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Schlaues Grünzeug Sind Pflanzen intelligent?


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14 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 22 Juni 2024 - 13:39

Pflanzen haben zwar kein Gehirn. Trotzdem können sie Risiken einschätzen, Strategien entwickeln und sich gezielt wehren. Doch reicht das aus, um Pflanzen als intelligent zu definieren? Ein Forschungs-Duo ist dieser Frage nun nachgegangen - mit erstaunlichem Ergebnis.

https://www.n-tv.de/...le25031864.html

#2 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 22 Juni 2024 - 15:36

Njun, der bekannteste Förster Deutschlands, der Baumdemiesoteriker Peter Wohlleben, berichtet von SWignalstoffen bei gefahr, die durch z. B. Buchen ausgesendet werden. In einem gesunden Mischwald - so erzählt er - wird jeweils nur eine Buche (bzw. ein gewisses Gebiet) von Buchdruckern heimgesucht: die anderen Buchen werden per Duftstoffe vor Befall gewarnt.

 

Dieses bezeichnet Wohlleben als altes Försterwissen, das nachgewiesenermaßen auch in Märchen vorkommt.


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

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#3 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 22 Juni 2024 - 17:26

Einen unterhaltsamen und recht ausgewogenen Überblick gibt es bei Arte/42:
https://www.arte.tv/...ch-als-pflanze/
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#4 Christian Hornstein

Christian Hornstein

    Giganaut

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Geschrieben 23 Juni 2024 - 10:34

Einen unterhaltsamen und recht ausgewogenen Überblick gibt es bei Arte/42:
https://www.arte.tv/...ch-als-pflanze/

 
In dem Bericht wird nicht klar unterschieden zwischen reagieren und wahrnehmen. Immerhin wird differenziert zwischen reagieren und fühlen, also dem Vorliegen von Bewusstsein und Leid. Zur Frage im Titel des Threads die alte Gegenfrage: Was ist denn Intelligenz? Das gleiche gilt für Bewusstsein. Auch diese Aspekte spricht der Bericht an und macht ein großes Spektrum auf, bis hin dazu, einer einzelnen Zelle Intelligenz zu attestieren, wenn sie nicht stets die gleiche Reaktion auf den gleichen Reiz zeigt. Nun ja. Die Dargestellte Reaktion der Mimose auf Licht nach wiederholter Kopplung mit einem Nadelstich ist jedenfalls eindeutig ein Ergebnis dessen, was man lernen und Gedächtnis nennt. Warum das im Bericht in Frage gestellt wird, ist mir nicht klar. Es wäre sogenanntes Reiz-Reaktions-Lernen, jedenfalls wenn das Experiment ordentlich durchgeführt wurde. Es wird kurz der Unterschied zwischem reflektorischem und motiviertem Verhalten angesprochen. Auch ein wichtiger Unterschied. Auf Basis der mir bekannten und der im Bericht dargestellten Befunde, ist es verständlich, beim neuen Forschungsgebiet von Pflanzenneurobiologie zu sprechen, denn es gibt offenbar Zellverbände, die Information verarbeiten. Mit Interpretationen wie Intelligenz, Wahrnehmen, Fühlen, Motivation und Bewusstsein sollten wir aber vorsichtig sein und nicht vermenschlichen. Es ist anzunehmen, dass selbst wenn es so etwas wie Fühlen bei Pflanzen gäbe, Kreaturen, die stationär leben und deren Fortpflanzung darauf beruht, gefressen zu werden - was ja für sehr viele Pflanzen zutrifft -, all das ganz anders erleben dürften als wir.



#5 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 25 Juni 2024 - 10:02

 Mit Interpretationen wie Intelligenz, Wahrnehmen, Fühlen, Motivation und Bewusstsein sollten wir aber vorsichtig sein und nicht vermenschlichen. Es ist anzunehmen, dass selbst wenn es so etwas wie Fühlen bei Pflanzen gäbe, Kreaturen, die stationär leben und deren Fortpflanzung darauf beruht, gefressen zu werden - was ja für sehr viele Pflanzen zutrifft -, all das ganz anders erleben dürften als wir.

