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Mason Coile - W1ll1am


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33 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 03 Dezember 2024 - 08:58

Henry, ein brillanter Robotikingenieur, hat die größte Entdeckung seiner Karriere gemacht. Es ist ihm gelungen, ein künstliches Bewusstsein zu schaffen, das er William tauft. Tagelang schließt er sich mit William auf dem Dachboden ein, um ihn zu studieren. Doch etwas scheint mit William nicht in Ordnung zu sein: Er entwickelt Gefühle wie Hass und Eifersucht. Auf die Menschen im Allgemeinen und auf Henry im Besonderen. Gefühle, die er eigentlich gar nicht haben dürfte. Als William beginnt, eine Obsession für Henrys schwangere Frau Lily zu entwickeln, beschließt Henry, William abzuschalten. Er ahnt nicht, welchen Albtraum er mit dieser Entscheidung heraufbeschwört …

NEU: "William" von Mason Coile - Buch - 2024

Lesen wir gemeinsam im offenen Lesezirkel. Den Starrtschuss wird Rezensionsnerdista geben. Wer also mitlesen mag, sollte sich das Buch besorgen.

Bearbeitet von Mammut, 18 Dezember 2024 - 08:36.


#2 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 03 Dezember 2024 - 09:23

Ich schlage Montag vor

Danke für den Thread, Mammut!

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#3 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 08 Dezember 2024 - 08:52

Okay, bin mit Umlaufbahnen durch und fange jetzt keinen neuen Roman an, warte, bis du dein Exemplar hast, Mammut. Ich lese derweil dann Kurzgeschichten, davon habe ich eh zu viele ungelesene auf dem Reader.


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#4 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 08 Dezember 2024 - 09:15

Super. Das Buch ist noch nicht da, also vor Dienstag wird das nichts.

#5 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 08 Dezember 2024 - 11:51

Danke für die Einladung, Rezi. Ich bin dem Link gefolgt, doch der Inhalt klingt mir ein wenig zu gruselig!


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#6 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 11 Dezember 2024 - 09:35

Es kommt vielleicht noch jemand drittes dazu, der muss aber das Buch noch besorgen. Mammut und ich haben unsere Exemplare schon. Es wäre also noch Zeit, sich uns anzuschließen.


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#7 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 17 Dezember 2024 - 11:30

Wir fangen heute an!


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#8 Mammut

Mammut

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Geschrieben 17 Dezember 2024 - 12:28

Ich habe das Buch als gebundene Ausgabe. Der Satz ist alterfreundlich mit größerer Schrift. 302 Seiten Text.

Der Roman beginnt mit einem Rätsel. Henry, der Ingenieur, erzählt nach dem Aufwachen seiner Frau von dem Traum letzte Nacht, der ähnlich ist wie die Träume die Nächte davor. 

Der Einstieg ist nicht uninteressant. Geschrieben ist der Text in der Gegenwartsform.


Bearbeitet von Mammut, 17 Dezember 2024 - 12:39.


#9 Mammut

Mammut

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Geschrieben 18 Dezember 2024 - 09:11

Es handelt sich eher um einen Horrorroman als um eine SF Geschichte. Die Parallelen zu den Frankensteinfilmen sind da. Der Roman ist spannend und kurzweilig, das smarte Haus, W1ll1am und die Geschehnisse. Eine Art Roboterspukhausgeschichte.

Zu viel Tiefe sollte man nicht erwarten.



#10 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 18 Dezember 2024 - 12:13

Bist du denn schon fertig?

Ich bin bei 30%, poste nachher erste Eindrücke

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#11 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 18 Dezember 2024 - 13:00

Nun ja, das Buch ist ja nicht so dick, wenn es ein Wälzer wäre, müsste da schon mehr kommen. Ich denke, es ist KLP-relevant, auch wenn ich vermute, dass es mehr zu Horror neigt, aber es gibt gewissen SF-Komponenten, nicht nur der "William" an sich, sondern auch kleine Nebendetails wie die Brille der Ehefrau (wobei ich unsicher bin, ob es die Technik für bestimmte Leute heute schon gibt, aber nein, mit reinem Blickkontakt durch Emails scrollen wird vielleicht noch nicht gehen ...).

