Es geht ja hier um die Bekanntheit; ob die Leute nun wissen, dass das SF-Autoren sind oder nicht, ist dabei eigentlich egal.
Welches sind die bekanntesten deutschsprachigen Science Fiction Autoren?
#31
Geschrieben 03 Januar 2025 - 15:44
#32
Geschrieben 03 Januar 2025 - 16:11
Ja, ist mir klar. Das war auch nur meine Antwort auf Mammuts Einwand, dass Elsberg kein SF-Autor sei (oder nicht so wahrgenommen werde). Ich meine, wenn wir ihn als SF-Autor wahrnehmen, dann ist er einer.Es geht ja hier um die Bekanntheit; ob die Leute nun wissen, dass das SF-Autoren sind oder nicht, ist dabei eigentlich egal.
#33
Geschrieben 03 Januar 2025 - 16:22
Niemand wird von der Mehrheit der Lesenden als SF-Autor angesehen. Wenn ich meine Nachbarin fragen würde, welche SF-Autoren sie kennt, würde sie "Keine" antworten. Würde ich nachfragen, was mit Feank Schätzing oder Tom Hillenbrand sei, wäre die Antwort sicher, dass das Krimiautoren seien.
Als ich vor 10 Jahren auf meinem letzten Klassentreffen war, sagte ein ehemaliger Mitschüler zu mir, dass ich wohl einen Krimi geschrieben habe. Auf meine Antwort, dass ich einen Science-Fiction-Roman veröffentlicht habe, meinte er, dass das dasselbe sei.
Es existiert keine wirklich breite Wahrnehmung für SF außerhalb der Spezialisten-Blase. Für die meisten Leute ist "SciFi" dasselbe wie Star Wars und Star Trek, alles andere (das ohne Raumschiffe und Aliens) sind Krimis oder Thriller.
Glaube ich nicht. Matrix z.B. wird bestimmt nicht als Thriller eingeordnet. Geschweige denn sowas wie das fünfte Element. Ich denke neben Raumschiffen wird auch die Zukunft als SF wahrgenommen. Near Future ist dann wieder was anderes.
@Helge: Die Ausgangsfrage lautete: Welches sind die aus eurer Sicht bekanntesten deutschsprachigen SF Autoren, Autorinnen und Autorix?
Die Frage lautete nicht, welches sind die bekanntesten deutschsprachigen Autoren. Wie man sieht, gibt es da unterschiedliche Ansichten zu, was SF ist und was nicht und welche Autoren der SF zugeordnet werden.
#34
Geschrieben 03 Januar 2025 - 16:36
Wann immer ich diese Frage in meinem Freundeskreisen stelle, kommen eigentlich ausschließlich:
- Andreas Eschbach
- Frank Schätzing
- Andreas Brandhorst
und danach ein Spiel aus "Öhhh ...", ein paar herausgepresste Namen und "Hat nicht der Typ, der die Känguruh-Chroniken geschrieben hat, auch noch einen Science-fiction gemacht?".
Bearbeitet von Maxmilian Wust, 03 Januar 2025 - 16:37.
"Part Five: Boobytrap the stalemate button!"
#35
Geschrieben 03 Januar 2025 - 16:46
Glaube ich nicht. Matrix z.B. wird bestimmt nicht als Thriller eingeordnet. Geschweige denn sowas wie das fünfte Element. Ich denke neben Raumschiffen wird auch die Zukunft als SF wahrgenommen. Near Future ist dann wieder was anderes.
Da hast Du recht.
Nun muss man aus "Matrix und Fifth Element und ähnliche" auf der einen und den deutschen Autorix auf der anderen Seite nur noch eine Schnittmenge hinbekommen.
Und genau da hat Naut wohl recht.
† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen : Meine Story KADAVER - for free - lesen, drucken, downloaden!.
#36
Geschrieben 03 Januar 2025 - 16:51
@Helge: Die Ausgangsfrage lautete: Welches sind die aus eurer Sicht bekanntesten deutschsprachigen SF Autoren, Autorinnen und Autorix?
Die Frage lautete nicht, welches sind die bekanntesten deutschsprachigen Autoren. Wie man sieht, gibt es da unterschiedliche Ansichten zu, was SF ist und was nicht und welche Autoren der SF zugeordnet werden.
