Eigentlich nicht. Man könnte ja mal die Frage stellen, wieviel Intelligenz eigentlich nötig ist für ein Bewusstsein. Vielleicht gar nicht so besonders viel; Bewusstsein ist einfach ein eigenständiges Phänomen. Aber auch das ist schon wieder eine Frage, die wir selbst bei natürlichen Lebewesen nicht eindeutig beantworten können.
Kommt ja nun drauf an, was man hierbei unter Intelligenz versteht. Wenn man jetzt hier zwei Vermögen unterscheidet, nämlich Verstand und Vernunft, dann wäre der Verstand dafür zuständig, aus all den Sinnesreizen in der zentralen Verarbeitungseinheit (also bei Lebewesen dem Gehirn) ein brauchbares Bild von der Umgebung entstehen zu lassen. Das Ganze verbindet man mit einem Gedächtnis und einem autonomen Selbsterhaltungstrieb, d.h.: dieser Knotenpunkt in der Verarbeitung der Sinnesreize, der sich selbst als kontinuierlich bestehend wahrnimmt, verfolgt das Ziel, diesen kontinuierlichen Wahrnehmungsprozess weiterhin aufrechtzuerhalten. So ungefähr würde ich mir die Voraussetzungen für ein (Selbst-)Bewusstsein vorstellen.
Ob die Vernunft ins Spiel kommt, die ja den Menschen speziell auszeichnet, hängt davon ab, wie das Gedächtnis funktioniert. Vernunft bedeutet ja letzten Endes, dass man die Welt symbolisch (u.a. sprachlich) erfasst und sich dabei am Schluss in die Haare kriegt, weil man unterschiedliche Symbolsysteme verwendet.
Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 15 Dezember 2024 - 16:49.