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Christian Endres "Wolfszone" (2024, Heyne)


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25 Antworten in diesem Thema

#1 Stephan

Stephan

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Geschrieben 29 März 2025 - 15:02

Hallo liebe Forumsteilnehmer*innen.

 

 

Ich habe mir heute - wider aller Gewohnheiten und früheren Aussagen - in einem Impulskauf ein Buch gekauft. Ganz spontan und sogar in einer großen Buchhandelskette.

 

Es ist der Roman "Wolfszone" von Christian Endres. Der von Cyborgwölfen im Wald im Grenzgebiet zu Polen handelt. Und von einem ganz klassischen Thema, nämlich Berliner*innen die nach Brandenburg gehen und lauter Erstaunliches erleben  :bighlaugh:

 

Der Roman ist auch für den Kurd Laßwitz-Preis 2025 nominiert, wenn ich das richtig gesehen habe. Und hier im Forum wird er an der einen oder anderen Stelle auch schon einmal erwähnt.

 

Hier gibt es einen Artikel über ihn:

Willkommen in der Wolfszone | Die Zukunft

 

Würde den wer mit mir in so einem offenen Lesezirkel lesen wollen? Die Story klingt für mich unterhaltsam, oder wenigstens ulkig genug um mich nicht zu langweilen.

 

Wenn ja, ab wann? (Funktioniert das so?)

 

 

Beste Grüße

 

Stephan


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#2 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 29 März 2025 - 16:05

Ja ungefähr so funktioniert es (glaube ich)

Mammut hatte woanders auch danach gefragt, weil der Roman ja auch für den klp nominiert ist

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#3 rostig

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Geschrieben 29 März 2025 - 16:46

Wäre dabei ..



#4 ShockWaveRider

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Geschrieben 30 März 2025 - 00:42

Nach meiner Leseplanung käme das Buch bei mir wohl Anfang Mai dran.
Ich werde dann meinen Senf nachliefern.

Gruß
Ralf

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#5 Stephan

Stephan

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Geschrieben 05 April 2025 - 22:50

Na dann vielleicht ab dem 1. Mai 2025 ? :-)

 

Vielleicht findet sich ja noch der eine oder andere bis dahin.


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#6 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 April 2025 - 08:22

Mich würde das Buch auch interessieren. Allerdings werde ich am ersten Maiwochenende wahrscheinlich sehr beschäftigt sein. Drum könnte ich erst ab 05.05.


Oft wusste ich weder im Wachzustand noch im Albtraum, auf welchem Planeten ich mich befand, oder in welchem Zeitalter, sondern driftete im großen Mahlstrom von Zeit und Raum und Begebenheiten, ohne Boden, auf dem mein Bewusstsein stehen konnte; und die Welt war für mich nur ein Trugbild und eine neue Darbietung; und die Grenzen von Traum und Wachsein verwischten. (Matthew Phipps Shiel: The Purple Cloud)
 


#7 Stephan

Stephan

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Geschrieben 09 April 2025 - 18:43

Na auf die paar Tage kommt es dann auch nicht mehr an. Ich lese eh nicht so super schnell.

 

Am 1. Mai ist eh Feiertag, da kann mensch auch andere schöne Dinge machen.

 

Von daher würde ich dann vorschlagen wir fangen einfach am 5. Mai 2025 an und wenn doch noch wer später dazukommen sollte, dann schreibt er/sie halt später was dazu.

 

Ansonsten fällt der Diskurs halt schmal aus. Ich habe aber schon einmal heimlich ins Buch gelinst und werde es definitiv durchlesen. Der Autor hat, wie ich finde, viel Feingefühl für die Verhältnisse in denen wir leben und die Geschichte ist schön überzeichnet. Das wird bestimmt nicht langweilig. 


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#8 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 05 Mai 2025 - 17:14

Ich habe mit dem Lesen begonnen: Privatdetektiv Joe soll die Tochter einer Waffenfabrikantin finden, die in der Nähe der Cyberwolfszone verschwunden ist. Ich finde die seltsame Abmachung zwischen Mutter und Tochter sehr unglaubwürdig. Entweder rebelliert sie oder nicht, aber in der Sicherheit gewisser Regeln rebellieren ist ja nun ...

 

Na gut, vielleicht trifft es unsere Welt ja doch.