Habe ich schon verstanden; ich meinte, dass es keine Rolle spielt, ob die Leute, die diese Autoren kennen, sich alle darüber im Klaren sind, dass das SF-Autoren sind.
Autoren, die zwar einzelne SF-Werke geschrieben haben, aber eigentlich für andere Literatur bekannt sind, habe ich schon bewusst außen vor gelassen. (Da wäre beispielsweise Ernst Jünger, der immerhin 3 SF-Romane geschrieben hat.)
#37
Geschrieben 03 Januar 2025 - 16:52
Ich hingegen glaube, dass das genau der Knackpunkt ist. Matrix ist vielleicht gerade so futuristisch genug, um als SciFi zu gelten. Aber so etwas wie 13th Floor oder auch Blade Runner(!) sehen eine Menge Leute als (etwas unrealistischen) Mystery-Thriller an. Wenn Du das nicht glaubst, dann kennst Du vielleicht vorwiegend Leute, die da eine größere Immersion im Genre haben.Glaube ich nicht. Matrix z.B. wird bestimmt nicht als Thriller eingeordnet. Geschweige denn sowas wie das fünfte Element. Ich denke neben Raumschiffen wird auch die Zukunft als SF wahrgenommen. Near Future ist dann wieder was anderes.
Im übrigen ist mir nicht klar, worin sich Deine Formulierung der Frage von Helges Verständnis unterscheidet. Was genau willst Du abfragen?
#38
Geschrieben 03 Januar 2025 - 16:54
Eschbach und Schätzing dürften über ihre Verfilmungen einem breiten Publikum bekannt sein, Dominik war zu seiner Zeit ein Bestseller-Autor, Dirk Rossmann hat durch seine aggressive Vermarktung Breitenwirkung und alle vier werden sicherlich als SF-Autoren wahrgenommen. Steinmüller und die Brauns waren in der DDR sehr populär.
Bearbeitet von rostig, 03 Januar 2025 - 16:56.
#39
Geschrieben 03 Januar 2025 - 17:03
Da hast Du recht.
Nun muss man aus "Matrix und Fifth Element und ähnliche" auf der einen und den deutschen Autorix auf der anderen Seite nur noch eine Schnittmenge hinbekommen.
Und genau da hat Naut wohl recht.
Ich bin mir da nicht sicher.
Also, meine Freundin, die sich nicht für Fußball interessiert, kann auf Anhieb fünf englische Clubs nennen. Da sind die Namen so omnipräsent, das frisst sich tief ins Gehirn. Einen Spieler von einem der fünf Vereine kann sie aber bestimmt nicht nennen.
Meine Freundin liest auch keine SF. Die hat aber bestimmt mal den Namen Andreas Eschbach und Frank Schätzing gehört, obwohl sie noch nie was von ihm gelesen hat.
Also Max KeinZukunftmann, der bekanntlich nie SF liest, ist nicht die richtige Adresse wenn es um die Frage geht, welche SF Autoren sind am bekanntesten. Wenn Max KeinZukunftsmann überhaupt nicht weiß, dass der Eschbach SF schreibt, dann ist der Eschbach zwar bekannt, aber nicht als SF Autor.
Wolfgang Hohlbein ist bestimmt auch nicht für seine SF bekannt. Blade Runner wurde damals als SF Film promotet. SF Autoren wie Rossmann, Schätzing, etc., da steht eigentlich selten SF drauf. Stephen King hat auch SF geschrieben, wird aber als Horrorautor wahrgenommen. Und wenn bei Eschbach Thriller drauf steht, ist das kein Thriller sondern SF? Ist Drohnenland nicht ein Krimi mit SF Elementen?
Hier der Link zu Rossmann, ich lese da nichts von SF:
Unterm Strich: Wenn also ein Autor sehr bekannt ist, aber nicht dafür, dass der SF schreibt, ist er denn ein SF Autor? Was ist denn SF außer einem Verkaufsetikett?
Bearbeitet von Mammut, 03 Januar 2025 - 17:04.
#40
Geschrieben 03 Januar 2025 - 17:06
Was also ist nochmal Deine Frage?
#41
Geschrieben 03 Januar 2025 - 17:14
Das ist doch genau das, was ich geschrieben habe.
Was also ist nochmal Deine Frage?
