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WELT.de Essay "Boom der Climate Fiction"


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8 Antworten in diesem Thema

#1 A-reum

A-reum

    Limonaut

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Geschrieben 11 April 2024 - 12:12

Der verstörende Boom der "Climate Fiction"

Jakob Hayner: Sogenannte „Climate Fiction“ boomt. Voller Angstlust malen darin Autoren wie T. C. Boyle oder Habecks Ehefrau Andrea Paluch den Weltuntergang durch Klimawandel aus. Doch der Brite J. B. Ballard konnte es schon vor 60 Jahren besser. Ein Vergleich zeigt, was er heutigen Zeitgeistökos voraus hatte.

 

J. G. Ballard im diaphanes Verlag

 

2016. High-Rise, Zürich, diaphanes

2017: Betoninsel, Zürich, diaphanes

2018: Millennium People, Zürich, diaphanes

2019: Das Reich kommt, Zürich, diaphanes

2019: Crash, Zürich, diaphanes

2020: Liebe & Napalm: Export USA, Zürich, diaphanes

2023: Die Flut, Zürich, diaphanes

2023: Die Dürre, Zürich, diaphanes



#2 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 11 April 2024 - 12:28

Die Dürre haben wir hier gemeinsam gelesen:
https://scifinet.org...lard-die-dürre/

#3 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 11 April 2024 - 14:03

Na ja. Die WELT schafft es mal wieder, Äpfel mit Pflastersteinen zu vergleichen: Ballard schreibt Innerspace-SF für erwachsene Rezipienten, wogegen das damit in einen Korb geworfene "Die schönsten Weltuntergänge" ja ein Kinder(!)-Bilder(!)-Buch ist. Das kann man zurecht doof finden, aber der Vergleich hinkt trotzdem gewaltig.

 

Der fairere und lohnendere Vergleich mit T.C. Boyle wird nicht gezogen, weil er vielleicht nicht genug Angriffsfläche hergibt - das wäre dann der Äpfel-Birnen-Vergleich.


Bearbeitet von Naut, 11 April 2024 - 14:04.

Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#4 Gast_Nebulus_*

Gast_Nebulus_*
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Geschrieben 11 April 2024 - 15:01

Ich kann eigentlich in der SF keinen Boom der Climate Fiction erkennen.   Es ist ein kleiner Teil der SF, der halt groß aufgegriffen wird, weil es in das derzeitige Politikschema passt.


Ich persönlich kann mit Climatefiction absolut nichts anfangen, zumindest wenn sie nicht aus Retrozeiten entstammt wo der Religion der "Die Welt fällt uns auf den Kopf" Klimaaktivisten noch nicht gehuldigt wurde wie in heutiger Climatefiction.


Wer sich mit Klimapolitik auch nur irgendwie befasst, der weiß das gewisse "Wissenschaftler" und Organisationen schon weit vor den 70ern ständig davor gewarnt haben, das morgen die Welt untergeht.   Und sie ist bis heute nicht untergegangen.     Laut Berichten die damals ernst genommen wurden, wäre Europa heute schon unbewohnbar und das wurde zuerst für die 90er und dann fürs Jahr 2000 und dann fürs Jahr 2012 usw vorhergesagt.

Wer heute diesen "Wissenschaftlern" noch immer glaubt, das uns der Himmel auf den Kopf fällt und wir "die letzte Generation" sein werden...dem ist nicht zu helfen.    Wer glaubt denn bitte Leuten, die ständig vor dem Weltuntergang warnen, Daten setzen und sich ständig irren und dann wieder das Datum ein wenig nach vorne schieben?

Der Unterschied zu damals ist eben, das die Klimareligion es diesmal geschafft hat, Leute in quasi allen Regierungen zu installieren.  Aber die Welt wird genauso in 20 Jahren untergehen wie sie auch schon durch die gleichen Wissenschaftler vorhergesagt, im Jahr 1990, 2000, 2012 nicht untergegangen ist.

Die Welt wird noch 1000 Jahre und mehr existieren.  Und nein, ich bin kein "Klimaleugner",  aber ich glaube nicht daran, das Klimawandel so schlimm werden wird, wie vorhergesagt.   Ändern wird sich das Klima schon,  Arten werden aussterben usw.  aber die Welt wird nicht untergehen.   Das Leben geht weiter, weil das Leben "findet einen Weg", wie wir alle aus Jurassic Park wissen ;)

Darum kann ich persönlich keine "moderne" Klimafiction lesen.   Wage auch zu bezweifeln, das es ausserhalb Deutschlands, wo die Leute ja davon besessen sind, irgendwo einen Climate Fiction Boom gibt.


Bearbeitet von Nebulus, 11 April 2024 - 15:43.


#5 Christian Hornstein

Christian Hornstein

    Biblionaut

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Geschrieben 11 April 2024 - 18:16

Wer sich mit Klimapolitik auch nur irgendwie befasst, der weiß das gewisse "Wissenschaftler" und Organisationen schon weit vor den 70ern ständig davor gewarnt haben, das morgen die Welt untergeht.   Und sie ist bis heute nicht untergegangen.     Laut Berichten die damals ernst genommen wurden, wäre Europa heute schon unbewohnbar und das wurde zuerst für die 90er und dann fürs Jahr 2000 und dann fürs Jahr 2012 usw vorhergesagt.

