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dystopische SciFi-Thriller

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113 Antworten in diesem Thema

#91 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 02 Januar 2025 - 13:55

Ich habe jetzt noch nichts von Christa Wolf gelesen. Aber muss man um erfolgreiche und oder gute Science fiction zu schreiben, schreiben wie Christa Wolf können? Oder werden da eher andere handwerkliche Fähigkeiten gebraucht?
Wenn alle Bratwürste wollen, nützt es nicht, wenn man Bananenbrote anbietet.

#92 Dyrnberg

Dyrnberg

    Illuminaut

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Geschrieben 02 Januar 2025 - 14:10

Darf ich noch einen anderen Gedanken einwerfen, und zwar einen, der meinen Postings von zuvor widerspricht?

 

Zu spät. Ich mach es: Wenn der Nachbar auf der Gitarre zupfen kann und damit ein Nachbarschaftsfest oder eine Geburtstagsparty bereichert, auch wenn er nicht nahe an der Perfektion ist und er sich weit entfernt von allen Charts befindet - freut man sich nicht dennoch meistens über seine künstlerische Darbietung?

 

Gibt es dafür ein Pendant beim Schreiben? Ist Selfpublishing das Pendant? Oder funktioniert "Musik hören" einfach grundsätzlich anders als "Lesen", so dass der Vergleich sich verbietet?



#93 deval

deval

    Skeptiker

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Geschrieben 02 Januar 2025 - 14:44

Wenn mein Nachbar Gitarre zum Straßenfest spielt ist das durchaus OK. Dann klatsche ich mit und singe notfalls auch mit. Aber spätestens wenn er dafür Geld haben will ist die Sache gegessen. Dann kaufe ich mir lieber professionelle Musik, denn das ist es mir dann doch nicht wert.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#94 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 02 Januar 2025 - 14:50

Darf ich noch einen anderen Gedanken einwerfen, und zwar einen, der meinen Postings von zuvor widerspricht?

 

Zu spät. Ich mach es: Wenn der Nachbar auf der Gitarre zupfen kann und damit ein Nachbarschaftsfest oder eine Geburtstagsparty bereichert, auch wenn er nicht nahe an der Perfektion ist und er sich weit entfernt von allen Charts befindet - freut man sich nicht dennoch meistens über seine künstlerische Darbietung?

 

Gibt es dafür ein Pendant beim Schreiben? Ist Selfpublishing das Pendant? Oder funktioniert "Musik hören" einfach grundsätzlich anders als "Lesen", so dass der Vergleich sich verbietet?

 

Das wäre eher sowas wie "Autor liest im Wohnzimmer vor drei Freunden" oder stellt die Geschichte ins Internet.

Aber neben den Großkünstlern gibt es ja auch die Musiker in der x-ten Reihe. Und wenn da eine Band für 10€ Eintritt (oder auch für lau) in einer Kneipe spielt, ist das eher was wie das SP.  Wobei SP ist ja auch eine große Schnittmenge von Künstlern, die einerseits gar nichts verkaufen, andererseits so erfolgreich sind, dass sie von großen Verlagen  unter Vertrag genommen werden.

 

Ich höre mir gerne Künstler (Bands) an, die mit viel Engagement spielen, wenn mir die Richtung gefällt. Am liebsten keine Coverbands, und das wünsche ich mir auch von Geschichten und Autoren. Ansätze von Originalität.

 

Musik ist übrigens ein gutes Beispiel. Nena und Nina Hagen sind vom Erfolg glaube ich gar nicht so weit auseinander, aber die reine Gesangskunst ist doch objektiv sehr unterschiedlich zu bewerten. So ist das auch bei Texten. 

 

Letztendlich muss man sich als Autor immer selbst motivieren und neue Texte schreiben. Auch als Erfolgsautor kann man in ein (kreatives) Loch fallen. Umso schwerer ist es bei fehlender positiver Rückmeldung. Da sollte man sich einfach selbst treu bleiben und sein Ding durchziehen.



#95 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

    Temponaut

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Geschrieben 02 Januar 2025 - 20:53

Ich habe jetzt noch nichts von Christa Wolf gelesen. Aber muss man um erfolgreiche und oder gute Science fiction zu schreiben, schreiben wie Christa Wolf können? Oder werden da eher andere handwerkliche Fähigkeiten gebraucht?
Wenn alle Bratwürste wollen, nützt es nicht, wenn man Bananenbrote anbietet.

Frage eins: Natürlich nicht.

Frage zwei: Das kommt drauf an ....

Ehrlich gesagt verstehe ich deine bisherigen Posts nicht. Irgendwie musst du meine Beiträge sehr anders interpretieren, als ich sie meine.

 

Zu spät. Ich mach es: Wenn der Nachbar auf der Gitarre zupfen kann und damit ein Nachbarschaftsfest oder eine Geburtstagsparty bereichert, auch wenn er nicht nahe an der Perfektion ist und er sich weit entfernt von allen Charts befindet - freut man sich nicht dennoch meistens über seine künstlerische Darbietung?

