Geschrieben 24 Oktober 2004 - 12:30
So, ich bin auch durch. Das Buch hat ein gemächliches, befriedigendes Ende. Die letzten Kapitel zeigten noch ein paar Wendungen, aber es ging hauptsächlich darum, dass einen Meinungsumschwung stattfand und von allen ein neues Schiff gebaut wird.
Ich fand es gut, dass es noch zwei Erklärungen am Schluss gab über:
- weshalb das All nicht schon ganz besiedelt ist (unzählige Sterne, technologische Grenzen der Beschleunigung)
- für wen das Büchlein ist (einfach für den eigenen Gebrauch) und wie es entstanden ist (auf dem Krankenbett Ordnung in Notizen bringen).
Dies erklärt einiges.
Dass im Buch so viele Ereignisse während einer Generation stattfanden, empfand ich jedoch als unrealistisch schnell. So bei dem Übergang von Natur-Kinder zu Ingenieuren, dem Terraforming, der Besiedlung und dem Anfang des Schiffsbaus. Doch wenn ich die Zahlen innerlich mit 100 oder 1000 multipliziere, stimmt's auch für mich wieder.
Was ein unbefriedigendes Gefühl bei mir hinterlässt, ist dass die Andymoner nur diskutieren, wann sie ein Schiff bauen sollen. Es geht nur um Ressourcenfragen; die Frage, weshalb sie ein Schiff schicken sollen, wurde gar nicht gestellt. Dass sie selbst geschickt wurden (und dies dann sozusagen als Tradition weiterführen), kann keine Antwort sein, denn die beste Vermutung der Andymoner ist, dass ihr Schiff als Überlebungs-Notlösung geschickt wurde, als die Erde vor dem Ende stand. (Dies wiederspricht jedoch ein wenig die Vermutung Beths von einer Planetenbevölkerung, die alle Probleme gelöst hat.)
Im Grossen und Ganzen haben die Steinmüllers mich positiv überrascht mit diesem Sternenschiff-Roman. Gut möglich, dass ich wieder mal etwas über Sternenschiffe und etwas von den Steinmüllers lese.