 

Der Versuch, für uns fremdartige Lebewesen zu verstehen, wäre ja ein guter Ansatz, vorbereitet zu sein wenn man auf außerirdisches Leben trifft.



#6 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 25 Juni 2024 - 12:26

Wie schon anderswo in diesem Board (lange her!) hab ich wieder ein wenig ein Problem mit dem Begriff "Intelligenz", der sehr wissenschaftlich klingt, aber eigentlich schwer zu fassen (und daher zu messen) ist. Das ein oder andere hier erwähnte Experiment finde ich auch faszinierend, aber den Stempel dieses Begriffs allgemein zu vergeben, ist m.E. schon von der Definition her wackelig.

 

Das gibt ja der Artikel im Urpost oben auch zu, benutzt dann aber weiter das Adjektiv des Begriffes in späteren Absätzen. q:D Und warnt sogar am Ende vor einer neu aufflammenden Begriffs-Definitions-Debatte!

 

Bei Menschen ist das ja eigentlich ähnlich; was ist schon für Schwachsinn in den letzten ca. 100 Jahren anhand dem pseudo-genauen IQ postuliert worden... (Ich erinnere an das hoffentlich inzwischen verpönte Fachbuch Bell Curve!)


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 25 Juni 2024 - 12:50.

/KB

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[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#7 Helge

Helge

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Geschrieben 25 Juni 2024 - 16:48

Hier ein Artikel zur Pflanzenkommunikation, der sich vor allem auf die berühmten Experimente von Cleve Backster bezieht:

https://harvardscien...life-of-plants/



#8 Christian Hornstein

Christian Hornstein

    Giganaut

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Geschrieben 25 Juni 2024 - 19:07

Hier ein Artikel zur Pflanzenkommunikation, der sich vor allem auf die berühmten Experimente von Cleve Backster bezieht:

https://harvardscien...life-of-plants/

 
Diesen Artikel finde ich an mancher Stelle etwas zu reißerisch. Zum Beispiel zitiert der Autor Tristan Wang aus Daniel Chamovitz Buch What a Plant Knows, Sehen sei “the physical sense by which light stimuli received by the eye are interpreted by the brain and constructed into a representation.” Dann schreibt er: Take out the “eye” and “brain” in this definition, and plants can see. Nein, so einfach ist es natürlich nicht.

 

Oder: Tristan Wang schreibt: Plants can also perceive color. Whereas humans largely rely on two types of photoreceptors (rods and cones), plants dwarf that number with at least 11 different kinds of photoreceptors that aid plants in reacting to sunlight. Hier wird suggeriert, dass Pflanzen eine viel größere "Farbwahrnehmung" hätten als Menschen. Tatsächlich lassen sich die Photorezeptoren der Pflanzen aber in vier Gruppen einordnen: Phototropine, Phytochrome, Cryptochrome und UVR8. Diese Rezeptoren haben ihr Absorptionsmaximum jeweils im UV-/ Blau-, Rot-, Grün- und Gelb-Bereich. Wir Menschen haben für die Farbwahrnehmung sogenannte Zapfen (cones), die in drei Varianten auftreten, die ihr Absorptionsmaximum jeweils im Blau-, Rot- und Grün-Bereich haben. So weit hinken wir den Pflanzen also nicht hinterher.

 

https://de.wikipedia...ki/Fotorezeptor

https://en.wikipedia.org/wiki/UVR8

https://de.wikipedia...en_des_Menschen



#9 rostig

rostig

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Geschrieben 26 Juni 2024 - 07:48

Bakterien verfügen über eine Vielzahl von Photorezeptoren, sie kommunizieren chemisch miteinander und sie kooperieren z.B. durch die Ausbildung von Schleimfilmen. Sind Bakterien deshalb intelligent?



#10 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 29 Juni 2024 - 12:14

wenn man als Intelligenz die Fähigkeit zur selbständigen Nahrungsaufnahme definiert, dann ist sogar ein einzelliges Lebewesen intelligent.