 

Gibt es dafür ein Pendant beim Schreiben? Ist Selfpublishing das Pendant? Oder funktioniert "Musik hören" einfach grundsätzlich anders als "Lesen", so dass der Vergleich sich verbietet?

Das Pendant für mich wäre das Gedicht zur Hochzeit oder zum runden Geburtstag. Oder das Aufschreiben der eigenen Geschichte für die Enkel. Oder das, was Mammut schreibt.
Merkwürdig fände ich nur, wenn ich mich jetzt Musikerens nennen würde, nur weil ich ein bissel klampfen kann.

 

Das wäre eher sowas wie "Autor liest im Wohnzimmer vor drei Freunden" oder stellt die Geschichte ins Internet.

Aber neben den Großkünstlern gibt es ja auch die Musiker in der x-ten Reihe. Und wenn da eine Band für 10€ Eintritt (oder auch für lau) in einer Kneipe spielt, ist das eher was wie das SP.  Wobei SP ist ja auch eine große Schnittmenge von Künstlern, die einerseits gar nichts verkaufen, andererseits so erfolgreich sind, dass sie von großen Verlagen  unter Vertrag genommen werden.

 

Ich höre mir gerne Künstler (Bands) an, die mit viel Engagement spielen, wenn mir die Richtung gefällt. Am liebsten keine Coverbands, und das wünsche ich mir auch von Geschichten und Autoren. Ansätze von Originalität.

 

Musik ist übrigens ein gutes Beispiel. Nena und Nina Hagen sind vom Erfolg glaube ich gar nicht so weit auseinander, aber die reine Gesangskunst ist doch objektiv sehr unterschiedlich zu bewerten. So ist das auch bei Texten. 

 

Letztendlich muss man sich als Autor immer selbst motivieren und neue Texte schreiben. Auch als Erfolgsautor kann man in ein (kreatives) Loch fallen. Umso schwerer ist es bei fehlender positiver Rückmeldung. Da sollte man sich einfach selbst treu bleiben und sein Ding durchziehen.

 

Mit diesem Post kann ich etwas anfangen. Denn Können ist das Eine und Erfolg etwas Anderes. Ob daraus gefolgert werden kann, "sein Ding durchzuziehen" weiß ich nicht. Ich würde eher dafür plädieren, sich immer wieder zu fragen: Was will ich? Welchen Anspruch habe ich an mich und meine Texte? Was darf es mich kosten?

Wenn ich viel verkaufen will, muss ich Marktrecherche betreiben und schreiben, was gewollt ist. Dann ist SF aber eh keine gute Idee.
Wenn ich etwas zu sagen habe und es mir vor allem darum geht, das zu sagen, dann ist es vielleicht ein besserer Weg zu lernen, wie ich das sagen kann, um was es mir geht.

Vielleicht liebe ich auch im Wesentlichen den Prozess des Schreibens an sich. Und ob das dann drei oder dreißig Leute lesen, ist auch egal.

Oder ich möchte die Bücher schreiben, die ich gern lesen möchte ...

Es gibt so viele Motivationen. Meines Erachtens hilft es, sich über die eigene Motivation immer wieder klar zu werden.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

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#96 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 02 Januar 2025 - 21:04

Das Ding durchziehen meint:
Man soll die Idee, die man persönlich von Literatur hat, weiter verfolgen. Man probiert, man entwickelt sich, man verbessert und verändert sich. Aber die Grundidee, die man verfolgt, sollte man nicht aus den Augen verlieren.

#97 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

    Temponaut

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Geschrieben 02 Januar 2025 - 21:12

Ja, das sehe ich genauso. Die Idee kann sich ändern, aber sich darüber Gedanken zu machen, ob der Weg noch passt, ist wichtig.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

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#98 Udo Klotz

Udo Klotz

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Geschrieben 02 Januar 2025 - 22:17

Mir gefallen die Anmerkungen zum Handwerk des Schreibens, denn als Leser genieße ich es, wenn jemand dieses Handwerk beherrscht, und ich bin frustriert, wenn das nicht der Fall ist. Ein gutes Lektorat kann zwar einiges optimieren, muss aber auf dem Aufsetzen, was schon da ist. Das Gute ist, dass man das Handwerk erlernen kann, im Unterschied zu Kreativität und Sprachgefühl. Das Schlechte ist, dass viele es nicht für notwendig halten.

Ich habe nie selbst an einem Schreibkurs teilgenommen, aber viel darüber gehört. Und das erzeugt bei mir den Eindruck, dass man dort vor allem dieses Handwerk vermittelt. Und auch, dass man dies in den anglophonen Ländern viel stärker als Grundvoraussetzung begreift als hierzulande, folgerichtig gibt es dort auch Schreibkurse, die auf einem ganz anderen Niveau abgehalten werden.

Handwerk ist nicht alles, das ist klar. Aber es geht nicht ohne. Allerdings geht es ohne den Rest. Das sind dann die Pageturner, die man begeistert bis zu Ende liest, und nach einer Stunde hat man vergessen, was der Plot war.

