Hier kommt jetzt mein Eindruck nach 5 Seiten - die ich leider ziemlich quälend zu lesen fand, daher stoppe ich hier auch mit dem Lesen, sorry!
Das mit den bleiwüstigen Absätzen erwähnte ich ja schon letzte Woche in meinem Kurzkommentar zu den 1. Seiten. Wenn es keinen Dienst ggü. den Lesenden gibt, dann sollte zumindest vorab stehen, dass dies ein Tagebuchauszug des Protagonisten ist, aber auch dann ist es eine Zumutung, das in der Form seitenweise in den Text zu bringen.
Es ist also Teil eines gewiefteren Stils z.B. Dialoge nicht in der Form "Feststellung" - "Gegenfeststellung" - "Frage" - "Antwort", also eine Kette von kurzen gesprochenen Sätzen über mehrere Zeilen, zu präsentieren; i.d.R. gehört jeder sprechende Mensch in einen eigenen Absatz. Auch ist wichtig dass d. LeserIn überwiegend weiß wer spricht, d.h. dass wenn ein Dialog später fortgesetzt wird, es klar sein muss wer den 1. Satz spricht.
Infodumping solltest du recherchieren, denn du missbrauchst das eigentlich massiv im Moment. Weil eine Story dem Genre S.F. angehört, heißt das m.E. noch lange nicht dass man eine Flut von Fachbegriffen und Beschreibungen/Erklärungen im Großteil des Textes einbauen kann, und dann erwartet, dass das mehr als eine Handvoll LeserInnen einbringt! Ich nenn mal 2 Begriffe (beide leichtere Fälle!), die ich entweder kaum oder gar nicht kenne, die du im Text mit einwirfst, ohne dass in der Nähe klarer wird, was damit gemeint ist: "Big Five" und "flow state".
Wer einigermaßen gut mit längeren Infodumps umgeht, ist m.E. Michael Crichton - ich empfehle dir Congo als Einstieg falls du ihn noch nicht kennst. Noch besser ist, die nötigen Erklärungen zu minimieren und in den normalen Text ab & zu (!) eingebettet zu vermitteln. Gut ist d. LeserIn Raum zu lassen sich auch selber bestimmte technische Gegebenheiten vorstellen zu können, ohne dass alles genau vorgegeben wird - das ist im Rahmen von der allgemeineren Stilempfehlung "show, don't tell" zu verstehen, finde ich. Reine "tell"-Textpassagen sind i.d.R. einfach langweilig für die Leserschaft, wie immer viel Spaß sie gemacht haben beim Schreiben...
Vom Englischen ist m.E. klar, dass du nicht viel Erfahrung hast mit üblichem "conversational" Englisch. Die Phrase "as expensive" ist semantisch unpassend da wo du sie einsetzt, und der Satz mit der besuchten Ausstellung hat ein "have been" drin, dass man heutzutage so nicht sagt, obwohl es syntaktisch zu 99% korrekt ist.
Dazu empfehle ich mehr Kontakt mit "native speakers", evtl. in so sprachen-assistierenden Dinners (also mit echten Menschen am Tisch), die es ja in vielen Städten gibt. Für ein paar grundsätzliche Einführungen in besseren Stil empfehle ich Schreibwerkstätte, wo man in der Runde Feedback bekommt zu vorgelesenen Texten; alternativ gibt es Foren wo Prosa-Kritik ein Ziel des Ganzen ist - da kannst du dich mal an die Globalmods hier im SFN wenden, wo ich bei mindestens einem von denen weiß, dass er da mit einem entspr. (anderen) Forum viel Erfahrung hat.