 

Die Sprache ist okay, von bemüht bis "jetzt hat er doch mal eine Perle geschaffen". Der Anfang ist schon arg bemüht, ewig werde ich hingehalten, was genau denn jetzt los ist. Ja ja, der Mann hat also einen Roboter gebaut. Und ja, der kann selbst denken und ja, der ist böse. So weit, so bekannt. Die Referenzen sind aber mehr Richtung Pinocchio, jedenfalls will der Roman mich aktiv auf diesen Trichter bringen.

 

However, dann kommt doch etwas Fahrt auf, als die Ehefrau des Protagonisten (der übrigens an schwerer Agoraphobie leidet und das Haus nie verlässt) ein Paar einlädt, ehemalige Kolleg:innen. Die Frau flirtet heftig mit dem Protagonisten, offenbar, weil er sehr gut aussieht (oder sie das so empfindet). 

Die Dialoge und auch die Twists werden wesentlich interessanter.

 

Ich bin jetzt schon ein paar Seiten darüber hinaus, das müsste aber in Spoiler-Tags. Ein paar Ideen waren recht nice. Ich ahne ein wenig, worum es im Kern gehen könnte und das finde ich eigentlich ganz nett. Das würde aber eher in Richtung der Alf-Folge gehen, in der er seine bösartigste Seite mittels einer Handpuppe ausgelebt hat. 

 

Insgesamt kein großes Kino und ich würde mich sehr wundern, wenn das ein Kandidat für einen Reread wäre. Ich habe aber eh nur noch zwei Stunden Lesezeit, bin bei 30%. Insofern kann ich das auch zu Ende lesen, ich breche ja nun wirklich genügend Bücher ab.


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#12 Mammut

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Geschrieben 18 Dezember 2024 - 13:08

Bist du denn schon fertig?

Ich bin bei 30%, poste nachher erste Eindrücke

 

Ja, ich bin durch. War spannend zu lesen, aber insgesamt eher etwas flach. Nominierungswürdig finde ich es definitiv nicht.



#13 Mammut

Mammut

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Geschrieben 18 Dezember 2024 - 13:15

Nun ja, das Buch ist ja nicht so dick, wenn es ein Wälzer wäre, müsste da schon mehr kommen. Ich denke, es ist KLP-relevant, auch wenn ich vermute, dass es mehr zu Horror neigt, aber es gibt gewissen SF-Komponenten, nicht nur der "William" an sich, sondern auch kleine Nebendetails wie die Brille der Ehefrau (wobei ich unsicher bin, ob es die Technik für bestimmte Leute heute schon gibt, aber nein, mit reinem Blickkontakt durch Emails scrollen wird vielleicht noch nicht gehen ...).

 

Klar, das ganze Szenario ist ein SF Roman. Aber es liest sich wie ein typischer Horrorfilm, statt einer knarzenden Treppe wird halt eine automatisch verschließbare Tür genommen. 

 

Was die Toten bewegt, ist da genau das Gegenteil. Der Roman bietet das Szenario eines Gruselromans, aber die Auflösung ist am Ende Science Fiction:

T. Kingfisher - Was die Toten bewegt (Cross Cult)

 

Genregrenzen sind immer schwer zu ziehen und natürlich ist W1ll1am ein SF Roman, aber angesprochen werden eher Horrorfilmfans. Zumindest ist das meine Einschätzung.



#14 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 18 Dezember 2024 - 13:28

Ja, den Kingfisher hatte ich auch gelesen. Zwar war das auch nicht so meines, aber es gab einige beeindruckende Szenen und die Auflösung war klasse.


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#15 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 18 Dezember 2024 - 17:11

Ich habe letzten von Kingfisher "Wie man einen Prinzen tötet" gelesen und war doch schwer begeistert. Aber Edgar Allen ... nee, ein absolutes Ausschlusskriterium.


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#16 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 18 Dezember 2024 - 21:01

Den neuen kingfisher habe ich heute trotzdem gekauft.

Das wäre dann vielleicht etwas für einen neuen lesezirkel im Januar?

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#17 Mammut

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 00:21

Ich habe letzten von Kingfisher "Wie man einen Prinzen tötet" gelesen und war doch schwer begeistert. Aber Edgar Allen ... nee, ein absolutes Ausschlusskriterium.


Den neuen kingfisher habe ich heute trotzdem gekauft.

Das wäre dann vielleicht etwas für einen neuen lesezirkel im Januar?