Beim Beurteilen von Texten wird oft argumentiert, vieles sei einfach nur Geschmacksache, ob man es gut oder schlecht findet. Meines Erachtens trifft das auf alles andere zu, aber nicht auf die handwerklichen Fähigkeiten des Schreibenden, die sich im Text widerspiegeln. Hier kann man relativ objektiv beurteilen, ob es gelungen ist oder nicht: Der Aufbau des Plots, der Spannungsbogen, die Einführung und Charakterisierung der Figuren, das Vermeiden von Infodump, das Weglassen unnötiger Textpassagen. Also all das, was man jenseits eines Korrektorats mit seinem Lektorat diskutiert.

Ich finde es wichtig, dass man ein Bewusstsein dafür schafft, wie wichtig das Handwerk beim Schreiben ist, denn das ist, wie gesagt, hierzulande viel zu wenig ausgeprägt. Daher gefällt mir auch der Vergleich mit dem Regalbau so gut. Viele trauen sich zu, ein Billy-Regal zusammenzuschrauben. Oder gar aus Rohmaterialien eines zu basteln. Aber als Kunde, wen würde ich beauftragen, passgenau ein Einbauregal fürs Wohnzimmer zu erstellen, wem würde ich dafür auch Geld bezahlen? Als Leser stehe ich genau vor dieser Wahl: Welche Bücher kaufe ich mir für mein Budget, in welche Bücher investiere ich meine begrenzte Lesezeit. Am Ende wird es eine Mischung sein, weil man ja auch neugierig ist auf Newcomer. Aber beim Großteil der Bücher möchte ich schon, dass ich eine Mindestqualität bekomme. Und diese basiert auf dem Handwerk als verlässliche, algemeingültige Basis unabhängig von meinen Lesevorlieben.


Udo

#99 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 03 Januar 2025 - 19:56

Es gibt so viele Motivationen. Meines Erachtens hilft es, sich über die eigene Motivation immer wieder klar zu werden.

 

Ja, ich würde auch sagen, dass das essentiell ist.

 

@Udo

Ein gutes Handwerk wird ein Handlauf sein für die Entfaltung des eigenen Potentials. Ob das, was wir dann verwirklichen, auch anderen gefällt, wird vom Geschmack der anderen abhängen. Es ist immer dann ein valides Signal dafür, sein Tun in Frage zu stellen und daran zu denken, sich weiterzuentwickeln, wenn die Menschen, die ganz sicher zu unserer Zielgruppe gehören, unseren Text ganz anders einordnen, als wir es gut heißen, und zugleich die nötige Veränderung unseres Tuns nicht in Konflikt gerät mit unseren zentralen Schreibmotiven.
 


Bearbeitet von Christian Hornstein, 03 Januar 2025 - 19:56.


#100 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 04 Januar 2025 - 07:28

Vielleicht liebe ich auch im Wesentlichen den Prozess des Schreibens an sich. Und ob das dann drei oder dreißig Leute lesen, ist auch egal.

Oder ich möchte die Bücher schreiben, die ich gern lesen möchte ...

 

Ja, das stimmt. Das sollte man auch immer bedenken, wenn jemand einen Text mit offensichtlichen handwerklichen Schwächen präsentiert. Im SF-Net hatte sich mal eine Autorin vorgestellt, die schon einige Bücher in kleinen Verlagen veröffentlicht hatte, die jedoch erkennbare Schwächen zeigten, schon auf sprachlicher Ebene. Als ihr das zurückgemeldet wurde, sagte sie, die handwerkliche Perfektion sei ihr nicht so wichtig, sondern das Schreiben, und solange sie veröffentlicht werde und ihre Romane von ein paar Leseri angenommen würden, reiche ihr das. Da wurde sie ungläubig gefragt, ob das wirklich ihr Ernst sei, ob ihr Anspruch wirklich so gering sei. Solche Rückfragen, die ja auch potentiell kränkend sind (Was? So gering?), erübrigen sich, wenn man das von Dir erwähnte bedenkt.
 


Bearbeitet von Christian Hornstein, 04 Januar 2025 - 07:29.


#101 Udo Klotz

Udo Klotz

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Geschrieben 05 Januar 2025 - 12:35

Ich denke, genau da ist der Punkt:

Wenn ich mich nur als Hobby-Autor*n begreife, mir der Schreibprozess wichtiger ist als die Frage, ob ich jemals mehr als 50 Leser*innen finde, dann ist das Handwerk vielleicht nicht essentiell.

Wenn ich aber gelesen werden möchte, meine Manuskripte nicht in Eigenregie, sondern in einem Verlag veröffentlichen will, mich aiso auf Schreiben und nicht aufs Bucherstellen und Vermarkten konzentrieren will, dann muss ich so schreiben, dass es von einer potentiellen Leserschaft auch akzeptiert wird. Und dazu benötige ich das Handwerk. Das ist die Grundvoraussetzung, um überhaupt in diesen Markt hineinzukommen. Ob dann das Buch gegen die dortige Konkurrenz besteht, also das behandelte Thema interessant ist, der Stil gefällt, die Story begeistert, das ist dann die Kreativität, die auf dieser Basis aufsetzen kann.

