen Welthit (eine Oper, ein Konzert etc.) komponieren möchten. Und wenn die Aussage von Book on Demand kommt, klingt das eher wie Pfeifen im Dunkeln, wie eine vage Hoffnung, bald viel bessere Geschäfte zu machen.



#5 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 11 April 2024 - 20:44

BoD ist eh tot. Das war mal ein Ding, bevor Amazon groß mit KDP einstieg, und durch den E-Book-Boom ist das obsolet.

Außerdem: Wenn das viele wollen, ist das ja schön ... solange sie ihre Drohung nicht wahr machen. (Sehr zum Leidwesen gewisser anderer Leute tun es manche dann doch.) :)
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#6 Gast_Nebulus_*

Gast_Nebulus_*
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Geschrieben 11 April 2024 - 21:41

Ich hätte eigentlich den Prozentsatz der Leser auf maximal 20% geschätzt.     (Und zwar in Österreich wie in Deutschland) Gefühlt lesen in meinem Bekanntenkreis nur noch die Studentinnen.   Männer die lesen, kenne ich persönlich garkeine mehr.

Überhaupt hab ich den Eindruck, das sehr viel mehr Frauen als Männer lesen, wenn ich mich so in Buchhandlungen umschaue.

Zum Thema Buch schreiben:   Ich glaube diesen Traum hat so gut wie jeder mal, der einmal ein Buch gelesen hat.   Ist so ähnlich als würde man die Leute fragen, ob sie selbst mal gerne in nem Hollywood Film mitspielen wollen/als Regisseur arbeiten wollen.


Bearbeitet von Nebulus, 11 April 2024 - 21:55.


#7 Helge

Helge

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Geschrieben 12 April 2024 - 12:18

Die Hälfte der Deutschen würde gerne ein Buch schreiben. Aber nur rund vierzig Prozent der Bundesbürger kaufen überhaupt noch Bücher
Unbändig ist der Wunsch, Bücher zu veröffentlichen. Deutlich geringer dagegen ist das Bedürfnis, sie auch zu lesen. Im Buchmarkt öffnet sich gerade ein Abgrund.

https://www.nzz.ch/f...etzt-ld.1825466

Nein, das ist überhaupt kein Widerspruch, denn zwischen denen, die "gern würden" (egal was) und denen, die es tatsächlich tun, liegt eine annähernde Unendlichkeit. Und diejenigen von Letzteren, die tatsächlich etwas Annehmbares zustandebringen, sind noch einmal sehr viel weniger. Das war auch noch nie anders.



#8 Nina

Nina

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Geschrieben 12 April 2024 - 18:48

Na ja, und viele von "uns Nerds" wollen beispielsweise als Model arbeiten? Oder Mordfälle aufklären, wahlweise wie im Fernsehen mit einem supertollen Hund anbei - oder mit einer heißen Kollegin. (Na hallo, Richard Castle und Bestsellerautor zusammen mit seiner Muse im kriminalistischen Einsatz oder so ...) - Es sagt ja nur, was die Leute wollen, also das der Artikel ist eher auf Tagtraumniveau. Ich glaube jeder von uns hat sich schon mal vorgestellt, ein berühmter Schauspieler zu sein. Wirklich JEDER. - Ist doch ein schöner Tagtraum, nützt nichts, schadet aber auch nicht und vielleicht ist der Alltag für den Träumer dadurch ein bisschen netter. 




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