Heute würde ich euch gerne mal eine andere Seite von mir zeigen, also nicht den Hobby-Autoren und Leser, sondern womit ich tatsächlich mein Geld verdiene: Grafik und Illustration. Dabei habe ich ein kleines Nebenprojekt begonnen, das ich seit etwas mehr als einer Woche betreibe ... und euch nicht ganz unbekannt sein wird. Aber dazu muss ich ausholen. Das Ganze jedenfalls nennt sich:
Meine Verleger, ohne Erde
Verleger und Herausgeber nehmen für uns Autoren eine außerordentlich mächtige Rolle ein: Sie sind die Wächter, Pförtner und Türvorsteher, die uns Schriftstellenden den begehrten Platz im Licht der Veröffentlichung gewähren können. Oder meist eher vorenthalten. Weit mehr Autoren bewerben sich für die Anthologieprojekte oder Magazine, als am Ende aufgenommen werden; mehr Geschichten wandern in die jeweiligen Story-Pools, als sie zu verlassen. Und auch, wenn die Ablehnungen mit den Jahren weniger schmerzhaft werden und sich vom Reality Check zum unangenehmen Begleiter entwickeln, fällt es immer noch leicht, sich danach von eben jenen Torwächtern unverstanden oder unfair behandelt zu fühlen – insbesondere, wenn der eingereichte Beitrag mit Herz und Blut verfasst wurde.
Spricht man jedoch mit den Verlegern und Herausgebern, den Veranstaltern öffentlicher oder privater Anthologiewettbewerbe, erfährt man von endloser Arbeit, stetiger Angst um die Qualität und die Beliebtheit der herausgegebenen Kurzgeschichtensammlung und Sümpfen aus Einsendungen, durch die sie sich zu kämpfen haben. So wie die Autoren vor ihren Toren, so stehen sie selbst vor einem nur noch größeren – dem der Leserschaft, der Kritiker oder politischer Bewegungen.
Anlässlich meiner bald 50. Veröffentlichung (seit 2021) plante ich spontan, meinen Verlegern und Herausgebern die Apotheose zukommen zu lassen, die ihnen aus der Autorenschaft im Guten wie im Schlechten zugesprochen wird – und sie gleichzeitig wieder zu Menschen zu reduzieren. Auf die Art, die ich am besten kann: Mit Stiften, Stempeln und Farben stelle ich sie so dar, wie ich sie zuerst gesehen, später kennengelernt und irgendwann verstanden habe. Nicht nur lobend oder dankbar, sondern in der unverblümten Gesamtheit.
Kurzer Disclaimer: Ursprünglich wollte ich sie damit überraschen – Guerilla-Taktik nennt man das in der Kunst –, um den vermeintlich Mächtigen dieses Mal keine Macht zu geben, aber dann kam mir der Gedanke, dass ich eigentlich nette Menschen (die gut zu mir gewesen sind) künstlerisch sezieren möchte, also habe ich jede und jeden Portraitierten zuvor um Erlaubnis gefragt.
Das soweit. Ich fange dann einfach mal an.
Christoph Grimm
Frank G. Gerigk
Michael Schmidt
Nadine Buch
Mehr kommen noch.
Bearbeitet von Maxmilian Wust, 08 Dezember 2024 - 01:45.