Mal abgesehen davon, dass Publikumsverlage sich meist nur auf aktuelle Strömungen und Trends fokussieren, stelle ich mir schon vor, dass man als Autor*in das Ziel hat, so gut zu schreiben, dass man bei einem Publikumsverlag akzeptiert werden würde. Und da ist der handwerkliche Teil nicht ein nettes Beiwerk, sondern - wie gesagt - die Voraussetzung. Also würde ich vermuten, dass jemand, der ernsthaft am Schreiben interessiert ist, immer versuchen wird, das Handwerk zu erlernen, in ausreichendem Maße.


Udo

#102 Sam Francisco

Sam Francisco

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Geschrieben 05 Januar 2025 - 16:42

Ist der Threaderöffner eigentlich noch hier?
Future ist die Zukunft!
  • (Buch) gerade am lesen:Kritika H. Rao: The Surviving Sky
  • (Buch) als nächstes geplant:immer noch Alan Campbell - Scar Night (Kettenwelt 1), aber meine Planungen werden häufig über den Haufen geworfen.
  • • (Buch) Neuerwerbung: J.W.Rinzler: Alien / Aliens - Die Entstehungsgeschichte & Kritika H. Rao: The Surviving Sky

#103 Mario R. Dorian

Mario R. Dorian

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Geschrieben 26 Januar 2025 - 18:59

Ich finde, dass Jol ein paar gute Hinweise gegeben hat. Dennoch ist Marios Reaktion für mich nachvollziehbar, weil die Worte "unbeholfen", "lächerlich" und "Scham" ganz negative Konnotationen haben. Der Schritt von "dafür würde ich mich schämen" zu "schäm Dich" ist sehr klein. Solche Wörter habe ich aus dem Mund professioneller Lektori noch nie gehört.

Es gäbe ja Alternativen, z.B. könnten wir sagen, dass wir etwas nicht plaubel finden (statt lächerlich) oder etwas anderes eleganter fänden (statt zu sagen, dass etwas unbeholfen wirkt).

Ich würde auch nicht aufgrund suboptimaler Wortwahl induktiv und undifferenziert auf den Wortschatz schließen. Wenn wir eine Geschichte schreiben, verwenden wir nicht unmittelbar unseren passiven Wortschatz. Unser aktiver Wortschatz ist viel geringer im Umfang und kommt spontan als erster zum Zuge. Meist ist eine suboptimale Wortwahl nicht das Ergebnis eines geringen passiven Wortschatzes, sondern kommt durch eine unzureichende Überarbeitung zustande, bei der ja auch die Wortwahl reflektiert wird.

Das Lektorat war bei diesem Text eindeutig zu oberflächlich, warum auch immer. Ein Lektorat bedeutet allerdings nicht, dass die Lektori einem sagen, was man ändern soll, und so wird es dann umgesetzt. Ein professionelles Lektorat bedeutet: Dialog. Aus dem, was Mario uns erklärt hat, können wir entnehmen, dass er sich bei bestimmten Punkten etwas gedacht hat. Wenn wir meinen, dass er sein Ziel auf andere Weise besser erreichen würde, dann können wir darauf eingehen und unsere Anregung genau erläutern.

Hallo Christian, 

dein Kommentar bedeutet mir viel und genau so habe ich es auch gesehen. Ich habe euer ganzes Feedback die letzten Wochen sacken lassen und habe weiter an meinem Buch gearbeitet. Für den, den es interessiert wäre hier mein überarbeitetes erstes Kapitel:

 

Das Foto in meinen Händen war zerknittert und verblichen. Jedes Mal, wenn ich die lächelnden Gesichter darauf betrachtete, konnte ich kaum glauben, dass die Zeiten jemals so glücklich gewesen sein konnten. Ich konnte den Rauch des brennenden Piers immer riechen. Die Schreie damals hatten sich unauslöschlich in mein Gedächtnis eingebrannt.

Sanft strich ich das Foto glatt, betrachtete das strahlende Gesicht meiner Schwester Lacy und sagte mir zum tausendsten Mal, dass dieser Weg der richtige sein würde. Fünf Jahre nach den Ereignissen am Pier würde Lacys Tod endlich einen Sinn ergeben.

Die ersten Vögel begannen ihr Morgenkonzert. Sanfter Nebel stieg vom nahe gelegenen Fluss Mersey auf. Das konnte nur hilfreich sein für die anstehende Mission. Gedankenverloren lauschte ich dem erwachenden Wald, als mich von hinten sanft eine Hand an der Schulter berührte.

„Sind Sie wach, Doc?“, fragte eine flüsternde Stimme.

„Ja“, antwortete ich und spürte, wie Anspannung in mir aufstieg.

„Der Konvoi wurde gesichtet. Es geht bald los.“

Ich nickte und blickte auf das zerdrückte Bild in meiner Hand, strich es erneut glatt. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Die Schritte entfernten sich kaum hörbar von meinem Ruheplatz, und ich war wieder allein mit dem Wald und meinen Gedanken.

Nach über zehn Tagen Marsch waren wir endlich am Ziel angekommen. Heute würden wir den Kampf zu ihnen bringen – bei Liverpool, im Herzen des feindlichen Gebiets. Heute würde ich meine Schuld begleichen.

