Den Band habe ich auf dem Bucon erworben. Melanie Schneider war so nett und da habe ich mir Neuropunk zugelegt und eine Widmung von Melanie sowie Saskia Dreßler bekommen. Saskia bin ich auf Twittern gefolgt, hatte das aber an dem Tag nicht zusammen bekommen. Vielleicht hat sich Neuropunk daher in mein Unterbewusstsein eingebrannt. Egal, die ersten Geschichten habe ich gelesen und der Band gefällt mir bisher echt gut. Es ist phantastische Literatur aus Sicht von neurodivergenten Personen.
Das Titelbild kommt in Lila, ein echter Hingucker. Das Motiv ist eine Strichzeichnung und zeigt die Wolken über dem Kopf einer Person. Dabei sind weiße Striche, ein Kreis, so ganz ist mir die Bedeutung nicht klar.
Neuropunk klingt als Begriff sehr griffig und ist aus Marktetingsicht bestimmt ideal. Passender wäre meines Erachtens Neurotastik (Neurophantastik) gewesen, denn eine richtige Punk Attitüde kann ich in den Texten nicht erkennen bzw. vielleicht braucht es dafür einen Perspektivwechsel.
Ein zweiter Band ist nicht direkt geplant, aber durchaus vorstellbar, das ließ Melanie im Gespräch offen.
Im Buch sind vor jeder Geschichte Content Notes und positive Tags. Manche sind für mich leicht erklärbar, bei anderen bräuchte ich sachdienliche Hinweise, falls jemand das Buch ebenfalls liest.
im Vorwort erklärt Saskia Dreßler die Begriffe Neurodivergenz und Neurotypisch, sehr anschaulich für einen Laien wie mich. Ich habe mich dann gefragt, ob es zwischen den beiden Bereichen eine Grauzone gibt und ob die fließend ist. Und ob eine Links/Rechts Schwäche ebenfalls eine Art Neurodivergenz ist.
Im Anhang ist ein Glossar, welches die einzelnen Neurodivergenzen erklärt. 5-7% der Menschen haben ADHS, das hätte ich in der Größenordnung nicht vermutet.
Erster Text ist ein Gedicht von Monia Girstl, "Unsere Flügel". Um die geht es, den unterschiedlichen Gebrauch, die Ermüdung und bietet direkt einen stimmungsvollen Einstieg in die Thematik.
Kian KoWanangas Beitrag heißt "ZTurück zur Natur". Puck, der Kobold, sitzt in seiner Komfortzone, als die Ratten kommen und ihm das Leben schwer machen. Da kommt eine Katze, eigentlich der große Feind, und statt ihn zu töten, gehen sie gemeinsam auf die große Reise und werden am Ende belohnt. Eine sehr romantische Geschichte darüber, sich den eigenen Ängsten zu stellen und neue Wege zu gehen. Sehr schön.
Den positiven Tag ADHS hatte ich nicht verstanden.
Doreen Doose "Eingeklemmte Flügel". Thema ist eine Alltagssituation. Wie eingepfercht man im Berufsleben ist, wird aus Sicht dieses Fabelwesen erzählt und am Ende stellt sich heraus, dass auch Missverständnisse zu Hemmungen führen. Sehr anrührend.
skalabyrinth "Blut und Blüten" ist die erste Geschichte, die am ehesten in Richtung SF tendiert. Ein Kind, neurodivergent, geht am 14. Geburtstag auf einen Eintagesschulevent, der eigentlich für sie, wenn es auch noch weitere Teilnehmer gibt, extra eingerichtet wird und stellt sich ihren Schwierigkeiten. Ich will hier gar nicht die Details ausbreiten, aber wie Mauk und ihre Sichtweise geschildert werden, das ist einfach großartig, man hat den absoluten Aha-Effekt und wird wirklich sehr schön mitgenommen, gerade, wenn man sich der Thematik bisher noch nicht allzu nah genähert hat. Bisher der Höhepunkt der Sammlung.
Bisher bin ich von dem Band sehr begeistert, die ganzen Schicksale nehmen einen aber beim Lesen doch sehr mit. Das ist alles sehr feinfühlig umgesetzt, bis her ein tolles Leseerlebnis.[/quote]
Die Phantastik folgt oft altbekannten Pfaden, doch in »Neuropunk« findet ein Perspektivwechsel statt.
Wo Städte in der Asche versinken, Raumstationen in der Einsamkeit am Funktionieren gehalten werden und Internate bedürfnisorientiert arbeiten – da verstecken sich Geschichten, die sich dem konventionellen Erzählen entgegenstellen.