Welches sind die bekanntesten deutschsprachigen Science Fiction Autoren?
#42
Geschrieben 03 Januar 2025 - 17:17
Weil Du das wohl nicht präzisieren möchtest, interpretiere ich mal: Welches sind die einem größtmöglichen Publikum bekannten (sprich: Spiegel-Bestseller), deutschsprachigen Autoren, die von diesem Publikum auch als Science-Fiction-Autoren wahrgenommen werden.Welches sind die bekanntesten deutschsprachigen Science Fiction Autoren?
Meine Antwort wäre:
1. Perry Rhodan
#43
Geschrieben 03 Januar 2025 - 17:30
Ich denke schon, dass die Antwort auf die Frage sehr davon abhängt, für welche Sorte SF eins sich interessiert. Und ich habe oben nur die Namen benannt, die nicht bereits benannt waren.
Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/
Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen
- • (Buch) gerade am lesen:Schildmaid
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#44
Geschrieben 03 Januar 2025 - 17:39
Glaube ich nicht. Matrix z.B. wird bestimmt nicht als Thriller eingeordnet. Geschweige denn sowas wie das fünfte Element. Ich denke neben Raumschiffen wird auch die Zukunft als SF wahrgenommen. Near Future ist dann wieder was anderes.
@Helge: Die Ausgangsfrage lautete: Welches sind die aus eurer Sicht bekanntesten deutschsprachigen SF Autoren, Autorinnen und Autorix?
Die Frage lautete nicht, welches sind die bekanntesten deutschsprachigen Autoren. Wie man sieht, gibt es da unterschiedliche Ansichten zu, was SF ist und was nicht und welche Autoren der SF zugeordnet werden.
Ich verstehe den Einwand von Nauts Bekannten/Freunden schon. Krimi und Thriller sind als Genre definiert bzw. schärfer umrissen. Bei einem Krimi bildet ein krimineller Aspekt - ob nun Raub, Betrug, schief gelaufene Tat, nicht umgesetzte Absicht oder, ganz schnöde, der whodunnit-Mord - ein unverzichtbares Element der Geschichte. Die Leser:innen dürfen auch erwarten, dass dieser Aspekt über die Handlung den Niederschlag findet. Die SF hat dagegen kein grundsätzliches Strukturskelett.
SF wird ja gerne als Ideenliteratur bezeichnet - entsprechend ist es weniger ein Genre, sondern vielmehr ein „Setting“, das für die Transportierung der Überlegungen über die Handlung ein „Genre“ benötigt.
Bei „Athos 2643“ etwa ist die grundlegende Struktur ein Krimi.
#45
Geschrieben 03 Januar 2025 - 18:46
Ich glaube, mittlerweile sind im Wesentlichen die deutschen Autori genannt worden, die nicht nur uns, sondern auch vielen anderen heute bekannt sind.
Ich verstehe den Einwand von Nauts Bekannten/Freunden schon. Krimi und Thriller sind als Genre definiert bzw. schärfer umrissen. Bei einem Krimi bildet ein krimineller Aspekt - ob nun Raub, Betrug, schief gelaufene Tat, nicht umgesetzte Absicht oder, ganz schnöde, der whodunnit-Mord - ein unverzichtbares Element der Geschichte. Die Leser:innen dürfen auch erwarten, dass dieser Aspekt über die Handlung den Niederschlag findet. Die SF hat dagegen kein grundsätzliches Strukturskelett.
SF wird ja gerne als Ideenliteratur bezeichnet - entsprechend ist es weniger ein Genre, sondern vielmehr ein „Setting“, das für die Transportierung der Überlegungen über die Handlung ein „Genre“ benötigt.
Bei „Athos 2643“ etwa ist die grundlegende Struktur ein Krimi.
Das ist ein interessanter Gedanke, jedoch: Science-Fiction ist schon ein Genre, da SF-Kunstwerke durch bestimmte wiederkehrende Eigenschaften eine entsprechende Kategorie bilden (https://de.wikipedia.org/wiki/Genre). Sie wird nicht allein durch ein bestimmtes Setting definiert.