Vorsichtig, um keine unnötigen Geräusche zu verursachen, richtete ich mich auf und schulterte meinen vorbereiteten Rucksack. Dann hängte ich mir meine Waffe um und begab mich zu den anderen in den Straßengraben.

Schon von Weitem war das elektrische Surren der biomechanischen Anzüge und Transporter zu hören, als sich uns der Konvoi von Westen her näherte. Wenn alles nach Plan verlief, würden wir den Feind mit der aufgehenden Sonne im Rücken überwältigen können.

Als die ersten Feinde in Sichtweite kamen, beschleunigte sich mein Herzschlag. Trotz ihrer technologischen Überlegenheit sahen die Soldaten in den Anzügen erschreckend vertraut aus. Scheinbar unbezwingbare Anzüge.

Das würden wir heute auf die Probe stellen. Heute würden wir für eine neue Hoffnung kämpfen – eine Hoffnung, die in eine freiere Zukunft führen würde.

 

 

Auf eure Kommentare freue ich mich jetzt schon :)



#104 Mario R. Dorian

Mario R. Dorian

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Geschrieben 26 Januar 2025 - 19:08

Wurde eigentlich das Marketing schon angesprochen? Zum erfolgreichen Netzwerken ist eigentlich ein Besuch auf dem Buchmesse Convent, Deutschlands großem Treffen für phantastische Literatur, fast schon zwingend notwendig.  ;)

 

Link: www.buchmessecon.de

Das Thema Marketing ist ja etwas, das einen als Neuling unglaublich erschlagen kann. Ich habe mich da gefragt: Wo fange ich an? Wo höre ich auf?

Mache ich TikTok und Instagramm und nehme in Foren teil oder konzentriere ich mich auf etwas spezielles? Wann lohnt es sich als Neuling mit einer einzelnen Veröffentlichung an eine Messe oder eine Con teilzunehmen?

Ich habe für mich noch nicht den passenden Weg gefunden der sich hunderprozentig richtig anfühlt. Ich bin auf Instagram unterwegs, schreibe hin und wieder auf meiner Webseite Blogeinträge und bin hier. TikTo habe ich schnell wieder sein lassen weil mir schlichtweg die Zeit fehlt.

Das ist auch tatsächlich der größte Knackpunkt bei allem. Wann finde ich die Zeit neben allem Anderen noch?

 

Wie macht ihr das denn? Welche Wege haben für euch funktioniert?



#105 Mario R. Dorian

Mario R. Dorian

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Geschrieben 26 Januar 2025 - 19:14

Hallo Mario, ich bin dir als Neuling mit meinem Debütroman (https://scifinet.org...holger-brassel/) vielleicht ein Jahr voraus und teile gerne meine bisherigen Erfahrungen zu den wichtigen Themen Rückmeldung und Marketing aus Sicht eines Self-Publishers.

 

Gerade als Neuling ist die Rückmeldung zum Geschriebenen essenziell, besonders, wenn man an eine Veröffentlichung denkt – ein Schritt, der in Hinblick auf Motiv, Finanzen/Zeit und Zielgruppe gut überlegt sein will. Um Rückmeldungen zu meinem wachsenden Manuskript zu bekommen, habe ich zunächst auf Testlesende aus dem privaten Umfeld gesetzt, was im Wesentlichen ergab, dass ich nicht komplett auf dem Holzweg war. Danach musste ein professionelles Lektorat her. Für meine angepeilten 600 Seiten ist so etwas nicht billig, also ließ ich zuerst nur den ersten Teil lektorieren und veröffentlichte ihn als eine Art Versuchsballon als E-Book bei Amazon. Das kostete zwar weiter nichts, hat aber nicht die von mir erhofften Rückmeldungen/Bewertungen gebracht, weil man dort als unbekannter Autor untergeht.

In dieser Situation schlug ich dann vor gut zehn Monaten auf der Suche nach weiterer Rückmeldung und Tipps hier im Forum auf. Wie in deinem Fall ging das nicht ohne Reibung vonstatten, denn die Kommunikation über Forumsbeiträge ist bei solch komplexen Themen nicht einfach und irgendwo auch begrenzt (beispielhaft https://scifinet.org...h-auf-dem-mars/). Mich hat die Diskussion allerdings nochmal geerdet und angestachelt. Ich habe mir dann neben dem Lektorat noch ein professionelles Buchgutachten gegönnt, was weitere Überarbeitungen und die Präzisierung der Zielgruppe nach sich zog. Mit dem Resultat war ich dann soweit zufrieden, dass ich das Gesamtwerk schließlich Anfang Oktober auch als Print veröffentlicht habe.

