22 Antworten in diesem Thema

[FranzH]

Das Komitee zur Vergabe des Deutschen Science-Fiction-Preises (DSFP) freut sich, die Preisträger für den DSFP 2024 bekanntzugeben.

Für den DSFP 2024 sind alle im Original in deutscher Sprache im Jahr 2023 erstmals in gedruckter Form erschienenen Texte des Literaturgenres Science-Fiction relevant.
Die Ehrung und Preisverleihung für den Deutschen Science-Fiction-Preis 2024 findet im Rahmen des WetzKon III in der Phantastischen Bibliothek Wetzlar statt: https://wetzkon.weeb...nformation.html (4.-6. Juli 2025).
Der DSFP ist mit 1.000 Euro je Kategorie dotiert.
Das Komitee beglückwünscht alle, die an den nominierten Werken beteiligt waren, zu ihrem Erfolg und bedankt sich für die Unterstützung der deutschsprachigen Science-Fiction.
Besonderer Dank gilt den Literaturschaffenden und Verlagen, die die Arbeit des Komitees durch die Überlassung von Leseexemplaren unterstützt haben.

Kategorie »Beste deutschsprachige Kurzgeschichte«

Der Deutsche Science-Fiction-Preis 2024 für die beste Kurzgeschichte geht an:
»Nicht von dieser Welt« von Aiki Mira, erschienen in »Nova 32«, p.machinery, ISBN-13 978-3-95765-312-3, ISSN 1864-2829

Die weiteren Platzierungen:
2. Platz: »Die Frau in der Wand« von Michael Schneiberg, erschienen in »Exodus 47«, herausgegeben von René Moreau, Heinz Wipperfürth und Hans Jürgen Kugler, Eigenverlag René Moreau, ISSN 1860-675X
3.Platz: »Unterschied« von Jol Rosenberg, erschienen in »Queer*Welten 10«, herausgegeben von Judith Vogt, Lena Richter und Heike Knopp-Sullivan, Ach je Verlag, ISBN-13 978-3-94772-098-9
4. Platz: »Grüne Herzen« von Charline Winter, erschienen in »Queer*Welten 11«, herausgegeben von Judith Vogt, Lena Richter und Heike Knopp-Sullivan, Ach je Verlag, ISBN-13 978-3-95869-532-0
und
4. Platz: »Die End-of-Life-Schaltung« von Uwe Hermann, erschienen in »Exodus 46«, herausgegeben von René Moreau, Heinz Wipperfürth und Hans Jürgen Kugler, Eigenverlag René Moreau, ISSN 1860-675X
6. Platz: »Die Todbringerin« von Lisa Jenny Krieg, erschienen in »Exodus 46«, herausgegeben von René Moreau, Heinz Wipperfürth und Hans Jürgen Kugler, Eigenverlag René Moreau, ISSN 1860-675X
7. Platz: »Das Ende des Suchraums« von Sarah Mann, erschienen in »In andere Welten«, herausgegeben von Joshua Tree und Brandon Q. Morris, A7L Books, ISBN-13 978-3-98942-322-0
8. Platz: »Die Straße der Bienen« von Christian Endres, erschienen in »Klimazukünfte 2050 – Geschichten unserer gefährdeten Welt«, herausgegeben von Fritz Heidorn und Sylvia Mlynek, Hirnkost Verlag, ISBN-13 978-3-94945-293-2
9: Platz: »Trauergeschäfte« von Yvonne Tunnat, erschienen in »Exodus 47«, herausgegeben von René Moreau, Heinz Wipperfürth und Hans Jürgen Kugler, Eigenverlag René Moreau, ISSN 1860-675X
10. Platz: »Geliebte Savona« von Karsten Lorenz, erschienen in »Nova 32«, p.machinery, ISBN-13 978-3-95765-312-3, ISSN 1864-2829

Kategorie »Bester deutschsprachiger Roman«

Der Deutsche Science-Fiction-Preis 2024 für den besten Roman geht an zwei Romane und zwar an
»Niemandes Schlaf« von Sven Haupt, 388 Seiten, erschienen im Eridanus Verlag, ISBN-13 978-3-94634-837-5
und
»Das Stoffuniversum« von Ralph Alexander Neumüller, 220 Seiten, erschienen bei p.machinery, ISBN-13 978-3-95765-356-7

