Der EuroCon 2024 ist beendet, die ESFS-Awards wurden verliehen.
Zur Präsentation unserer Nominierungen im ESFS-Business-Meeting haben wir eine kleine Präsentation gezeigt (Zeitlimit: 3 Minuten), die auch öffentlich einsehbar ist. In der Textbox zum Video sind unsere Nominierungen mit Begründungen aufgeführt.
Generell bleibt festzuhalten, dass über den Gewinn eines dieser Preise die Landesdelegierten abstimmen. Diese kennen die vorgestellten Werke, Personen und Leistungen a priori im Zweifelsfall ebenso wenig, wie die meisten von uns wissen, was das herausragende Fanzine in Bulgarien oder wer der besonders engagierte Förderer der Science-Fiction in Portugal ist. Da sind wir insgesamt in einer eher ungünstigen Startposition gegenüber den osteuropäischen Beiträgen (die Fandoms in diesen Ländern sind eng miteinander vernetzt, man kennt sich und beherrscht oft auch die Landessprachen der Nachbarn, sodass Romane, Fanzines etc. über Ländergrenzen hinaus bekannt sind) und gegenüber den englischsprachigen Ländern (Englisch wird international rezipiert).
Um zu gewinnen, muss man seine Nominierung den Delegierten nahebringen. Basis dafür ist eine herausragende = gut argumentierbare Leistung. Der Präsentation und Argumentation dieser Leistung kommt aber ebenfalls eine entscheidende Bedeutung zu. Dazu zählt die schriftliche Begründung zu einer Nominierung (wichtig), die Präsentation vor Ort auf dem ESFS-Business-Meeting (sehr wichtig) und ein Element ausdauernder Schwärmerei für die eingebrachten Nominierungen in Gesprächen auf dem Flur (sehr, sehr wichtig) sowie abends in der Kneipe (sehr, sehr, sehr wichtig).
Insgesamt wurden die Leistungen und Beiträge zur Speculative Fiction (das ist dort der gebräuchliche Oberbegriff für Science-Fiction, Fantasy und Horror), die Deutschland eingebracht hat, mit großem Interesse zur Kenntnis genommen, ich habe auf der Convention und abends in den Kneipen (was irgendwie auch zur Convention gehört) viele Gespräche dazu geführt und natürlich auch für unsere Nominierungen getrommelt.
Selbstverständlich gab es auch in den anderen Ländern viele schöne, teils herausragende Leistungen. Die Konkurrenz war hart - und das ist gut für Europa, denn es bedeutet, dass auf unserem vielfältigen Kontinent eine Menge passiert, was die fantastischen Genres angeht! Insbesondere die auf dem EuroCon anwesenden deutschen Fans standen voll hinter unseren Nominierungen - wir waren alle sehr stolz auf diese Leistungen!
Eine der sehr schönen Trophäen konnten wir nach Deutschland holen. Die Trophäe wird jedes Jahr individuell gestaltet. Dieses Jahr besteht sie aus Holz und zeigt einen Tentakel (das Motiv wurde vom Conplakat übernommen) sowie das Wahrzeichen des diesjährigen Austragungsorts Rotterdam: die Erasmus-Brücke.
Gewonnen hat Klaus Bollhöfener mit seinem Magazin Phantastisch! in der Kategorie Best Magazine. Hier die Begründung für unsere Nominierung:
An institution for Germany’s speculative fiction scene. PHANTASTISCH! is a cornerstone of the genre, elevating small publications to the big stage and skillfully illuminating attractive facets of the genre. It also provides insights to the lives and works of international genre stars and backstage heroes, like translators and publishers, through in-depth interviews.
Zudem bekam Marie Erikson einen Chrysalis-Award (für den es leider keine Trophäe gibt):
Marie Erikson is a very versatile author. In 2023, she published her first science fiction short story, an episode of the STELLARIS series of PERRY RHODAN. This was followed by a horror short story in JOHN SINCLAIR. Since then, several novelettes have been published as episodes of JOHN SINCLAIR and PERRY RHODAN-NEO. A stand-alone fantasy novel is announced to be published soon.
Ich gratuliere der Gewinnerin und dem Gewinner und bedanke mich bei allen Nominierten dafür, dass sie unsere Szene so sehr bereichern.
Alle Gewinnerinnen und Gewinner werden bald auf der ESFS-Webseite stehen, vorab hat die Vorsitzende sie bereits auf Facebook bekanntgegeben.
Durch die Gespräche, die ich geführt habe, bin ich sicher, dass einige weitere unserer Nominierungen in der Spitzengruppe gesehen wurden, auch wenn es in diesem Jahr noch nicht für weitere Gewinne gereicht hat.
Als "letzte Amtshandlung" bringe ich die Urkunden und die Trophäe zur Post; für die Betreuung der deutschen Nominierungen übergebe ich den Staffelstab an Claudia Rapp, der ich bei dieser Aufgabe viel Freude und Erfolg wünsche.