Bzgl. Marketing musste ich feststellen, das Werbung über Amazon oder Instagram ohne vorhandene Buchbewertungen nichts bringt. Das Anzeigen der Werbung (Impression) kostet bei Amazon zwar nichts, aber nur mit einem vernünftigen Cover und einer passablen Sternbewertung darunter wird jemand darauf klicken. Wenn auf der Produktseite dann nur Werbetext, aber keine Rezensionen zu finden sind, wird fast nie gekauft. Um an erste Rezis zu kommen, kann ich LovelyBooks empfehlen. Ein Lesekreis mit Buchverlosung kostet natürlich auch Geld (150,- € netto für die Plattform plus die Kosten für verloste Bücher), dafür bekommt man aber aussagekräftige Rezensionen, die dann auch gestreut werden. (Mein Beispiel findest du hier:
https://www.lovelybo...-15817261397-w/) Mit ersten Rezis kam mein Buch auf Amazon denn auch auf 12 Klicks pro 10.000 Impressions, von denen 3 bis 4 Prozent zu einem Kauf führten. Das entspricht den Zahlen, die auch im Netz kursieren. Mit Kosten von um die 50 Cent pro Klick zahle ich allerdings immer noch reichlich drauf. Das kann also nur zum Anschub dienen. Ohne die o.g. Tipps (BuCon, Spezialbuchhandlungen, Blogs etc.) und einen langen Atem wird es nicht gehen. In diesem Sinne: 2025 kann kommen!

Hi Kai,

vielen Dank für deinen Beitrag. 

Mir ging es in den letzten Wochen ähnlich wie dir. Nach der Textkritik habe ich mir meinen Text weiter angesehen, habe noch zwei weitere Bücher über das Schreiben gelesen und daraufhin angefangen, meinen Text weiter zu überarbeiten. Auch mit den Hintergrund, dass ich zeigen möchte, dass die Kritik aufgenommen wurde und meine Lernkurve steigt und nicht fällt :)

Am Ende des Tages möchte man ja doch, dass die Leute sein Buch lesen. Nicht jeder wird es mögen und das ich auch nicht mein Anspruch.

Wenn ich es richtig gesehen habe, hat sich bei LovelyBooks in den letzten Monaten einiges geändert, weswegen ich als einzelner Autor keine Leserunden anbieten kann. War das bei dir noch nicht so? Ich muss da jetzt Tokens kaufen die aber nur an Verlage vergeben werden. Sehe ich das richtig?



#106 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 27 Januar 2025 - 10:38

Der Markt ist übersättigt. Es gibt weit mehr (vor allem Selfpublisher und Neueinsteiger)-SF-Romane als Leute, die Lust&Zeit haben, deren Erzeugnisse zu kaufen und zu lesen, und zwar weitgehend unabhängig von der Qualität.

Man hält sich an die Bestseller und/oder schaut Serien und Filme oder spielt Games.

 

Das ist ganz sachlich der Stand der Dinge.

 

Meine Empfehlung lautet: Entweder akzeptiert man Verkaufszahlen im einstelligen und Rückmeldungen im nullstelligen Bereich oder man lebt seine Kreativität eben anderweitig aus.


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#107 Kai Brassel

Kai Brassel

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Geschrieben 27 Januar 2025 - 11:32

Hallo Mario,

 

wie du richtig sagst, hat LovelyBooks zum 1.1.24 auf ein Creditsystem umgestellt, wobei diese Credits eigentlich nur von Verlagen und Dienstleistern erworben werden können. Das hat aber wohl einen ziemlichen Aufschrei in der Self-Publisher-Szene ausgelöst, sodass LB wieder eine Möglichkeit auch für Einzelpersonen geschaffen hat, Leserunden mit Buchverlosungen einzurichten. Diese Möglichkeit hat LB aber gut versteckt: Auf der FAQ-Seite für Autoren (https://www.lovelybo...oren/credits-a/) muss mann nicht etwa unter »Leserunden und Buchverlosungen« nachschauen, sondern unter »Credits«. Dort steht dann unter der eigentlich entmutigenden Überschrift »Wieso kann ich zu meinem Buch keine Aktion anlegen, obwohl ich im Autor*innenprogramm bin?« am Schluss den Satz: »Alternativ finden Sie hier eine Möglichkeit eine Buchung direkt verbindlich anzufragen.« Klick man auf diesen Link gelangt man zu einem »Buchungsassistenten«, der die Auswahl und Buchung von Werbemaßnahmen ohne Credits erlaubt, u. a. eben auch für Leserunden mit Buchverlosung für, wie weiter oben gesagt, billigstens 150,- € netto.


Nichts ist praktischer als eine gute Theorie.

  • (Buch) gerade am lesen:Klimazukünfte 2050

#108 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

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Geschrieben 27 Januar 2025 - 12:45

Kai ist es ja gelungen, einen Lesekreis für seinen Roman zu finden. (Danke übrigens für den Tipp zu Lovelybooks-Leserunden.)

 

Es ist schon wichtig zu bedenken, was Uwe schreibt! Der Markt ist krass umkämpft. Sogar kostenlose, einfach zu konsumierende TikTokVideos gibt es zu viele. Insgesamt gibt es einfach zu viele Menschen, die gesehen werden möchten und die restliche Welt hat nicht genügend Zeit/Muße/Interesse, sich all diese Dinge/Menschen anzuschauen.


