Im 2. Teil der Saga landet die Protagonistin Vera Elz auf dem recht unwirtlichen Planeten Gmtxt, auch Alcatraz genannt, dessen Zivilisation sich größtenteils in einem einzigen Stadtstaat abspielt. Die Bevölkerung ist unterteilt in verschiedene größere und kleinere „Häuser“, die verschiedene Handwerke und einfache Wirtschaftszweige betreiben, wozu unter anderem auch die Verarbeitung von Menschen zu Fleisch und Leder gehört. Landbewohnende Tiere gibt es auf dem Planeten nämlich nicht. Neben dem Kannibalismus gibt es auch Sklaverei und weitere unschöne Dinge, deren Höhepunkt jeweils das Interregnum bildet, die Zeit nach dem Tod eines Königs bis zur Bestimmung seines Nachfolgers, die in einem allgemeinen Bürgerkrieg entschieden wird, in dem regelmäßig alle zivilisatorischen Errungenschaften der letzten Regentschaft vernichtet werden.
Diejenigen, die vom Planeten Sarn aus durch einen Transmitter auf jenen Planeten entsorgt werden, haben unter Führung des zauberkräftigen Tom ein eigenes Haus namens Lytkrey gegründet und kümmern sich um alle weiteren Neuankömmlinge, so dass viele Bekannte aus Cendraka wieder zusammenfinden. Vera wird Herrin des Hauses und sorgt für dessen Gedeih, wovon auch in diesem Band wieder sehr kleinteilig und in großer Ausführlichkeit berichtet wird. Es geht um Weben und Schneidern, um Schnapsherstellung, das Finden von Verbündeten, die Organisation und Bewaffnung einer eigenen Armee usw. Wer sich für Aufbausimulationsspiele begeistert, wird daran sicher Freude haben.
Schließlich geschieht, was der Titel verspricht: Der König wird ermordet und der allgemeine Bürgerkrieg bricht aus, den das Haus Lytkrey schließlich für sich entscheiden kann, ohne dass diesmal alle bisherigen Errungenschaften untergehen.
Die Fortschritte gehen weiter, und überraschend tauchen Außerirdische auf, die einen Raumhafen errichten, der jedoch nur für außerirdische Touristen gedacht ist; die Bewohner von Gmtxt dürfen ihren Planeten nicht verlassen.
Die Protagonistin macht im Laufe der Entwicklungen viele Zugeständnisse an die in dieser Welt herrschenden Bedingungen, hält selbst Sklaven, verbündet sich mit Kannibalen und beauftragt Attentäter. Der Erzählstil hat sich in diesem Band auch etwas geändert von der anfänglichen flapsigen Lockerheit hin zu einer abgeklärten Distanziertheit, die durchaus passend ist, weil das alles ja von der mehr oder weniger unsterblich gewordenen Protagonistin in einem Abstand von Jahrhunderten erzählt wird. Für den Leser wird das Eintauchen in die Handlung dadurch allerdings erschwert. Die Gleichzeitigkeit der Schwierigkeit und Kompliziertheit so vieler Dinge und der Selbstverständlichkeit, mit der dann doch so gut wie alles ganz einfach geht und verfügbar ist, wirkt widersprüchlich und nicht besonders überzeugend.
Dabei gibt es auch in diesem Band wieder äußerst viele handelnde Personen und Namen, die zu merken sind, aber immerhin bekommt der Leser diesmal einen Anhang mit einer Auflistung von Personen, Begriffen, Planeten usw. als Verständnishilfe.
Ich habe den Eindruck, dass dieser Planetenroman eigentlich nur eine Überleitung zu einem Geschehen ist, dass sich in einem größerem Handlungsrahmen abspielen wird, dem „Wintergarten“, in dem verschiedene galaktische Zivilisationen versammelt sind. Trotzdem eher etwas für Fantasy- als Science-Fiction-Fans.