Habe ich damals, als ich noch viel geschrieben habe, oft dabei gehabt. Das war aber keine bewusste Entscheidung, eher so Abbild meines Umfelds.Zum "und co.": Ich habe online etwas recherchiert. Demzufolge kommen in Deutschland die meisten Einwanderer aus der Türkei und osteuropäischen Ländern wie Polen, Rumänien oder Russland.
Habe ich jemals daran gedacht, in meinen Geschichten Türken oder Osteuropäer abzubilden? Nein. Hmmm …
Who do we write about in German Science Fiction?
#31
Geschrieben 10 Oktober 2024 - 13:51
#32
Geschrieben 10 Oktober 2024 - 16:54
Es liest sich, als würdest du als von einer Diskriminierung nicht betroffene Person, die selbst zu einer viel repräsentierten Gruppe gehört, dich wundern, warum andere sich auch repräsentiert sehen wollen. Aber wie gesagt: Es kann sein, dass ich dich schlicht missverstehe.
Ich sehe im heutigen Mitteleuropa keine Patriarchatsherrschaft; die ist längst passé. (In manchen anderen Ländern, z.B. in Arabien oder Afrika, ist das natürlich völlig anders.)
Von Diskriminierung betroffen bin ich durchaus. Als jemand, der selber denkt und eigene Ansichten und Meinungen hat, muss ich in diesem Land mittlerweile vorsichtig sein mit dem, was ich öffentlich sage, ganz so, wie ich es aus der DDR kannte. Ziemlich extrem war es auch während der Coronazeit, in der ich mich den Giftspritzen verweigert habe.
Nebenbei bemerkt etwas Grundsätzliches: Diskriminierung bedeutet nichts anderes als Unterscheidung, völlig wertfrei, wird aber grundsätzlich in einer völlig anderen Bedeutung benutzt, nämlich der der Benachteiligung. Solcher Falschgebrauch von Sprache fällt nicht vom Himmel und lässt bei mir immer eine rote Alarmlampe aufleuchten. (Das mit dem selber denken bringt solche Probleme mit sich.)
#33
Geschrieben 10 Oktober 2024 - 17:52
Discriminare wurde im Latein schon mit der Bedeutung "aussondern, auslesen, abscheiden" benutzt; hat also schon im Ursprung keine wertfreie Bedeutung. Das heißt, Diskriminierung war schon immer das, was wir heute darunter verstehen. Rote Lampe aus!
#34
Geschrieben 10 Oktober 2024 - 18:05
Ich sehe im heutigen Mitteleuropa keine Patriarchatsherrschaft; die ist längst passé. (In manchen anderen Ländern, z.B. in Arabien oder Afrika, ist das natürlich völlig anders.)
Von Diskriminierung betroffen bin ich durchaus. Als jemand, der selber denkt und eigene Ansichten und Meinungen hat, muss ich in diesem Land mittlerweile vorsichtig sein mit dem, was ich öffentlich sage, ganz so, wie ich es aus der DDR kannte. Ziemlich extrem war es auch während der Coronazeit, in der ich mich den Giftspritzen verweigert habe.
Nebenbei bemerkt etwas Grundsätzliches: Diskriminierung bedeutet nichts anderes als Unterscheidung, völlig wertfrei, wird aber grundsätzlich in einer völlig anderen Bedeutung benutzt, nämlich der der Benachteiligung. Solcher Falschgebrauch von Sprache fällt nicht vom Himmel und lässt bei mir immer eine rote Alarmlampe aufleuchten. (Das mit dem selber denken bringt solche Probleme mit sich.)
*prviate Antwort, nicht als Mod*
Lieber Helge, du hast in 5 Zeilen 4 (leicht zu widerlegende) Falschaussagen und machst gleichzeitig auf "armes Opfer". Was bezweckst Du damit? Mitleid, Framing, ... ich verstehe es einfach nicht?
Meistens gut gelaunt, offen für sehr viel und immer für eine angeregte Diskussion zu haben!
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#35
Geschrieben 10 Oktober 2024 - 18:27
Ich bin kein Opfer und stelle mich erst recht nicht als solches dar, sondern habe lediglich auf Jols Vermutung geantwortet, dass ich von Diskriminierung nicht betroffen sei.
(Das mit den angeblich so vielen Falschaussagen will ich jetzt mal nicht aufdröseln.)
Zu Diskriminierung hier zu lesen:
https://de.wikipedia...Diskriminierung
Das Verb diskriminieren wurde im 16. Jahrhundert in der wertneutralen Bedeutung „unterscheiden, sondern, trennen“ ins Deutsche entlehnt und ist dort seit dem 19. Jahrhundert kontinuierlich belegt.[4] Seit dem späten 20. Jahrhundert bedeutet es mit negativer Bewertung „jemanden herabsetzen, benachteiligen, zurücksetzen“, zunächst im politischen und dann vor allem im sozialen Bereich,[4] während die ältere wertneutrale Bedeutung des Verbs nur noch fachsprachlich erscheint.[5][6]
#36
Geschrieben 10 Oktober 2024 - 18:36
discrīmināre, discrīminō, discrīmināvī, discrīminātum (a-Konjugation)
discriminare: Inf. Präs. Akt.
durchschneiden, trennen, absondern
auslesen, abscheiden, unterscheiden
https://www.navigium...ch/discriminare
#37
Geschrieben 10 Oktober 2024 - 18:46
Was soll das werden? Wortkunde?