Podcast: Literatunnat

  • (Buch) gerade am lesen:meistens viele
  • • (Film) gerade gesehen: The Whale, Everything everywhere at once, Zurück in die Zukunft III

#109 ChristophGrimm

ChristophGrimm

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Geschrieben 27 Januar 2025 - 13:16

Kai ist es ja gelungen, einen Lesekreis für seinen Roman zu finden. (Danke übrigens für den Tipp zu Lovelybooks-Leserunden.)

Es ist schon wichtig zu bedenken, was Uwe schreibt! Der Markt ist krass umkämpft. Sogar kostenlose, einfach zu konsumierende TikTokVideos gibt es zu viele. Insgesamt gibt es einfach zu viele Menschen, die gesehen werden möchten und die restliche Welt hat nicht genügend Zeit/Muße/Interesse, sich all diese Dinge/Menschen anzuschauen.

Na jaaa … ich möchte nun weder dir noch Uwe komplett widersprechen - es ist ein massives Überangebot da -, aber ich weise auch mal dezent darauf hin, dass von Nils über Aiki, Sven und Theresa bis hin zu Joshua neue, großartige und auch erfolgreiche Autor:innen die Bühne betreten haben - so viel anders als heute waren die Gegebenheiten vor 3 oder 5 Jahren nun auch nicht.

Es spricht nun wirklich nichts dagegen, dass es versucht wird.

Bearbeitet von ChristophGrimm, 27 Januar 2025 - 13:16.

„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de<p>Kostenloses SF/Fantasy-Literatur-Webzine: https://weltenportalmagazin.de

#110 Mario R. Dorian

Mario R. Dorian

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Geschrieben 27 Januar 2025 - 14:28

Na jaaa … ich möchte nun weder dir noch Uwe komplett widersprechen - es ist ein massives Überangebot da -, aber ich weise auch mal dezent darauf hin, dass von Nils über Aiki, Sven und Theresa bis hin zu Joshua neue, großartige und auch erfolgreiche Autor:innen die Bühne betreten haben - so viel anders als heute waren die Gegebenheiten vor 3 oder 5 Jahren nun auch nicht.

Es spricht nun wirklich nichts dagegen, dass es versucht wird.

Dem kann ich nur zustimmen. 

Natürlich ist der Markt umkämpft und "Übersättigt", so war das meiner Meinung nach aber schon immer. Es gibt ein paar Autoren/Bücher, die in großen Stückzahlen gekauft werden und viele, die es nicht werden.

Als Neuautor sollte man sowieso nicht davon ausgehen, direkt einen Bestseller zu schreiben aber ich finde, dass man von Anfang an mit einem gesunden Maß an Selbstbewusstsein an die Sache rangehen sollte. Es gibt genug Erfolgsgeschichten und oftmals baut man sich mit jedem weiteren Buch eine Fangemeinschaft auf. 



#111 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 27 Januar 2025 - 14:45

Dem kann ich nur zustimmen. 

Natürlich ist der Markt umkämpft und "Übersättigt", so war das meiner Meinung nach aber schon immer. Es gibt ein paar Autoren/Bücher, die in großen Stückzahlen gekauft werden und viele, die es nicht werden.

Als Neuautor sollte man sowieso nicht davon ausgehen, direkt einen Bestseller zu schreiben aber ich finde, dass man von Anfang an mit einem gesunden Maß an Selbstbewusstsein an die Sache rangehen sollte. Es gibt genug Erfolgsgeschichten und oftmals baut man sich mit jedem weiteren Buch eine Fangemeinschaft auf. 

 

Widerspruch von meiner Seite.  :aliensmile: Zumindest teilweise: Mensch sollte, so meine Empfehlung, nicht nur mit Selbstbewusstsein und Zuversicht, sondern auch mit einem gesunden Maß an Demut an die Sache rangehen. Darüber lernen, was die eigenen Texte aus der Masse hervorhebt und schauen, wie die eigene Zielgruppe erreicht wird. Und wer eigentlich diese Zielgruppe ist. Mir war das, ich gebe es zu, am Anfang nicht klar. Weil ich nicht auf dem Schirm hatte, wie konservativ viel der deutschen SF ist und wie sehr meine Texte da rausstechen.


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#112 Mario R. Dorian

Mario R. Dorian

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Geschrieben 27 Januar 2025 - 17:48

Widerspruch von meiner Seite.  :aliensmile: Zumindest teilweise: Mensch sollte, so meine Empfehlung, nicht nur mit Selbstbewusstsein und Zuversicht, sondern auch mit einem gesunden Maß an Demut an die Sache rangehen. Darüber lernen, was die eigenen Texte aus der Masse hervorhebt und schauen, wie die eigene Zielgruppe erreicht wird. Und wer eigentlich diese Zielgruppe ist. Mir war das, ich gebe es zu, am Anfang nicht klar. Weil ich nicht auf dem Schirm hatte, wie konservativ viel der deutschen SF ist und wie sehr meine Texte da rausstechen

Wie hast du denn deine Zielgruppe definiert bzw. gefunden?