In neun Geschichten und zwei Gedichten zeigen die Autor*innen die Perspektive neurodivergenter Figuren, um sie Lesenden der Phantastik zugänglich zu machen. Welche Wege finden autistische Figuren? Was machen jene mit ADHS anders? Diese und weitere unsichtbare Behinderungen werden in dieser Anthologie erlebbar und uns von Mitherausgeber*in Saskia Dreßler in einem Essay nähergebracht.
https://www.weltenru...spektivwechsel/
Den Band habe ich auf dem Bucon erworben. Melanie Schneider war so nett und da habe ich mir Neuropunk zugelegt und eine Widmung von Melanie sowie Saskia Dreßler bekommen. Saskia bin ich auf Twittern gefolgt, hatte das aber an dem Tag nicht zusammen bekommen. Vielleicht hat sich Neuropunk daher in mein Unterbewusstsein eingebrannt. Egal, die ersten Geschichten habe ich gelesen und der Band gefällt mir bisher echt gut. Es ist phantastische Literatur aus Sicht von neurodivergenten Personen.
Das Titelbild kommt in Lila, ein echter Hingucker. Das Motiv ist eine Strichzeichnung und zeigt die Wolken über dem Kopf einer Person. Dabei sind weiße Striche, ein Kreis, so ganz ist mir die Bedeutung nicht klar.
Neuropunk klingt als Begriff sehr griffig und ist aus Marktetingsicht bestimmt ideal. Passender wäre meines Erachtens Neurotastik (Neurophantastik) gewesen, denn eine richtige Punk Attitüde kann ich in den Texten nicht erkennen bzw. vielleicht braucht es dafür einen Perspektivwechsel.
Im Buch sind vor jeder Geschichte Content Notes und positive Tags. Manche sind für mich leicht erklärbar, bei anderen bräuchte ich sachdienliche Hinweise, falls jemand das Buch ebenfalls liest.
im Vorwort erklärt Saskia Dreßler die Begriffe Neurodivergenz und Neurotypisch, sehr anschaulich für einen Laien wie mich. Ich habe mich dann gefragt, ob es zwischen den beiden Bereichen eine Grauzone gibt und ob die fließend ist. Und ob eine Links/Rechts Schwäche ebenfalls eine Art Neurodivergenz ist.
Im Anhang ist ein Glossar, welches die einzelnen Neurodivergenzen erklärt. 5-7% der Menschen haben ADHS, das hätte ich in der Größenordnung nicht vermutet.
Erster Text ist ein Gedicht von Monia Girstl, "Unsere Flügel". Um die geht es, den unterschiedlichen Gebrauch, die Ermüdung und bietet direkt einen stimmungsvollen Einstieg in die Thematik.
Kian KoWanangas Beitrag heißt "ZTurück zur Natur". Puck, der Kobold, sitzt in seiner Komfortzone, als die Ratten kommen und ihm das Leben schwer machen. Da kommt eine Katze, eigentlich der große Feind, und statt ihn zu töten, gehen sie gemeinsam auf die große Reise und werden am Ende belohnt. Eine sehr romantische Geschichte darüber, sich den eigenen Ängsten zu stellen und neue Wege zu gehen. Sehr schön.
Den positiven Tag ADHS hatte ich nicht verstanden.
Doreen Doose "Eingeklemmte Flügel". Thema ist eine Alltagssituation. Wie eingepfercht man im Berufsleben ist, wird aus Sicht dieses Fabelwesen erzählt und am Ende stellt sich heraus, dass auch Missverständnisse zu Hemmungen führen. Sehr anrührend.
skalabyrinth "Blut und Blüten" ist die erste Geschichte, die am ehesten in Richtung SF tendiert. Ein Kind, neurodivergent, geht am 14. Geburtstag auf einen Eintagesschulevent, der eigentlich für sie, wenn es auch noch weitere Teilnehmer gibt, extra eingerichtet wird und stellt sich ihren Schwierigkeiten. Ich will hier gar nicht die Details ausbreiten, aber wie Mauk und ihre Sichtweise geschildert werden, das ist einfach großartig, man hat den absoluten Aha-Effekt und wird wirklich sehr schön mitgenommen, gerade, wenn man sich der Thematik bisher noch nicht allzu nah genähert hat. Bisher der Höhepunkt der Sammlung.
Bisher bin ich von dem Band sehr begeistert, die ganzen Schicksale nehmen einen aber beim Lesen doch sehr mit. Das ist alles sehr feinfühlig umgesetzt, bis her ein tolles Leseerlebnis.
Bearbeitet von Mammut, 21 Oktober 2024 - 20:30.