Die weiteren Platzierungen:
3. Platz: »Omniworld« von Mark Taler, 316 Seiten, erschienen bei BoD, ISBN-13 978–3-74945-049-7
4.Platz: »Erdling« von Emma Braslavsky, 425 Seiten, erschienen im Suhrkamp Verlag, ISBN-13 978-3-51843-101-6
5. Platz: »Janus« von Phillip P. Peterson, 384 Seiten, erschienen bei Fischer TOR, ISBN-13 978-3-59670-892-5
und
5. Platz: »Dies ist mein letztes Lied« von Lena Richter, 150 Seiten, erschienen im ohneohren Verlag, ISBN-13 978-3-90329-658-9
7. Platz: »Die blauen Hunde von Lop Nor« von Tom Turtschi, 268 Seiten, erschienen bei p.machinery, ISBN-13 978-3-95765-352-9

Thomas Recktenwald, Franz Hardt, Ralf Boldt
Für das DSFP-Preiskomitee
Ehningen, den 15.12.2024

s.a.: https://www.dsfp.de/presse

Bearbeitet von FranzH, 15 Dezember 2024 - 17:48.

[Rezensionsnerdista]

Sehr sehr schön, vor allem Aikis Story (die war auch mein persönlicher Liebling)

[Uwe Hermann]

Herzlichen Glückwunsch an alle! 

[Naut]

Ein doppelter erster Platz! Gab es das schon einmal? Ich meine, nicht.
Herzlichen Glückwunsch, auch an die Nachplatzierten.

[Uwe Post]

Auch zwei fünfte Plätze...

Glückwunsch an die wenig überraschenden Gewinnenden

 

[Tiff]

Herzlichen Glückwunsch! Aus den weiteren Platzierungen im Wettbewerb Bester deutschsprachiger Roman habe ich mir gleich mal zwei davon gekauft.

[Chrononaut]

Ein doppelter erster Platz! Gab es das schon einmal? Ich meine, nicht.
Herzlichen Glückwunsch, auch an die Nachplatzierten.

Das gab es schon einmal: nämlich in1987:

»427 – Im Land der grünen Inseln« von Claus-Peter Lieckfeld und Frank Wittchow

und

»Nach dem Ende« von Friedrich Scholz.

[Rezensionsnerdista]

Herzlichen Glückwunsch! Aus den weiteren Platzierungen im Wettbewerb Bester deutschsprachiger Roman habe ich mir gleich mal zwei davon gekauft.

Sehr cool, welche?

[Rezensionsnerdista]

Und ich finde es sehr schön, dass ihr immer noch diese Benachrichtigungsmails verschickt bei Nominierungen und nach der Endbewertung, das ist ein sehr schöner Service für alle ge-short-listeten. 

[Uwe Post]

Was mich bei der Preisteilung ein bisschen nachdenklich macht: Da schafft es jemand "nur gerade so", gleich gut wie ein Haupt zu sein, der in den Vorjahren schon zweimal gewonnen hat.

 

Die Preise der letzten Jahre kommunizieren mir, dass aktuell Aiki Mira und Sven Haupt das Nonplusultra der deutschen SF sind, alle anderen haben im Vergleich nichts zu melden. Das ist eine klare Ansage. Und im Fall der Kurzgeschichten neige ich sogar dazu, dem zuzustimmen - bei den Romanen gehen die Geschmäcker dann doch etwas auseinander, aber das ist ja mein Problem ;-) 

 

(Man stelle sich nur vor, der deutsche Buchpreis oder ein Krimi-Preis würde immer an dieselbe Person gehen. Der Deutsche Phantastik-Preis ging fast immer an Markus Heitz. Das hat dem Preis nicht unbedingt gut getan. Nur so als Gedanke. Keine Kritik! Ihr macht das schon alles richtig...)

Bearbeitet von Uwe Post, 16 Dezember 2024 - 11:02.

[Rezensionsnerdista]

Na ja, ich habe die Kurzgeschichten der DSFP Shortlist beispielsweise alle gelesen und keine davon ist so gut wie die von Aiki (meiner Meinung nach, natürlich). Ich habe außerdem aus 2023 durchaus noch so 150 andere deutschsprachige SF Kurzgeschichten gelesen und keine davon war so gut wie Aikis.