Ich bin da doch mehr gespannt auf die Begründung, warum es sich bei der Behandlung von Ungeimpften nicht um Diskriminierung gehandelt hat.
#38
Geschrieben 10 Oktober 2024 - 18:51
*prviate Antwort, nicht als Mod*
Lieber Helge, du hast in 5 Zeilen 4 (leicht zu widerlegende) Falschaussagen und machst gleichzeitig auf "armes Opfer". Was bezweckst Du damit? Mitleid, Framing, ... ich verstehe es einfach nicht?
Das habe ich mich auch gefragt.
Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/
Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen
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#39
Geschrieben 10 Oktober 2024 - 18:59
Was soll das werden? Wortkunde?
Ich bin da doch mehr gespannt auf die Begründung, warum es sich bei der Behandlung von Ungeimpften nicht um Diskriminierung gehandelt hat.
Bitte dazu den geeigneten Thread benutzen, also den hinter dem Link: https://scifinet.org...-völlig-falsch und nicht diesen hier.
Meistens gut gelaunt, offen für sehr viel und immer für eine angeregte Diskussion zu haben!
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#40
Geschrieben 10 Oktober 2024 - 21:08
Ob es sich um eine tatsächliche Diskriminierung handelt, untersucht die entsprechende Wissenschaft.
Also zurück zum Schreiben!
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
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#41
Geschrieben 11 Oktober 2024 - 07:35
Ich sehe im heutigen Mitteleuropa keine Patriarchatsherrschaft; die ist längst passé. (In manchen anderen Ländern, z.B. in Arabien oder Afrika, ist das natürlich völlig anders.)
Von Diskriminierung betroffen bin ich durchaus. Als jemand, der selber denkt und eigene Ansichten und Meinungen hat, muss ich in diesem Land mittlerweile vorsichtig sein mit dem, was ich öffentlich sage, ganz so, wie ich es aus der DDR kannte. Ziemlich extrem war es auch während der Coronazeit, in der ich mich den Giftspritzen verweigert habe.
Nebenbei bemerkt etwas Grundsätzliches: Diskriminierung bedeutet nichts anderes als Unterscheidung, völlig wertfrei, wird aber grundsätzlich in einer völlig anderen Bedeutung benutzt, nämlich der der Benachteiligung. Solcher Falschgebrauch von Sprache fällt nicht vom Himmel und lässt bei mir immer eine rote Alarmlampe aufleuchten. (Das mit dem selber denken bringt solche Probleme mit sich.)
Das muss man natürlich relativieren. Wenn man von der Mehrheitsmeinung abweicht, egal ob man da Queer ist oder sich gegen eine Impfung entscheidet, bekommt man immer Gegenwind von der Mehrheitsgesellschaft. Das war schon immer so und ich denke, das wird auch immer so bleiben. Das war in der BRD übrigens nicht anders als in der DDR. Die Unterschiede in der DDR sind ja dann doch ein wenig anders und ich finde den Vergleich hier doch als sehr unpassend.
Die Diskussionen hier im Forum zeigen aber immer wieder, abweichende Meinungen anderer werden nur schwer akzeptiert. Dabei meine ich nicht eine faktenbasierte Diskussion (wieviel Prozent Queer, Patriachat ja/nein), auch wenn diese nicht immer faktengetrieben geführt wird, sondern grundsätzlich einfach auch mal die andere Meinung stehen lassen.
Nachvollziehbar diese andere Meinungen in Geschichten einfließen zu lassen, das ist natürlich auch eine Kunst und in dem Sinne ein Ausgangspunkt der Erhebung oben, auch wenn diese sich auf ein spezielles Themengebiet beschränkt.
Hier der Bundestext zur Diskriminierung:
Eine Diskriminierung im rechtlichen Sinne ist jede ungerechtfertigte Ungleichbehandlung aufgrund von „Rasse", ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Orientierung.
https://www.integrat...ewusst erfolgen.
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#42
Geschrieben 11 Oktober 2024 - 07:54
Wenn man von der Mehrheitsmeinung abweicht, egal ob man da Queer ist oder sich gegen eine Impfung entscheidet, bekommt man immer Gegenwind von der Mehrheitsgesellschaft.
Queer zu sein ist keine Meinung.
Falls Du jedoch meinst, dass man Gegenwind bekommt, sobald man von dem abweicht, was die Mehrheit als akzeptabel definiert, dann hast Du aus meiner Sicht recht.