Ich habe letzten von Kingfisher "Wie man einen Prinzen tötet" gelesen und war doch schwer begeistert. Aber Edgar Allen ... nee, ein absolutes Ausschlusskriterium.

Das dachte ich auch. Das wurde aber in der Phantastik Kneipe im Lesezirkel gewählt und dann habe ich halt in den sauren Apfel gebissen und war begeistert. Und ich kann mit Poe echt absolut gar nichts anfangen.

Den neuen kingfisher habe ich heute trotzdem gekauft.

Das wäre dann vielleicht etwas für einen neuen lesezirkel im Januar?


Welcher ist das?

Bearbeitet von Mammut, 19 Dezember 2024 - 00:21.


#18 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 08:38

Das wäre The Hollow Places: Kara und die rätselhafte Welt hinter den Dingen.

Ich dachte mir, wenn die schon endlich mal was übersetzen. Die bisher genannten Kingfisher-Romane hatte ich auf Englisch gelesen, aber hier habe ich mir das deutschsprachige Hörbuch gekauft.

 

Ich schreib's in den anderen Thread, vielleicht kriegen wir schon mal Mammut, Selma und mich.


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#19 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 08:48

Zu William:

 

Alter, ein bisschen langweilig ist das aber schon? Wirklich, ich habe das Gefühl, ein Stückwerk aus bereits bekanntem zu lesen. Geht's nicht doch mal ein bisschen origineller? Und die Figuren sind auch so semi-seltsam. Dann dieser billige Horror.

 

Sowas wird übersetzt? Merken die denn nicht, was für geilen Scheiß sonst so im englischsprachigen Raum erscheint? Auch im Bereich Horror! Alleine schon sowas wie How to sell a haunting house oder the spite house, beides so so geil, und niemand übersetzt das, grummel.


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#20 lapismont

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 09:23

Zu William:

 

Alter, ein bisschen langweilig ist das aber schon? Wirklich, ich habe das Gefühl, ein Stückwerk aus bereits bekanntem zu lesen. Geht's nicht doch mal ein bisschen origineller? Und die Figuren sind auch so semi-seltsam. Dann dieser billige Horror.

 

Sowas wird übersetzt? Merken die denn nicht, was für geilen Scheiß sonst so im englischsprachigen Raum erscheint? Auch im Bereich Horror! Alleine schon sowas wie How to sell a haunting house oder the spite house, beides so so geil, und niemand übersetzt das, grummel.

Guck Dir ev. mal Die Farbe der Knochen von Alpakas am Strand von C. C. Holister an. Das fand ich mega-horror-lastig. Auf jeden Fall bitterböse Phantastik. Und mit queerer Hauptfigur.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#21 Mammut

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 09:46

Zu William:

 

Alter, ein bisschen langweilig ist das aber schon? Wirklich, ich habe das Gefühl, ein Stückwerk aus bereits bekanntem zu lesen. Geht's nicht doch mal ein bisschen origineller? Und die Figuren sind auch so semi-seltsam. Dann dieser billige Horror.

 

Sowas wird übersetzt? Merken die denn nicht, was für geilen Scheiß sonst so im englischsprachigen Raum erscheint? Auch im Bereich Horror! Alleine schon sowas wie How to sell a haunting house oder the spite house, beides so so geil, und niemand übersetzt das, grummel.

 

Ja, liest sich ein wenig wie ein spannender Gruselheftroman. Vielleicht ist es aber das was eine Mehrheit der Leser sucht. Seichte Unterhaltung. Wir haben es uns ja auch angetan.



#22 Udo Klotz

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 13:23

Ich steige spät in die Runde ein, weil meine Buchhandlung erst jetzt mir das Buch zusenden konnte - ihr Zwischenhändler Zeitfracht glänzt derzeit durch Unzuverlässigkeit.

 

Das Cover sagt mir, dass hier eindeutig die Horror-Leser angesprochen werden sollen. Der Klappentext passt dazu, ist aber eher abschreckend. Zum einen, weil er so gar nichts Neues verspricht, sondern nur das, was wir seit Jahrzehnten kennen, als Filme seit den 1970er und 1980ern, in der SF-Literatur seit den 1940ern. Zum anderen, weil da steht, dass ein Ingenieur eine KI entwickelt hat. Das ist auch die Sicht der 1940er. Inzwischen weiß man aber, dass KI auf Software basiert. Und zwar aus ein paar hundert Mal mehr Programmzeilen als eine einzelne Person je schreiben könnte. In der Hoffnung, dass den Klappentext mal wieder jemand vom Marketing geschrieben hat, der den Roman nicht gelesen hat, habe ich trotzdem gestern angefangen zu lesen.

