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‚Gene rats‘ – oder wem verdanken wir die Renaissance der Space Opera Anfang der 1990er?

moderne Space Opera

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2 Antworten in diesem Thema

#1 head_in_the_clouds

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    Yoginaut

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Geschrieben 14 September 2024 - 16:19

Ende der 1980er / Anfang der 1990er erlebte das Genre der Space Opera eine Wiederbelebung insbesondere durch britische SF-Autoren. Jeder denkt da sofort an Iain M. Banks. Der bereitete zwar die Renaissance mit seinen Romanen ab Mitte der 80er aus dem Culture-Universum vor. Das britische Mini-Movement derGene Rats‘ (ersteres stand für ‚Generation‘, ‚Rats‘ für die Tatsache das einige Autoren aus den Biowissenschaften kamen (z.b. Paul J. McAuley ) sorgte dafür das es auch zu einer wurde, da eine Bewegung nun mal mehrere Autoren umfasst. Der Name war der Versuch, sich von der New Wave der 60er / 70er oder dem Cyberpunk der 80er als neue Bewegung abzusetzen.

 

Das war aber nicht so erfolgreich und war auch schnell zu Ende. Der bekannteste der ‚Gene Rats‘ ist sicherlich Stephen Baxter , der aber die extreme Hard SF betonte. Weniger bekannte (aber dennoch mit Preisen bedachte Autoren) waren Colin Greenland , Eric Brown oder Paul J. McAuley ). Mary Gentle fand sich auch im Dunstkreis wieder, brachte aber eher neue Impulse in die Fantasy.

 

Alle die Genannten veröffentlichten in dieser Zeit im Interzone Magazin, das als Brennpunkt der neuen Generation von britischen SF Autoren fungierte u.a. war Colin Greenland einer der Herausgeber. Exemplarisch seien hier zwei weniger prominente Autoren aber mit  ihren typischen Werken vorgestellt:

 

Eric Brown

 

Pithecanthropus Blues

Ein wichtiger Impuls für neue Bewegungen kommen oft über Magazine wie Interzone mit Erstveröffentlichungen von Kurzgeschichten der neuen Autoren. Brown veröffentlichte zu Beginn als Kollektion der dort zuvor veröffentlichen Stories 1990 den Band The Time-Lapsed Man and Other Stories (dt. Pithecanthropus Blues ) , der als Einstieg in sein Werk gut geeignet ist. Brown hat einen erstaunlich grossen Output an verschiedensten Serien (zb. Engineman) , Einzelromanen und Storysammlungen. Einige wurden ins Deutsche übersetzt.

 

Helix

ist sicherlich das bekannteste Werk von Brown – wenn in 2007 auch nicht mehr in der ‚Gene rats‘ Zeit veröffentlicht - und hat als ‚BIG DAMN OBJECT’ ein riesiges Spiralkonstrukt aus miteinander verbundnen Welten zum Thema , das sich um eine G-Type-Sonne windet. Ein Generationenschiff entdeckt dieses Konstrukt. Viele der Menschen sind Kolonisten, die immer noch im Hyperschlaf sind.  Einige müssen sich als Explorer versuchen und einen bewohnbaren Teil dieser verbundenen Welten zu finden, auf denen auch schon Aliens siedeln. Es ist ein erstaunlicher Weltenbau mit großartiger Charakterisierung und für einen Einstieg in harte SF-Szenarien geeignet (gerade weil Brown nicht so techniklastig ist wie Baxter). Es erinnert an ‚Rendevous mit RAMA‘ von Arthur C. Clarke , ‚Äon‘ von Greg Bear oder Niven's 'Ringwelt'– Brown gewinnt dem Setting aber duch die aussergewöhnliche Charakterisierung seiner Protagonisten eine neue Seite ab und kann es mindestens mit diesen Klassikern der ‚BIG DAMN OBJECTS‘ aufnehmen. Leider wurde das Werk nicht ins Deutsche übersetzt.

 

 

The Time-Lapsed Man and Other Stories (1990) (dt. Pithecanthropus Blues ,1993)

 

Helix - Duology

 

 

Paul J. McAuley

 

Vierhundert Milliarden Sterne

 

Mit seinem ersten Roman „Four Hundred Billion Stars“ (1988) startete McAuley eindrucksvoll in die weitreichende „Re-United Nations“-Reihe (manchmal auch als „Four Hundred Billion Stars“-Reihe bekannt), die Space-Opera-Plots und kosmologischen Spekulationen auf fruchtbare Weise miteinander kombiniert. McAuley lässt auch durch seinen einschlägigen Hintergrund als Biologe in einzigartigerweise fremde Lebensformen entstehen.

 

Der Roman erhielt 1989 den PKD Award und war Auftakt zur gleichnamigen Four Hundred Billion Stars Trilogie.

 

Four Hundred Billion Stars

 

weitere ‚Gene rats‘ Autoren:

 

Colin Greenland

 

Take Back Plenty (1990, Clarke Award 1991) / dt.: Begegnungen auf dem Möbiusband (Variant: Sternendieb )

 

1. Teil der Plenty / Tabitha Jute Trilogie:

 

Plenty / Tabitha Jute

 

Stephen Baxter

 

Raft (1991) / dt.: Das Floß (1994)

 

1. Teil der umfangreichen Xeelee Sequenz, deren Kanon er bis heute erweitert.

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Bearbeitet von head_in_the_clouds, 14 September 2024 - 16:57.

"Why should one be afraid of something merely because it is strange?"

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#2 lapismont

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    Linksgrünversifft

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Geschrieben 15 September 2024 - 21:33

Das ging an mit völlig vorüber. In den 90ern versuchte ich, etwas der westlichen SF und F nachzuholen, war geldbedingt aber auf westliche Bibliotheken, hauptsächlich die America Gedenkbibliothek angewiesen, was mich zu Dune und Shannara brachte.

Das Angebot war mies.

 

Vermutlich werd ich die 90er Rennaissance der Space-Opara weiterhin verpassen, mir scheint, davon ist auch nix weiter heute noch relevant. Zumindest spricht, außer hier, niemand laut davon.

 

Apropos 90er Space-Opera, sobald etwas erschien, las ich die Star Wars Romane und wir holten uns die Star Trek-Bücher vom Ramschtisch, da gab es vieler Sammelbände.

Das war bei Star Trek aber meist nur einfache Unterhaltung, während es bei Star Wars etliche Bücher gab, die ich als gut in Erinnerung hielt, ohne sie je nochmals gelesen zu haben.

 

Die beste Space Opera der letzten Jahre ist für mich aber Die Krone der Sterne von Kai Meyer. Diboos Tentakel sind älter. Beides bitte verfilmen!


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#3 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 16 September 2024 - 06:10

Es heißt übrigens "Big Dumb Object", weil die Megastrukturen, die damit gemeint sind, meist wenig auskunftsfreudig sind.

Von den genannten Werken habe ich damals nur "Das Floß" gelesen, weil es auf einem Wühltisch lag. War hanz cool, hat mich aber nicht motiviert, Xeelee weiterzulesen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen


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