Bis heute und trotz der Aufweichung durch diverse Untergenres und Crossovers sehen viele zeitgenössische SF-Experten und -Institutionen das wissenschaftlich fundierte spekulative Element immer noch als konstituierend für die SF. Die SF macht dabei im Kern aus, dass sie philosophische Fragen als Gedankenexperiment mit den Mitteln der wissenschaftlichen Extrapolation behandelt, auch wenn viele Werke seit jeher dieses Kriterium nur teilweise erfüllt haben.
Erzählungen, deren Prämisse mit diesem Kern nichts zu tun haben, können wie SF aussehen, z.B. anhand des SF-Settings, und werden in der Regel dann auch als SF eingeordnet, sind aber im Kern keine SF. Weniger kategorisch könnte man auch sagen, ihnen fehlt ein wesentliches Element. Es ist dann ein bisschen so wie eine Erzählung, in der es aussieht, als wäre eine Frau umgebracht worden, und als würde ein Mann nach derjenigen Person suchen, die diese Tat begangen hat, wobei sich aber herausstellt, dass dieser Eindruck durch eine Verquickung von Zufällen zustandekommt, die mit einem Mord nichts zu tun haben, auch wenn das Thema allgegenwärtig ist. Hier und da bekommen wir echte Morde sogar mit oder lernen echte Detektive kennen, doch nie wird ein bestimmter Mord und seine Klärung tatsächlich zum Hauptgegenstand der Erzählung.
Bearbeitet von Christian Hornstein, 03 Januar 2025 - 18:47.
#46
Geschrieben 04 Januar 2025 - 11:54
Ich habe die Liste mal ergänzt und 50 der genannten als Abstimmungsmöglichkeit eingestellt (mehr als 50 mögliche Antworten geht leider nicht).
#47
Geschrieben 04 Januar 2025 - 12:42
Kann es sein, dass ich zu wenig schreibe oder kennt mich wirklich niemand? Und was ist mit Uwe Post?
Bearbeitet von Uwe Hermann, 04 Januar 2025 - 12:45.
#48
Geschrieben 04 Januar 2025 - 13:01
Aber die beiden Uwes sind doch benannt worden?
Interessant finde ich, dass sich in der Liste der bekannten SF-Autor*innen eine sehr deutliche Männerlastigkeit zeigt. Wenn ich richtige zähle, gibt es 3 nichtbinäre Personen und neun Frauen bei insgesamt 50 Personen, wobei eine nichtbinäre Person und zwei Frauen Bestandteil von Paaren sind, zu denen jeweils auch ein Mann gehört.
Bearbeitet von Jol Rosenberg, 04 Januar 2025 - 13:05.
Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/
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#49
Geschrieben 04 Januar 2025 - 13:10
Kann es sein, dass ich zu wenig schreibe oder kennt mich wirklich niemand? Und was ist mit Uwe Post?
Ich weiß jetzt wie ich die Liste erweitere. Indem ich eine zweite Frage stelle. Die fehlenden zehn genannten sind zugefügt.
@Jol Rosenberg: Fehlende Namen einfach benennen.
#50
Geschrieben 04 Januar 2025 - 13:15
Aber die beiden Uwes sind doch benannt worden?
Interessant finde ich, dass sich in der Liste der bekannten SF-Autor*innen eine sehr deutliche Männerlastigkeit zeigt. Wenn ich richtige zähle, gibt es 3 nichtbinäre Personen und neun Frauen bei insgesamt 50 Personen, wobei eine nichtbinäre Person und zwei Frauen Bestandteil von Paaren sind, zu denen jeweils auch ein Mann gehört.
Ja, das ist leider so. :-( Liegt es daran, dass mehr Männer als Frauen schreiben oder warum ist das so?
Ich weiß jetzt wie ich die Liste erweitere. Indem ich eine zweite Frage stelle. Die fehlenden zehn genannten sind zugefügt.
@Jol Rosenberg: Fehlende Namen einfach benennen.
Vielen Dank!
#51
Geschrieben 04 Januar 2025 - 13:15
In den letzten sieben Jahren bei Romanen ca 25%, bei den Kurzgeschichten 40% (w und nb)
Podcast: Literatunnat
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• (Film) gerade gesehen: The Whale, Everything everywhere at once, Zurück in die Zukunft III
#52
Geschrieben 04 Januar 2025 - 13:21
Na ja, jetzt *muss* auf jede Frage geantwortet werden …Ich weiß jetzt wie ich die Liste erweitere. Indem ich eine zweite Frage stelle. Die fehlenden zehn genannten sind zugefügt.