- • (Buch) gerade am lesen:Samantha Shannon: The Priory of the Orange Tree
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#43
Geschrieben 11 Oktober 2024 - 07:58
M O D E R A T I O N
Ich wiederhole: Bleibt bitte beim Thema und eröffnet ggf. ein eigenes im Debattenraum.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
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#44
Geschrieben 11 Oktober 2024 - 08:06
Queer zu sein ist keine Meinung.
Falls Du jedoch meinst, dass man Gegenwind bekommt, sobald man von dem abweicht, was die Mehrheit als akzeptabel definiert, dann hast Du aus meiner Sicht recht.
Oh, vielleicht war das ein wenig unscharf. Die Mehrheitsmeinung in der Vergangenheit war, schwul zu sein sei abnorm. Das hat sich heutzutage aber geändert. Ich habe aber nirgends behauptet, queer zu sein sei eine Meinung. Interessant ist es aber, den Wandel innerhalb der Generationen zu sehen wie ich oben zitiert habe. Also bezogen auf den Anteil.
@Lapismont: Wir sind doch beim Thema: Diskutiert wird über was die deutschsprachige Science Fiction schreibt und warum die Themen/Protagonisten sich durchschnittlich einengen. Da gehören Mehrheitsmeinungen und die Abweichungen dazu. Wenn ich als Leser nicht offen bin, mich kontroversen Themen zu nähern, warum sollte ich mich als Autor auf dieses Glatteis begeben? Da schreibe ich dann doch über den bekannten Captain und lasse es ordentlich krachen und knallen.
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#45
Geschrieben 11 Oktober 2024 - 08:12
Danke für den Link. Spannende Lektüre.
Mich überraschen Detailergebnisse wie: Figuren in der deutschen Science Fiction haben häufiger einen marrokanischen kulturellen Hintergrund als einen österreichischen.
#46
Geschrieben 11 Oktober 2024 - 11:20
Danke für den Link. Spannende Lektüre.
Mich überraschen Detailergebnisse wie: Figuren in der deutschen Science Fiction haben häufiger einen marrokanischen kulturellen Hintergrund als einen österreichischen.
Stimmt, vor allem, weil ja vermutlich einige der untersuchten Kurzgeschichten auch von Leuten aus Österreich geschrieben worden sind (da müsste ich noch mal einen Blick auf Campbells Anhang werfen, aber es gab auf jeden Fall auch 2023 wieder viele SF Storys aus Österreich).
Oft wird ja aber auch die Herkunft gar nicht erwähnt, quasi ein "default"-Irgendjemand/Irgendwoher.
Und gestern habe ich eine Story encodet (Charakterenherkunft usw.) und da gab es die heutigen Länder gar nicht mehr. Wäre ja auch beispielsweise bei Report der Magd so (Gilead). Schon wird's mit Nationalitäten irgendwie schwer.
Podcast: Literatunnat
- • (Buch) gerade am lesen:meistens viele
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• (Film) gerade gesehen: The Whale, Everything everywhere at once, Zurück in die Zukunft III
#47
Geschrieben 11 Oktober 2024 - 17:13
Stimmt, vor allem, weil ja vermutlich einige der untersuchten Kurzgeschichten auch von Leuten aus Österreich geschrieben worden sind (da müsste ich noch mal einen Blick auf Campbells Anhang werfen, aber es gab auf jeden Fall auch 2023 wieder viele SF Storys aus Österreich).
Oft wird ja aber auch die Herkunft gar nicht erwähnt, quasi ein "default"-Irgendjemand/Irgendwoher.
Mich wundert es ja immer wieder, dass der Prozentsatz an Österreichern in deutschen Anthologien doch recht hoch ist. Ich als Österreicherin habe mich gerade gefragt: Haben meine Protagonisten (männlich oder meist weiblich, divers hatte ich noch nie) eine Nationalität? - Also meistens nicht. Es sei denn, es gab schon mal eine Ländervorgabe. Da muss man ja irgendwie drauf zu sprechen kommen. Veröffentlicht ist aber davon noch nichts. Ich habe eine Cthulhu-Geschichte (gut, eher dunkle Phantastik als SF), die in Rumänien spielt, die eigentlich veröffentlichungsfertig wäre und eine mit Vorgabe Luxemburg-Bezug, wo die Protagonistin auch Österreicherin ist - es war wichtig für die Story, dass sie Deutsch kann - was bezahlt wurde, aber nie gedruckt. Kommt vielleicht aber noch und dann sind meine deutschen Mitfans wohl ein bisschen empört. (Weil die Protagonistin sich aufregt, weil sie für eine Deutsche gehalten wurde. Also irgendwie ja auch ... hm, "rassistisch" ... oder wie nennt man so was? Also wenn ich als Schluchtenscheißerin bezeichnet werde, ist das ja auch nicht nett ... ich möchte aber betonen, dass ich die meisten Deutschen lieb habe und nun ja, man ist ja eine andere Person als seine Hauptperson in der Geschichte. Manche schreiben sogar einen Roman aus Sicht eines Serienmörders, haben aber wohl selbst noch nie so was getan.)
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