 

Nun, der Protagonist scheint wirklich eher ein Ingenieur als ein Programmierer zu sein. Er bastelt Spielzeugroboter, löst bei diesen Probleme wie das Ausbalancieren des Gleichgewichts beim Bewegen, und bastelt an seinem Opus Magnum im Dachspeicher. Und auch hier geht es um Hardware, nicht um Software. Ganz am Anfang wird erwähnt, "dass er so viel mit Code arbeitet, also an der präzisen Anordnung von scheinbar unzusammenhängenden Zahlen, ..." Verwechselt da jemand Informatik mit Kryptologie? Oder hat das Kinoplakat von Matrix, das grün-schwarze mit den wie Regentropfen herunterlaufenden Ketten von Nullen und Einsen, für bare Münze, ein Abbild von Software, genommen?

Dann der erste Auftritt der KI. Kein Programm, das auf einem Server läuft, mit dem man per Tastatur oder Sprachinterface oder Dateneingabe oder Programmbefehlen kommuniziert. Nein, es ist ein Android, etwas zusammengestückelt und unfertig zwar, aber mit "Pseudohaut" auf Kopf, Torso und Armen. Und er spricht, nicht nur syntaktisch fehlerfrei, sondern mit Anspielungen und versteckten Drohungen. Wie ein ausgebuffter Psychopath, der sein Gegenüber gezielt manipuliert. Glückwunsch, Herr Ingenieur, Sie haben im Dachspeicher im Alleingang eine KI der fünfzehnten oder zwanzigsten Generation erschaffen, keinen Prototypen. Das kam mir so vor. als würde man Henry Ford in seiner Werkstatt besuchen, wo er sein erstes Automobil zusammenschraubt, und das ist kein kutschenähnliches Gebilde mit schwachem Motor, sondern ein voll getunter, windschnittiger, voll lackierter Lamborghini.

Okay, unrealistische KI-Prototypen in menschenähnlichen Roboterkörpern findet man durchaus in der SF, immer dann, wenn es nicht um die Technik, sondern um die zwischenmenschlichen Beziehungen geht. Und die Helden, die im Alleingang erfinden und konstruieren, wofür man normalerweise hunderte von Mitarbeitern und Jahrzehnte Zeit benötigt, auch, vor allem in klassischer SF. Aber so übertrieben habe ich es das erste Mal in einem Roman des 21. Jahrhunderts erlebt.

Also habe ich nach dem Autor gegoogelt. Die Heyne-Ausgabe verrät, dass hinter dem Pseudonym Mason Coile der US-Autor Andrew Pyper steckt. Ein kanadischer Thriller-Autor, der viel Lob erfahren hat und dessen Werke oft übersetzt wurden. Nun, da erwartet man, dass er zumindest die menschlichen Figuren plausibel schreiben kann. Und da wird Henry, die Hauptperson (der Ingenieur, der eine KI zusammenschraubt), als ein sehr verstandesbetonter Mensch geschildert, der sich in seine Arbeit vertiefen kann, sehr begabt und fast manisch ist, allerdings auf der sozialen und emotionalen Seite eher Nachholbedarf hat und so gar nicht bemerkt, dass ihn seine Frau verlassen will. Gut, das erklärt vielleicht, warum er so unbeholfen reagiert, als seine Frau zwei Arbeitskollegen zum Essen einlädt und einer der beiden sich als ihr Liebhaber entpuppt. Doch dann eskaliert die Situation, als sich. wie auf dem Klappentext angekündigt, der Roboter bedrohlich verhält, die Ehefrau verletzt und die Haustechnik manipuliert. Man erwartet nun, dass der Protagonist mit seinem überdurchschnittlichen Verstand überlegte und vielleicht überraschend pfiffige Reaktionen zeigt, den Roboter austrickst und zumindest schlauer agiert als die Nebenfiguren oder der Durchschittsmensch. Doch das Gegenteil ist der Fall. Der Professor agiert spontan, unüberlegt und macht so offensichtliche Fehler, dass man sich fragt, unter welcher Droge er steht. Wir kennen alle die Horrorfilme, wo die Figuren unsinnig agieren, damit sie überhaupt erst in bedrohliche Situationen geraten. Genau das passiert hier, wenn der Protagonist beispielsweise die Türen verriegelt und seine Mitstreiter ausschließt. Oder wenn er wiederholt ignoriert, dass die KI die Haustechnik kontrolliert, obwohl sie es ihm immer wieder vor Augen führt.