@Jol Rosenberg: Fehlende Namen einfach benennen.
… d. h. selbst wenn ich jemanden aus Liste 1 für bekannter halte, hat jemand aus Liste 2 meine Stimme.
Das ist doch das, was u. a. Helge angemerkt hat: Ich kenne euch und habe auch einiges von euch gelesen, aber wie ist „bekannt“ definiert? Ich verstehe es so, dass es eine zahlenmäßig nicht bestimmte, aber auf jeden Fall große Menschenmenge sein sollte. Das dürften dann mit weitem Abstand zu euch - und das ist keine qualitative Wertung - eher viele andere Autor:innen auf dieser Liste sein.Kann es sein, dass ich zu wenig schreibe oder kennt mich wirklich niemand? Und was ist mit Uwe Post?
Durch meine Kontakte zum Eridanus Verlag und vorher dem Mystic Verlag kenne ich den ungefähren Absatz von Sven Haupts Büchern - und obwohl ich ihn oder auch Aiki Mira für zwei Ausnahmetalente halte, würde ich beide derzeit nicht als „bekannt“, sondern als „Szenegrößen“ betrachten.
Bearbeitet von ChristophGrimm, 04 Januar 2025 - 13:23.
#53
Geschrieben 04 Januar 2025 - 13:26
Die Frage sollte man vielleicht besser Leuten stellen, die nicht SF bewandert sind. Ich persönlich könnte da dutzende Namen ankreuzen.
Meine Frau müsste ich gar nicht erst fragen, denn die wird niemanden aus der Liste kennen. Vielleicht kämen ihr ein oder zwei Namen bekannt vor, weil ich mal ein Buch von denen gelesen habe.
Und, wann ist man denn als SF Autor bekannt? Veilleicht wenn man einen Preis bekommen hat?
Ich komme noch mal auf Kris Brynn zu sprechen. Der Name sagt mir als SF Leser gar nichts. Zwei Leute sind aber schon der Meinung das sie zu den bekanntesten Autoren/innen gehört. Da kann doch was nicht stimmen, denn so weit lebe ich doch nicht hinter dem Mond (behaupte ich mal). Ich dachte bis gerade noch das sei ein Mann , erst nachdem ich gegoogelt habe was er denn so geschrieben hat, habe ich gesehen, dass es ein Frau ist. .
Ich glaube, dass Ergebnis dieser Umfrage ist nicht repräsentativ.
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#54
Geschrieben 04 Januar 2025 - 13:29
Und bei Kris Brynn verstehe ich nicht, wie man an ihr vorbei gekommen sein könnte. Sie veröffentlicht ja auch nicht gerade in einem kleinverlag und hat einiges an Nominierungen und Preisen eingesackt
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#55
Geschrieben 04 Januar 2025 - 13:33
Tja, eine repräsentative SF Umfrage. Wenn willst du denn fragen, wenn nicht die Experten?
Der erste Zwischentrend für die nichtrepräsentative Umfrage:
Andreas Eschbach 5 Stimmen
Frank Schätzing 4 Stimmen
Angela und Karlheinz Steinmüller 3 Stimmen
Brandon Q. Morris 3 Stimmen
Marc-Uwe Kling 3 Stimmen
Klingt nach dem was man erwarten kann.
#56
Geschrieben 04 Januar 2025 - 13:51
Ja, das ist leider so. :-( Liegt es daran, dass mehr Männer als Frauen schreiben oder warum ist das so?
Dazu gab es ja bereits ausführliche Threads und Theresa Hannigs Untersuchungen sind auch erhellend. Grob gesagt gibt es mehr Männer, die SF schreiben, und die nicht-männlichen Schreibenden haben weniger Sichtbarkeit. Das liegt auch daran, dass die klassischen SF-Leser männlich sind und nicht alle von ihnen Bücher von Nicht-Männern kaufen. Daher haben Verlage lange weniger Nicht-Männer verlegt (oder sie unter männlichem Pseudonym schreiben lassen, weshalb sie in ihrem Gender unsichtbar blieben).
Hinzu kommt außerdem, dass Schreiben und Veröffentlichen ein Privileg ist. Die zeitlichen und finanziellen Ressourcen dazu haben Männer eher als Menschen anderer Geschlechter.