 

Neben dem Schnüfflerklischee haben wir das Klischee der unfassbar tumben, selbstverständlich rassistischen Soldaten, eine aufrechte schwarze lesbische Wissenschaftlerin, eine adrenalinsüchtige Fahrradkurierin, die rein für den Kick Drogen durchs Wolfssperrgebiet befördert ...

 

Interessant wurde es dann, als auch einer der Wölfe seine Sicht darstellen durfte. Offenbar nicht gerade der Netteste, denn das Rudel hat ihn ausgestoßen und er fragt sich, ob er einen Menschen getötet hat .


Oft wusste ich weder im Wachzustand noch im Albtraum, auf welchem Planeten ich mich befand, oder in welchem Zeitalter, sondern driftete im großen Mahlstrom von Zeit und Raum und Begebenheiten, ohne Boden, auf dem mein Bewusstsein stehen konnte; und die Welt war für mich nur ein Trugbild und eine neue Darbietung; und die Grenzen von Traum und Wachsein verwischten. (Matthew Phipps Shiel: The Purple Cloud)
 


#9 Stephan

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Geschrieben 05 Mai 2025 - 18:33

Ich habe auch angefangen zu lesen und finde sehr viele Dinge, oder ich nenne es mal lieber Themen, wieder, die in der Tagesberichterstattung in den letzten Jahren eine Rolle gespielt. Vor allem in und um Berlin.

 

Ich wäre noch nicht so streng im Urteil. Die Klischees, die du richtigerweise erkennst, sind meiner Meinung nach zum Teil notwendig, damit der/die Leser/in die Dinge aus unserem Leben wiedererkennt.

 

Mit der Fabrikantentochter, die sich im Politaktivismus engagiert werden unschwer erkennbar zwei Dinge kombiniert, einmal schillernde Personen des öffentlichen Lebens wie etwa Luisa Neubaer oder ihre Cousine Carla Reemtsma und auf der anderen Seite deutsche Waffenkonzerne wie Krupp, Wegmann etc.

 

Der Privatdetektiv ist mir aktuell noch etwas zu perfekt und zu omnipotent, das wirkt tatsächlich etwas unrealistisch. Vor allem der geschilderte Einsatz auf der Demo vor dem Brandenburger Tor (noch so ein typisches Berlin-Ding) wirkte dadurch etwas unglaubwürdig. So völlig ohne Tarnung etc.

 

Aber auf der anderen Seite sind im realen Tiergarten schon etliche Leute entführt und verschleppt worden, also passt es irgendwie.

 

Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht. 


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#10 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 Mai 2025 - 17:15

Ich finde Joe jetzt überhaupt nicht omnipotent. Er setzt sein Auto in den Graben, schmachtet Frauen wie ein Teenager an und kann nicht mal einigermaßen souverän mit der Wirtin eines Gasthauses reden.

 

Die Fahrradkurierin erscheint mir völlig unglaubwürdig. Eine Person, die so ausrastet, dass sie eine hilflose Fahrerin mit gebrochenem Arm immer weiter zusammentritt, die aus Adrenalinsucht Drogen schmuggelt, die setzt sich nicht ruhig zu einer alten Dame, hört sich deren Geschichten zum hundertsten Mal an und isst brav einen Keks.

 

Die Wölfe sind interessant. Ich bin jetzt bis zu dem Interview gekommen, das die Wissenschaftlerin Kira dem Wissenschaftsjournalisten gibt.


Oft wusste ich weder im Wachzustand noch im Albtraum, auf welchem Planeten ich mich befand, oder in welchem Zeitalter, sondern driftete im großen Mahlstrom von Zeit und Raum und Begebenheiten, ohne Boden, auf dem mein Bewusstsein stehen konnte; und die Welt war für mich nur ein Trugbild und eine neue Darbietung; und die Grenzen von Traum und Wachsein verwischten. (Matthew Phipps Shiel: The Purple Cloud)
 


#11 rostig

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Geschrieben 06 Mai 2025 - 18:35

Endres holt den Leser sehr geschickt ab, indem er ein Berlin schildert wie wir es kennen: Eine Demo die aus dem Ruder läuft, eine gespaltene Gesellschaft, Muslimfeindlichkeit, Fake News = alles wie heute. Zu diesem "Abholen" gehört auch die Verwendung bekannter Figuren: einsamer Detektiv, reiche Fabrikantin, dümmliche Soldaten, laufende Drohnen wie aus Starwars. Wenig originell, aber irgendwie anheimelnd. liest sich der Text locker weg. Einzig ein Satz hat mich gestört: der Tisch mit dem Umrissen eines Kontinents. Welcher Kontinent? Australien? Dann wäre es quasi ein Nierentisch aus Glas.