 

Ich glaube tatsächlich nicht, dass hierzulande sich gerade jemand mit Aikis SF messen kann (sofern man eben nicht eine total andere Geschmacksrichtung SF bevorzugt, natürlich) und dass auch sehr deutlich. Ich wundere mich eher, dass die Story beim KLP NICHT gewonnen hat. (Dafür hat da der Roman gewonnen.)

 

Insofern wundert mich keineswegs, dass Aiki jetzt schon einige Jahre hintereinander gewonnen hat.

 

Plus, die viele andere auf der Liste sind Hobby-SF-Autor:innen (woran nichts verwerfliches ist, ich zähle mich selbst ausdrücklich dazu). Aiki hingegen macht das mittlerweile beruflich und arbeitet auch sehr hart und intensiv an their Texten und an Stil, Sound, Welt ...

Das ist etwas, das viele, die das als reines Hobby betreiben, weder leisten können, noch wollen.

[Uwe Post]

Bei den Kurzgeschichten gibt es in der Tat wenige, die an Aikis Geschichten rankommen. Über die Qualität deutschsprachiger Kurzgeschichten ist in den letzten Jahren ja viel lamentiert worden, das müssen wir nicht nochmal aufrollen.

 

Bei den Romanen könnte man inhaltliche und auch erzählerische Qualitäten durchaus etwas anders gewichten, finde ich persönlich. Man sieht ja auch hier im Forum in den Threads zu Svens Romanen recht unterschiedliche Perspektiven.

[Mammut]

Die Preise der letzten Jahre kommunizieren mir, dass aktuell Aiki Mira und Sven Haupt das Nonplusultra der deutschen SF sind, alle anderen haben im Vergleich nichts zu melden. Das ist eine klare Ansage. Und im Fall der Kurzgeschichten neige ich sogar dazu, dem zuzustimmen - bei den Romanen gehen die Geschmäcker dann doch etwas auseinander, aber das ist ja mein Problem ;-) 

 

Die Preise kommunizieren eher, dass Aiki Mira, Sven Haupt und Uwe Hermann das Maß aller Dinge sind. Uwe hat den KLP 2022 als Bester Romam und bei den KG 2018, 2023 und 2024 gewonnen.

Interessant sind die Unterschiede zum KLP. Sven Haupt landet beim KLP auf Platz 2, ansonsten sind die Unterschiede doch deutlich. So unterschiedlich, da kann man sagen, es gibt wohl auch unterschiedliche Nonplusultra der deutschen SF Preise.

 

Nebenbei ein kleiner Fakt. Seit Aiki Mira 2022 das erste Mal nominiert wurde (ich betrachte jetzt nur Kurzgeschichten) gab es folgende Häufung an Nominierungen der beiden Preise:

Aiki Mira 7x

Yvonne Tunnat 3x

Uwe Hermann 2x

Lisa Jenny Krieg 2x

 

(jeweils auf Nominierungen einer Kurzgeschichte bezogen. Manche der Geschichten wurden für beide Preise nominiert)

[Weltraumschrott]

Herzlichen Glückwunsch sowohl an die Erstplatzierten als auch an die weiteren Shortlistautoren. Ich muss wieder mehr lesen

[Uwe Post]

Mammut, ich habe hier nur den DSFP betrachtet, da der KLP anders bestimmt wird. Man kann aber beides zusammennehmen und schlussfolgern, dass die Geschmäcker von KLP-Abstimmenden und DSFP-Jury in Teilen unterschiedlich sind. Oder dass die Kriterien teils spürbar anders sind. Das ist natürlich keine Neuigkeit.

 

Im Gegensatz zum KLP, der eben aufgrund einer Abstimmung vergeben wird, kann man die Ergebnisse einer kleinen Jury schon als eine Art "Message" auffassen, die in etwa "schreibt wie Haupt oder Mira" lautet 

Bearbeitet von Uwe Post, 16 Dezember 2024 - 12:37.

[ShockWaveRider]

Gratulation an die Sieger und die Platzierten!

 

Gruß

Ralf

[Mammut]

Mammut, ich habe hier nur den DSFP betrachtet, da der KLP anders bestimmt wird. Man kann aber beides zusammennehmen und schlussfolgern, dass die Geschmäcker von KLP-Abstimmenden und DSFP-Jury in Teilen unterschiedlich sind. Oder dass die Kriterien teils spürbar anders sind. Das ist natürlich keine Neuigkeit.