#113 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 30 Januar 2025 - 11:22

Der Markt ist übersättigt. Es gibt weit mehr (vor allem Selfpublisher und Neueinsteiger)-SF-Romane als Leute, die Lust&Zeit haben, deren Erzeugnisse zu kaufen und zu lesen, und zwar weitgehend unabhängig von der Qualität.

 

Qualität im Sinne von Beschaffenheit spielt schon eine Rolle, sogar eine entscheidende. Was aber Qualität ist im Sinne von Güte, darüber gibt es verschiedene Ansichten, vor allem wenn man ALLE im Buchmarkt Beteiligten berücksichtigt.

Mich persönlich irritieren z.B. Fehler in der Rechtschreibung oder Ungeschicklichkeiten im Stil. Viele Menschen stören solche Dinge kaum, z.B. weil sie diese selten bemerken. Natürlich steckt mehr Arbeit in einem Werk, dass viele Aspekte berücksichtigt hat, das mit mehr Umsicht und Sorgfalt, mit mehr handerwerklichem Können erstellt wurde. Das kann man auch wertschätzen und ich glaube nicht, dass Werke, die sich um solche Dinge gar nicht kümmern, jemals eine größere Nachfrage außerhalb des Selfpublishing erreichen werden, weil hier die Gatekeeper für solche Kriterien sensibilisiert sind.

 

Aber wo genau die Grenze verläuft, zwischen dem, was mit großer Sicherheit ein Verkaufshemmnis sein wird, und dem, was optional ist, das lässt sich eigentlich nur abschätzen, wenn man sich stark nachgefragte Werke genau anschaut, wobei bedacht werden sollte, dass hier auch Faktoren eine Rolle spielen, die nur indirekt (z.B. Zeitgeist) oder gar nichts mit dem Text zu tun haben (z.B. Marketing). Je älter ein Bestseller ist, desto mehr werden solche Aspekte deutlich.

Es gibt im Prinzip nur drei Dinge, die Autori bewerkstelligen müssen, damit ihr Werk nachgefragt wird:

  1. diejenige Qualität realisieren, die eine bestimmte Zielgruppe zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bevorzugen wird (und während des Schreibens am besten auch man selbst schätzt)
  2. für Sichtbarkeit bei dieser Zielgruppe sorgen
  3. Vertriebswege bereitstellen, die diese Zielgruppe nutzt

Bearbeitet von Christian Hornstein, 30 Januar 2025 - 11:23.


#114 Mario R. Dorian

Mario R. Dorian

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Geschrieben 01 Februar 2025 - 18:58

 

Qualität im Sinne von Beschaffenheit spielt schon eine Rolle, sogar eine entscheidende. Was aber Qualität ist im Sinne von Güte, darüber gibt es verschiedene Ansichten, vor allem wenn man ALLE im Buchmarkt Beteiligten berücksichtigt.

Mich persönlich irritieren z.B. Fehler in der Rechtschreibung oder Ungeschicklichkeiten im Stil. Viele Menschen stören solche Dinge kaum, z.B. weil sie diese selten bemerken. Natürlich steckt mehr Arbeit in einem Werk, dass viele Aspekte berücksichtigt hat, das mit mehr Umsicht und Sorgfalt, mit mehr handerwerklichem Können erstellt wurde. Das kann man auch wertschätzen und ich glaube nicht, dass Werke, die sich um solche Dinge gar nicht kümmern, jemals eine größere Nachfrage außerhalb des Selfpublishing erreichen werden, weil hier die Gatekeeper für solche Kriterien sensibilisiert sind.

 

Aber wo genau die Grenze verläuft, zwischen dem, was mit großer Sicherheit ein Verkaufshemmnis sein wird, und dem, was optional ist, das lässt sich eigentlich nur abschätzen, wenn man sich stark nachgefragte Werke genau anschaut, wobei bedacht werden sollte, dass hier auch Faktoren eine Rolle spielen, die nur indirekt (z.B. Zeitgeist) oder gar nichts mit dem Text zu tun haben (z.B. Marketing). Je älter ein Bestseller ist, desto mehr werden solche Aspekte deutlich.

Es gibt im Prinzip nur drei Dinge, die Autori bewerkstelligen müssen, damit ihr Werk nachgefragt wird:

  1. diejenige Qualität realisieren, die eine bestimmte Zielgruppe zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bevorzugen wird (und während des Schreibens am besten auch man selbst schätzt)
  2. für Sichtbarkeit bei dieser Zielgruppe sorgen
  3. Vertriebswege bereitstellen, die diese Zielgruppe nutzt

 

Zum Thema Vertriebswege:

Welche Wege waren für euch denn erfolgreich?

Seit ihr am Anfang auch mal direkt auf Buchläden zugegangen und habt euer Buch vorgestellt? Das habe ich jetzt schon ein paar Mal als Tipp gelesen und mein BoD Anbieter Tredition bietet auch eine Mappe für Händler an die ich persönlich abgeben kann.

Amazon und KDP gibt es ja auch und da kann man eine Menge Geld für Werbung ausgeben aber ist das am Ende zielführend? Je mehr Geld ich für Werbung ausgeben, desto mehr Bücher muss ich ja für den Break-Even verkaufen...




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