Das die Fahrradfahrerin zwei sehr unterschiedliche Seiten zeigt - Adrenalinsucht und Aggression vs. verlorenes Familienidyll und soziales Kümmern - erscheint mir durchaus menschlich. Denken wir an einige Nazigrößen die gleichzeitg treusorgende Familienväter und Massenmörder sein konnten. Dagegen sind die anderen Protas (noch) sehr eindimensional.



#12 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 06 Mai 2025 - 19:46

Das die Fahrradfahrerin zwei sehr unterschiedliche Seiten zeigt - Adrenalinsucht und Aggression vs. verlorenes Familienidyll und soziales Kümmern - erscheint mir durchaus menschlich.

Mir geht es bei meinem Unglauben gar nicht mal um das soziale Kümmern. So wie die Frau beschrieben ist, glaube ich nicht, dass sie körperlich in der Lage ist, sich längere Zeit ruhig zu jemandem hinzusetzen, ihm zuzuhören und einen Keks zu knabbern.


Oft wusste ich weder im Wachzustand noch im Albtraum, auf welchem Planeten ich mich befand, oder in welchem Zeitalter, sondern driftete im großen Mahlstrom von Zeit und Raum und Begebenheiten, ohne Boden, auf dem mein Bewusstsein stehen konnte; und die Welt war für mich nur ein Trugbild und eine neue Darbietung; und die Grenzen von Traum und Wachsein verwischten. (Matthew Phipps Shiel: The Purple Cloud)
 


#13 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 07 Mai 2025 - 17:48

Da es heute Morgen bei uns größere Verzögerungen im Zugverkehr gab (wer bitteschön legt eine Betonplatte auf die Gleise?), hatte ich doch sehr viel Zeit zum Lesen und bin ein gutes Stück weitergekommen.

 

Subtil ist Endres ja nun nicht gerade. Wenn jemand ein fragwürdiger Zeitgenosse ist, dann ist er gleich alles: Waffennarr, verkappter Reichsbürger, Rassist, Steuerhinterzieher, Dieselfahrer, das volle Programm halt. Und wenn jemand eine rassistische Bemerkung macht (und unsere tumben Soldaten machen eigentlich nichts anderes), dann weist unser Autor auch gleich sofort sicherheitshalber darauf hin, dass das jetzt ein rassistisches Benehmen war.

 

Ich frage mich ein wenig, wo der knallharte Ermittler vom Anfang abgeblieben ist, der eine Zielperson in den Kofferraum stopft und ohne Gewissensbisse seinen Auftraggebern ausliefert. Unser Joe ist inzwischen einfach ein netter Typ, der sich nach einer unbedachten Bemerkung über überfahrene Tiere so richtig sympathisch schlecht fühlt. Und ob man das, was er da abzieht, ermitteln nennen kann ...

 

Dann haben wir da den putzigen Wolf, der Schuhe zerkaut, und den durch und durch fiesen Virus-Programmierer, der den kleinen Racker am Liebsten ebenfalls abmurksen würde, und selbstverständlich auch den Frauen aufdringlich auf die Pelle rückt. Klar: wenn schon mieser Typ, dann richtig.

 

Tatsächlich alles sehr eindimensionale Figuren.


Oft wusste ich weder im Wachzustand noch im Albtraum, auf welchem Planeten ich mich befand, oder in welchem Zeitalter, sondern driftete im großen Mahlstrom von Zeit und Raum und Begebenheiten, ohne Boden, auf dem mein Bewusstsein stehen konnte; und die Welt war für mich nur ein Trugbild und eine neue Darbietung; und die Grenzen von Traum und Wachsein verwischten. (Matthew Phipps Shiel: The Purple Cloud)
 


#14 rostig

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Geschrieben 08 Mai 2025 - 06:47

Ja, Endres bedient sich sehr klischeehafter Charaktere (Helge, der Oberst, die Wirtin). Das macht das Lesen einfach und schnell = oberflächlich Popcorn-Literatur, aber darunter viel Sozialkritik/ -frust. Die Cyberwölfe haben bislang eher Macguffin-Charakter. Sie dienen als Auslöser für aus anderen Situationen (Flüchtlinge, Waldabholzung) bekannte Reaktionen: Protestcamp und Militäreinsatz, Spaltung der Gesellschaft in einer abgehängten Ostgemeinde, geheime Waffenforschung. Als SF-Leser finde ich das enttäuschend.