 

Im Gegensatz zum KLP, der eben aufgrund einer Abstimmung vergeben wird, kann man die Ergebnisse einer kleinen Jury schon als eine Art "Message" auffassen, die in etwa "schreibt wie Haupt oder Mira" lautet 

 

Könntest du blind sagen, welche Werke den KLP und welche den DSFP gewonnen haben? Und wie würdest du die Ergebnisse der beiden Preise in ihren Unterschieden beschreiben?

Ich gebe zu, ich kann das nicht auseinanderhalten.

Generell solltest du dann nicht "die Preise der letzten Jahre" schreiben sondern "die DSFP Preisträger der letzten Jahre". Jeder Preis ist doch unterschiedlich und zeigt, Qualität ist Ansichtssache.

[ChristophGrimm]

Mammut, ich habe hier nur den DSFP betrachtet, da der KLP anders bestimmt wird. Man kann aber beides zusammennehmen und schlussfolgern, dass die Geschmäcker von KLP-Abstimmenden und DSFP-Jury in Teilen unterschiedlich sind. Oder dass die Kriterien teils spürbar anders sind. Das ist natürlich keine Neuigkeit.
 
Im Gegensatz zum KLP, der eben aufgrund einer Abstimmung vergeben wird, kann man die Ergebnisse einer kleinen Jury schon als eine Art "Message" auffassen, die in etwa "schreibt wie Haupt oder Mira" lautet 

Der Widerspruch zu deiner „Message“-These sollte dir beim letztjährigen DSFP-Gewinner Nils Westerboer schon auffallen.

Ansonsten wundert es mich nicht, dass Ausnahmeerscheinungen wie Aiki Mira oder Sven Haupt regelmäßig weit oben sind. Einerseits werden beide nach meinem Qualitätsempfinden mit jedem Roman (noch) besser, andererseits heben sich ihre Werke tonal und inhaltlich schon recht deutlich von dem Gros der hiesigen SF-Veröffentlichungen ab. Vermutlich sind es eben auch diese frischen Ansätze, die viele Leser:innen - mich eingeschlossen - ansprechen.

Btw. „Das Stoff-Universum“ klingt interessant. Da es an mir vorbeiging, habe ich es mir nun nachträglich geholt.

[Mammut]

Diesmal gab es sogar vorab eine Thread im Scifinet:

Ralph Alexander Neumüller: Das Stoffuniversum - Romane - SF-Netzwerk

[FranzH]

Und ich finde es sehr schön, dass ihr immer noch diese Benachrichtigungsmails verschickt bei Nominierungen und nach der Endbewertung, das ist ein sehr schöner Service für alle ge-short-listeten. 

 

Mir hat das Verschicken dieser Mails, die ja auf dich zurückgehen, sehr viel Spaß gemacht.

Da kommt man doch aus der DSFP-Lese-Klause heraus, in der man tagein und tagaus bei Wasser, Brot und Büchern hockt.

 

Natürlich ist es schön, den Gewinnern zu gratulieren.

Ich hoffe immer, dass die anderen Platzierten nicht zu frustriert sind. Es sollte das Gefühl überwiegen, dass der eigene Text von einer Gruppe Interessierter gelesen und besonders wertgeschätzt wurde.

So sehr, dass er hervorgehoben verdient.

 

Ich denke übrigens nicht, dass das Komitee eine "Message" aussenden will. 

Ich persönlich bin immer an neuen Stimmen interessiert und originellen Texten. Zu schreiben "wie xy" ist vielleicht für Massenmärkte einen Versuch wert, aber ich bezweifle, dass es in unserer  kleinen, feinen Bubble funktioniert.

[Jol Rosenberg]

Ich könnte auch gar nicht schreiben wie xy. Ich kann nur schreiben wie Jol. Und freue mich sehr über meinen dritten Platz!

[Uwe Hermann]

Ich könnte auch gar nicht schreiben wie xy. Ich kann nur schreiben wie Jol. Und freue mich sehr über meinen dritten Platz!

 

Und ich mich über den vierten Platz. :-) Glückwunsch an dich und allen anderen! 

[Jannis]

Glückwunsch alle alle Nominierten und Gewinner*innen! 

 

Das ist schon ziemlich cool, auf so einer short-list zu stehen. Auch wenn man evtl. nicht ganz oben ist, ist das trotzdem die Spitze der deutschen SciFi.

 

Danke für alle eure Mühen und dass ihr mit dem Schreiben nicht aufgebt