 

Der Kanon der Wissenschaftler hat eigentlich das Gegenteil gemacht. Ihre Prognosen waren stets zu konservativ d.h. die Realität ist bislang immer noch ein Stückchen dramatischer ausgefallen. Schau mal hier nach: https://de.wikipedia...ge#Kontroversen
 



#6 Fermentarius

Fermentarius

    Infonaut

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Geschrieben 11 April 2024 - 20:02

Der Unterschied zu damals ist eben, das die Klimareligion es diesmal geschafft hat, Leute in quasi allen Regierungen zu installieren.  Aber die Welt wird genauso in 20 Jahren untergehen wie sie auch schon durch die gleichen Wissenschaftler vorhergesagt, im Jahr 1990, 2000, 2012 nicht untergegangen ist.

Die Welt wird noch 1000 Jahre und mehr existieren.  Und nein, ich bin kein "Klimaleugner",  aber ich glaube nicht daran, das Klimawandel so schlimm werden wird, wie vorhergesagt.   Ändern wird sich das Klima schon,  Arten werden aussterben usw.  aber die Welt wird nicht untergehen.   Das Leben geht weiter, weil das Leben "findet einen Weg", wie wir alle aus Jurassic Park wissen ;)

So einfach ist das leider nicht. Erst mal: In Deutschland ist die Durchschnittstemperatur seit dem Wert von 1881 - 1920 um mehr als 2 °C gestiegen, wenn man die letzten fünf Jahre betrachtet. Und es wird noch mehr dazu kommen, weil die Methan- und CO2-Konzentration weiter steigt. Und diese 2 °C sind bereits sehr auffällig. Die Welt geht deshalb nicht unter, der Welt ist das ziemlich egal. Aber: das Klima lässt sich als Komplexes System beschreiben (im mathematischen Sinn), und komplexe Systeme neigen dazu, auf Änderungen der Eingangsparameter mit nichtlinearen Veränderungen (also plötzlichen Sprüngen) oder im schlimmsten Fall, einem Systemzusammenbruch zu reagieren. Beispielsweise könnten sich Niederschlagsmuster plötzlich und dauerhaft verschieben. Oder das Abschmelzen der grönländischen Gletscher beschleunigt sich, weil einige Gletscher wie auf einer Rutschbahn in Meer gleiten. Ich persönlich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Jahrzehnten beim Klima noch einige unangenehme Überraschung erleben werden.

 

Übrigens ist die Zivilisation auch ein komplexes System. Und sie kann, wenn man sie unter Stress setzt, plötzlich zusammenbrechen. Das ist Thema meines Buchs "Offline", erschienen bei Springer in inzwischen zwei Auflagen. Es hat bisher mindestens 50 Zivilisationen auf der Erde gegeben. Sie sind alle verschwunden, bis auf unsere eigene, die inzwischen weltumspannend auf dem Internet beruht. Die meisten brachen nach ihrer Hochblüte relativ plötzlich zusammen. Wir sollten uns vielleicht überlegen, ob wir an gefährdeten Stellen nicht einige Sicherheitsmaßnahmen einbauen.



#7 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 11 April 2024 - 20:19

(Ich bitte ganz lieb Klimawandel-Diskussionen per se im entspr. Thread fortzusetzen. :unsure: Über spezifisch den WELT-Artikel Meinungen lesen fände ich hier andererseits cool (was gut gegen aktuellen Klimawandel sein könnte q;))...)


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 11 April 2024 - 20:20.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#8 Zack

Zack

    Illuminaut

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Geschrieben 15 April 2024 - 14:20

Mhm, interessanter Artikel über Ballard, aber am Thema der Überschrift irgendwie vorbei. Welcher Boom der Climate Fiction? Natürlich gibts da momentan etwas mehr, weil eben auch der Klimawandel immer präsenter in den Köpfen ist und weil Near Future SF ohne Einbeziehung des Klimawandels momentan schwer vorstellbar (und damit auch Climate Fiction) ist. Aber Boom? Wo??? Da hätte sich ja die Anthologie "Klimazukünfte 2050" wir geschnitten Brot verkaufen müssen :D ...

 

Und dann gehts im Artikel gar nicht um den Boom der Climate Fiction, sondern um Romane von Ballard, die durchaus eine Empfehlung wert sind. Kürzlich sind bei uns Rezensionen zu "Die Dürre" und "Die Flut" erschienen und unser Rezensent Holger war sehr begeistert von der Erzählweise (wen es interessiert: hier und hier).

 

Mich irritiert zunehmend die Diskrepanz zwischen Artikelüberschrift und Inhalt, ja, ich weiß, Clickbait, aber muss das echt auch in diesem Bereich sein? Wenn es heißt "Boom der Climate Fiction" will ich auch was zu dem Thema lesen und nicht eine Huldigung an einen Autor. Auch wenn die durchaus lesenswert war.


“Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen.” (Paul Cézanne)


http://www.literatopia.de

#9 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

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Geschrieben 15 April 2024 - 18:54

 Wenn es heißt "Boom der Climate Fiction" will ich auch was zu dem Thema lesen und nicht eine Huldigung an einen Autor. Auch wenn die durchaus lesenswert war.

 

J. G. Ballard, der Dirk van den Boom der Climate Fiction. :wink2:
 




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