#15 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 08 Mai 2025 - 07:49

Ich meine, die Grundidee ist doch vielversprechend: Mithilfe von durch Menschen geschaffener KI wird eine andere Spezies dermaßen aufgepimpt, dass sie offenbar Bewusstsein und Intelligenz entwickelt. Diese Spezies könnte sich gegen den Menschen richten. Ein selbstgeschaffener Alien-Kontakt.
 
Und jetzt bin ich bei der Hälfte des Buches und erfahre über diese Wölfe gar nichts.
 
Stattdessen lese ich Verbalschlachten, die ich aktuell genauso gut auf jeder beliebigen Social-Media-Plattform oder politischen Talkshow verfolgen könnte, wenn mir der Sinn danach stünde.
 
Und eine ernsthafte Diskussion der Frage, was die Menschen denn nun tun sollen, findet bis jetzt im Buch auch nicht statt. Ist ja nun nicht so, dass dies eine unwichtige Frage wäre, wie man mit einer eindeutig intelligenten, aber potenziell gefährlichen Spezies umgehen sollte. Erwarte ich als Leser also, dass dies irgendwie behandelt wird.
 
Stattdessen wird diese Diskussion (durchaus wie im echten Leben) extremistischen Totalausfällen überlassen. Unser Joe weigert sich explizit Stellung zu beziehen, und egal was der Bundestag nun in seiner Sitzung beschließen wird, das wird er achselzuckend akzeptieren. Denn die Entscheidung wurde dann ja formal korrekt getroffen, was kann man mehr erwarten.

Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 08 Mai 2025 - 15:23.

Oft wusste ich weder im Wachzustand noch im Albtraum, auf welchem Planeten ich mich befand, oder in welchem Zeitalter, sondern driftete im großen Mahlstrom von Zeit und Raum und Begebenheiten, ohne Boden, auf dem mein Bewusstsein stehen konnte; und die Welt war für mich nur ein Trugbild und eine neue Darbietung; und die Grenzen von Traum und Wachsein verwischten. (Matthew Phipps Shiel: The Purple Cloud)
 


#16 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 09 Mai 2025 - 08:26

Lesestand S. 325

 

Immer noch nichts über die Wölfe.

 

Die Kurierfahrerin in erwartbaren Schwierigkeiten.

 

Joe ermittelt, indem er sich kurz mit einem Kiffer unterhält.

 

Bei Tariq läuft alles auf eine Täter-Opfer-Umkehr hinaus.


Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 09 Mai 2025 - 08:26.

Oft wusste ich weder im Wachzustand noch im Albtraum, auf welchem Planeten ich mich befand, oder in welchem Zeitalter, sondern driftete im großen Mahlstrom von Zeit und Raum und Begebenheiten, ohne Boden, auf dem mein Bewusstsein stehen konnte; und die Welt war für mich nur ein Trugbild und eine neue Darbietung; und die Grenzen von Traum und Wachsein verwischten. (Matthew Phipps Shiel: The Purple Cloud)
 


#17 rostig

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Geschrieben 09 Mai 2025 - 08:55

Laut Endres' Nachwort hat er eine Kurzgeschichte (die ich nicht kenne) zum Roman aufgeblasen, der Anfang der 20iger unter dem Einfluss von Corona, Flüchtlingskrise und Wolfsangst entstand und eine gespaltene Gesellschaft voller Hass und Furcht widerspiegelt. Als Zeitdokument durchaus interessant, aus SF-Sicht wie schon gesagt enttäuschend.



#18 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 09 Mai 2025 - 09:20

 Als Zeitdokument durchaus interessant, 

 

Finde ich nicht. Ist m.E. auch in dieser Beziehung eher plumpes Malen nach Zahlen.
 