Die Frage wäre auch, wer entscheidet, welche Texte verlegt werden und ob es da einen Genderbias gibt.
Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/
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#57
Geschrieben 04 Januar 2025 - 14:24
Ich glaube, es liegt auch daran, dass Deutschland einfach keine Science-fiction-Nation ist. Die, die aus der Szene herausgeschafft haben, schreiben meist eher generalistischen Sci-Fi. Schätzings "Der Schwarm" ist relativ realitätsnah, Eschbachs "Jesus-Video" ist eigentlich eher ein Krimi mit leichtem SF-Einschlag, während Brandon Q. Morris ganz klar für ein breites Publikum schreibt. Die Werke von Schätzing und gerade von Eschbach stufe ich selbst nur noch als "Low Sci-Fi" ein, weil sie wenig Eskapismus bieten und sehr nah an der realen Welt angesiedelt sind ("Die Haarteppichknüpfer" und "Quest" ausgeschlossen). Und fast alle Vielleser, die ich kenne, konsumieren zu 95% Krimis, Liebesromane und Komödien.
Dass es den Kurt-Laßwitz-Preis überhaupt gibt, wusste in meinem Umfeld (ob jetzt Freunde oder Arbeitskollegen) zudem kaum jemand ... und das sind fast alles Akademiker mit langen Listen auf Goodreads. Da lautete dann eher die Frage: "Gibt es dafür nicht den Deutschen Science-fiction-Buchpreis oder so?"
Ebenso konnten sie mit Aiki Mira und Sven Haupt nur wenig anfangen. Habe ich die Bücher der beiden verliehen, habe ich sie fast immer sofort zurück erhalten – meist mit einer Aussage: wie "Kunst für Künstler". Einzig Geschichten von Yvonne Tunnat kamen in meinem Designer-Netzwerk gut an; wobei ich hier vielleicht erwähnen sollte, dass es fast ausschließlich aus Frauen besteht, die auch alle meinen, dass sie eigentlich gar keinen SF lesen. O-Ton: "Ich bin ab und an in so ´nen Marvel-Film gegangen, weil mein Freund / Mann den unbedingt sehen wollte." - "Same here." - "Same here." - "Same here."
@Uwe Hermann:
Wenn es dich tröstet: Deine Bücher aus meiner Sammlung liest eigentlich jeder, dem ich sie leihe, bis zum Ende. Aber auch das sind wieder nur Männer ...
Frauen fragen mich eher, ob ich den neuen Jojo Moyes oder Nicholas Sparks schon durch habe (weil ich insgeheim totaler Liebesroman-Fan bin) und ihnen leihen kann.
Aber: Das alles ist rein meine subjektive Wahrnehmung von außerhalb der Szene.
Bearbeitet von Maxmilian Wust, 04 Januar 2025 - 14:26.
"Part Five: Boobytrap the stalemate button!"
#58
Geschrieben 04 Januar 2025 - 14:47
@Uwe Hermann:
Wenn es dich tröstet: Deine Bücher aus meiner Sammlung liest eigentlich jeder, dem ich sie leihe, bis zum Ende. Aber auch das sind wieder nur Männer ...
Sag denen mal, das sie sie sich selbst kaufen sollen.
#59
Geschrieben 04 Januar 2025 - 14:48
#60
Geschrieben 04 Januar 2025 - 14:55
Ja, was Maximilian berichtet ist sehr nah an meinen Erfahrungen. Selbst meine Frau behauptet, dass sie eigentlich keine SF lese, obwohl sie sich gerade begeistert durch die Murderbot-Reihe fräst. Mehr SF geht ja kaum. Es ist vielleicht eine Sache der gesellschaftlichen Selbstbeschreibung, auf einer ähnlichen Schiene wie "in Mathe war ich ja immer schlecht" oder "mit Musicals kann ich nichts anfangen".
In einem anderen Forum habe ich gerade erst darüber geschrieben. Dort meinte auch jemand, dass er keine SF liest. Aber nur weil statt SF das Genre Thriller auf dem Cover steht, muss es ja nicht stimmen. Viele denken, SF ist immer nur Raumschiffe und Außerirdische. Die verbinden mit dem Begriff Star Trek und Star Wars. Dabei gibt es doch so viel mehr.
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