 

Die Fähigkeit zum selbständigen und abstrahierenden Denkprozess nennt man Intellekt. Das ist etwas völlig Anderes. Intelligenz kann als Voraussetzung für Intellekt genommen werden, muss aber nicht: alleine aus anekdotischer Evidenz kenne ich schon viele Menschen denen ich ein abstrahierendes Denken ohne Weiteres zubilligen würde, die aber ansonsten zu doof zum sch****n sind.

 

Beispiel:

Donald Trump ist bestimmt intelligent, aber nicht intellektuell. Da war bis zu einem gewissen Grad selbst Georg W. Bush intellektueller. Der letzte wirklich Intellektuelle unter den republikanischen Präsidenten war Richard Nixon. Hätte er sich nicht auf seine Berater verlassen, wäre George H. W. Bush - also "Daddy" Bush - niemals Präsident geworden, und uns wäre ein Ronald Reagan erspart geblieben.

 

Nichts gegen Ronald Reagan. Aber dessen Intelligenzquotient - als Maßstab für den Intellekt eines Menschen - lag deutlich unter dem Durchschnitt aller anderen Präsidenten (und von den Demokraten wollen wir erst gar nicht anfangen...)


Bearbeitet von Peter-in-Space, 29 Juni 2024 - 12:17.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#11 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 29 Juni 2024 - 16:22

(Nicht schon wieder IQ!! q:#  (S. oben.))


/KB

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wieder spannend das Leben und heiter.

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#12 Christian Hornstein

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Geschrieben 30 Juni 2024 - 15:41

Es gibt ja nicht DIE Intelligenz, sondern es sind ganz unterschiedliche Leistungsbereiche gemeint. Intelligenztests haben meist viele Untertests, die verschiedene Arten von Fähigkeiten testen z.B. sprachliche, logische, mathematische oder räumliche. Darüber hinaus gibt es ganz unterschiedliche Modelle von Intelligenz und diverse Spezialbereiche wie emotionale oder soziale Intelligenz/Fähigkeiten. Wenn wir also sagen, dass ein Lebewesen intelligent ist, bedeutet das ohne nähere Konkretisierung zunächst einmal gar nichts, außer, dass es uns durch irgendetwas beeindruckt hat. ;)

 

Für die Beurteilung der Verhaltensmerkmale von Lebewesen finde ich es deshalb zielführender auf die konkreten Leistungen abzustellen. Spekulationen über die Grundlagen dieser Leistungen sollten mit Vorsicht genossen werden. Bei Konzepten wie Bewusstsein, von dem, soweit mir bekannt ist, heute wirklich noch niemand genau weiß, was es ist und wie es zustande kommt, gilt das natürlich ganz besonders.



#13 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 30 Juni 2024 - 18:12

(Genau. Im Urartikel, ganz oben, gibt es ja die bekannte Kritik von Gould, dass es nicht die EINE Intelligenz gibt - weil nicht wohl und bei Menschen kulturell unabhängig definiert - und daher* auch keinen sinnvollen universellen IQ geben kann. (* Letzteres dann in seinem Fachbuch Der falsch vermessene Mensch.))


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 30 Juni 2024 - 18:29.

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Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

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dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

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#14 Helge

Helge

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Geschrieben 30 Juni 2024 - 18:24

Wenn es so etwas wie Intelligenz gibt, dann muss sie auch allgemein definierbar und quantifizierbar sein; das Problem dürfte schlicht sein, dass diese Grundlage eben erst noch herausgefunden werden muss.



#15 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 04 Juli 2024 - 19:00

Wenn es so etwas wie Intelligenz gibt, dann muss sie auch allgemein definierbar und quantifizierbar sein; das Problem dürfte schlicht sein, dass diese Grundlage eben erst noch herausgefunden werden muss.

 
Ja, Intelligenz ist eine Art Sammelbezeichnung. Es sind verschiedene Leistungsbereiche gemeint. Die Grundlagen für die entsprechenden Leistungen sind nur teilweise bekannt und werden anhand psychologischer Modelle dieser Leistungen und auf neuronaler Ebene beschrieben.




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