Nun gut, was soll's. Aber was ich gar nicht erwartet habe: dass ein Buch, das als Cyberthriller über aufgemotzte Wölfe vermarktet wird, überhaupt nicht auf die Cyberwölfe eingeht (und die vereinzelten Gedanken des ausgestoßenen Wolfes reichen da bei weitem nicht), und auch überhaupt nichts Thriller-mäßiges an sich hat.

Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 09 Mai 2025 - 09:26.

Oft wusste ich weder im Wachzustand noch im Albtraum, auf welchem Planeten ich mich befand, oder in welchem Zeitalter, sondern driftete im großen Mahlstrom von Zeit und Raum und Begebenheiten, ohne Boden, auf dem mein Bewusstsein stehen konnte; und die Welt war für mich nur ein Trugbild und eine neue Darbietung; und die Grenzen von Traum und Wachsein verwischten. (Matthew Phipps Shiel: The Purple Cloud)
 


#19 rostig

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Geschrieben 09 Mai 2025 - 09:35

Auch ein literarisch nicht komplexer Roman (plump würde ich jetzt nicht sagen) kann durchaus als Zeitdokument taugen. Ein Leser in 20 oder 50 Jahren wird vielleicht sagen "Interessant, so haben die damals gedacht".



#20 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 09 Mai 2025 - 09:42

Auch ein literarisch nicht komplexer Roman (plump würde ich jetzt nicht sagen) kann durchaus als Zeitdokument taugen. Ein Leser in 20 oder 50 Jahren wird vielleicht sagen "Interessant, so haben die damals gedacht".

 

Gut, so langfristig habe ich gerade nicht gedacht.

 

Ich hätte bei einem Roman, der den Zeitgeist einfangen und verfremden will, den Versuch erwartet, bisher nicht bedachte Einsichten daraus zu gewinnen.


Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 09 Mai 2025 - 09:43.

Oft wusste ich weder im Wachzustand noch im Albtraum, auf welchem Planeten ich mich befand, oder in welchem Zeitalter, sondern driftete im großen Mahlstrom von Zeit und Raum und Begebenheiten, ohne Boden, auf dem mein Bewusstsein stehen konnte; und die Welt war für mich nur ein Trugbild und eine neue Darbietung; und die Grenzen von Traum und Wachsein verwischten. (Matthew Phipps Shiel: The Purple Cloud)
 


#21 Michael Böhnhardt

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Geschrieben 09 Mai 2025 - 19:19

So, ich habe das Buch nun durch. Die letzten 150 Seiten ließen sich flott weglesen, alle Stränge enden in einem Showdown. Aber viel zu wenig Wölfe :bigcry:
Und:

Spoiler

 
 
Weiß nicht genau, was ich von dem Buch halten soll. Ich habe was anderes erwartet. Dafür kann das Buch eigentlich nichts, allerdings: Wenn einem ein Cyberthriller mit blutrünstigen KI-Wölfen versprochen wird, dann will ich auch mutierte Wölfe haben.

 

Die Figuren waren mir zu eindimensional, Klischees ohne Ende; und die Liebesgeschichte unseres wackeren Joes fand ich ein wenig fad (zwar glaube ich dem Mann gerne, dass er selbst die ganze Zeit gedanklich von seiner Traumfrau gefesselt war, doch darüber zu lesen war schon ein wenig überraschungs- und spannungsarm).


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#22 rostig

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Geschrieben 10 Mai 2025 - 11:42

Leider muss ich zum Schluss kommen, dass die Auslobung als Cyberthriller unverschämte Lesertäuschung ist und für die Lobhudelei auf der Buchrückseite, die diese falsche Bezeichung unterstützt, sollten sich die drei Herren schämen. Die Geschichte ist ja ganz nett und flüssig geschrieben, hat aber nichts mit Thriller oder Cyber-SF zu tun.



#23 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

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Geschrieben 10 Mai 2025 - 12:22

Ich habe den Roman seinerzeit nicht zu Ende geschafft

Die Prinzessinnen fand ich um Längen besser, nur ist das natürlich Fantasy

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#24 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 10 Mai 2025 - 18:07

Ich habe auch angefangen zu lesen, bin aber leider aufgrund der klischeehaften Figuren schon so früh ausgestiegen, dass ich nicht wirklich etwas sagen außer, dass der Text mich nicht abholt. Die Prinzessinnen waren aber auch nicht meins, insofern liegt mir vielleicht Endres' Schreibstil nicht so ganz. Obwohl: Einige Kurzgeschichten von ihm mochte ich sehr.


Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

Science-Fiction-Buchblog: https://www.jol-rose.../de/rezensionen

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#25 Stephan

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Geschrieben 11 Mai 2025 - 20:45

ich bin arbeitsbedingt leider noch nicht soweit gekommen und erst auf Seite 80.

 

Aber bisher verfestigt sich zumindest ein Teil meiner Erwartung. Mir gefällt das Thema mit den Wölfen sehr. Eben weil es halt auch wirklich eine spannende Angelegenheit ist. Und der ganz normale Wolf, ohne Nanobots, wird ja in den Gegenden zwischen Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg sehr kontrovers diskutiert und ist ein regelrechtes Politikum.

 

Ich habe schon ganze Demonstrationszügen von Jägern und anderen Gestalten gesehen, die sich für eine Wolfsjagd einsetzen. Die tausend Legenden und tatsächlichen aber auch falschen Wolfsichtungen die zielsicher aufkommen, besonders zur Sommerzeit sind jedes Jahr aufs neue Quell großer Freude und Ablenkung in der Mittagspause. Einen Wolf der in Wirklichkeit ein Husky ist? Das gabs schon und hat eine ganze Kleinstadt in Angst versetzt.

 

Die berühmte "Löwin von Kleinmachnow", die 2023 halb Berlin in Ekstase versetzt hat, hat bei Endres vielleicht auch ein wenig als Muse für seine Story gedient.

 

Die vielen Ökologie-Aspekte runden die Handlungswelt des Romans für mich ab, da die letzte Dürre in Brandenburg ganze Seen und Flüsse trocken gelegt hat und die nächste schon im Anmarsch ist. Das zusammen mit vielen kleinen Dingen, die er zum Beispiel zur E-Mobilität eingebaut hat, machen das für mich schon authentisch. Und wirken nicht weit hergeholt, sondern hochaktuell.

 

Ich gebe aber zu, das ganze bekommt langsam bei fortschreitenden Lesen den Charme eines Regionalkrimis, der für einfachere Unterhaltung sorgt. Da bekenne ich mich schuldig. Und ich muss einsehen, dass das nicht jede*r spannend finden kann/wird.

 

 

Was mir bisher nicht gefallen hat:

 

Das ist das erste Kapitel aus der Sicht eines Wolfes. Ich nehme mal an, das war einer dieser Cyberwölfe? Ich meine zu erkennen, dass es bewusst so geschrieben ist, dass es die Gedankengänge solch eines extremen Geschöpfes darstellt. Aber ich halte so etwas für sehr schwierig. Und hier leider nicht gelungen. Der ganze Text wirkt mir zu menschlich. Die Kategorien in denen der Wolf denkt, wirken so, wie ich mir einen einfachen Menschen vorstelle, der in Wildnis agiert. Aber trotzdem ein Mensch. Das bricht die Immersion bzw. lässt sie in diesem Kapitel bei mir gar nicht erst aufkommen.

 

Was ich bis hier hin auch noch nicht so richtig verstehe und für mich nicht richtig begründet ist, ist diese Nanotechnologie, die sich wie von Zauberhand über irgendwelche ausrangierten Implantate und Prothesen in den Wölfen festgesetzt haben soll, sie übernommen und extrem mutieren lässt. Sogar soweit, dass sie sich weiter entwickeln und so krass technologisch verbessern, dass sie die Bundeswehr in Schach halten?

 

Wie soll das gehen? Wie sollen die sich selbst verbessern, so völlig ohne Forschung, ohne eigene Industrie, ohne Fertigungsbetriebe? Und wie kommt es, dass die Labore, aus denen diese Nanotechnologie heimlich entwichen sein soll, nicht auch in der Lage sind, ebenso leistungsfähige Waffenesysteme zu entwickeln und der Allgemeinheit und vor allem der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen? Das ist leider alles so mysteriös, dass Nanotechnologie und Nanobots hier keinen spekulativen Zukunftsvibe haben, sondern eher wie Magie und Zauberei in einem Fantasy-Roman wirkt.

 

 

Ich finde Joe jetzt überhaupt nicht omnipotent. Er setzt sein Auto in den Graben, schmachtet Frauen wie ein Teenager an und kann nicht mal einigermaßen souverän mit der Wirtin eines Gasthauses reden.