 

Ich habe jetzt die Hälfte der 300 Seiten gelesen, und ich mag nicht mehr. Ich habe lange genug nach den Gründen gesucht, warum die zuständige Redaktion bei Heyne diese Buch eingekauft und übersetzen lassen hat, aber ich habe nichts gefunden. Das Buch ist frei von innovativen Ideen, bietet nur Stereotypen und zudem völlig unrealistische, unplausible Hauptfiguren und einen vorhersehbaren Plot. Einem Neuling, der sein Werk im Alleingang per Selfpublishing anbietet, traut man solche Anfängerfehler zu, einem erfahrenen Autor sollte das nicht passieren. Auch nicht, wenn er unter Pseudonym veröffentlicht.


Udo

#23 Mammut

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 13:39

Wenn ihr beide nicht weiterlest, kann ich euch auch gerne noch die Auflösung verraten. Wie ich oben schon geschrieben habe, ist das ein Buch für Horrorfilmfans, nicht für Science-Fiction Literaturfans und eure Rückmeldungen bestätigen mir das.



#24 Naut

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 13:40

Das ist dann nach Tom Rob Smith ("Kälte") der zweite Thrillerautor, der sich an SF versucht und scheitert.
Danke Euch für die Warnung!
Liest gerade: Zafón - Der dunkle Wächter

#25 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 13:49

Kälte war auch nicht großartig, aber viel viel besser als das hier!

Ja, Mammut, bitte lös auf!

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#26 Mammut

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 13:58

Kälte war auch nicht großartig, aber viel viel besser als das hier!

Ja, Mammut, bitte lös auf!

 

 

Spoiler




#27 Udo Klotz

Udo Klotz

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 14:10

Hm, jetzt müsste ich ja weiterlesen, um zu sehen, ob meine Kritik noch berechtigt ist oder dieses nervige, unplausible Verhalten nur dem Plot geschuldet ist.


Udo

#28 Mammut

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Geschrieben 19 Dezember 2024 - 14:14

Hm, jetzt müsste ich ja weiterlesen, um zu sehen, ob meine Kritik noch berechtigt ist oder dieses nervige, unplausible Verhalten nur dem Plot geschuldet ist.


Hm, jetzt müsste ich ja weiterlesen, um zu sehen, ob meine Kritik noch berechtigt ist oder dieses nervige, unplausible Verhalten nur dem Plot geschuldet ist.

Die ist dem Plot geschuldet, aber trotzdem berechtigt. Und es wird nicht unbedingt logischer. Das Verhalten der Maschine ist nicht nachvollziehbar.

Bearbeitet von Mammut, 19 Dezember 2024 - 14:15.


#29 Udo Klotz

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Geschrieben 20 Dezember 2024 - 09:08

Ich habe tatsächlich gestern Abend den Rest gelesen. Das ist eine nette, auch überraschende Wendung, ändert aber kaum etwas an der bisherigen Kritik und erklärt noch weniger die Irrationalität des Protagonisten. Auch der Plot bleibt in eingefahrenen Spuren, die zweite Hälfte des Buches ist ein einziger, actionreicher Showdown mit einigen Toten, aber ohne eine einzige so noch nicht gesehene oder gelesene Szene. Der Twist kommt so spät, dass er kaum Auswirkungen hat. Die einzige Überraschung ist, dass der Roman kein Happy-End hat.

Wenn man nun die ganze Geschichte kennt, was hätte das für ein interessanter Roman werden können. Stattdessen ist es nur Kulisse für einen antiquierten Horror-Thriller. Da wurde sehr viel verschenkt.


Udo

#30 lapismont

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Geschrieben 08 Januar 2025 - 18:22

Der Autor verstarb laut Locus am 03. Januar an Krebs.


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