[Disclaimer: Ein nicht ganz so ernst gemeinter Rant, aber vielleicht steckt doch etwas dahinter?]
In meiner kleinen Buchsalon-Bubble bekommen wir (= unser "Review-Board", Freiwillige werden immer gesucht) viele Manuskripte / fertige Romane von Self-Publisher*innen. Die Zusendungen sind meistens (>90%) ungefragt, und das ist auch völlig okay.
Dabei ist folgendes aufgefallen (überspitzt!):
- Fantasy-Romane kommen mehrheitlich von eher jüngeren Autorinnen, sind durchs Korrektorat und Lektorat gelaufen und werden mit einem Anschreiben begleitet, das sinngemäß lautet "Hi, das ist mein n+xtes Fantasy-Buch, meine etablierte Fangemeinde liebt es und folgende Fantasy-Autorinnen finden es auch super. Darf ich das euch mal senden und fragen, was ihr so denkt?"
- Science Fiction-Romane kommen mehrheitlich von eher älteren Autoren, haben zwar ein Korrektorat gesehen, kennen aber kein Lektorat und kommen mit dem Begleittext: "Hi, das ist mein Erstlingswerk, ist schon so perfekt! Kritik ist nicht erwünscht und auch nicht benötigt, da mir meiner Testleser alle gesagt haben, das ist der beste Roman, den sie kennen! Bitte kümmert euch um den Verkauf ab morgen."
Irgendwie gelingt es Autorinnen deutlich besser, sich vorab ein Bild von ihren Werken in ihren Netzwerken zu schaffen. Da wird Feedback eingearbeitet und die Fans / Korrektorat / Lektorat kümmern sich um mögliche Fehler. Man hat das Gefühl man liest ein Werk, das schon durch mehrere Überarbeitungsschritte gegangen ist.
Die SciFi-Autoren erscheinen mir immer so als (Achtung Cliché!) nerdige Einzelgänger, die etwas sagen wollen, aber kein Interesse haben, auch zuzuhören. Und das schlimmste daran ist: ich mag sogar in den meisten Fällen die Prämissen der Stories! Ich würde das alles lesen, wenn das einfach professionell und gut gemacht wäre, aber irgendwie ist ein Feedback nicht erwünscht oder vorgesehen?
Sehe ich das einfach zu schwarz-weiß?