 

Die Fahrradkurierin erscheint mir völlig unglaubwürdig. Eine Person, die so ausrastet, dass sie eine hilflose Fahrerin mit gebrochenem Arm immer weiter zusammentritt, die aus Adrenalinsucht Drogen schmuggelt, die setzt sich nicht ruhig zu einer alten Dame, hört sich deren Geschichten zum hundertsten Mal an und isst brav einen Keks.

 

Die Wölfe sind interessant. Ich bin jetzt bis zu dem Interview gekommen, das die Wissenschaftlerin Kira dem Wissenschaftsjournalisten gibt.

 

Vielleicht ist Omnipotent falsch und ich meinte es irgendwie anders. Also ich finde es zu rund. Er läuft die ganze Zeit in Büroklamotten rum und überwältigt trotzdem ohne das jemand was merkt, auf einer politischen Demo irgendwelche Leute und verschwindet unbemerkt. Das wirkt nicht stimmig das passt nicht. Dazu diese Marotte mit dem altmodischen Hut. 

 

Aber bei der Fahrradkurierin stimme ich dir zu. Wer solch eine Geschichte inklusive Werbeverträge etc. hinter sich hat, bleibt auch und besondenrs auf dem Dorf eine Berühmtheit. Wie soll die Person da dann noch heimlich und unbemerkt Drogenkrurierin sein und die militärischen Sperrgebiete überwinden, ohne dass das nicht auffällt? Der Charakter ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "bunter Hund". Der eignet sich nicht für sowas und daher wirkt das auf mich nicht "stimmig".


Mein Blog über Science Fiction: www.ostinspace.blog  :)

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  • (Buch) als nächstes geplant:Wolfszone (Christian Endres)
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#26 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

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Geschrieben 12 Mai 2025 - 09:33

Das ist das erste Kapitel aus der Sicht eines Wolfes. Ich nehme mal an, das war einer dieser Cyberwölfe? Ich meine zu erkennen, dass es bewusst so geschrieben ist, dass es die Gedankengänge solch eines extremen Geschöpfes darstellt. Aber ich halte so etwas für sehr schwierig. Und hier leider nicht gelungen. Der ganze Text wirkt mir zu menschlich. Die Kategorien in denen der Wolf denkt, wirken so, wie ich mir einen einfachen Menschen vorstelle, der in Wildnis agiert. Aber trotzdem ein Mensch. Das bricht die Immersion bzw. lässt sie in diesem Kapitel bei mir gar nicht erst aufkommen.

 

 

Na gut, das kann man sich schon schönreden. Dass der Wolf denken kann, liegt ja an der KI-Nanotechnologie (auch wenn er sie in seinen Gedanken als fremd empfindet). Die Technologie ist von Menschen geschaffen, deswegen wirkt der Gedankengang menschlich.

 

 

Wie soll das gehen? Wie sollen die sich selbst verbessern, so völlig ohne Forschung, ohne eigene Industrie, ohne Fertigungsbetriebe? Und wie kommt es, dass die Labore, aus denen diese Nanotechnologie heimlich entwichen sein soll, nicht auch in der Lage sind, ebenso leistungsfähige Waffenesysteme zu entwickeln und der Allgemeinheit und vor allem der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen? Das ist leider alles so mysteriös, dass Nanotechnologie und Nanobots hier keinen spekulativen Zukunftsvibe haben, sondern eher wie Magie und Zauberei in einem Fantasy-Roman wirkt.

 

 

Das mag sein. Aber die Wölfe selbst kommen ja sowieso viel zu kurz. Deswegen finde ich auch die Diskussion darüber, ob diese Technologie plausibel dargestellt wird, sinnlos. Wie rostig oben sagte: "Die Cyberwölfe haben bislang eher Macguffin-Charakter." Es geht dem Buch nicht wirklich um die Wölfe, sondern um die Reaktion der Menschen auf diese Bedrohung.


Oft wusste ich weder im Wachzustand noch im Albtraum, auf welchem Planeten ich mich befand, oder in welchem Zeitalter, sondern driftete im großen Mahlstrom von Zeit und Raum und Begebenheiten, ohne Boden, auf dem mein Bewusstsein stehen konnte; und die Welt war für mich nur ein Trugbild und eine neue Darbietung; und die Grenzen von Traum und Wachsein verwischten. (Matthew Phipps Shiel: The Purple Cloud)
 



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